.\" dpkg manual page - dpkg-gensymbols(1) .\" .\" Copyright © 2007-2011 Raphaël Hertzog .\" Copyright © 2009-2010 Modestas Vainius .\" Copyright © 2012-2015 Guillem Jover .\" .\" This is free software; you can redistribute it and/or modify .\" it under the terms of the GNU General Public License as published by .\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or .\" (at your option) any later version. .\" .\" This is distributed in the hope that it will be useful, .\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of .\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the .\" GNU General Public License for more details. .\" .\" You should have received a copy of the GNU General Public License .\" along with this program. If not, see . . .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH dpkg\-gensymbols 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung .nh .SH BEZEICHNUNG dpkg\-gensymbols \- Symboldateien (Abhängigkeitsinformationen für Laufzeitbibliotheken) erstellen . .SH ÜBERSICHT \fBdpkg\-gensymbols\fP [\fIOption\fP …] . .SH BESCHREIBUNG \fBdpkg\-gensymbols\fP durchsucht einen temporären Baubaum (standardmäßig debian/tmp), sucht nach Bibliotheken und erstellt eine Datei \fIsymbols\fP, die diese beschreibt. Diese Datei wird, falls sie nicht leer ist, in das Unterverzeichnis DEBIAN des Baubaums installiert, so dass sie schlussendlich in der Steuerinformation des Pakets auftaucht. .P Beim Erstellen dieser Dateien verwendet es als Eingabe einige vom Betreuer bereitgestellte Symboldateien. Es sucht nach den folgenden Dateien (und verwendet die erste, die gefunden wird): .IP • 4 debian/\fIPaket\fP.symbols.\fIArchitektur\fP .IP • 4 debian/symbols.\fIArchitektur\fP .IP • 4 debian/\fIPaket\fP.symbols .IP • 4 debian/symbols .P Der Hauptzweck dieser Dateien besteht darin, die minimale Version bereitzustellen, die mit jedem von der Bibliothek bereitgestellten Symbol verknüpft ist. Normalerweise entspricht dies der ersten Version des Pakets, die dieses Symbol bereitgestellt hat, kann aber vom Betreuer erhöht werden, falls die ABI des Symbols ohne Brechen der Rückwärtskompatibilität erweitert wurde. Es liegt in der Verantwortung des Betreuers, diese Dateien aktuell zu halten, aber \fBdpkg\-gensymbols\fP hilft dabei. .P Wenn die erstellten Symboldateien sich von denen, die der Betreuer bereitgestellt hat, unterscheiden, wird \fBdpkg\-gensymbols\fP einen Diff zwischen den zwei Versionen anzeigen. Falls die Unterschiede desweiteren zu gravierend sind, wird es sogar fehlschlagen (Sie können einstellen, wie große Unterschiede Sie tolerieren können, sehen Sie hierzu die Option \fB\-c\fP). .SH "SYMBOLDATEIEN PFLEGEN" Die Symboldateien sind nur wirklich nützlich, falls sie die Entwicklung eines Paketes über mehrere Veröffentlichungen hinweg wiedergeben. Daher muss der Betreuer sie immer aktualisieren, wenn eine neues Symbol hinzugefügt wird, so dass die zugeordnete minimale Version der Realität entspricht.Die in den Bauprotokollen enthaltenen Diffs können als Startpunkt benutzt werden, aber zusätzlich hat der Betreuer sicherzustellen, dass sich das Verhalten dieser Symbole nicht derart geändert hat, dass irgendetwas, was diese Symbole verwendet und gegen die neue Version gelinkt ist, daran hindern würde, mit der alten Version zu funktionieren.Meistens kann der Diff direkt auf die Datei debian/\fIPaket\fP.symbols angewandt werden. Allerdings werden normalerweise weitere Anpassungen notwendig: es wird beispielsweise empfohlen, die Debian\-Revision von der minimalen Version zu entfernen, so dass Backports mit einer niedrigeren Versionsnummer, aber der gleichen Version der Originalautoren immer noch die erstellten Abhängigkeiten erfüllen. Falls die Debian\-Revision nicht entfernt werden kann, da das Symbol wirklich von der Debian\-spezifischen Änderung hinzugefügt wurde, dann sollte der Version ‚\fB~\fP’ angehängt werden. .P Bevor irgendein Patch auf die Symboldatei angewendet wird, sollte der Betreuer zweimal prüfen, dass der Patch vernünftig ist. Öffentliche Symbole sollten nicht verschwinden, daher sollte der Patch idealerweise nur neue Zeilen hinzufügen. .P Beachten Sie, dass Sie Kommentare in Symboldateien stellen können: Jede Zeile, die mit ‚#’ als erstem Zeichen beginnt, ist ein Kommentar, falls sie nicht mit ‚#include’ beginnt (siehe Abschnitt \fBIncludes verwenden\fP). Zeilen, die mit ‚#MISSING:’ anfangen, sind besondere Kommentare, die verschwundene Symbole dokumentieren. .P Vergessen Sie nicht, zu überprüfen, ob alte Versionen aktualisiert werden müssen. Es gibt für \fBdpkg\-gensymbols\fP keine Möglichkeit, hierzu eine Warnung auszugeben. Wird der Diff blind akzeptiert oder wird angenommen, dass nichts geändert werden muss, wenn es keinen Diff gibt, ohne auf Änderungen zu prüfen, kann dies dazu führen, dass lockere Abhängigkeiten erzeugt werden, laut deren mit älteren Versionen gearbeitet werden kann, obwohl dies nicht möglich ist. Dies wird zu schwer zu findenden Fehlern bei (teilweisen) Upgrades führen. .SS "Verwendung der #PACKAGE#\-Ersetzung" .P In einigen seltenen Fällen sind die Namen der Bibliotheken nicht auf allen Architekturen gleich. Um zu vermeiden, dass der Paketname in der Symboldatei fest kodiert wird, können Sie die Markierung \fI#PACKAGE#\fP verwenden. Während der Installation der Symboldatei wird sie durch den echten Paketnamen ersetzt. Anders als die Markierung \fI#MINVER#\fP wird \fI#PACKAGE#\fP nie in der Symboldatei innerhalb eines Binärpakets auftauchen. .SS "Verwendung von Symbolkennzeichnungen" .P Symbolkennzeichnungen sind nützlich, um Symbole zu markieren, die in irgendeiner Weise besonders sind. Jedes Symbol kann eine beliebige Anzahl zugeordneter Kennzeichnungen besitzen. Während alle Kennzeichnungen ausgewertet und gespeichert werden, werden nur einige von \fBdpkg\-gensymbols\fP verstanden und lösen eine Spezialbehandlung der Symbole aus. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBStandardsymbolkennzeichnungen\fP für eine Referenz dieser Kennzeichnungen. .P Kennzeichnungsspezifikationen kommen direkt vor dem Symbolnamen (dazwischen sind keine Leerraumzeichen erlaubt). Sie beginnen immer mit einer öffnenden Klammer \fB(\fP, enden mit einer schließenden Klammer \fB)\fP und müssen mindestens eine Kennzeichnung enthalten. Mehrere Kennzeichnungen werden durch das Zeichen \fB|\fP getrennt. Jede der Kennzeichnungen kann optional einen Wert enthalten, der von der Kennzeichnung durch das Zeichen \fB=\fP getrennt wird. Kennzeichennamen und \-werte können beliebige Zeichenketten sein, sie dürfen allerdings keine der der besonderen Zeichen \fB)\fP \fB|\fP \fB=\fP enthalten. Symbolnamen, die einer Kennzeichnungsspezifikation folgen, können optional mit den Zeichen \fB'\fP oder \fB"\fP zitiert werden, um Leerraumzeichen darin zu erlauben. Falls keine Kennzeichnungen für das Symbol spezifiziert sind, werden Anführungszeichen als Teil des Symbolnamens behandelt, der bis zum ersten Leerzeichen geht. .P (Kennz1=bin markiert|Name mit Leerraum)"zitiertes gekennz Symbol"@Base 1.0 (optional)gekennzeichnet_unzitiertes_Symbol@Base 1.0 1 ungekennzeichnetes_Symbol@Base 1.0 .P Das erste Symbol im Beispiel heißt \fIzitiertes gekennz Symbol\fP und hat zwei Kennzeichnungen: \fIKennz1\fP mit dem Wert \fIbin markiert\fP und \fIName mit Leerraum\fP ohne Wert. Das zweite Symbol heißt \fIgekennzeichnet_unzitiertes_Symbol\fP und ist nur mit dem Kennzeichen namens \fIoptional\fP gekennzeichnet. Das letzte Symbol ist ein Beispiel eines normalen, nicht gekennzeichneten Symbols. .P Da Symbolkennzeichnungen eine Erweiterung des Formats \fBdeb\-symbols\fP(5) sind, können sie nur Teil der in Quellpaketen verwandten Symboldateien sein (diese Dateien sollten dann als Vorlagen zum Bau der Symboldateien, die in Binärpakete eingebettet werden, gesehen werden). Wenn \fBdpkg\-gensymbols\fP ohne die Option \fB\-t\fP aufgerufen wird, wird es alle Symbole ausgeben, die zum Format \fBdeb\-symbols\fP(5) kompatibel sind: Es verarbeitet die Symbole entsprechend der Anforderungen ihrer Standardkennzeichnungen und entfernt alle Kennzeichnungen aus der Ausgabe. Im Gegensatz dazu werden alle Symbole und ihre Kennzeichnungen (sowohl die Standardkennzeichnungen als auch die unbekannten) im Vorlagenmodus (\fB\-t\fP) in der Ausgabe beibehalten und in ihrer Originalform, wie sie geladen wurden, auch geschrieben. .SS Standard\-Symbolkennzeichnungen .TP \fBoptional\fP Ein als „optional“ gekennzeichnetes Symbol kann jederzeit von der Bibliothek verschwinden und wird nie zum Fehlschlag von \fBdpkg\-gensymbols\fP führen. Verschwundene optionale Symbole werden kontinuierlich als MISSING (Fehlend) in dem Diff in jeder neuen Paketversion auftauchen. Dieses Verhalten dient als Erinnerung für den Betreuer, dass so ein Symbol aus der Symboldatei entfernt oder wieder der Bibliothek hinzugefügt werden muss. Wenn das optionale Symbol, das bisher als MISSING angegeben gewesen war, plötzlich in der nächsten Version wieder auftaucht, wird es wieder auf den Status „existing“ (existierend) gebracht, wobei die minimale Version unverändert bleibt. Diese Markierung ist für private Symbole nützlich, deren Verschwinden keinen ABI\-Bruch auslöst. Beispielsweise fallen die meisten C++\-Template\-Instanziierungen in diese Kategorie. Wie jede andere Markierung kann auch diese einen beliebigen Wert haben: sie könnte angeben, warum dieses Symbol als optional betrachtet wird. .TP \fBarch=\fP\fIArchitekturliste\fP .TQ \fBarch\-bits=\fP\fIArchitektur\-Bits\fP .TQ \fBarch\-endian=\fP\fIArchitektur\-Bytereihenfolge\fP Diese Markierungen erlauben es, den Satz an Architekturen einzugrenzen, auf denen das Symbol existieren sollte. Die Markierungen \fBarch\-bits\fP und \fBarch\-endian\fP werden seit Dpkg 1.18.0 unterstützt. Wenn die Symbolliste mit den in der Bibliothek entdeckten Symbolen aktualisiert wird, werden alle architekturspezifischen Symbole, die nicht auf die aktuelle Host\-Architektur passen, so behandelt, als ob sie nicht existierten. Falls ein architekturspezifisches Symbol, das auf die aktuelle Host\-Architektur passt, in der Bibliothek nicht existiert, werden die normalen Regeln für fehlende Symbole angewandt und \fBdpkg\-gensymbols\fP könnte dadurch fehlschlagen. Auf der anderen Seite, falls das architekturspezifische Symbol gefunden wurde, wenn es nicht existieren sollte (da die aktuelle Host\-Architektur nicht in der Markierung aufgeführt ist oder nicht auf die Endianess und Bits passt), wird sie architekturneutral gemacht (d.h. die Architektur\-, Architektur\-Bits\- und Architektur\-Endianessmarkierungen werden entfernt und das Symbol wird im Diff aufgrund dieser Änderung auftauchen), aber es wird nicht als neu betrachtet. Beim Betrieb im standardmäßigen nicht\-Vorlagen\-Modus werden unter den architekturspezifischen Symbolen nur die in die Symboldatei geschrieben, die auf die aktuelle Host\-Architektur passen. Auf der anderen Seite werden beim Betrieb im Vorlagenmodus alle architekturspezifischen Symbole (darunter auch die von fremden Architekturen) immer in die Symboldatei geschrieben. Das Format der \fIArchitekturliste\fP ist das gleiche wie das des Feldes \fBBuild\-Depends\fP in \fIdebian/control\fP (außer den einschließenden eckigen Klammern []). Beispielsweise wird das erste Symbol aus der folgenden Liste nur auf den Architekturen Alpha, Any\-amd64 und Ia64 betrachtet, das zweite nur auf Linux\-Architekturen, während das dritte überall außer auf Armel betrachtet wird. (arch=alpha any\-amd64 ia64)64bit_specific_symbol@Base 1.0 (arch=linux\-any)linux_specific_symbol@Base 1.0 (arch=!armel)symbol_armel_does_not_have@Base 1.0 \fIArchitektur\-Bits\fP ist entweder \fB32\fP oder \fB64\fP. (arch\-bits=32)32bit_specific_symbol@Base 1.0 (arch\-bits=64)64bit_specific_symbol@Base 1.0 \fIArchitektur\-Bytereihenfolge\fP ist entweder \fBlittle\fP oder \fBbig\fP. (arch\-endian=little)little_endian_specific_symbol@Base 1.0 (arch\-endian=big)big_endian_specific_symbol@Base 1.0 Mehrere Einschränkungen können aneinandergehängt werden. (arch\-bits=32|arch\-endian=little)32bit_le_symbol@Base 1.0 .TP \fBignore\-blacklist\fP dpkg\-gensymbols verfügt über eine interne Ausschlussliste („blacklist“) von Symbolen, die nicht in Symboldateien auftauchen sollten, da sie normalerweise nur Seiteneffekte von Implementierungsdetails in der Werkzeugkette darstellen. Falls Sie aus irgendeinem Grund wollen, dass diese Symbole in der Symboldatei aufgenommen werden, sollten Sie das Symbol mit \fBignore\-blacklist\fP kennzeichnen. Dies kann für einige grundlegende Bibliotheken der Werkzeugkette wie Libgcc notwendig sein. .TP \fBc++\fP Gibt \fIc++\fP\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBVerwendung von Symbolmustern\fP unten. .TP \fBsymver\fP Gibt \fIsymver\fP (Symbolversion)\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBVerwendung von Symbolmustern\fP unten. .TP \fBregex\fP Gibt \fIregex\fP\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBVerwendung von Symbolmustern\fP unten. .SS "Verwendung von Symbolmustern" .P Anders als die Standardsymbolspezifikation kann ein Muster mehrere reale Symbole aus der Bibliothek abdecken. \fBdpkg\-gensymbols\fP wird versuchen, jedes Muster auf jedes reale Symbol, für das \fIkein\fP spezifisches Symbolgegenstück in der Symboldatei definiert ist, abzugleichen. Wann immer das erste passende Muster gefunden wurde, werden alle Kennzeichnungen und Eigenschaften als Basisspezifikation des Symbols verwandt. Falls keines der Muster passt, wird das Symbol als neu betrachtet. Ein Muster wird als verloren betrachtet, falls es auf kein Symbol in der Bibliothek passt. Standardmäßig wird dies ein Versagen von \fBdpkg\-gensymbols\fP in der Stufe \fB\-c1\fP oder höher auslösen. Falls der Fehlschlag allerdings unerwünscht ist, kann das Muster mit der Kennzeichnung \fIoptional\fP markiert werden. Falls das Muster dann auf nichts passt, wird es im Diff nur als MISSING (fehlend) auftauchen. Desweiteren kann das Muster wie jedes Symbol auf die spezielle Architektur mit der Kennzeichnung \fIarch\fP beschränkt werden. Bitte lesen Sie den Unterabschnitt \fBStandard\-Symbolkennzeichnungen\fP oben für weitere Informationen. Muster sind eine Erweiterung des Formats \fBdeb\-symbols\fP(5); sie sind daher nur in Symboldatei\-Vorlagen gültig. Die Musterspezifikationssyntax unterscheidet sich nicht von der eines spezifischen Symbols. Allerdings dient der Symbolnamenteil der Spezifikation als Ausdruck, der gegen \fIName@Version\fP eines realen Symbols abgeglichen wird. Um zwischen den verschiedenen Mustertypen zu unterscheiden, wird es typischerweise mit einer speziellen Kennzeichnung gekennzeichnet. Derzeit unterstützt \fBdpkg\-gensymbols\fP drei grundlegene Mustertypen: .TP 3 \fBc++\fP Dieses Muster wird durch die Kennzeichnung \fIc++\fP verzeichnet. Es passt nur auf die entworrenen („demangled“) Symbolnamen (wie sie vom Hilfswerkzeug \fBc++filt\fP(1) ausgegeben werden). Dieses Muster ist sehr hilfreich, um auf Symbole zu passen, bei dem die verworrenen („mangled“) Namen sich auf verschiedenen Architekturen unterscheiden während die entworrenen die gleichen bleiben. Eine Gruppe solcher Symbole ist \fInon\-virtual thunks\fP, die einen architekturspezifischen Versatz in ihren verworrenen Namen eingebettet haben. Eine häufige Instanz dieses Falles ist ein virtueller Destruktor, der unter rautenförmiger Vererbung ein nicht\-virtuelles Thunk\-Symbol benötigt. Selbst wenn beispielsweise _ZThn8_N3NSB6ClassDD1Ev@Base auf 32 Bit\-Architekturen _ZThn16_N3NSB6ClassDD1Ev@Base auf 64 Bit\-Architekturen ist, kann es mit einem einzigen \fIc++\fP\-Muster abgeglichen werden: libdummy.so.1 libdummy1 #MINVER# […] (c++)"non\-virtual thunk to NSB::ClassD::~ClassD()@Base" 1.0 […] Der entworrene Name oben kann durch Ausführung folgenden Befehls erhalten werden: $ echo '_ZThn8_N3NSB6ClassDD1Ev@Base' | c++filt Bitte beachten Sie, dass per Definition zwar der verworrene Name in der Bibliothek eindeutig ist, die aber nicht notwendigerweise für die entworrenen Namen zutrifft. Ein Satz von unterschiedlichen realen Symbolen können den gleichen entworrenen Namen haben. Beispielsweise ist das der Fall bei nicht\-virtuellen Thunk\-Symbolen in komplexen Vererbungskonfigurationen oder bei den meisten Konstruktoren und Destruktoren (da g++ typischerweise zwei reale Symbole für sie generiert). Da diese Kollisionen aber auf dem ABI\-Niveau passieren, sollten sie nicht die Qualität der Symboldatei reduzieren. .TP \fBsymver\fP Dieses Muster wird durch die Kennzeichnung \fIsymver\fP verzeichnet. Gut betreute Bibliotheken verfügen über versionierte Symbole, wobei jede Version zu der Version der Originalautoren passt, in der dieses Symbol hinzugefügt wurde. Falls das der Fall ist, können Sie ein \fIsymver\fP\-Muster verwenden, um jedes zu einer spezifizierten Version zugehörige Symbol zuzuordnen. Beispiel: libc.so.6 libc6 #MINVER# (symver)GLIBC_2.0 2.0 […] (symver)GLIBC_2.7 2.7 access@GLIBC_2.0 2.2 Alle den Versionen GLIBC_2.0 und GLIBC_2.7 zugeordneten Symbole werden zu einer minimalen Version 2.0 bzw. 2.7 führen, wobei das Symbol access@GLIBC_2.0 die Ausnahme darstellt. Es wird zu einer minimalen Abhängigkeit auf libc6 Version 2.2 führen, obwohl es im Geltungsbereich des Musters „(symver)GLIBC_2.0“ gehört, da spezielle Symbole vor Mustern Vorrang haben. Bitte beachten Sie, dass Platzhaltermuster im alten Format (angezeigt durch „*@version“ im Symbolnamenfeld) zwar noch unterstützt werden, sie aber durch die Syntax im neuen Format „(symver|optional)version“ abgelöst wurden. Beispielsweise sollte „*@GLIBC_2.0 2.0“ als „(symver|optional)GLIBC_2.0 2.0“ geschrieben werden, falls das gleiche Verhalten benötigt wird. .TP \fBregex\fP Muster mit regulären Ausdrücken werden durch die Kennzeichnung \fIregex\fP verzeichnet. Sie passen auf den regulären Ausdruck von Perl, der im Symbolnamenfeld angegeben ist. Ein regulärer Ausdruck wird wie er ist abgeglichen. Denken Sie daher daran, ihn mit dem Zeichen \fI^\fP zu beginnen, da er ansonsten auf jeden Teil der Zeichenkette des realen Symbols \fIname@version\fP passt. Beispiel: libdummy.so.1 libdummy1 #MINVER# (regex)"^mystack_.*@Base$" 1.0 (regex|optional)"private" 1.0 Symbole wie „mystack_new@Base“, „mystack_push@Base“, „mystack_pop@Base“ usw. werden vom ersten Muster abgeglichen, während dies z.B. für „ng_mystack_new@Base“ nicht der Fall ist. Das zweite Muster wird auf alle Symbole, die die Zeichenkette „private“ in ihren Namen enthalten, passen und die abgeglichenen Symbole erben die Kennzeichnung \fIoptional\fP vom Muster. .P Die oben aufgeführten grundlegenden Muster können \- wo es Sinn ergibt \- kombiniert werden. In diesem Fall werden sie in der Reihenfolge verarbeitet, in der die Kennzeichnungen angegeben sind. Im Beispiel (c++|regex)"^NSA::ClassA::Private::privmethod\ed\e(int\e)@Base" 1.0 (regex|c++)N3NSA6ClassA7Private11privmethod\edEi@Base 1.0 werden die Symbole „_ZN3NSA6ClassA7Private11privmethod1Ei@Base“ und „_ZN3NSA6ClassA7Private11privmethod2Ei@Base“ verglichen. Beim Vergleichen des ersten Musters wird das rohe Symbol erst als C++\-Symbol entworren, dann wird der entworrene Name mit den regulären Ausdruck verglichen. Auf der anderen Seite wird beim Vergleichen des zweiten Musters der reguläre Ausdruck gegen den rohen Symbolnamen verglichen, dann wird das Symbol überprüft, ob es ein C++\-Symbol ist, indem das Entwirren versucht wird. Ein Fehlschlag eines einfachen Musters wird zum Fehlschlag des gesamten Musters führen. Daher wird beispielsweise „__N3NSA6ClassA7Private11privmethod\edEi@Base“ auf keines der Muster passen, da es kein gültiges C++\-Symbol ist. Im Allgemeinen werden die Muster in zwei Kategorien eingeteilt: Aliase (grundlegende \fIc++\fP\- und \fIsymver\fP\-Muster) und generische Muster (\fIregex\fP und alle Kombinationen grundlegender Muster). Abgleichen von grundlegenden alias\-basierenden Mustern ist schnell (O(1)), während generische Muster O(N) (wobei N die Anzahl der generischen Muster ist) für jedes Symbol ist. Daher wird empfohlen, generische Muster nicht zu viel zu verwenden. Wenn mehrere Muster auf das gleiche Symbol passen, werden Aliase (zuerst \fIc++\fP, dann \fIsymver\fP) gegenüber den generischen Mustern bevorzugt. Generische Muster werden in der Reihenfolge, in der sie in der Symboldateivorlage gefunden werden, verglichen, bis zum ersten Erfolg. Beachten Sie aber, dass das manuelle Anordnen der Vorlagendateieinträge nicht empfohlen wird, da \fBdpkg\-gensymbols\fP Diffs basierend auf der alphanumerischen Reihenfolge ihrer Namen erstellt. .SS "Includes verwenden" .P Wenn der Satz der exportierten Symbole sich zwischen Architekturen unterscheidet, kann es ineffizient werden, eine einzige Symboldatei zu verwenden. In diesen Fällen kann sich eine Include\-Direktive in einer Reihe von Arten als nützlich erweisen: .IP • 4 Sie können den gemeinsamen Teil in eine externe Datei auslagern und diese Datei dann in Ihre \fIPaket\fP.symbols.\fIArch\fP\-Datei mit einer include\-Direktive wie folgt einbinden: #include "\fIPakete\fP.symbols.common" .IP • Die Include\-Direktive kann auch wie jedes Symbol gekennzeichnet werden: (Kennzeichen|…|KennzeichenN)#include "einzubindende\-Datei" Als Ergebnis werden alle Symbole aus der \fIeinzubindende\-Datei\fP standardmäßig als mit \fIKennzeichen\fP … \fIKennzeichenN\fP gekennzeichnet betrachtet. Sie können diese Funktionalität benutzen, um eine gemeinsame Datei \fIPaket\fP.symbols zu erstellen, die architekturspezifische Symboldateien einbindet: common_symbol1@Base 1.0 (arch=amd64 ia64 alpha)#include "Paket.symbols.64bit" (arch=!amd64 !ia64 !alpha)#include "Paket.symbols.32bit" common_symbol2@Base 1.0 .P Die Symboldateien werden Zeile für Zeile gelesen und include\-Direktiven werden bearbeitet, sobald sie erkannt werden. Das bedeutet, dass der Inhalt der mit include eingebundenen Datei jeden Inhalt überschreiben kann, der vor der Include\-Direktive aufgetaucht ist und Inhalt nach der Direktive alles aus der eingebundenen Datei überschreiben kann. Jedes Symbol (oder sogar weitere #include\-Direktiven) in der eingebundenen Datei kann zusätzliche Kennzeichnungen spezifizieren oder Werte der vererbten Kennzeichnungen in ihrer Kennzeichnungsspezifikation überschreiben. Allerdings gibt es keine Möglichkeit für ein Symbol, die ererbten Kennzeichnungen zu überschreiben. .P Eine eingebundene Datei kann die Kopfzeile wiederholen, die den SONAME der Bibliothek enthält. In diesem Fall überschreibt sie jede vorher gelesene Kopfzeile. Allerdings ist es im Allgemeinen am besten, die Wiederholung von Kopfzeilen zu vermeiden. Eine Art, dies zu erreichen, ist wie folgt: .PP #include "libirgendwas1.symbols.common" arch_spezifisches_Symbol@Base 1.0 .SS "Gute Bibliotheksverwaltung" .P Eine gut verwaltete Bibliothek hat die folgenden Eigenschaften: .IP • 4 ihre API ist stabil (öffentliche Symbole entfallen nie, nur neue öffentliche Symbole werden hinzugefügt) und inkompatible Änderungen erfolgen nur, wenn sich der SONAME ändert, .IP • 4 idealerweise verwendet sie Symbolversionierung, um ABI\-Stabilität trotz interner Änderungen und API\-Erweiterungen zu erreichen, .IP • 4 sie exportiert nie private Symbole (als Hilfslösung können diese als optional gekennzeichnet werden). .P Bei der Verwaltung der Symboldatei kann das Auftauchen und Verschwinden von Symbolen leicht bemerkt werden. Es ist aber schwieriger, inkompatbile API\- und ABI\-Änderungen zu bemerken. Daher sollte der Betreuer intensiv die Changelog\-Einträge der Originalautoren durchschauen und nach Fällen suchen, in denen die Regeln der guten Bibliotheksverwaltung gebrochen wurden. Falls mögliche Probleme entdeckt wurden, sollten der Originalautor informiert werden, da eine Korrektur vom Originalautor immer besser als eine Debian\-spezifische Hilfslösung ist. .SH OPTIONEN .TP \fB\-P\fP\fIPaketbauverzeichnis\fP Sucht nach \fIPaketbauverzeichnis\fP statt nach debian/tmp. .TP \fB\-p\fP\fIPaket\fP Definiert den Paketnamen. Wird benötigt, falls mehr als ein binäres Paket in debian/control aufgeführt ist (oder falls es keine Datei debian/control gibt). .TP \fB\-v\fP\fIVersion\fP Definiert die Paketversion. Standardmäßig wird die Version aus \fIdebian/changelog\fP entnommen. Benötigt, falls der Aufruf außerhalb des Quellpaketbaums erfolgt. .TP \fB\-e\fP\fIBibliotheksdatei\fP Untersucht nur die explizit aufgeführten Bibliotheken, statt nach allen öffentlichen Bibliotheken zu suchen. Sie können Shell\-Muster, die zur Expansion von Pfadnamen verwandt werden (siehe die Handbuchseite \fBFile::Glob\fP(3perl) für weitere Details) in \fIBibliotheksdatei\fP verwenden, um mehrere Bibliotheken mit einem einzelnen Argument abzugleichen (andernfalls benötigen Sie mehrere \fB\-e\fP). .TP \fB\-l\fP\fIVerzeichnis\fP Stellt \fIVerzeichnis\fP der Liste der zu durchsuchenden privaten Laufzeitbibliotheken voran (seit Dpkg 1.19.1). Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Hinweis: Verwenden Sie diese Variable, statt \fBLD_LIBRARY_PATH\fP zu setzen, da diese Umgebungsvariable verwandt wird, um den Laufzeit\-Linker zu steuern und ihr Missbrauch zum Setzen von Pfaden zu Laufzeitbibliotheken zur Bauzeit kann beispielsweise beim Cross\-Kompilieren problematisch werden. .TP \fB\-I\fP\fIDateiname\fP Verwendet \fIDateiname\fP als Referenzdatei, um die Symboldatei zu erstellen, die dann im Paket selbst integriert wird. .TP \fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] Die erstellte Symbols\-Datei auf die Standardausgabe oder nach \fIDateiname\fP, falls angegeben, ausgeben statt in \fBdebian/tmp/DEBIAN/symbols\fP (oder \fIPaket\-Bauverzeichnis\fP\fB/DEBIAN/symbols\fP, falls \fB\-P\fP verwandt wurde). Falls \fIDateiname\fP bereits existiert, wird deren Inhalt als Grundlage für die erstellte Symboldatei verwandt. Sie können diese Funktionalität benutzen, um eine Symboldatei zu aktualisieren, so dass sie zu einer neueren Version der Originalautoren Ihrer Bibliothek passt. .TP \fB\-t\fP Schreibt die Symboldatei im Vorlagenmodus statt im zu \fBdeb\-symbols\fP(5) kompatiblen Format. Der Hauptunterschied besteht darin, dass im Vorlagenmodus die Symbolnamen und Kennzeichnungen in ihrer Originalform geschrieben werden, im Gegensatz zu den verarbeiteten Symbolnamen mit entfernten Kennzeichnungen im Kompatibilitätsmodus. Desweiteren könnten einige Symbole beim Schreiben einer Standard\-\fBdeb\-symbols\fP(5)\-Datei entfernt werden (gemäß der Verarbeitungsregeln für Kennzeichen), während in der Symboldateivorlage immer alle Symbole geschrieben werden. .TP \fB\-c\fP\fI[0\-4]\fP Definiert die Prüfungen, die beim Vergleich der erstellten Symboldatei mit der Vorlagendatei als Startpunkt erfolgen sollen. Standardstufe ist 1. Zunehmende Stufen führen mehr Prüfungen durch und enthalten alle Prüfungen der niedrigeren Stufen. Stufe 0 schlägt nie fehl. Stufe 1 schlägt fehl, wenn einige Symbole verschwunden sind. Stufe 2 schlägt fehl, falls einige neue Symbole eingeführt wurden. Stufe 3 schlägt fehl, falls einige Bibliotheken verschwunden sind. Stufe 4 schlägt fehl, falls einige Bibliotheken hinzugekommen sind. Dieser Wert kann von der Umgebungsvariablen \fBDPKG_GENSYMBOLS_CHECK_LEVEL\fP außer Kraft gesetzt werden. .TP \fB\-q\fP Ruhig verhalten und nie einen Diff zwischen der erstellten Symboldatei und der als Startpunkt verwandten Vorlagendatei erstellen oder keine Warnungen bezüglich neuer/verschwundener Bibliotheken oder neuer/verschwundener Symbole ausgeben. Diese Option deaktiviert nur die informative Ausgabe, aber nicht die Prüfungen selbst (sehen Sie hierzu die Option \fB\-c\fP). .TP \fB\-a\fP\fIArchitektur\fP Nimmt \fIArch\fP als Host\-Architektur beim Verarbeiten der Symboldateien an. Verwenden Sie diese Option, um Symboldateien oder Diffs für beliebige Architekturen zu erstellen, vorausgesetzt, die Binärprogramme sind bereits verfügbar. .TP \fB\-d\fP Debug\-Modus aktivieren. Eine Vielzahl von Meldungen wird angezeigt, um zu erklären, was \fBdpkg\-gensymbols\fP durchführt. .TP \fB\-V\fP Ausführlichen Modus aktivieren. Die erstellte Symboldatei enthält veraltete Symbole als Kommentare. Im Vorlagenmodus werden Mustersymbole desweiteren von Kommentaren gefolgt, die die echten Symbole aufführen, die auf dieses Muster passen. .TP \fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. .TP \fB\-\-version\fP Gibt die Version aus und beendet das Programm. . .SH UMGEBUNG .TP \fBDPKG_GENSYMBOLS_CHECK_LEVEL\fP Setzt die Befehlsüberprüfungsstufe außer Kraft, selbst wenn das Befehlszeilenargument \fB\-c\fP übergeben wurde (beachten Sie, dass dies der üblichen Konvention widerspricht, demnach Befehlszeilenargumente Vorrang gegenüber Umgebungsvariablen haben). .TP \fBDPKG_COLORS\fP Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. .TP \fBDPKG_NLS\fP Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: \fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). . .SH "SIEHE AUCH" \fBhttps://people.redhat.com/drepper/symbol\-versioning\fP .br \fBhttps://people.redhat.com/drepper/goodpractice.pdf\fP .br \fBhttps://people.redhat.com/drepper/dsohowto.pdf\fP .br \fBdeb\-symbols\fP(5), \fBdpkg\-shlibdeps\fP(1). .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann , 2007 von Florian Rehnisch , 2008 von Sven Joachim und 2019,2020 von Mario Blättermann angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.