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path: root/man/de/dpkg.man
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authorDaniel Baumann <daniel.baumann@progress-linux.org>2024-05-06 00:45:20 +0000
committerDaniel Baumann <daniel.baumann@progress-linux.org>2024-05-06 00:45:20 +0000
commit9a08cbfcc1ef900a04580f35afe2a4592d7d6030 (patch)
tree004cc7027bca2f2c0bcb5806527c8e0c48df2d6e /man/de/dpkg.man
parentInitial commit. (diff)
downloaddpkg-upstream/1.19.8.tar.xz
dpkg-upstream/1.19.8.zip
Adding upstream version 1.19.8.upstream/1.19.8upstream
Signed-off-by: Daniel Baumann <daniel.baumann@progress-linux.org>
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-rw-r--r--man/de/dpkg.man1150
1 files changed, 1150 insertions, 0 deletions
diff --git a/man/de/dpkg.man b/man/de/dpkg.man
new file mode 100644
index 0000000..37e8a2b
--- /dev/null
+++ b/man/de/dpkg.man
@@ -0,0 +1,1150 @@
+.\" dpkg manual page - dpkg(1)
+.\"
+.\" Copyright © 1996 Juho Vuori <javuori@cc.helsinki.fi>
+.\" Copyright © 1999 Jim Van Zandt <jrv@vanzandt.mv.com>
+.\" Copyright © 1999-2003 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org>
+.\" Copyright © 2000-2003 Adam Heath <doogie@debian.org>
+.\" Copyright © 2002 Josip Rodin
+.\" Copyright © 2004-2005 Scott James Remnant <keybuk@debian.org>
+.\" Copyright © 2006-2016 Guillem Jover <guillem@debian.org>
+.\" Copyright © 2007-2008 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk>
+.\" Copyright © 2008-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org>
+.\"
+.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify
+.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by
+.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or
+.\" (at your option) any later version.
+.\"
+.\" This is distributed in the hope that it will be useful,
+.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of
+.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the
+.\" GNU General Public License for more details.
+.\"
+.\" You should have received a copy of the GNU General Public License
+.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>.
+.
+.\"*******************************************************************
+.\"
+.\" This file was generated with po4a. Translate the source file.
+.\"
+.\"*******************************************************************
+.TH dpkg 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung
+.nh
+.SH BEZEICHNUNG
+dpkg \- Paketverwalter für Debian
+.
+.SH ÜBERSICHT
+\fBdpkg\fP [\fIOption\fP …] \fIAktionen\fP
+.
+.SH WARNUNG
+Dieses Handbuch ist für Benutzer gedacht, die die Befehlszeilenoptionen und
+Paketzustände von \fBdpkg\fP detaillierter verstehen wollen, als durch \fBdpkg
+\-\-help\fP beschrieben ist.
+
+Es sollte \fInicht\fP von Paketbetreuern verwendet werden, die verstehen
+wollen, wie \fBdpkg\fP ihr Paket installieren wird. Die Beschreibung der
+Aktionen von \fBdpkg\fP beim Installieren und Entfernen von Paketen ist
+besonders unzulänglich.
+.
+.SH BESCHREIBUNG
+\fBdpkg\fP ist ein Werkzeug, um Debian\-Pakete zu installieren, zu bauen, zu
+entfernen und zu verwalten. Die primäre und benutzerfreundlichere Oberfläche
+für \fBdpkg\fP ist \fBaptitude\fP(1). \fBdpkg\fP selbst wird komplett über
+Befehlszeilenoptionen gesteuert, die aus genau einer Aktion und Null oder
+mehreren Optionen bestehen. Der Aktionsparameter teilt \fBdpkg\fP mit, was zu
+tun ist, und die Optionen steuern die Aktionen in irgendeiner Weise.
+
+\fBdpkg\fP kann auch als Oberfläche für \fBdpkg\-deb\fP(1) und \fBdpkg\-query\fP(1)
+verwendet werden. Die Liste der unterstützten Aktionen kann im Abschnitt
+\fBAKTIONEN\fP gefunden werden. Falls so eine Aktion angetroffen wird, führt
+\fBdpkg\fP einfach \fBdpkg\-deb\fP oder \fBdpkg\-query\fP mit den übergebenen
+Parametern aus, allerdings werden derzeit keine spezifischen Optionen an
+diese übergeben. Um solche Optionen zu verwenden, müssen die Backends direkt
+aufgerufen werden.
+.
+.SH "INFORMATIONEN ÜBER PAKETE"
+\fBdpkg\fP verwaltet einige nützliche Informationen über verfügbare Pakete. Die
+Informationen sind in drei Klassen unterteilt: \fBStatus\fP, \fBAuswahlstatus\fP
+und \fBSchalter\fP. Diese Werte sind hauptsächlich zur Änderung durch
+\fBdselect\fP gedacht.
+.SS Paketstatus
+.TP
+\fBnot\-installed\fP (nicht\-installiert)
+Das Paket ist nicht auf Ihrem System installiert.
+.TP
+\fBconfig\-files\fP (Config\-Dateien)
+Nur die Konfigurationsdateien des Pakets existieren auf dem System.
+.TP
+\fBhalf\-installed\fP (halb\-installiert)
+Die Installation des Paketes wurde begonnen, aber aus irgendeinem Grund
+nicht abgeschlossen.
+.TP
+\fBunpacked\fP (entpackt)
+Das Paket ist entpackt, aber nicht konfiguriert.
+.TP
+\fBhalf\-configured\fP (halb\-konfiguriert)
+Das Paket ist entpackt und die Konfiguration wurde begonnen, aber aus
+irgendeinem Grund nicht abgeschlossen.
+.TP
+\fBtriggers\-awaited\fP (Trigger\-erwartend)
+Das Paket erwartet Trigger\-Verarbeitung durch ein anderes Paket.
+.TP
+\fBtriggers\-pending\fP (Trigger\-anhängig)
+Das Paket wurde getriggert.
+.TP
+\fBinstalled\fP (installiert)
+Das Paket ist korrekt entpackt und konfiguriert.
+.SS Paketauswahlstatus
+.TP
+\fBinstall\fP (installiere)
+Das Paket ist zur Installation ausgewählt.
+.TP
+\fBhold\fP (halten)
+Ein mit \fBhold\fP markiertes Paket wird durch \fBdpkg\fP nicht bearbeitet, außer
+dies wird mit der Option \fB\-\-force\-hold\fP erzwungen.
+.TP
+\fBdeinstall\fP (deinstalliere)
+Das Paket ist zur Deinstallation ausgewählt (d.h. wir wollen alle Dateien
+außer den Konfigurationsdateien entfernen).
+.TP
+\fBpurge\fP (vollständig löschen)
+Das Paket ist zum vollständigen Löschen („purge“) ausgewählt (d.h. wir
+wollen alle Dateien aus den Systemverzeichnissen inklusive der
+Konfigurationsdateien entfernen).
+.TP
+\fBunknown\fP (unbekannt)
+Die Paketauswahl ist unbekannt. Ein Paket, das auch im Zustand
+\fBnot\-installed\fP und ohne Schalter \fBok\fP ist, wird beim nächsten Abspeichern
+der Datenbank vergessen.
+.SS Paketschalter
+.TP
+\fBok\fP
+Ein mit \fBok\fP markiertes Paket ist in einem bekannten Zustand, kann aber
+weitere Verarbeitung benötigen.
+.TP
+\fBreinstreq\fP (Neuinstnotwendig)
+Ein mit \fBNeuinstnotwendig\fP markiertes Paket ist defekt und muss erneut
+installiert werden. Diese Pakete können nicht entfernt werden, es sei denn,
+Sie erzwingen dies mit der Option \fB\-\-force\-remove\-reinstreq\fP.
+.
+.SH AKTIONEN
+.TP
+\fB\-i\fP, \fB\-\-install\fP \fIPaketdatei\fP …
+Installiert das Paket. Falls die Option \fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben
+ist, muss sich \fIPaketdatei\fP stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen.
+
+Die Installation besteht aus folgenden Schritten:
+.br
+
+\fB1.\fP Die Steuerdateien aus dem neuen Paket wird entnommen.
+.br
+
+\fB2.\fP Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der neuen
+Installation installiert war, dann wird das \fIprerm\fP\-Skript des alten
+Paketes ausgeführt.
+.br
+
+\fB3.\fP Das \fIpreinst\fP\-Skript wird ausgeführt, falls dies vom Paket
+bereitgestellt wird.
+.br
+
+\fB4.\fP Die neuen Dateien werden entpackt und gleichzeitig die alten Dateien
+gesichert, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden
+können.
+.br
+
+\fB5.\fP Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der neuen
+Installation installiert war, dann wird das \fIpostrm\fP\-Skript des alten
+Paketes ausgeführt. Beachten Sie, dass dieses Skript nach dem
+\fIpreinst\fP\-Skript des neuen Pakets ausgeführt wird, da neue Dateien
+zeitgleich zu der Entfernung alter Dateien geschrieben werden.
+.br
+
+\fB6.\fP Das Paket wird konfiguriert. Lesen Sie \fB\-\-configure\fP für detaillierte
+Informationen, wie dies geschieht.
+.TP
+\fB\-\-unpack \fP\fIPaketdatei\fP …
+Entpackt das Paket, konfiguriert es aber nicht. Falls die Option
+\fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben ist, muss sich \fIPaketdatei\fP stattdessen
+auf ein Verzeichnis beziehen.
+.TP
+\fB\-\-configure \fP\fIPaket\fP …|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP
+Konfiguriert ein entpacktes, aber noch nicht konfiguriertes Paket. Falls
+\fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP anstelle von \fIPaket\fP angegeben ist, werden alle
+entpackten, aber nicht konfigurierten Pakete konfiguriert.
+
+Um ein Paket zu rekonfigurieren, das bereits konfiguriert wurde, verwenden
+Sie stattdessen den Befehl \fBdpkg\-reconfigure\fP(8).
+
+Die Konfiguration besteht aus folgenden Schritten:
+.br
+
+\fB1.\fP Die Conffiles werden entpackt und gleichzeitig die alten Conffiles
+gesichert, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden
+können.
+.br
+
+\fB2.\fP Das \fIpostinst\fP\-Skript wird ausgeführt, falls dies vom Paket
+bereitgestellt wird.
+.TP
+\fB\-\-triggers\-only\fP \fIPaket\fP …|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP
+Verarbeitet nur Trigger (seit Dpkg 1.14.17). Alle ausstehenden Trigger
+werden verarbeitet. Falls Paketnamen übergeben werden, werden nur die
+Trigger dieser Pakete verarbeitet, jedes genau einmal, wo notwendig. Die
+Verwendung dieser Option kann Pakete in die unzulässigen Zustände
+\fBtriggers\-awaited\fP und \fBtriggers\-pending\fP bringen. Durch die Ausführung
+von „\fBdpkg \-\-configure \-\-pending\fP“ kann dies später behoben werden.
+.TP
+\fB\-r\fP, \fB\-\-remove\fP \fIPaket\fP…|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP
+Entfernt ein installiertes Paket. Dies entfernt alles außer Conffiles und
+anderen Daten, die vom Skript \fIpostrm\fP bereinigt werden, da damit eine
+erneute Konfiguration des Paketes vermieden wird, falls es später nochmals
+installiert wird. Conffiles sind Konfigurationsdateien, die in der
+Steuerdatei \fIDEBIAN/conffiles\fP aufgeführt sind. Falls es keine Steuerdatei
+\fIDEBIAN/conffiles\fP oder kein Skript \fIDEBIAN/postrm\fP gibt, ist dieser
+Befehl äquivalent zum Aufruf von \fB\-\-purge\fP. Falls statt des Paketnamens
+\fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP angegeben wird, werden alle Pakete, die entpackt,
+aber in der Datei \fI%ADMINDIR%/status\fP zur Entfernung vorgemerkt sind,
+entfernt.
+
+Entfernung eines Paketes besteht aus den folgenden Schritten:
+.br
+
+\fB1.\fP Das \fIprerm\fP\-Skript wird ausgeführt
+.br
+
+\fB2.\fP Die installierten Dateien werden entfernt
+.br
+
+\fB3.\fP Das \fIpostrm\fP\-Skript wird ausgeführt
+.br
+
+.TP
+\fB\-P\fP, \fB\-\-purge\fP \fIPaket\fP…|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP
+Löscht ein installiertes oder bereits entferntes Paket vollständig. Damit
+wird alles entfernt, auch Conffiles und alles, was im Skript \fIpostrm\fP
+bereinigt wird. Falls statt des Paketnamens \fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP
+angegeben wird, werden alle Pakete, die entpackt oder entfernt, aber in der
+Datei \fI%ADMINDIR%/status\fP zum vollständigen Löschen vorgemerkt sind,
+vollständig gelöscht.
+
+Hinweis: Einige Konfigurationsdateien können \fBdpkg\fP nicht bekannt sein, da
+sie separat durch die Konfigurationsskripte angelegt und verwaltet
+werden. In diesem Fall wird \fBdpkg\fP sie nicht selbst entfernen, sondern das
+Skript \fIpostrm\fP (das von \fBdpkg\fP aufgerufen wird) des Pakets muss sich
+während des vollständigen Löschens um das Entfernen kümmern. Natürlich
+betrifft dies nur Dateien in den Systemverzeichnissen, nicht
+Konfigurationsdateien, die in die Home\-Verzeichnisse der individuellen
+Benutzer geschrieben werden.
+
+Endgültiges Löschen eines Paketes besteht aus den folgenden Schritten:
+.br
+
+\fB1.\fP Das Paket wird entfernt, falls es noch nicht entfernt ist. Lesen Sie
+\fB\-\-remove\fP für detaillierte Informationen, wie dies erfolgt.
+.br
+
+\fB2.\fP Das \fIpostrm\fP\-Skript wird ausgeführt.
+.br
+.TP
+\fB\-V\fP, \fB\-\-verify\fP [\fIPaketname\fP …]
+Überprüft die Integrität von \fIPaketname\fP oder allen Paketen, falls nicht
+angegeben, indem Informationen aus den durch ein Paket installierten Dateien
+mit den in der \fBdpkg\fP\-Datenbank gespeicherten Dateimetadateninformationen
+verglichen werden (seit Dpkg 1.17.2). Die Quelle der
+Dateimetadateninformationen in der Datenbank ist das Binärpaket
+selbst. Diese Metadaten werden zum Zeitpunkt des Entpackens während des
+Installationsprozesses gesammelt.
+
+Derzeit ist die einzige funktionale Prüfung eine Md5sum\-Überprüfung der
+Dateiinhalte mit dem gespeicherten Wert in der Datei\-Datenbank. Er wird nur
+geprüft, falls die Datenbank die Md5sum der Datei enthält. Um auf fehlende
+Metadaten in der Datenbank zu prüfen, kann der Befehl \fB\-\-audit\fP verwandt
+werden.
+
+Das Ausgabeformat kann mit der Option \fB\-\-verify\-format\fP ausgewählt
+werden. Standardmäßig wird das Format \fBrpm\fP verwandt. Das kann sich in der
+Zukunft aber ändern und daher sollten Programme, die die Ausgabe dieses
+Befehls auswerten, explizit das Format angeben, das sie erwarten.
+.TP
+\fB\-C\fP, \fB\-\-audit\fP [\fIPaketname\fP …]
+Führt Plausibilitäts\- und Konsistenzprüfungen der Datenbank für \fIPaketname\fP
+oder alle Pakete, falls das Argument fehlt, durch (pro\-Paket\-Prüfungen seit
+Dpkg 1.17.10). Sucht beispielsweise nach Paketen, die auf Ihrem System nur
+teilweise installiert wurden oder fehlende, falsche oder veraltete
+Steuerdaten oder \-dateien haben. \fBdpkg\fP wird einen Vorschlag machen, was
+mit ihnen zur Korrektur gemacht werden sollte.
+.TP
+\fB\-\-update\-avail\fP [\fIPackages\-Datei\fP]
+.TQ
+\fB\-\-merge\-avail\fP [\fIPackages\-Datei\fP]
+Aktualisiert \fBdpkg\fPs und \fBdselect\fPs Verständnis darüber, welche Pakete
+verfügbar sind. Mit der Aktion \fB\-\-merge\-avail\fP wird alte Information mit
+der Information aus der \fIPackages\-Datei\fP zusammengeführt. Mit der Aktion
+\fB\-\-update\-avail\fP wird die alte Information durch die Information aus der
+\fIPackages\-Datei\fP ersetzt. Die mit Debian vertriebene \fIPackages\-Datei\fP
+heißt einfach „\fIPackages\fP“. Falls das Argument \fIPackages\-file\fP fehlt oder
+„\fB\-\fP“ benannt ist, wird es aus der Standardeingabe lesen (seit Dpkg
+1.17.7). \fBdpkg\fP hält seine Aufzeichnungen über die verfügbaren Pakete in
+\fI%ADMINDIR%/available\fP.
+
+Ein einfacher Befehl, um die Datei \fIavailable\fP in einem Rutsch zu holen und
+zu aktualisieren, ist \fBdselect update\fP. Beachten Sie, dass diese Datei
+nahezu nutzlos ist, falls Sie nicht \fBdselect\fP sondern eine APT\-basierte
+Oberfläche verwenden: APT verfügt über sein eigenes System, die verfügbaren
+Pakete zu überwachen.
+.TP
+\fB\-A\fP, \fB\-\-record\-avail\fP \fIPaketdatei\fP …
+Aktualisiert mit den Informationen aus dem Paket \fIPaketdatei\fP \fBdpkg\fPs und
+\fBdselect\fPs Verständnis darüber, welche Pakete verfügbar sind. Falls die
+Option \fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben ist, muss sich \fIPaketdatei\fP
+stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen.
+.TP
+\fB\-\-forget\-old\-unavail\fP
+Jetzt \fBveraltet\fP und ohne Funktion, da \fBdpkg\fP automatisch nicht
+installierte nicht verfügbare Pakete vergisst (seit Dpkg 1.15.4). Allerdings
+nur solche, die keine Benutzerinformationen enthalten, wie Paketauswahlen.
+.TP
+\fB\-\-clear\-avail\fP
+Löscht die existierenden Informationen darüber, welche Pakete verfügbar
+sind.
+.TP
+\fB\-\-get\-selections\fP [\fIPaket\-Name\-Muster\fP …]
+Holt die Liste von Paketauswahlen und schreibt sie in die
+Standardausgabe. Ohne Muster werden nicht\-installierte Pakete (d.h. solche,
+die vorher „vollständig gelöscht“ wurden) nicht angezeigt.
+.TP
+\fB\-\-set\-selections\fP
+Setzt die Paketauswahl durch Einlesen einer Datei von der
+Standardeingabe. Diese Datei sollte im Format „\fIPaket\fP \fIZustand\fP“ sein,
+wobei Zustand einer aus \fBinstall\fP, \fBhold\fP, \fBdeinstall\fP oder \fBpurge\fP
+ist. Leerzeilen und Kommentarzeilen (beginnend mit ‚\fB#\fP’) sind auch
+erlaubt.
+
+Die Datei \fIavailable\fP muss für diesen Befehl aktuell sein, damit dies
+Nutzen hat, andernfalls werden unbekannte Pakete mit einer Warnung
+ignoriert. Siehe die Befehle \fB\-\-update\-avail\fP und \fB\-\-merge\-avail\fP für
+weitere Informationen.
+.TP
+\fB\-\-clear\-selections\fP
+Setzt den erbetenen Zustand von jedem nicht\-essenziellen Paket auf
+„Deinstallation“ (seit Dpkg 1.13.18). Dies ist dazu gedacht, direkt vor
+\fB\-\-set\-selections\fP verwendet zu werden, um jedes Paket, das nicht in der
+Liste von \fB\-\-set\-selections\fP vorkommt, zu deinstallieren.
+.TP
+\fB\-\-yet\-to\-unpack\fP
+Sucht nach Paketen, die zur Installation ausgewählt wurden, die aber aus
+irgendeinem Grund noch nicht installiert wurden.
+.IP
+Beachten Sie: Dieser Befehl verwendet sowohl die Datei „available“ als auch
+die Paketauswahlen.
+.TP
+\fB\-\-predep\-package\fP
+Gibt ein einzelnes Paket aus, das das Ziel einer oder mehrerer relevanter
+Vorabhängigkeiten ist und selbst keine unerfüllten Vorabhängigkeiten hat.
+.IP
+Falls ein solches Paket vorhanden ist, wird es als Dateieintrag für
+„Packages“ ausgegeben, der passend weiterverarbeitet werden kann.
+.IP
+Beachten Sie: Dieser Befehl verwendet sowohl die Datei „available“ als auch
+die Paketauswahlen.
+.IP
+Liefert 0 zurück, wenn ein Paket ausgegeben wird und 1, wenn kein passendes
+Paket verfügbar ist und 2 im Fehlerfall.
+.TP
+\fB\-\-add\-architecture \fP\fIArchitektur\fP
+Fügt \fIArchitektur\fP zu der Liste von Architekturen hinzu, für die Pakete
+ohne die Verwendung von \fB\-\-force\-architecture\fP installiert werden können
+(seit Dpkg 1.16.2). Die Architektur, für die \fBdpkg\fP gebaut wurde (d.h. die
+Ausgabe von \fB\-\-print\-architecture\fP), ist immer Teil der Liste.
+.TP
+\fB\-\-remove\-architecture \fP\fIArchitektur\fP
+Entfernt \fIArchitektur\fP von der Liste von Architekturen, für die Pakete ohne
+die Verwendung von \fB\-\-force\-architecture\fP installiert werden können (seit
+Dpkg 1.16.2). Falls die Architektur derzeit in der Datenbank benutzt wird,
+dann wird die Durchführung verweigert, falls nicht \fB\-\-force\-architecture\fP
+verwandt wird. Die Architektur, für die \fBdpkg\fP gebaut wurde (d.h. die
+Ausgabe von \fB\-\-print\-architecture\fP), kann niemals von der Liste entfernt
+werden.
+.TP
+\fB\-\-print\-architecture\fP
+Gibt die Architektur der Pakete aus, die \fBdpkg\fP installiert (beispielsweise
+„i386“).
+.TP
+\fB\-\-print\-foreign\-architectures\fP
+Gibt eine durch Zeilenumbrüche getrennte Liste von zusätzlichen
+Architekturen aus, für die \fBdpkg\fP konfiguriert ist, Paketinstallationen zu
+erlauben (seit Dpkg 1.16.2).
+.TP
+\fB\-\-assert\-\fP\fIFunktionalität\fP
+Bestätigt, dass \fBdpkg\fP die erbetene Funktionalität unterstützt. Liefert 0,
+falls die Funktionalität voll unterstützt wird, 1, falls die Funktionalität
+bekannt ist, aber noch keine Unterstützung dafür geliefert werden kann und
+2, falls die Funktionalität unbekannt ist. Die aktuelle Liste von
+bestätigbaren Funktionalitäten ist wie folgt:
+.RS
+.TP
+\fBsupport\-predepends\fP
+Unterstützt das Feld \fBPre\-Depends\fP (seit Dpkg 1.1.0).
+.TP
+\fBworking\-epoch\fP
+Unterstützt Epochen in Versionszeichenketten (seit Dpkg 1.4.0.7).
+.TP
+\fBlong\-filenames\fP
+Unterstützt in \fBdeb\fP(5)\-Archiven lange Dateinamen (seit Dpkg 1.4.1.17).
+.TP
+\fBmulti\-conrep\fP
+Unterstützt mehrere \fBConflicts\fP und \fBReplaces\fP (seit Dpkg 1.4.1.19).
+.TP
+\fBmulti\-arch\fP
+Unterstützt Multi\-Arch\-Felder und deren Semantik (seit Dpkg 1.16.2).
+.TP
+\fBversioned\-provides\fP
+Unterstützt versionierte \fBProvides\fP (seit Dpkg 1.17.11).
+.RE
+.TP
+\fB\-\-validate\-\fP\fISachenzeichenkette\fP
+Bestätigt, dass die \fISachenzeichenkette\fP eine korrekte Syntax hat (seit
+Dpkg 1.18.16). Liefert 0 zurück, falls die \fIZeichenkette\fP gültig ist, 1
+falls die \fIZeichenkette\fP ungültig ist, aber in lockeren Umgebungen
+akzeptiert werden könnte und 2, falls die \fIZeichenkette\fP ungültig ist. Die
+aktuelle Liste der überprüfbaren \fISachen\fP ist:
+.RS
+.TP
+\fBpkgname\fP
+Überprüft den übergebenen Paketnamen (seit Dpkg 1.18.16).
+.TP
+\fBtrigname\fP
+Überprüft den übergebenen Triggernamen (seit Dpkg 1.18.16).
+.TP
+\fBarchname\fP
+Überprüft den übergebenen Architekturnamen (seit Dpkg 1.18.16).
+.TP
+\fBversion\fP
+Überprüft die übergebene Version (seit Dpkg 1.18.16).
+.RE
+.TP
+\fB\-\-compare\-versions \fP\fIVer1 Op Ver2\fP
+.\" .TP
+.\" .B \-\-command\-fd \fIn\fP
+.\" Accept a series of commands on input file descriptor \fIn\fP. Note:
+.\" additional options set on the command line, and through this file descriptor,
+.\" are not reset for subsequent commands executed during the same run.
+Vergleicht Versionsnummern, wobei \fIOp\fP ein binärer Operator ist. \fBdpkg\fP
+liefert wahr (\fB0\fP), falls die angegebene Bedingung erfüllt ist und falsch
+(\fB1\fP) andernfalls. Es gibt zwei Gruppen von Operatoren, die sich in der
+Behandlung von leeren \fIVer1\fP oder \fIVer2\fP unterscheiden. Die folgenden
+behandeln leere Versionen als jünger als jede andere Version: \fBlt le eq ne
+ge gt\fP. Die folgenden behandeln eine leere Version als älter als jede
+Version: \fBlt\-nl le\-nl ge\-nl gt\-nl\fP. Die folgenden sind nur aus
+Kompatibilität zu der Steuerdateisyntax bereitgestellt: \fB< <<
+<= = >= >> >\fP. Die Operatoren \fB<\fP und \fB>\fP sind
+obsolet und sollten \fBnicht\fP verwandt werden, da ihre Semantik verwirrend
+ist. Beispielsweise ergibt \fB0.1 < 0.1\fP wahr.
+.TP
+\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP
+Zeigt eine kurze Hilfenachricht an.
+.TP
+\fB\-\-force\-help\fP
+Gibt Hilfe zu den Optionen \fB\-\-force\-\fP\fISache\fP aus.
+.TP
+\fB\-Dh\fP, \fB\-\-debug=help\fP
+Gibt Hilfe zu Fehlersuchoptionen aus.
+.TP
+\fB\-\-version\fP
+Zeigt \fBdpkg\fP Versionsinformationen an.
+.TP
+\fBdpkg\-deb\-Aktionen\fP
+Lesen Sie \fBdpkg\-deb\fP(1) für weitere Informationen über die folgenden
+Aktionen.
+
+.nf
+\fB\-b\fP, \fB\-\-build\fP \fIVerzeichnis\fP [\fIArchiv\fP|\fIVerzeichnis\fP]
+ Baut ein deb\-Paket.
+\fB\-c\fP, \fB\-\-contents\fP \fIArchiv\fP
+ Listet den Inhalt eines deb\-Paketes auf.
+\fB\-e\fP, \fB\-\-control\fP \fIArchiv\fP [\fIVerzeichnis\fP]
+ Entnimmt Steuerinformationen aus einem Paket.
+\fB\-x\fP, \fB\-\-extract\fP \fIArchiv Verzeichnis\fP
+ Entpackt die vom Paket enthaltenen Dateien.
+\fB\-f\fP, \fB\-\-field\fP \fIArchiv\fP [\fISteuerfeld\fP] …
+ Zeigt das/die Steuerfeld(er) eines Paketes an.
+\fB\-\-ctrl\-tarfile\fP \fIArchive\fP
+ Gibt die von einem Debian\-Paket enthaltene Steuer\-Tar\-Datei aus.
+\fB\-\-fsys\-tarfile\fP \fIArchiv\fP
+ Gibt die von einem Debian\-Paket enthaltene Dateisystem\-Tar\-Datei aus.
+\fB\-I\fP, \fB\-\-info\fP \fIArchiv\fP [\fISteuerdatei\fP …]
+ Zeigt Informationen über ein Paket.
+.fi
+
+.TP
+\fBdpkg\-query\-Aktionen\fP
+Lesen Sie \fBdpkg\-query\fP(1) für weitere Informationen über die folgenden
+Aktionen.
+
+.nf
+
+\fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP \fIPaketnamen\-Muster\fP …
+ Listet auf das übergebene Suchmuster passende Pakete auf.
+\fB\-s\fP, \fB\-\-status\fP \fIPaketname\fP …
+ Meldet den Status des angegebenen Pakets.
+\fB\-L\fP, \fB\-\-listfiles\fP \fIPaketname\fP …
+ Listet die aus \fBPaketname\fP auf Ihrem System installierten Dateien auf.
+\fB\-S\fP, \fB\-\-search\fP \fIDateinamen\-Suchmuster\fP …
+ Sucht nach einem Dateinamen in installierten Paketen.
+\fB\-p\fP, \fB\-\-print\-avail\fP \fIPaketname\fP
+ Zeigt Details über \fIPaketname\fP, wie in \fI%ADMINDIR%/available\fP
+ gefunden. Benutzer von APT\-basierten Oberflächen sollten stattdessen
+ \fBapt\-cache show\fP \fIPaketname\fP verwenden.
+.fi
+.
+.SH OPTIONEN
+Alle Optionen können auf der Befehlszeile, in der
+\fBdpkg\fP\-Konfigurationsdatei \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP oder Fragmentdateien
+(mit Namen, die auf das Shell\-Muster ‚[0\-9a\-zA\-Z_\-]*’ passen) in den Dateien
+im Konfigurationsverzeichnis \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg.d/\fP angegeben
+werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine Option
+(exakt die gleiche wie die Befehlszeilenoption, nur ohne führende
+Bindestriche) oder ein Kommentar (falls sie mit ‚\fB#\fP’ beginnt).
+.br
+.TP
+\fB\-\-abort\-after=\fP\fIZahl\fP
+Ändert, nach wie vielen Fehlern \fBdpkg\fP abbrechen wird. Der Standardwert ist
+50.
+.TP
+\fB\-B\fP, \fB\-\-auto\-deconfigure\fP
+Wenn ein Paket entfernt wird, besteht die Möglichkeit, dass ein anderes
+installiertes Paket von dem entfernten Paket abhängt. Die Angabe dieser
+Option führt zur automatischen Dekonfiguration des Paketes, das von dem
+entfernten Paket abhängt.
+.TP
+\fB\-D\fP\fIOktal\fP\fB, \-\-debug=\fP\fIOktal\fP
+Schaltet Fehlersuche ein. \fIOktal\fP wird durch bitweise Oder\-Verknüpfung der
+gewünschten Werte aus der nachfolgenden Liste gebildet (beachten Sie, dass
+sich diese Werte in zukünftigen Veröffentlichungen verändern können). \fB\-Dh\fP
+oder \fB\-\-debug=help\fP zeigen diese Fehlersuchwerte an.
+
+ Nummer Beschreibung
+ 1 Allgemein hilfreiche Fortschrittsinformationen
+ 2 Aufruf und Status der Betreuerskripte
+ 10 Ausgabe für jede verarbeitete Datei
+ 100 Umfangreiche Ausgabe für jede verarbeitete Datei
+ 20 Ausgabe für jede Konfigurationsdatei
+ 200 Umfangreiche Ausgabe für jede Konfigurationsdatei
+ 40 Abhängigkeiten und Konflikte
+ 400 Umfangreiche Abhängigkeiten/Konflikte\-Ausgabe
+ 10000 Trigger\-Aktivierung und \-Verarbeitung
+ 20000 Umfangreiche Ausgabe bezüglich Trigger
+ 40000 Alberne Menge an Ausgabe bezüglich Trigger
+ 1000 Umfangreiches Gelaber beispielsweise über das dpkg/info\-Verzeichnis
+ 2000 Verrückte Mengen an Gelaber
+.TP
+\fB\-\-force\-\fP\fISachen\fP
+.TQ
+\fB\-\-no\-force\-\fP\fISachen\fP, \fB\-\-refuse\-\fP\fISachen\fP
+Erzwingt oder verweigert (\fBno\-force\fP und \fBrefuse\fP bedeuten das gleiche)
+bestimmte Sachen. \fISachen\fP ist eine Kommata\-getrennte Liste von Dingen, die
+im Folgenden beschrieben sind. \fB\-\-force\-help\fP zeigt eine Meldung an, die
+diese beschreibt. Mit (*) markierte Dinge werden standardmäßig erzwungen.
+
+\fIWarnung: Diese Optionen sind hauptsächlich für den Einsatz durch Experten
+gedacht. Der Einsatz ohne komplettes Verständnis der Effekte kann Ihr
+gesamtes System zerstören.\fP
+
+\fBall\fP: Schaltet alle „force“\-Optionen ein (oder aus).
+
+\fBdowngrade\fP(*): Installiert ein Paket, selbst wenn eine neuere Version
+davon bereits installiert ist.
+
+\fIWarnung: Derzeit führt \fP\fBdpkg\fP\fI keine Abhängigkeitsüberprüfung bei der
+Installation älterer Versionen (als bereits installiert) durch
+(sog. Downgrade) und wird Sie daher nicht warnen, falls dadurch die
+Abhängigkeit eines anderen Pakets nicht mehr erfüllt ist. Dies kann
+ernsthafte Seiteneffekte haben, ein Downgrade einer essenziellen
+Systemkomponente kann Ihr gesamtes System unbrauchbar machen. Verwenden Sie
+diese Option mit Vorsicht.\fP
+
+\fBconfigure\-any\fP: Konfiguriert auch jedes entpackte, aber unkonfigurierte
+Paket, von dem das aktuelle Paket abhängt.
+
+\fBhold\fP: Pakete selbst dann verarbeiten, wenn diese mit „hold“ markiert
+sind.
+
+\fBremove\-reinstreq\fP: Entfernt ein Paket, selbst falls es defekt ist und zur
+Neuinstallation markiert ist. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass
+Teile des Pakets auf dem System bleiben und von \fBdpkg\fP vergessen werden.
+
+\fBremove\-essential\fP: Entfernt, selbst falls das Paket als essenziell
+betrachtet wird. Essenzielle Pakete enthalten hauptsächlich sehr
+grundlegende Unix\-Befehle. Diese zu entfernen kann dazu führen, dass das
+gesamte System nicht mehr arbeitet \- verwenden Sie diese Option daher mit
+Vorsicht.
+
+\fBdepends\fP: Verwandelt alle Abhängigkeitsprobleme in Warnungen. Dies
+betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP und \fBDepends\fP.
+
+\fBdepends\-version\fP: Ignoriert Versionen bei der Prüfung von
+Abhängigkeiten. Dies betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP und \fBDepends\fP.
+
+\fBbreaks\fP: Installiert, selbst falls dies ein anderes Paket beschädigt (seit
+Dpkg 1.14.6). Dies betrifft das Feld \fBBreaks\fP.
+
+\fBconflicts\fP: Installiert, selbst wenn es mit einem anderen Paket in
+Konflikt steht. Dies ist gefährlich, da dies gewöhnlich dazu führt, dass
+einige Dateien überschrieben werden. Dies betrifft das Feld \fBConflicts\fP.
+
+\fBconfmiss\fP: Installiert die fehlende Conffile immer ohne Rückfrage. Dies
+ist gefährlich, da es bedeutet, dass eine Änderung (die Entfernung) an der
+Datei nicht erhalten wird.
+
+\fBconfnew\fP: Falls eine Conffile modifiziert wurde und sich die Version im
+Paket geändert hat, wird immer die neue Version ohne Rückfrage installiert,
+es sei denn, \fB\-\-force\-confdef\fP ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle
+die Standardaktion bevorzugt wird.
+
+\fBconfold\fP: Falls eine Conffile modifiziert wurde und sich die Version im
+Paket geändert hat, wird immer die alte Version ohne Rückfrage behalten, es
+sei denn, \fB\-\-force\-confdef\fP ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle die
+Standardaktion bevorzugt wird.
+
+\fBconfdef\fP: Falls eine Conffile verändert wurde und sich die Version im
+Paket geändert hat, wird immer die Standardaktion ohne Rückfrage
+gewählt. Falls es keine Standardaktion gibt, wird angehalten, um den
+Benutzer zu fragen, es sei denn, \fB\-\-force\-confnew\fP oder \fB\-\-force\-confold\fP
+sind ebenfalls angegeben, in welchem Falle dies verwendet wird, um die
+letztendliche Aktion zu bestimmen.
+
+\fBconfask\fP: Falls eine Conffile verändert wurde, wird immer angeboten, sie
+durch die Version aus dem Paket zu ersetzen, selbst falls sich die Version
+in dem Paket nicht geändert hat (seit Dpkg 1.15.8). Falls auch einer von
+\fB\-\-force\-confnew\fP, \fB\-\-force\-confold\fP oder \fB\-\-force\-confdef\fP angegeben
+wird, wird sie dazu verwandt, die letztendliche Aktion zu ermitteln.
+
+\fBoverwrite\fP: Überschreibt die Datei aus einem Paket mit einer Datei aus
+einem anderen Paket.
+
+\fBoverwrite\-dir\fP: Überschreibt das Verzeichnis aus einem Paket mit einer
+Datei aus einem anderen Paket.
+
+\fBoverwrite\-diverted\fP: Überschreibt eine umgeleitete („diverted“) Datei mit
+einer nicht umgeleiteten.
+
+\fBstatoverride\-add\fP: Überschreibt eine existierende Status\-Hinwegsetzung
+beim Hinzufügen (seit Dpkg 1.19.5).
+
+\fBstatoverride\-remove\fP: Ignoriert eine fehlende Status\-Hinwegsetzung beim
+Entfernen (seit Dpkg 1.19.5).
+
+\fBsecurity\-mac\fP(*): Verwendet plattformspezifische „Mandatory Access Control
+(MAC)“\-basierende Sicherheit bei der Installation von Dateien in das
+Dateisystem (seit Dpkg 1.19.5). Auf Linux\-Systemen verwendet die
+Implementierung SELinux.
+
+\fBunsafe\-io\fP: Führt beim Entpacken keine sicheren E/A\-Aktionen durch (seit
+Dpkg 1.15.8.6). Derzeit impliziert dies, dass vor Dateiumbenennungen kein
+Systemsync durchgeführt wird. Dieser Sync führt bei einigen Dateisystemen zu
+erheblichen Leistungseinbußen, unglücklicherweise bei solchen, die überhaupt
+sichere E/A aufgrund ihres unzuverlässigen Verhaltens benötigen, auf denen
+bei abrupten Systemabstürzen Dateien der Länge Null entstehen können.
+
+\fIHinweis\fP: Für den Hauptmissetäter Ext4 sollten Sie stattdessen die
+Einhängeoption \fBnodelalloc\fP verwenden, die sowohl die Leistungseinbuße
+verhindert als auch Datensicherheitsprobleme vermeidet. Letzteres bedeutet,
+dass bei abrupten Systemabstürzen bei jeder Software, die keine Syncs vor
+atomaren Umbenennungen durchführt, keine Dateien der Länge Null generiert
+werden.
+
+\fIWarnung: Die Verwendung dieser Option kann die Leistung erhöhen,
+allerdings können dabei Daten verloren gehen. Verwenden Sie die Option
+vorsichtig.\fP
+
+\fBscript\-chrootless\fP: Führt Skripte aus, ohne per \fBchroot\fP(2) in das
+\fBinstdir\fP zu wechseln, selbst falls das Paket diese Vorgehensweise nicht
+unterstützt (seit Dpkg 1.18.5).
+
+\fIWarnung: Dies kann Ihr Wirtsystem beschädigen, passen Sie sehr gut auf!\fP
+
+\fBarchitecture\fP: Verarbeitet sogar Pakete mit der falschen oder keiner
+Architektur.
+
+\fBbad\-version\fP: Verarbeitet sogar Pakete mit falschen Versionen (seit Dpkg
+1.16.1).
+
+\fBbad\-path\fP: Im \fBPATH\fP fehlen wichtige Programme, daher sind Probleme
+wahrscheinlich.
+
+\fBnot\-root\fP: Versucht Sachen zu (de)installieren, selbst falls nicht root.
+
+\fBbad\-verify\fP: Installiert ein Paket, selbst wenn die Authentizitätsprüfung
+fehlschlägt.
+
+.TP
+\fB\-\-ignore\-depends\fP=\fIPaket\fP, …
+Ignoriert Abhängigkeitsüberprüfungen für bestimmte Pakete (tatsächlich wird
+die Überprüfung durchgeführt, aber nur Warnungen über Konflikte werden
+angezeigt, sonst nichts). Dies betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP,
+\fBDepends\fP und \fBBreaks\fP.
+.TP
+\fB\-\-no\-act\fP, \fB\-\-dry\-run\fP, \fB\-\-simulate\fP
+Erledigt alles, was gemacht werden soll, aber schreibt keine
+Änderungen. Dies wird verwendet, um zu sehen, was mit der spezifizierten
+Änderung passieren würde, ohne tatsächlich etwas zu modifizieren.
+
+Stellen Sie sicher, dass \fB\-\-no\-act\fP vor dem Aktions\-Parameter steht,
+andernfalls könnte dies zu unerwünschten Ergebnissen führen. (Beispielsweise
+wird \fBdpkg \-\-purge foo \-\-no\-act\fP zuerst das Paket foo bereinigen und dann
+versuchen, das Paket \-\-no\-act zu bereinigen, obwohl Sie wahrscheinlich davon
+ausgingen, dass tatsächlich gar nichts passieren sollte)
+.TP
+\fB\-R\fP, \fB\-\-recursive\fP
+Behandelt rekursiv alle regulären Dateien, die auf das Muster \fB*.deb\fP
+passen und im angegeben Verzeichnis sowie allen Unterverzeichnissen
+liegen. Dies kann mit den Aktionen \fB\-i\fP, \fB\-A\fP, \fB\-\-install\fP, \fB\-\-unpack\fP
+und \fB\-\-record\-avail\fP verwendet werden.
+.TP
+\fB\-G\fP
+Installiert ein Paket nicht, falls bereits eine neuere Version des gleichen
+Paketes installiert ist. Dies ist ein Alias für \fB\-\-refuse\-downgrade\fP.
+.TP
+\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP
+Setzt das Standardadministrationsverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP. Dieses
+Verzeichnis enthält viele Dateien, die Informationen über den Status von
+installierten und deinstallierten Paketen usw. enthalten. Standardmäßig
+„\fI%ADMINDIR%\fP“.
+.TP
+\fB\-\-instdir=\fP\fIVerz\fP
+Setzt das voreingestellte Installationsverzeichnis. Dieses Verzeichnis gibt
+an, wo Pakete installiert werden. \fBinstdir\fP ist auch das Verzeichnis, das
+an \fBchroot\fP(2) vor dem Aufruf der Installationsskripte des Paketes
+übergeben wird, was bedeutet, dass die Skripte \fBinstdir\fP als ein
+Wurzelverzeichnis sehen. Standardmäßig „\fI/\fP“.
+.TP
+\fB\-root=\fP\fIVerz\fP
+Setzt das Wurzelverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP, wodurch das
+Installationsverzeichnis auf „\fIVerz\fP“ und das administrative Verzeichnis
+auf „\fIVerz\fP\fB%ADMINDIR%\fP“ gesetzt wird.
+.TP
+\fB\-O\fP, \fB\-\-selected\-only\fP
+Bearbeitet nur die Pakete, die zur Installation ausgewählt sind. Die
+eigentliche Markierung erfolgt mit \fBdselect\fP oder durch \fBdpkg\fP, wenn es
+Pakete bearbeitet. Beispielsweise wird ein Paket bei der Entfernung als „zur
+Deinstallation ausgewählt“ markiert.
+.TP
+\fB\-E\fP, \fB\-\-skip\-same\-version\fP
+Installiert das Paket nicht, falls die gleiche Version des Pakets bereits
+installiert ist.
+.TP
+\fB\-\-pre\-invoke=\fP\fIBefehl\fP
+.TQ
+\fB\-\-post\-invoke=\fP\fIBefehl\fP
+Setzt einen Aufruf\-Hook \fIBefehl\fP, der via „sh \-c“ vor oder nach dem
+\fBdpkg\fP\-Aufruf der \fBdpkg\fP\-Aktionen \fIunpack\fP, \fIconfigure\fP, \fIinstall\fP,
+\fItriggers\-only\fP, \fIremove\fP, \fIpurge\fP, \fIadd\-architecture\fP und
+\fIremove\-architecture\fP ausgeführt wird (seit Dpkg 1.15.4; Aktionen
+\fIadd\-architecture\fP und \fIremove\-architecture\fP seit Dpkg 1.17.19). Diese
+Option kann mehrfach angegeben werden. Die Reihenfolge der Optionen wird
+erhalten, wobei Einträge aus den Konfigurationsdateien Vorrang haben. Die
+Umgebungsvariable \fBDPKG_HOOK_ACTION\fP wird für die Hooks auf die aktuelle
+\fBdpkg\fP\-Aktion gesetzt. Hinweis: Oberflächen könnten \fBdpkg\fP mehrere Male
+pro Ausführung aufrufen, wodurch die Hooks öfter als erwartet ausgeführt
+werden könnten.
+.TP
+\fB\-\-path\-exclude=\fP\fIGlob\-Muster\fP
+.TQ
+\fB\-\-path\-include=\fP\fIGlob\-Muster\fP
+Setzt \fIGlob\-Muster\fP als Pfadfilter, entweder durch Ausschluss oder durch
+Wiedereinschluss vorher ausgeschlossener Pfade, die während der Installation
+auf bestimmte Muster passen (seit Dpkg 1.15.8).
+
+\fIWarnung: Beachten Sie, dass abhängig von den ausgeschlossenen Pfaden Sie
+Ihr System komplett beschädigen könnten. Verwenden Sie dies daher
+vorsichtig.\fP
+
+Das Glob\-Muster kann die gleichen Platzhalter wie in der Shell verwenden,
+wobei ‚*’ auf eine beliebige Folge von Zeichen, auch dem Leerzeichen und
+‚/’, passt. Beispielsweise passt „\fI/usr/*/READ*\fP“ auf
+„\fI/usr/share/doc/package/README\fP“. Wie gewöhnlich passt ‚?’ auf ein
+einzelnes Zeichen (wieder auch auf ‚/’). Und ‚[’ beginnt eine Zeichenklasse,
+die eine Liste von Zeichen, Bereiche und Komplemente enthalten kann. Lesen
+Sie \fBglob\fP(7) für detaillierte Informationen über das Globben. Hinweis:
+Aktuelle Implementierungen könnten mehr Verzeichnisse und symbolische Links
+als benötigt wieder einschließen. Um auf der sicheren Seite zu sein und in
+der Zukunft mögliche Entpackfehler zu vermeiden, könnte dies durch
+zukünftige Arbeiten behoben werden.
+
+Dies kann dazu verwandt werden, alle Pfade außer bestimmten zu entferen, ein
+typischer Fall lautet:
+
+.nf
+\fB\-\-path\-exclude=/usr/share/doc/*\fP
+\fB\-\-path\-include=/usr/share/doc/*/copyright\fP
+.fi
+
+Hiermit werden alle Dokumentationsdateien (außer den Copyright\-Dateien)
+entfernt.
+
+Diese zwei Optionen können mehrfach angegeben und miteinander verschachtelt
+werden. Beide werden in der angegebenen Reihenfolge ausgewertet, wobei die
+letzte Regel, die auf eine Datei passt, die Entscheidung fällt.
+
+Die Filter werden beim Entpacken des Binärpakets angewandt und haben daher
+nur Wissen über den Typ des derzeit gefilterten Objekts (d.h. eine normale
+Datei oder ein Verzeichnis) und sehen daher nicht, welche Objekte als
+nächstes kommen. Da diese Filter Seiteneffekte haben (im Gegensatz zu
+\fBfind\fP(1)\-Filtern) wird das Ausschließen eines genauen Pfadnamens, der ein
+Verzeichnisobjekt wie \fI/usr/share/doc\fP ist, nicht den gewünschten Effekt
+haben und nur der Pfadname wird ausgeschlossen (der automatisch wieder
+eingeschlossen werden könnte, falls der Code eine Notwendigkeit hierfür
+sieht). Alle folgenden Dateien innerhalb des Verzeichnisses werden beim
+Entpacken fehlschlagen.
+
+Tipp: Stellen Sie sicher, dass die Metazeichen nicht durch Ihre Shell
+expandiert werden.
+.TP
+\fB\-\-verify\-format=\fP\fIFormatname\fP
+Setzt das Ausgabeformat für den Befehl \fB\-\-verify\fP (seit Dpkg 1.17.2).
+
+Derzeit wird nur das Ausgabeformat \fBrpm\fP unterstützt. Es besteht aus einer
+Zeile für jeden Pfad, der bei der Prüfung fehlschlug. Die Zeilen starten mit
+9 Zeichen, um die Ergebnisse jeder angegebenen Prüfung zu melden. Ein ‚\fB?\fP’
+impliziert, dass die Prüfung nicht durchgeführt werden konnte (keine
+Unterstützung dafür, Dateirechte usw.). ‚\fB.\fP’ impliziert, dass die Prüfung
+erfolgreich durchgeführt wurde und ein alphanumerisches Zeichen impliziert,
+dass eine angegebene Prüfung fehlschlug. Der Md5sum\-Überprüfungsfehlschlag
+(die Dateiinhalte haben sich geändert) wird durch ein ‚\fB5\fP’ als drittes
+Zeichen angezeigt. Der Zeile folgt ein Leerzeichen und ein Attributszeichen
+(derzeit ‚\fBc\fP’ für Conffiles), ein weiteres Leerzeichen und der Pfadnmae.
+.TP
+\fB\-\-status\-fd \fP\fIn\fP
+Schickt maschinenlesbare Paketstatus\- und Fortschrittsinformationen an den
+Dateideskriptor \fIn\fP. Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Die
+Information besteht typischerweise aus einem Datensatz pro Zeile in
+folgendem Format:
+.RS
+.TP
+\fBstatus: \fP\fIPaket\fP\fB: \fP\fIStatus\fP
+Paketstatus geändert; \fIStatus\fP entsprechend der Statusdatei.
+.TP
+\fBstatus: \fP\fIPaket\fP\fB : error : \fP\fIausführliche\-Fehlermeldung\fP
+Ein Fehler ist aufgetreten. Alle möglichen Zeilenumbrüche in
+\fIausführliche\-Fehlermeldung\fP werden vor der Ausgabe in Leerzeichen
+gewandelt.
+.TP
+\fBstatus: \fP\fIDatei\fP\fB : conffile\-prompt : „\fP\fIecht\-alt\fP\fB“ „\fP\fIecht\-neu\fP\fB“ \fP\fIbenutzer\-edit\fP\fB \fP\fIdist\-edit\fP
+Dem Benutzer wird eine Conffile\-Frage gestellt.
+.TP
+\fBprocessing: \fP\fIStufe\fP\fB: \fP\fIPaket\fP
+Versendet genau bevor eine Verarbeitungsstufe beginnt. \fIStufe\fP ist eine der
+folgenden: \fBupgrade\fP, \fBinstall\fP (beide werden vor dem Entpacken versandt),
+\fBconfigure\fP, \fBtrigproc\fP, \fBdisappear\fP, \fBremove\fP, \fBpurge\fP.
+.RE
+.TP
+\fB\-\-status\-logger\fP=\fIBefehl\fP
+Schickt maschinenlesbare Paketstatus\- und Fortschrittsinformationen an die
+Standardeingabe des \fIBefehl\fPs der Shell, was dann mittels „sh \-c“
+ausgeführt wird (seit Dpkg 1.16.0). Diese Option kann mehrfach angegeben
+werden. Das verwandte Ausgabeformat ist identisch zu dem in \fB\-\-status\-fd\fP.
+.TP
+\fB\-\-log=\fP\fIDateiname\fP
+Protokolliert Statusänderungen und \-aktionen in \fIDateiname\fP statt in das
+standardmäßigen \fI%LOGDIR%/dpkg.log\fP. Falls diese Option mehrfach angegeben
+ist, wird der letzte Dateiname verwandt. Protokollnachrichten haben die
+Form:
+.RS
+.TP
+YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBstartup\fP \fITyp\fP \fIBefehl\fP
+Für jeden Dpkg\-Aufruf, wobei \fITyp\fP entweder \fBarchives\fP (mit einem
+\fIBefehl\fP \fBunpack\fP oder \fBinstall\fP) oder \fBpackages\fP (mit einem \fIBefehl\fP
+\fBconfigure\fP, \fBtriggers\-only\fP, \fBremove\fP oder \fBpurge\fP) ist.
+.TP
+YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBstatus\fP \fIZustand\fP \fIPkt\fP \fIinstallierte_Version\fP
+Für Statusaktualisierungen.
+.TP
+YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fIAktion\fP \fIPkt\fP \fIinstallierte_Version\fP \fIverfügbar_Version\fP
+Für Aktionen, wobei \fIAktion\fP eine aus \fBinstall\fP, \fBupgrade\fP, \fBconfigure\fP,
+\fBtrigproc\fP, \fBdisappear\fP, \fBremove\fP oder \fBpurge\fP ist.
+.TP
+YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBconffile\fP \fIDateiname\fP \fIEntscheidung\fP
+Für Conffile\-Änderungen, wobei \fIEntscheidung\fP entweder \fBinstall\fP oder
+\fBkeep\fP ist.
+.RE
+.TP
+\fB\-\-no\-pager\fP
+Deaktiviert die Verwendung jeglichen Pagers bei der Anzeige von
+Informationen (seit Dpkg 1.19.2).
+.TP
+\fB\-\-no\-debsig\fP
+Versucht nicht, Paketsignaturen zu überprüfen.
+.TP
+\fB\-\-no\-triggers\fP
+Führt keine Trigger in diesem Durchlauf aus (seit Dpkg
+1.14.17). Aktivierungen werden aber dennoch aufgezeichnet. Falls dies mit
+\fB\-\-configure\fP \fIPaket\fP oder \fB\-\-triggers\-only\fP \fIPaket\fP verwandt wird, wird
+das Postinst des benannten Pakets dennoch ausgeführt, selbst falls nur ein
+Trigger\-Lauf notwendig ist. Die Verwendung dieser Option kann Pakete in die
+unzulässigen Zustände \fBtriggers\-awaited\fP und \fBtriggers\-pending\fP
+bringen. Durch die Ausführung von „\fBdpkg \-\-configure \-\-pending\fP“ kann dies
+später behoben werden.
+.TP
+\fB\-\-triggers\fP
+Annulliert ein vorheriges \fB\-\-no\-triggers\fP (seit Dpkg 1.14.17).
+.
+.SH RÜCKGABEWERT
+.TP
+\fB0\fP
+Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. Oder ein Prüfausdruck
+oder eine Zusicherung (Assertion) lieferte Wahr zurück.
+.TP
+\fB1\fP
+Ein Prüfausdruck oder eine Zusicherung lieferte Falsch zurück.
+.TP
+\fB2\fP
+Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen
+Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die
+Datenbank, Speicherzuweisungen usw.
+.
+.SH UMGEBUNG
+.SS "Externe Umgebung"
+.TP
+\fBPATH\fP
+Es wird erwartet, dass diese Variable in der Umgebung gesetzt ist und auf
+die Systempfade zeigt, in denen eine Reihe von benötigten Programmen
+gefunden werden können. Falls sie nicht gesetzt ist oder die Programme nicht
+gefunden werden können, wird \fBdpkg\fP die Bearbeitung abbrechen.
+.TP
+\fBHOME\fP
+Falls gesetzt, wird \fBdpkg\fP sie als das Verzeichnis verwenden, aus dem die
+benutzerspezifische Konfigurationsdatei gelesen wird.
+.TP
+\fBTMPDIR\fP
+Falls gesetzt, wird \fBdpkg\fP sie als das Verzeichnis verwenden, in dem
+temporäre Dateien und Verzeichnisse erstellt werden.
+.TP
+\fBSHELL\fP
+Das Programm, das \fBdpkg\fP ausführen wird, wenn es eine neue interaktive
+Shell startet oder einen Befehl über eine Shell ausführt.
+.TP
+\fBPAGER\fP
+.TQ
+\fBDPKG_PAGER\fP
+Das Programm, das \fBdpkg\fP ausführen wird, wenn es einen Pager ausführt,
+beispielsweise zur Anzeige von Conffile\-Dateiunterschieden. Falls \fBSHELL\fP
+nicht gesetzt ist, wird stattdessen „\fBsh\fP“ verwandt. \fBDPKG_PAGER\fP setzt
+die Umgebungsvariable \fBPAGER\fP außer Kraft (seit Dpkg 1.19.2).
+.TP
+\fBDPKG_COLORS\fP
+Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte
+sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP.
+.TP
+\fBDPKG_FORCE\fP
+Setzt die Erzwingungsschalter (seit Dpkg 1.19.5). Wenn diese Variable
+vorhanden ist, werden keine eingebauten Vorgaben für Erzwingungen
+angewandt. Falls diese Variable vorhanden, aber leer ist, werden alle
+Erzwingungsschalter deaktiviert.
+.TP
+\fBDPKG_FRONTEND_LOCKED\fP
+Wird von einer Paketverwalterprogrammoberfläche gesetzt, um Dpkg zu
+informieren, dass es nicht die Sperre der Oberfläche erlangen soll (seit
+Dpkg 1.19.1).
+.SS "Interne Umgebung"
+.TP
+\fBLESS\fP
+Von \fBdpkg\fP auf „\fB\-FRSXMQ\fP“ definiert, falls es nicht bereits gesetzt ist
+oder wenn ein Pager gestartet wird (seit Dpkg 1.19.2). Um das
+Vorgabeverhalten zu verändern, kann diese Variable auf einen anderen Wert
+einschließlich der leeren Zeichenkette voreingestellt werden oder die
+Variablen \fBPAGER\fP oder \fBDPKG_PAGER\fP können gesetzt werden, um bestimmte
+Optionen mit „\fB\-+\fP“ zu deaktivieren, beispielsweise \fBDPKG_PAGER="less
+\-+F"\fP.
+.TP
+\fBDPKG_ROOT\fP
+Durch \fBdpkg\fP in der Betreuerskriptumgebung definiert, um anzuzeigen, auf
+welche Installation gehandelt werden soll (seit Dpkg 1.18.5). Der Wert soll
+jedem Pfad, auf den Betreuerskripte agieren, vorangestellt werden. Während
+des Normalbetriebs ist diese Variable leer. Bei der Installation von Paketen
+in ein anderes \fBinstdir\fP wird \fBdpkg\fP normalerweise Betreuerskripte mittels
+\fBchroot\fP(2) aufrufen und diese Variable leer lassen. Falls aber
+\fB\-\-force\-script\-chrootless\fP angegeben ist, wird dieser \fBchroot\fP(2)\-Aufruf
+übersprungen und \fBinstdir\fP ist nicht leer.
+.TP
+\fBDPKG_ADMINDIR\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung gesetzt, um das zu
+verwendende administrative Verzeichnis von \fBdpkg\fP anzuzeigen (seit Dpkg
+1.16.0). Diese Variable wird immer auf den aktuellen Wert von \fB\-\-admindir\fP
+gesetzt.
+.TP
+\fBDPKG_FORCE\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für alle Unterprozessumgebungen auf alle aktuell
+aktivierten Erzwingungsoptionennamen (getrennt durch Kommata) gesetzt (seit
+Dpkg 1.19.5).
+.TP
+\fBDPKG_SHELL_REASON\fP
+Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung
+gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg
+1.15.6). Derzeit gültiger Wert: \fBconffile\-prompt\fP.
+.TP
+\fBDPKG_CONFFILE_OLD\fP
+Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung
+gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg
+1.15.6). Enthält den Pfad zu der alten Conffile.
+.TP
+\fBDPKG_CONFFILE_NEW\fP
+Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung
+gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg
+1.15.6). Enthält den Pfad zu der neuen Conffile.
+.TP
+\fBDPKG_HOOK_ACTION\fP
+Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die beim Ausführen von Hook\-Aktionen
+gestartet wird, gesetzt (seit Dpkg 1.15.4). Enthält die aktuelle
+\fBdpkg\fP\-Aktion.
+.TP
+\fBDPKG_RUNNING_VERSION\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Version der
+aktuell laufenden Instanz von \fBdpkg\fP gesetzt (seit Dpkg 1.14.17).
+.TP
+\fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf den in Arbeit
+befindlichen (nicht architekturspezifizierte) Paketnamen gesetzt (seit Dpkg
+1.14.17).
+.TP
+\fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE_REFCOUNT\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Paketreferenzzahl
+gesetzt, d.h. die Anzahl der Paketinstanzen mit einem Status größer als
+\fBnot\-installed\fP (seit Dpkg 1.17.2).
+.TP
+\fBDPKG_MAINTSCRIPT_ARCH\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Architektur
+gesetzt, für die das Paket gebaut wurde (seit Dpkg 1.15.4).
+.TP
+\fBDPKG_MAINTSCRIPT_NAME\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf den Namen des
+laufenden Skripts definiert, eines von \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP, \fBprerm\fP
+oder \fBpostrm\fP (seit Dpkg 1.15.7).
+.TP
+\fBDPKG_MAINTSCRIPT_DEBUG\fP
+Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf einen Wert (‚\fB0\fP’
+oder ‚\fB1\fP’) gesetzt, der angibt, ob die Fehlersuche (mit der Option
+\fB\-\-debug\fP) für die Betreuerskripte angefordert wurde (seit Dpkg 1.18.4).
+.
+.SH DATEIEN
+.TP
+\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg.d/[0\-9a\-zA\-Z_\-]*\fP
+Konfigurationsfragmentdateien (seit Dpkg 1.15.4).
+.TP
+\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP
+Konfigurationsdatei mit Standardeinstellungen der Optionen.
+.TP
+\fI%LOGDIR%/dpkg.log\fP
+Standard\-Protokolldatei (lesen Sie \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP und die Option
+\fB\-\-log\fP).
+.P
+Die anderen, nachfolgend aufgeführten Dateien sind in ihren
+Standardverzeichnissen, lesen Sie den Text zur Option \fB\-\-admindir\fP, um zu
+sehen, wie Sie den Ort dieser Dateien ändern können.
+.TP
+\fI%ADMINDIR%/available\fP
+Liste der verfügbaren Pakete.
+.TP
+\fI%ADMINDIR%/status\fP
+Statusse der verfügbaren Pakete. Diese Datei enthält Informationen darüber,
+ob ein Paket zur Entfernung markiert ist oder nicht, ob es installiert ist
+oder nicht usw. Lesen Sie den Abschnitt \fBINFORMATIONEN ÜBER PAKETE\fP für
+weitere Informationen.
+
+Die Statusdatei wird täglich nach \fI/var/backups\fP gesichert. Dies kann
+hilfreich sein, falls sie aufgrund von Problemen mit dem Dateisystem
+verloren gegangen oder beschädigt worden ist.
+.P
+Das Format und die Inhalte eines Binärpakets sind in \fBdeb\fP(5) beschrieben.
+.
+.SH FEHLER
+\fB\-\-no\-act\fP gibt gewöhnlich weniger Informationen, als hilfreich sein
+könnten.
+.
+.SH BEISPIELE
+Um die installierten Pakete mit Bezug zum Editor \fBvi\fP(1) aufzulisten
+(beachten Sie, dass \fBdpkg\-query\fP nicht mehr standardmäßig die Datei
+\fIavailable\fP lädt und stattdessen dafür die Option \fBdpkg\-query\fP
+\fB\-\-load\-avail\fP verwandt werden sollte):
+.br
+ \fBdpkg \-l '*vi*'\fP
+.br
+
+Um die Einträge von zwei Paketen in \fI%ADMINDIR%/available\fP zu sehen:
+.br
+ \fBdpkg \-\-print\-avail elvis vim | less\fP
+.br
+
+Wenn Sie die Liste der Pakete selbst durchsuchen wollen:
+.br
+ \fBless %ADMINDIR%/available\fP
+.br
+
+Um ein installiertes Elvis\-Paket zu entfernen:
+.br
+ \fBdpkg \-r elvis\fP
+.br
+
+Um ein Paket zu installieren, müssen Sie es erst in einem Archiv oder auf
+einer CD\-ROM finden. Die Datei \fIavailable\fP zeigt, dass das vim\-Paket in der
+Sektion \fBeditors\fP ist:
+.br
+ \fBcd /media/cdrom/pool/main/v/vim\fP
+ \fBdpkg \-i vim_4.5\-3.deb\fP
+.br
+
+Um eine lokale Kopie der Paketauswahl\-Zustände zu erstellen:
+.br
+ \fBdpkg \-\-get\-selections >meine_auswahl\fP
+.br
+
+Sie könnten diese Datei auf einen anderen Rechner übertragen und dann die
+Datei \fIavailable\fP dort mit dem Paketverwalter Ihrer Wahl (siehe
+https://wiki.debian.org/Teams/Dpkg/FAQ für weitere Details) aktualisieren,
+zum Beispiel:
+.br
+ \fBapt\-cache dumpavail | dpkg \-\-merge\-avail\fP
+.br
+Oder mit Dpkg 1.17.6 oder älter:
+.br
+ \fBavail=`mktemp`\fP
+ \fBapt\-cache dumpavail >"$avail"\fP
+ \fBdpkg \-\-merge\-avail "$avail"\fP
+ \fBrm "$avail"\fP
+.br
+Sie können sie dann wie folgt installieren:
+.br
+ \fBdpkg \-\-clear\-selections\fP
+ \fBdpkg \-\-set\-selections <meine_auswahl\fP
+.br
+
+Beachten Sie, dass dies nichts wirklich installiert oder entfernt, sondern
+lediglich den Auswahlzustand der angeforderten Pakete setzt. Sie werden eine
+andere Anwendung benötigen, um die angeforderten Pakete tatsächlich
+herunterzuladen und zu installieren. Führen Sie beispielsweise \fBapt\-get
+dselect\-upgrade\fP aus.
+
+Gewöhnlich werden Sie feststellen, dass \fBdselect\fP(1) eine bequemere Art
+ist, den Paketauswahlzustand zu ändern.
+.br
+.
+.SH "ZUSÄTZLICHE FUNKTIONALITÄT"
+Zusätzliche Funktionalität kann durch die Installation jedes der folgenden
+Pakete erhalten werden: \fBapt\fP, \fBaptitude\fP und \fBdebsums\fP.
+.
+.SH "SIEHE AUCH"
+.ad l
+\fBaptitude\fP(1), \fBapt\fP(1), \fBdselect\fP(1), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdpkg\-query\fP(1),
+\fBdeb\fP(5), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg.cfg\fP(5) und \fBdpkg\-reconfigure\fP(8).
+.
+.SH AUTOREN
+Lesen Sie \fI%PKGDOCDIR%/THANKS\fP für die Liste der Leute, die zu \fBdpkg\fP
+beigetragen haben.
+.SH ÜBERSETZUNG
+Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann
+<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>,
+2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario
+Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
+angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
+GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen.
+Es gibt KEINE HAFTUNG.