summaryrefslogtreecommitdiffstats
path: root/man/de/dpkg-source.pod
diff options
context:
space:
mode:
Diffstat (limited to '')
-rw-r--r--man/de/dpkg-source.pod1003
1 files changed, 1003 insertions, 0 deletions
diff --git a/man/de/dpkg-source.pod b/man/de/dpkg-source.pod
new file mode 100644
index 0000000..768c629
--- /dev/null
+++ b/man/de/dpkg-source.pod
@@ -0,0 +1,1003 @@
+
+ *****************************************************
+ * GENERATED FILE, DO NOT EDIT *
+ * THIS IS NO SOURCE FILE, BUT RESULT OF COMPILATION *
+ *****************************************************
+
+This file was generated by po4a(7). Do not store it (in VCS, for example),
+but store the PO file used as source file by po4a-translate.
+
+In fact, consider this as a binary, and the PO file as a regular .c file:
+If the PO get lost, keeping this translation up-to-date will be harder.
+
+=encoding UTF-8
+
+=head1 BEZEICHNUNG
+
+dpkg-source - Debian Quellpaket- (.dsc) Manipulations-Werkzeuge
+
+=head1 ÜBERSICHT
+
+B<dpkg-source> [I<Option> …] I<Befehl>
+
+=head1 BESCHREIBUNG
+
+B<dpkg-source> packt und entpackt Debian-Quellarchive.
+
+Keiner dieser Befehle erlaubt es, mehrere Optionen zu einer zu kombinieren,
+und sie erlauben es nicht, den Wert einer Option in einem separaten Argument
+zu speichern.
+
+=head1 BEFEHLE
+
+=over
+
+=item B<-x>, B<--extract> I<Dateiname>.dsc [I<Ausgabe-Verzeichnis>]
+
+Entpackt ein Quellpaket (B<--extract> seit Dpkg 1.17.14). Ein
+nicht-Options-Argument muss angegeben werden, der Name der Debian
+Quell-Steuer-Datei (B<.dsc>). Optional kann ein zweites
+nicht-Options-Argument angegeben werden, um das Verzeichnis anzugeben, in
+das das Quellpaket entpackt werden soll. Dieses Verzeichnis darf dann nicht
+existieren. Falls kein Ausgabeverzeichnis angegeben ist, wird das Quellpaket
+in das Verzeichnis namens I<Quelle>-I<Version> unterhalb des aktuellen
+Arbeitsverzeichnisses entpackt.
+
+B<dpkg-source> wird die Namen der anderen Datei(en) aus der Steuerdatei
+einlesen, die das Quellpaket ergeben; es wird angenommen, dass diese im
+gleichen Verzeichnis wie die B<.dsc> liegen.
+
+Die Dateien in dem entpackten Paket werden die Rechte und Eigentümer haben,
+die erwartet würden, falls die Dateien und Verzeichnisse einfach angelegt
+worden wären - Verzeichnisse und Programmdateien werden 0777 und einfache
+Dateien 0666, beide durch die umask der Person, die entpackt, entsprechend
+angepasst; falls das übergeordnete Verzeichnis setgid ist, werden dies die
+entpackten Verzeichnisse auch sein, und alle Dateien und Verzeichnisse
+werden die Gruppeneigentümerschaft erben.
+
+Falls das Quellpaket ein nicht-Standard-Format verwendet (derzeit bedeutet
+dies alle Formate außer „1.0“)) wird sein Name in B<debian/source/format>
+gespeichert, so dass alle folgenden Bauversuche des Quellpakets
+standardmäßig das gleiche Format verwenden.
+
+=item B<-b>, B<--build> I<Verzeichnis> [I<Format-abhängige-Parameter>]
+
+Baut ein Quellpaket (B<--build> seit Dpkg 1.17.14). Das erste
+nicht-Options-Argument wird als Name des Verzeichnisses verwandt, das den
+debianisierten (d.h. mit einem Unterverzeichnis „debian“ und ggf. Änderungen
+an den Originaldateien versehenen) Quellbaum enthält. Abhängig vom dem zum
+Bau verwandten Quellpaketformat könnten zusätzliche Parameter akzeptiert
+werden.
+
+B<dpkg-source> wird das Quellpaket mit dem ersten gefundenen Format aus der
+folgenden geordneten Liste bauen: dem mit der Befehlszeilenoption(en)
+I<--format> angegebenen Format, dem in B<debian/source/format> angegebenen
+Format, „1.0“. Die Rückfalloption „1.0“ ist veraltet und wird irgendwann in
+der Zukunft entfernt werden, Sie sollten das gewünschte Quellformat immer in
+B<debian/source/format> dokumentieren. Die verschiedenen Quellpaketformate
+werden im Abschnitt B<QUELLPAKET-FORMATE> ausführlich beschrieben.
+
+=item B<--print-format> I<Verzeichnis>
+
+Gibt das Quellformat aus, dass zum Bau des Quellpakets verwandt würde, falls
+B<dpkg-source --build> I<Verzeichnis> aufgerufen würde (unter den gleichen
+Bedingungen und mit den gleichen Parametern, seit Dpkg 1.15.5).
+
+=item B<--before-build> I<Verzeichnis>
+
+Der entsprechende Hook des Quellpaketformats soll ausgeführt werden (seit
+Dpkg 1.15.8). Dieser Hook wird vor jedem Bau des Pakets aufgerufen
+(B<dpkg-buildpackage> ruft ihn sehr früh, sogar vor B<debian/rules clean>
+auf). Dieser Befehl ist idempotent und kann mehrfach aufgerufen
+werden. Nicht alle Quellformate implementieren in diesem Hook etwas und wenn
+dies erfolgt, dann gewöhnlich zur Vorbereitung des Quellbaums für den Bau,
+in dem beispielsweise sichergestellt wird, dass alle Debian-Patches
+angewandt sind.
+
+=item B<--after-build> I<Verzeichnis>
+
+Der entsprechende Hook des Quellpaketformats soll ausgeführt werden (seit
+Dpkg 1.15.8). Dieser Hook wird nach jedem Bau des Pakets aufgerufen
+(B<dpkg-buildpackage> ruft als Letztes auf). Dieser Befehl ist idempotent
+und kann mehrfach aufgerufen werden. Nicht alle Quellformate implementieren
+in diesem Hook etwas und wenn dies erfolgt, dann gewöhnlich um rückgängig zu
+machen, was B<--before-build> durchgeführt hat.
+
+=item B<--commit> [I<Verzeichnis>] …
+
+Zeichnet Änderungen am in I<Verzeichnis> entpackten Quellbaum auf (seit Dpkg
+1.16.1). Dieser Befehl kann zusätzliche Parameter akzeptieren, abhängig vom
+Quellformat. Er wird zu einer Fehlermeldung bei Formaten, für denen dieser
+Vorgang keine Bedeutung hat, führen.
+
+=item B<-?>, B<--help>
+
+Zeigt die Hinweise zur Benutzung und beendet das Programm. Die
+formatspezifischen Bau- und Entpackoptionen können mit der Option
+B<--format> angezeigt werden.
+
+=item B<--version>
+
+Gibt die Version aus und beendet das Programm.
+
+=back
+
+=head1 OPTIONEN
+
+=head2 Generische Bau-Optionen
+
+=over
+
+=item B<-c>I<Steuerdatei>
+
+Bestimmt die Hauptquell-B<control>-Datei, aus der Informationen ausgelesen
+werden sollen. Der Standardwert ist B<debian/control>. Falls der Pfadname
+relativ ist, wird dieser relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums
+interpretiert.
+
+=item B<-l>I<Changelog-Datei>
+
+Bestimmt die Changelog-Datei, aus der Informationen ausgelesen werden
+sollen. Der Standardwert ist B<debian/changelog>. Falls der Pfadname relativ
+ist, wird dieser relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums
+interpretiert.
+
+=item B<-F>I<Changelog-Format>
+
+Spezifiziert das Format des Changelogs. Lesen Sie B<dpkg-parsechangelog>(1)
+für Informationen über alternative Formate.
+
+=item B<--format=>I<Wert>
+
+Verwendet das angegebene Format zum Bau des Quellpakets (seit Dpkg
+1.14.17). Es überschreibt jedes in B<debian/source/format> angegebene
+Format.
+
+=item B<-V>I<Name>B<=>I<Wert>
+
+Setzt eine Ausgabeersetzungsvariable. Lesen Sie B<deb-substvars>(5) für eine
+Besprechung der Ausgabeersetzung.
+
+=item B<-T>I<Substvars-Datei>
+
+Liest Ersetzungsvariablen aus I<Substvars-Datei>; standardmäßig wird keine
+Datei gelesen. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um
+Ersetzungsvariablen aus mehreren Dateien einzulesen (seit Dpkg 1.15.6).
+
+=item B<-D>I<Feld>B<=>I<Wert>
+
+Überschreibt oder ergänzt ein Ausgabesteuerdateifeld.
+
+=item B<-U>I<field>
+
+Entfernt ein Ausgabesteuerdateifeld.
+
+=item B<-Z>I<Komprimierung>, B<--compression>=I<Komprimierung>
+
+Gibt die Komprimierung an, die für die angelegten Tarbälle und Diff-Dateien
+verwendet wird (B<--compression> seit Dpkg 1.15.5). Beachten Sie, dass diese
+Option nicht dazu führt, dass existierende Tarbälle rekomprimiert werden,
+sie betrifft nur neue Dateien. Unterstützte Werte sind I<gzip>, I<bzip2>,
+I<lzma> und I<xz>. I<xz> ist für Format 2.0 und neuer, I<gzip> für Format
+1.0 voreingestellt. I<xz> wird erst seit Dpkg 1.15.5 unterstützt.
+
+=item B<-z>I<Stufe>, B<--compression-level>=I<Stufe>
+
+Zu verwendende Komprimierstufe (B<--compression-level> seit Dpkg
+1.15.5). Wie bei B<-Z> betrifft dies nur neu angelegte Dateien. Unterstützte
+Werte sind I<1> bis I<9>, I<best> (am besten) und I<fast> (schnell). Der
+Standardwert ist I<9> für Gzip und Bzip2, I<6> für Xz und Lzma.
+
+=item B<-i>[I<regex>], B<--diff-ignore>[=I<regex>]
+
+Sie können einen regulären Perl-Ausdruck angeben, der auf Dateien passt, die
+Sie aus der Liste der Dateien für den Diff entfernen möchten
+((B<--diff-ignore> seit Dpkg 1.15.6); diese Liste wird von einem Find-Befehl
+generiert. Falls das Quellpaket als Version 3-Quellpaket mittels eines VCS
+gebaut wird, ignoriert dies stattdessen Änderungen an bestimmten Dateien,
+die noch nicht übertragen („committed“) wurden (mit -i.* werden alle davon
+ignoriert).
+
+Die Option B<-i> selbst aktiviert diese Einstellung mit einem
+voreingestellten regulären Ausdruck (der alle Änderungen durch einen
+standardmäßigen regulären Ausdruck erhält, die durch einen früheren Aufruf
+von B<--extend-diff-ignore> erfolgten), der Steuerdateien und -Verzeichnisse
+der häufigsten Revisionskontrollsysteme, Sicherungskopien, Swap-Dateien und
+Bau-Ausgabeverzeichnisse von Libtool herausgefiltert. Es kann nur einen
+aktiven regulären Ausdruck geben, von mehrfach angegebenen Optionen B<-i>
+wird nur die letzte berücksichtigt.
+
+Dies ist sehr hilfreich, um irrelevante Dateien, die im Diff aufgenommen
+werden, zu entfernen. Falls Sie zum Beispiel Ihre Quellen in einem
+Revisionskontrollsystem speichern und „Checkout“ verwenden möchten, um Ihr
+Quellpaket zu bauen, ohne die zusätzlichen Dateien und Verzeichnisse, die
+darin typischerweise enthalten sind (z.B. CVS/, .cvsignore, .svn/), mit
+aufzunehmen. Der voreingestellte reguläre Ausdruck ist bereits sehr
+erschöpfend, aber falls Sie ihn ersetzen müssen, beachten Sie, dass er
+standardmäßig auf alle Teile des Pfades passen kann. Falls Sie daher nur den
+Anfang eines Pfades oder komplette Dateinamen vergleichen wollen, müssen Sie
+die notwendigen Anker (z.B. ‚(^|/)’, ‚($|/)’) selbst bereitstellen.
+
+=item B<--extend-diff-ignore>=I<regex>
+
+Der angegebene reguläre Ausdruck (Perl-Format) wird den standardmäßigen von
+B<--diff-ignore> verwandten Wert und dessen aktuellen Wert, falls gesetzt,
+erweitern (seit Dpkg 1.15.6). Dies erfolgt, indem „B<|>I<regex>“ an den
+existierenden Wert angehängt wird. Diese Option ist bequem in
+B<debian/source/options> zu nutzen, um einige automatisch erstellte Dateien
+von der automatischen Patch-Erzeugung auszuschließen.
+
+=item B<-I>[I<Dateimuster>], B<--tar-ignore>[=I<Dateimuster>]
+
+Falls diese Option angegeben wird, wird der Dateiname an die Option
+B<--exclude> von B<tar>(1) weitergegeben, wenn es zur Erstellung der Datei
+.orig.tar oder .tar aufgerufen wird (B<--tar-ignore> seit Dpkg 1.15.6). Zum
+Beispiel führt B<-I>CVS dazu, dass Tar CVS-Verzeichnisse überspringt, wenn
+es eine .tar-Datei erstellt. Diese Option kann mehrfach wiederholt werden,
+um mehrere Muster aufzuführen, die ausgeschlossen werden sollen.
+
+B<-I> fügt standardmäßig von selbst B<--exclude>-Optionen hinzu, die die
+Steuerdateien und -verzeichnisse der häufigsten Revisionskontrollsysteme,
+Sicherungs- und Swap-Dateien sowie Bau-Ausgabeverzeichnisse von Libtool
+herausfiltern.
+
+=back
+
+B<Hinweis>: Obwohl sie ähnlichen Zwecken dienen, haben B<-i> und B<-I> eine
+sehr verschiedene Syntax und Semantik. B<-i> kann nur einmal angegeben
+werden und nimmt einen regulären Perl-Ausdruck an, der gegen den vollen
+relativen Pfad jeder Datei geprüft wird. B<-I> kann mehrfach angegeben
+werden und nimmt ein Dateinamen-Muster mit Shell-Platzhalter an. Das Muster
+wird gegen den vollen relativen Pfad, aber auch individuell auf jeden Teil
+des Pfades angewendet. Die exakte Semantik der Option B<--exclude> ist etwas
+kompliziert, lesen Sie
+L<https://www.gnu.org/software/tar/manual/tar.html#wildcards> für eine
+komplette Dokumentation.
+
+Der voreingestellte reguläre Ausdruck und Muster für beide Optionen können
+in der Ausgabe des Befehls B<--help> gesehen werden.
+
+=head2 Generische Entpackoptionen
+
+=over
+
+=item B<--no-copy>
+
+Kopiert die Original-Tarbälle nicht in die Nähe des entpackten Quellpakets
+(seit 1.14.17).
+
+=item B<--no-check>
+
+Prüft Signaturen und Prüfsummen vor dem Entpacken nicht (seit Dpkg 1.14.17).
+
+=item B<--no-overwrite-dir>
+
+Das Entpackverzeichnis nicht überschreiben, falls es bereits existiert (seit
+Dpkg 1.18.8).
+
+=item B<--require-valid-signature>
+
+Lehnt das Entpacken des Quellpakets ab, falls es keine OpenPGP-Signatur
+enthält, die entweder mit dem I<trustedkeys.gpg>-Schlüsselbund des
+Benutzers, mit einem der Schlüsselbunde des Lieferanten oder mit einem der
+offiziellen Debian-Schüsselbunde (I</usr/share/keyrings/debian-keyring.gpg>,
+I</usr/share/keyrings/debian-nonupload.gpg> und
+I</usr/share/keyrings/debian-maintainers.gpg>) überprüft werden kann (seit
+Dpkg 1.15.0).
+
+=item B<--require-strong-checksums>
+
+Lehnt das Entpacken des Quellpakets ab, falls es keine starken Prüfsummen
+enthält (seit Dpkg 1.18.7). Derzeit wird nur die Prüfsumme B<SHA-256> als
+stark betrachtet.
+
+=item B<--ignore-bad-version>
+
+Wandelt die Prüfung auf eine defekte Quellpaketversion in eine nicht-fatale
+Warnung (seit Dpkg 1.17.7). Diese Option sollte nur notwendig sein, wenn ein
+historisches Quellpaket mit defekten Versionen entpackt wird, lediglich zur
+Rückwärtskompatibilität.
+
+=back
+
+=head1 QUELLPAKET-FORMATE
+
+Falls Sie nicht wissen, welches Quellformat Sie verwenden sollen, verwenden
+Sie wahrscheinlich am besten entweder „3.0 (quilt)“ oder „3.0
+(native)“. Lesen Sie L<https://wiki.debian.org/Projects/DebSrc3.0> für
+Informationen über den Einsatz dieser Formate innerhalb von Debian.
+
+=head2 Format: 1.0
+
+Ein Quellpaket in diesem Format besteht entweder aus einem B<.orig.tar.gz>
+mit zugehörigem B<.diff.gz> oder einem einzelnen B<.tar.gz> (in diesem Fall
+wird das Paket als I<nativ> bezeichnet). Optional kann der ursprüngliche
+Tarball von einer separaten Signatur der Originalautoren B<.orig.tar.gz.asc>
+begleitet werden. Das Entpacken wird seit Dpkg 1.18.5 unterstützt.
+
+B<Entpacken>
+
+Entpacken eines nativen Pakets ist ein einfaches Entpacken eines einzelnen
+Tarballs in das Zielverzeichnis. Entpacken eines nicht-nativen Pakets
+erfolgt zuerst durch Entpacken des B<.orig.tar.gz> und dann durch Anwendung
+des Patches aus der B<.diff.gz>-Datei. Der Zeitstempel aller gepatchten
+Dateien wird auf den Zeitpunkt des Entpackens des Quellpakets zurückgesetzt
+(das vermeidet Zeitstempelversätze, die zu Problemen führen, wenn
+autogenerierte Dateien gepatcht werden). Der Diff kann neue Dateien anlegen
+(das gesamte Debian-Verzeichnis wird auf diese Weise erstellt), kann aber
+keine Dateien entfernen (leere Dateien bleiben zurück) und keine Symlinks
+erstellen oder ändern.
+
+B<Bauen>
+
+Bauen eines nativen Pakets besteht nur aus dem Erstellen eines einzigen
+Tarballs mit dem Quellverzeichnis. Bauen eines nicht-nativen Pakets schließt
+das Entpacken des Original-Tarballs in ein separates Verzeichnis „.orig“ und
+die Neuerstellung des B<.diff.gz> durch Vergleich des
+Quellpaket-I<Verzeichnisses> mit dem Verzeichnis .orig ein.
+
+B<Bau-Optionen (mit --build):>
+
+Falls ein zweites nicht-Options-Argument angegeben ist, sollte es der Name
+des Originalquellverzeichnisses oder der Tar-Datei sein. Falls das Paket
+Debian-spezifisch ist, dann sollte dieses Argument die leere Zeichenkette
+sein, da es keinen Debianisierungs-Diff gibt. Falls kein zweites Argument
+übergeben wird, dann schaut B<dpkg-source> nach der ursprünglichen Tar-Datei
+I<Paket>B<_>I<Upstream-Version>B<.orig.tar.>I<Erweiterung> oder dem
+ursprünglichen Quellverzeichnis I<Verzeichnis>B<.orig>, abhängig von den
+B<-sX>-Argumenten.
+
+B<-sa>, B<-sp>, B<-sk>, B<-su> und B<-sr> werden keine existierenden
+Tar-Dateien oder Verzeichnisse überschreiben. Falls dies gewünscht ist,
+sollten stattdessen B<-sA>, B<-sP>, B<-sK>, B<-sU> und B<-sR> verwendet
+werden.
+
+=over
+
+=item B<-sk>
+
+Gibt an, dass die Originalquellen als Tar-Datei erwartet werden sollen,
+standardmäßig I<Paket>B<_>I<Ursprungsversion>B<.orig.tar>I<Erweiterung>. Es
+wird diese Originalquellen als Tar-Datei am Platz belassen, oder sie in das
+aktuelle Verzeichnis kopieren, falls sie dort noch nicht sind. Der Tarball
+wird nach I<Verzeichnis>B<.orig> für die Erstellung des Diffs entpackt.
+
+=item B<-sp>
+
+Wie B<-sk>, aber das Verzeichnis wird danach entfernt.
+
+=item B<-su>
+
+Gibt an, dass die Originalquellen als Verzeichnis erwartet werden,
+standardmäßig I<Paket>B<->I<Ursprungsversion>B<.orig>. B<dpkg-source> wird
+daraus ein neues Original-Quellarchiv erstellen.
+
+=item B<-sr>
+
+Wie B<-su>, aber das Verzeichnis wird nach der Verwendung entfernt.
+
+=item B<-ss>
+
+Gibt an, dass die Originalquellen sowohl als Verzeichnis als auch als
+Tar-Datei verfügbar sind. B<dpkg-source> wird das Verzeichnis zur Erstellung
+des Diffs verwenden, aber die Tar-Datei für die B<.dsc>. Diese Option muss
+mit Vorsicht verwendet werden - falls das Verzeichnis und die Tar-Datei
+nicht zusammen passen, wird ein fehlerhaftes Quellarchiv erstellt.
+
+=item B<-sn>
+
+Gibt an, dass nicht nach Originalquellen geschaut und kein Diff erstellt
+werden soll. Das zweite Argument, falls angegeben, muss die leere
+Zeichenkette sein. Dies wird für Debian-spezifische Pakete verwendet, die
+keine Quellen von Originalautoren und somit keinen Debianisierungs-Diff
+haben.
+
+=item B<-sa> oder B<-sA>
+
+Gibt an, dass nach dem Original-Quellarchiv als Tar-Datei oder als
+Verzeichnis gesucht werden soll - das zweite Argument, falls vorhanden, kann
+eines von beiden sein, oder die leere Zeichenkette (dies ist äquivalent zur
+Verwendung von B<-sn>). Falls eine Tar-Datei gefunden wird, wird diese zur
+Erstellung eines Diffs entpackt und danach entfernt (dies ist äquivalent zu
+B<-sp>); falls ein Verzeichnis gefunden wird, wird dieses gepackt, um die
+Originalquellen zu erstellen und danach entfernt (dies ist äquivalent zu
+B<-sr>); falls keines von beiden gefunden wird, wird angenommen, dass das
+Paket keine Debianisierungs-Diff hat, sondern nur ein direktes Quellarchiv
+ist (dies ist äquivalent zu B<-sn>). Falls sowohl ein Verzeichnis als auch
+eine Tar-Datei gefunden werden, dann ignoriert B<dpkg-source> das
+Verzeichnis, und überschreibt es, falls B<-sA> angegeben wurde (dies ist
+äquivalent zu B<-sP>) oder löst einen Fehler aus, falls B<-sa> angegeben
+wurde. B<-sa> ist die Voreinstellung.
+
+=item B<--abort-on-upstream-changes>
+
+Der Prozess schlägt fehl, falls der erstellte Diff Änderungen an Dateien
+außerhalb des Unterverzeichnisses „debian“ enthält (seit Dpkg 1.15.8). Diese
+Option ist in B<debian/source/options> nicht erlaubt, kann aber in
+B<debian/source/local-options> verwandt werden.
+
+=back
+
+B<Entpackoptionen (mit --extract):>
+
+In allen Fällen werden die Originalquellbäume entfernt.
+
+=over
+
+=item B<-sp>
+
+Wird beim Entpacken verwandt. Die Originalquellen (falls vorhanden) werden
+als Tar-Datei belassen. Falls diese sich nicht im aktuellen Verzeichnis
+befinden oder falls eine existierende, aber davon verschiedene Datei bereits
+vorhanden ist, wird sie dort hin kopiert. (B<Dies ist die Voreinstellung.>)
+
+=item B<-su>
+
+Entpackt den Originalquellbaum.
+
+=item B<-sn>
+
+Stellt sicher, dass die Originalquellen weder in das aktuelle Verzeichnis
+kopiert noch entpackt werden. Jeder Originalquellbaum, der im aktuellen
+Verzeichnis war, wird dennoch entfernt.
+
+=back
+
+Alle B<-s>I<X>-Optionen schließen sich gegenseitig aus. Falls Sie mehr als
+eine angeben, wird nur die letzte verwendet.
+
+=over
+
+=item B<--skip-debianization>
+
+Überspringt die Anwendung des Debian-Diffs über die Quellen der
+Originalautoren (seit Dpkg 1.15.1).
+
+=back
+
+=head2 Format: 2.0
+
+Seit Dpkg 1.13.9 Unterstützung des Entpackens, seit Dpkg 1.14.8
+Unterstützung des Bauens. Auch als „wig&pen“ bekannt. Dieses Format wird
+nicht für den breiten Einsatz empfohlen, es wird durch das Format „3.0
+(quilt)“ ersetzt. Wig&pen war die erste Spezifikation eines Paketformats der
+nächsten Generation.
+
+Das Verhalten dieses Formats ist identisch zum Format „3.0 (quilt)“,
+abgesehen davon, dass es keine explizite Liste von Patches verwendet. Alle
+Dateien in B<debian/patches/>, die auf den regulären Perl-Ausdruck B<[\w-]+>
+passen, müssen gültige Patches sein: sie werden zum Zeitpunkt des Entpackens
+angewandt.
+
+Wenn ein neues Quellpaket gebaut wird, werden alle Änderungen an den Quellen
+der Originalautoren in einem Patch mit Namen B<zz_debian-diff-auto>
+gespeichert.
+
+=head2 Format: 3.0 (native)
+
+Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist eine Erweiterung des
+nativen Paketformats, wie es im 1.0-Format definiert ist. Es unterstützt
+alle Kompressionsmethoden und ignoriert standardmäßig alle VCS-spezifischen
+Dateien und Verzeichnisse sowie viele temporäre Dateien (lesen Sie den
+Standardwert der Option B<-I> bei der Ausgabe von B<--help>).
+
+=head2 Format: 3.0 (quilt)
+
+Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Ein Quellpaket in diesem Format enthält
+mindestens einen Original-Tarball (B<.orig.tar.>I<Erw>, wobei I<Erw> B<gz>,
+B<bz2>, B<lzma> und B<xz> sein kann) und einen Debian-Tarball
+(B<.debian.tar.>I<Erw>). Es kann auch zusätzliche Original-Tarbälle
+(B<.orig->I<Komponente>B<.tar.>I<Erw>) enthalten. I<Komponente> kann nur
+alphanumerische Zeichen (‚a-zA-Z0-9’) und Bindestriche (‚-’)
+enthalten. Optional kann jeder Original-Tarball von einer separaten Signatur
+der Originalautoren (B<.orig.tar.>I<Erw>B<.asc> und
+B<.orig->I<Komponente>B<.tar.>I<Erw>B<.asc>) begleitet werden. Das Entpacken
+wird seit Dpkg 1.17.20, das Bauen seit Dpkg 1.18.5 unterstützt.
+
+B<Entpacken>
+
+Der Haupt-Originaltarball wird zuerst entpackt, dann werden alle
+zusätzlichen Originaltarbälle in Unterverzeichnisse entpackt, die nach dem
+I<Komponente>n-Teil ihres Dateinamens benannt werden (jedes bereits
+existierende Verzeichnis wird ersetzt). Der Debian-Tarball wird über das
+Quellverzeichnis entpackt, nachdem jedes bereits existierende
+B<debian>-Verzeichnis entfernt wurde. Beachten Sie, dass der Debian-Tarball
+ein B<debian>-Unterverzeichnis enthalten muss, er aber auch Binärdateien
+außerhalb dieses Verzeichnisses enthalten darf (sehen Sie hierzu die Option
+B<--include-binaries>).
+
+Dann werden alle in B<debian/patches/>I<Lieferant>B<.series> oder
+B<debian/patches/series> aufgeführten Patches angewandt, wobei I<Lieferant>
+der Name des aktuellen Lieferanten in Kleinbuchstaben ist oder B<debian>,
+falls kein Lieferant definiert ist. Falls die erstere Datei verwandt wird
+und die Letztere nicht existiert (oder ein Symlink ist), dann wird die
+Letztere durch einen Symlink zu Ersterer ersetzt. Dies ist zur Vereinfachung
+der Verwendung von B<quilt> gedacht, um die Gruppe von Patches zu
+verwalten. Lieferantenspezifische Seriendateien sind dazu gedacht, es zu
+ermöglichen, mehrere Entwicklungszweige basierend auf dem Lieferanten auf
+eine deklarative Art zu serialisieren, und diese gegenüber der offenen
+Codierung dieser Handhabung in B<debian/rules> zu bevorzugen. Dies ist
+insbesondere nützlich, wenn die Quellen mit Bedingungen gepacht werden
+müssten, da die betroffenen Dateien keine eingebaute abhängige
+Okklusionsunterstützung haben. Beachten Sie allerdings, dass B<dpkg-source>
+zwar Seriendateien auswertet, in denen explizite Optionen für die Anwendung
+der Patches verwandt werden (diese werden auf jede Zeile nach dem
+Patch-Dateinamen und einem oder mehreren Leerzeichen gespeichert), diese
+Optionen dann aber ignoriert und immer erwartet, dass die Patches mit der
+Option B<-p1> von B<patch> angewandt werden können. Es wird daher eine
+Warnung ausgegeben, wenn es auf solche Optionen trifft, und der Bau wird
+wahrscheinlich fehlschlagen.
+
+Beachten Sie, dass B<lintian>(1) aufgrund Debian-spezifischer Regularien
+bedingungslos Warnungen ausgeben wird, wenn Lieferantenserien verwandt
+werden. Dies sollte die Verwendung außerhalb von Debian nicht betreffen. Um
+diese Warnungen auszublenden, kann das Dpkg-Lintian-Profil mittels Übergabe
+von „B<--profile dpkg>“ an B<lintian>(1) verwandt werden.
+
+Der Zeitstempel aller gepatchten Dateien wird auf die Entpackzeit des
+Quellpakets zurückgesetzt. Damit werden Zeitstempelversätze vermieden, die
+zu Problemen führen, wenn automatisch erzeugte Dateien gepatcht werden.
+
+Im Gegensatz zum Standardverhalten bei B<quilt> wird erwartet, dass die
+Patches ohne Unschärfe angewandt werden können. Wenn das nicht der Fall ist,
+sollten Sie die Patches mit B<quilt> erneuern oder B<dpkg-source> wird mit
+einer Fehlermeldung beim Versuch, sie anzuwenden, abbrechen.
+
+Ähnlich wie bei B<quilt> können Patches auch Dateien entfernen.
+
+Die Datei B<.pc/applied-patches> wird angelegt, falls einige Patches während
+des Entpackens angewandt wurden.
+
+B<Bauen>
+
+Alle im aktuellen Verzeichnis gefundenen Original-Tarbälle werden in ein
+temporäres Verzeichnis entpackt. Hierbei wird die gleiche Logik wie für das
+Entpacken verwandt, das debian-Verzeichnis wird in das temporäre Verzeichnis
+kopiert und alle Patches außer dem automatischen Patch
+(B<debian-changes->I<Version> oder B<debian-changes>, abhängig von
+B<--single-debian-patch>) werden angewandt. Das temporäre Verzeichnis wird
+mit dem Quellpaketverzeichnis verglichen. Wenn der Diff nicht leer ist,
+schlägt der Bau fehl, falls nicht B<--single-debian-patch> oder
+B<--auto-commit> verwandt wurde; in diesem Fall wird der Diff im
+automatischen Patch gespeichert. Falls der automatische Patch
+erzeugt/gelöscht wird, wird er zu der Datei „series“ und den
+B<quilt>-Metadaten hinzugefügt bzw. aus diesen gelöscht.
+
+Änderungen an Binärdateien können in einem Diff nicht dargestellt werden und
+führen daher zu einem Fehlschlag, es sei denn, der Betreuer hat sich
+absichtlich dazu entschlossen, die veränderte Binärdatei dem Debian-Tarball
+hinzuzufügen (indem er sie in B<debian/source/include-binaries> aufgeführt
+hat). Der Bau wird auch fehlschlagen, falls er Binärdateien im
+„debian“-Unterverzeichnis findet, die nicht über
+B<debian/source/include-binaries> freigegeben wurden.
+
+Das aktualisierte debian-Verzeichnis und die Liste der veränderten Programme
+wird dann zur Erstellung des Debian-Tarballs verwandt.
+
+Der automatisch erstellte Diff enthält keine Änderungen an VCS-spezifischen
+sowie vielen temporären Dateien (lesen Sie hierzu den zur Option B<-i>
+zugeordneten Standardwert in der Ausgabe von B<--help>). Insbesondere wird
+das von B<quilt> verwandte B<.pc>-Verzeichnis während der Erstellung des
+automatischen Patches ignoriert.
+
+B<Hinweis>: B<dpkg-source> B<--before-build> (und B<--build>) stellen
+sicher, dass alle in der Series-Datei aufgeführten Patches angewendet sind,
+so dass ein Paketbau immer mit allen angewandten Patches durchgeführt
+wird. Dies erfolgt, indem nicht angewandte Patches ermittelt werden (sie
+sind in der Datei B<series>, aber nicht in der Datei B<.pc/applied-patches>
+aufgeführt) und wenn der erste Patch in dem Satz ohne Fehler angewandt
+werden kann, werden sie alle angewandt. Die Option B<--no-preparation> kann
+zum Abschalten dieses Verhaltens verwandt werden.
+
+B<Änderungen aufzeichnen>
+
+=over
+
+=item B<--commit> [I<Verzeichnis>] [I<Patch-Name>] [I<Patch-Datei>]
+
+Erstellt einen Patch, der den lokalen Änderungen entspricht, die nicht vom
+B<quilt>-Patch-System verwaltet werden und integriert ihn unter dem Namen
+I<Patch-Name> in das Patch-System. Falls der Name fehlt, wird er interaktiv
+erfragt. Falls I<Patch-Datei> angegeben ist, wird er als Patch, der zu den
+lokalen Änderungen, die integriert werden sollen, gehört, verwandt. Sobald
+der Patch integriert wurde, wird ein Editor gestartet, so dass Sie die
+Metainformationen in den Kopfzeilen des Patches einfügen können.
+
+Die Verwendung von I<patch-Datei> ist primär nach einem Baufehler nützlich,
+der diese Datei vorgenerierte und daher wird die übergebene Datei nach der
+Integration entfernt. Beachten Sie auch, dass die Änderungen, die in der
+Patch-Datei angegeben sind, bereits im Baum angewandt worden sein müssen und
+dass die Dateien, die von diesem Patch geändert werden, keine zusätzlichen,
+nicht aufgezeichneten Änderungen enthalten dürfen.
+
+Falls die Patch-Erzeugung veränderte Binärdateien erkennt, werden diese
+automatisch zu B<debian/source/include-binaries> hinzugefügt, so dass sie im
+Debian-Tarball landen (genau wie dies B<dpkg-source --include-binaries
+--build> machen würde).
+
+=back
+
+B<Bau-Optionen>
+
+=over
+
+=item B<--allow-version-of-quilt-db=>I<Version>
+
+Erlaubt es B<dpkg-source>, ein Quellpaket zu bauen, falls die Version der
+B<quilt>-Metadaten die angegebene ist, selbst falls B<dpkg-source> nichts
+davon weiß (seit Dpkg 1.15.5.4). Effektiv teilt dies mit, dass die
+angegebene Version der B<quilt>-Metadaten zu Version 2, die B<dpkg-source>
+derzeit unterstützt, kompatibel ist. Die Version der B<quilt>-Metadaten wird
+in B<.pc/.version> gespeichert.
+
+=item B<--include-removal>
+
+Ignoriert entfernte Dateien nicht und fügt sie zu dem automatisch
+generierten Patch hinzu.
+
+=item B<--include-timestamp>
+
+Fügt Zeitstempel zu dem automatisch generierten Patch hinzu.
+
+=item B<--include-binaries>
+
+Fügt alle veränderten Programme zu dem debian-Tarball hinzu. Fügt sie auch
+in B<debian/source/include-binaries> hinzu: sie werden in folgenden Bauten
+standardmäßig hinzugefügt und diese Option wird daher dann nicht mehr
+benötigt.
+
+=item B<--no-preparation>
+
+Versucht nicht, den Bau-Baum durch Anwenden aller derzeit nicht angewandten
+Patches vorzubereiten (seit Dpkg 1.14.18).
+
+=item B<--single-debian-patch>
+
+Verwendet B<debian/patches/debian-changes> statt
+B<debian/patches/debian-changes->I<Version> als Namen für den während des
+Baus automatisch generierten Patch (seit Dpkg 1.15.5.4). Diese Option ist
+insbesondere nützlich, wenn das Paket in einem VCS betreut wird und ein
+Patch-Satz nicht zuverlässig erstellt werden kann. Stattdessen sollte der
+aktuelle Diff zu den Quellen der Originalautoren in einem einzelnen Patch
+gespeichert werden. Diese Option sollte in B<debian/source/local-options>
+eingestellt werden und würde dann von einer Datei
+B<debian/source/local-patch-header> begleitet, in der erklärt wird, wie die
+Debian-Änderungen am besten begutachtet werden können, beispielsweise im
+eingesetzten VCS.
+
+=item B<--create-empty-orig>
+
+Erstellt den Hauptoriginal-Tarball automatisch als leer, falls er fehlt und
+falls es ergänzende Original-Tarbälle gibt (seit Dpkg 1.15.6). Diese Option
+ist dafür gedacht, wenn das Quellpaket nur eine Sammlung von mehreren
+Stücken Software der Originalautoren ist und es keine „Haupt“-Software gibt.
+
+=item B<--no-unapply-patches, --unapply-patches>
+
+Standardmäßig wird B<dpkg-source> die Patches im B<--after-build>-Hook
+entfernen, falls es sie in B<--before-build> angewandt hat
+(B<--unapply-patches> seit Dpkg 1.15.8, B<--no-unapply-patches> seit Dpkg
+1.16.5). Diese Optionen erlauben es Ihnen, den Patch-Anwendungs- oder
+-Entfernungs-Prozess zwangsweise zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Diese
+Optionen sind nur in B<debian/source/local-options> erlaubt, so dass alle
+erstellten Quellpakete standardmäßig das gleiche Verhalten zeigen.
+
+=item B<--abort-on-upstream-changes>
+
+Dieser Prozess schlägt fehl, falls ein automatischer Patch erstellt wurde
+(seit Dpkg 1.15.8). Diese Option kann dazu verwandt werden, sicherzustellen,
+dass alle Änderungen korrekt in separaten B<quilt>-Patches aufgezeichnet
+wurden, bevor das Paket gebaut wurde. Diese Option ist in
+B<debian/source/options> nicht erlaubt, kann aber in
+B<debian/source/local-options> verwandt werden.
+
+=item B<--auto-commit>
+
+Der Vorgang schlägt nicht fehl, falls ein automatischer Patch erstellt
+wurde, stattdessen wird dieser sofort in die B<quilt>-Serie aufgenommen.
+
+=back
+
+B<Entpackoptionen>
+
+=over
+
+=item B<--skip-debianization>
+
+Überspringt das Entpacken des Debian-Tarballs über die Quellen der
+Originalautoren (seit Dpkg 1.15.1).
+
+=item B<--skip-patches>
+
+Wendet am Ende des Entpackens keine Patches an (seit Dpkg 1.14.18).
+
+=back
+
+=head2 Format: 3.0 (custom)
+
+Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist besonders. Es stellt kein
+echtes Quellpaket dar, kann aber zur Erstellung eines Quellpakets mit
+beliebigen Dateien verwandt werden.
+
+B<Bau-Optionen>
+
+Alle Argumente, die keine Optionen sind, werden als Dateien verstanden, die
+in das generierte Quellpaket integriert werden sollen. Sie müssen existieren
+und sich bevorzugt im aktuellen Verzeichnis befinden. Mindestens eine Datei
+muss angegeben werden.
+
+=over
+
+=item B<--target-format=>I<Wert>
+
+B<Notwendig>. Definiert das echte Format des generierten Quellpakets. Die
+generierte .dsc-Datei wird diesen Wert und nicht „3.0 (custom)“ in ihrem
+B<Format>-Feld enthalten.
+
+=back
+
+=head2 Format: 3.0 (git)
+
+Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist experimentell.
+
+Ein Quellpaket in diesem Format besteht aus einem einzelnen Bündel eines
+Git-Depots B<.git>, um die Quellen des Pakets zu verwahren. Es kann auch
+eine Datei B<.gitshallow> geben, die die Revisionen für einen flachen
+Git-Clone aufführt.
+
+B<Entpacken>
+
+Das Bündel wird als Git-Depot in das Zielverzeichnis geklont. Falls es eine
+gitshallow-Datei gibt, wird diese als I<.git/shallow> innerhalb des
+geklonten Git-Depots installiert.
+
+Beachten Sie, dass standardmäßig im neuen Depot der gleiche Zweig
+ausgecheckt ist, der auch in der ursprünglichen Quelle ausgecheckt war
+(typischerweise „master“, es könnte aber auch was beliebig anderes
+sein). Alle anderen Zweige sind unter I<remotes/origin/> verfügbar.
+
+B<Bauen>
+
+Bevor fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um
+sicherzustellen, dass keine nicht-ignorierten, nicht-übertragenen
+(„uncommitted“) Änderungen vorliegen.
+
+B<git-bundle>(1) wird zur Erstellung des Bündels des Git-Depots
+verwandt. Standardmäßig werden alle Zweige und Markierungen im Depot im
+Bündel einbezogen.
+
+B<Bau-Optionen>
+
+=over
+
+=item B<--git-ref=>I<Referenz>
+
+Erlaubt die Angabe einer Git-Referenz zur Aufnahme in dem Git-Bündel. Die
+Verwendung deaktiviert das standardmäßige Verhalten, alle Zweige und
+Markierungen aufzunehmen. Kann mehrfach angegeben werden. I<Referenz> kann
+der Name eines Zweiges oder einer Markierung, der/die aufgenommen werden
+soll, sein. Es kann auch ein Parameter sein, der an B<git-rev-list>(1)
+übergeben werden kann. Verwenden Sie beispielsweise B<--git-ref=>master, um
+nur den Master-Zweig aufzunehmen. Um alle Markierungen und Zweige außer dem
+Zweig „private“ aufzunehmen, verwenden Sie B<--git-ref=>--all
+B<--git-ref=>^private.
+
+=item B<--git-depth=>I<Zahl>
+
+Erstellt einen flachen Klon mit einem Verlauf, der bei der angegebenen
+Anzahl an Revisionen abgeschnitten wird.
+
+=back
+
+=head2 Format: 3.0 (bzr)
+
+Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist experimentell. Es erstellt
+einen einzigen Tarball, der das Bzr-Depot enthält.
+
+B<Entpacken>
+
+Der Tarball wird entpackt und dann wird Bzr verwandt, um den aktuellen Zweig
+auszuchecken.
+
+B<Bauen>
+
+Bevor fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um
+sicherzustellen, dass keine nicht-ignorierten, nicht-übertragenen
+(„uncommitted“) Änderungen vorliegen.
+
+Dann wird der VCS-spezifische Teil des Quellpakets in ein temporäres
+Verzeichnis kopiert. Bevor dieses temporäre Verzeichnis in einen Tarball
+gepackt wird, werden verschiedene Bereinigungen durchgeführt, um Platz zu
+sparen.
+
+=head1 DIAGNOSE
+
+=head2 kein Quellformat in debian/source/format angegeben
+
+Die Datei B<debian/source/format> sollte immer existieren und das gewünschte
+Quellformat angeben. Für Rückwärtskompatibilität wird das Format „1.0“
+angenommen, wenn die Datei nicht existiert, aber Sie sollten sich nicht
+darauf verlassen: Irgendwann in der Zukunft wird B<dpkg-source> verändert
+und dann fehlschlagen, wenn diese Datei nicht existiert.
+
+Die Begründung liegt darin, dass „1.0“ nicht mehr das empfohlene Format ist,
+Sie sollten normalerweise eines der neueren Formate („3.0 (quilt)“, „3.0
+(native)“) auswählen, aber B<dpkg-source> wird dies nicht für Sie
+automatisch vornehmen. Falls Sie weiterhin das alte Format verwenden
+möchten, sollten Sie dies explizit angeben und „1.0“ in
+B<debian/source/format> eintragen.
+
+=head2 der Diff verändert die folgenden Dateien der Originalautoren
+
+Beim Einsatz des Quellformats „1.0“ ist es normalerweise keine gute Idee,
+die Dateien der Originalautoren direkt zu verändern, da die Änderungen
+größtenteils versteckt und undokumentiert in der diff.gz-Datei
+verschwinden. Stattdessen sollten Sie Ihre Änderungen als Patches im
+debian-Verzeichnis speichern und während des Baus anwenden. Um diese
+Komplexität zu vermeiden, können Sie auch das Format „3.0 (quilt)“
+verwenden, das dies von sich aus anbietet.
+
+=head2 kann Änderungen an I<Datei> nicht darstellen
+
+Änderungen an den Quellen der Originalautoren werden normalerweise als
+Patch-Dateien gespeichert, aber nicht alle Änderungen können als Patches
+dargestellt werden: Sie können nur Änderungen am Inhalt einfacher
+Textdateien vornehmen. Falls Sie versuchen, eine Datei durch etwas eines
+anderen Typs zu ersetzen (beispielsweise eine einfache Datei durch einen
+Symlink oder ein Verzeichnis), werden Sie diese Fehlermeldung erhalten.
+
+=head2 neu angelegte leere Datei I<Datei> wird im Diff nicht dargestellt werden
+
+Leere Dateien können nicht mit Patchdateien erstellt werden. Daher wird
+diese Änderung nicht im Quellpaket aufgezeichnet und Sie erhalten dazu diese
+Warnung.
+
+=head2 ausführbarer Modus I<Rechte> von I<Datei> wird nicht im Diff dargestellt
+werden
+
+Patch-Dateien speichern nicht die Rechte von Dateien und daher werden
+Ausführbarkeitsrechte nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung
+erinnert Sie an diese Tatsache.
+
+=head2 besonderer Modus I<Rechte> von I<Datei> wird nicht im Diff dargestellt
+werden
+
+Patch-Dateien speichern nicht die Rechte von Dateien und daher werden
+geänderte Rechte nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung erinnert Sie
+an diese Tatsache.
+
+=head1 UMGEBUNG
+
+=over
+
+=item B<DPKG_COLORS>
+
+Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte
+sind: B<auto> (Vorgabe), B<always> und B<never>.
+
+=item B<DPKG_NLS>
+
+Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language
+Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n)
+bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind:
+B<0> und B<1> (Vorgabe).
+
+=item B<SOURCE_DATE_EPOCH>
+
+Falls gesetzt, wird sie als Zeitstempel (als Sekunden seit der Epoche) zum
+Festlegen der Mtime in den Dateieinträgen von B<tar>(5) verwandt.
+
+=item B<VISUAL>
+
+=item B<EDITOR>
+
+Von den „2.0“- und „3.0 (quilt)“-Quellformatmodulen verwandt.
+
+=item B<GIT_DIR>
+
+=item B<GIT_INDEX_FILE>
+
+=item B<GIT_OBJECT_DIRECTORY>
+
+=item B<GIT_ALTERNATE_OBJECT_DIRECTORIES>
+
+=item B<GIT_WORK_TREE>
+
+Von dem „3.0 (quilt)“-Quellformatmodul verwandt.
+
+=back
+
+=head1 DATEIEN
+
+=head2 debian/source/format
+
+Diese Datei enthält auf einer einzelnen Zeile das Format, das zum Bau des
+Quellpakets verwandt werden soll (mögliche Formate sind oben
+beschrieben). Leerzeichen am Zeilenanfang oder -ende sind nicht erlaubt.
+
+=head2 debian/source/include-binaries
+
+Diese Datei enthält eine Liste von Pfadnamen von Binärdateien (eine pro
+Zeile), relativ zum Quellwurzelverzeichnis, die in den Debian-Tarball
+aufgenommen werden sollen. Leerzeichen am Anfang und Ende der Zeile werden
+entfernt. Zeilen, die mit ‚B<#>’ anfangen, sind Kommentare und werden
+übersprungen. Leere Zeilen werden ignoriert.
+
+=head2 debian/source/options
+
+Diese Datei enhält eine Liste an Optionen, die automatisch vor den Satz an
+Befehlszeilenoptionen bei einem Aufruf B<dpkg-source --build> oder
+B<dpkg-source --print-format> gesetzt werden sollen. Optionen wie
+B<-compression> und B<--compression-level> sind für diese Datei gut
+geeignet.
+
+Jede Option sollte auf einer separaten Zeile stehen. Leerzeilen und Zeilen,
+die mit ‚B<#>’ beginnen, werden ignoriert. Das einleitende ‚B<-->’ sollte
+entfernt werden und kurze Optionen sind nicht erlaubt. Optionale Leerzeichen
+um das ‚B<=>’-Symbol sowie optionale Anführungszeichen um den Wert sind
+erlaubt. Hier ist ein Beispiel für so eine Datei:
+
+ # lass dpkg-source ein debian.tar.bz2 mit maximaler Komprimierung
+ # erstellen
+ compression = "bzip2"
+ compression-level = 9
+ # verwende debian/patches/debian-changes als automatischen Patch
+ single-debian-patch
+ # ignoriere Änderungen von config.{sub,guess}
+ extend-diff-ignore = "(^|/)(config.sub|config.guess)$"
+
+B<Hinweis>: B<--format>-Optionen werden in dieser Datei nicht akzeptiert,
+Sie sollten stattdessen B<debian/source/format> verwenden.
+
+=head2 debian/source/local-options
+
+Genau wie B<debian/source/options>, außer dass die Datei nicht in das
+erstellte Quellpaket aufgenommen wird. Dies kann nützlich sein, um
+Voreinstellungen zu speichern, die an einen bestimmten Betreuer oder an ein
+bestimmtes VCS, in dem das Paket gewartet wird, gebunden sind.
+
+=head2 debian/source/local-patch-header
+
+=head2 debian/source/patch-header
+
+Formloser Text, der an den Anfang des in den Formaten „2.0“ und „3.0
+(quilt)“ generierten automatischen Patches gestellt
+wird. B<local-patch-header> wird dem erstellten Quellpaket nicht
+hinzugefügt, B<patch-header> dagegen schon.
+
+=head2 debian/patches/I<Lieferant>.series
+
+=head2 debian/patches/series
+
+Diese Datei führt alle Patches auf, die (in der angegebenen Reihenfolge) auf
+das Quellpaket der Originalautoren angewandt werden müssen. Leerzeichen am
+Anfang und Ende werden entfernt. I<Lieferant> ist der Name des aktuellen
+Lieferanten in Kleinschreibung oder B<debian>, falls kein Lieferant
+definiert ist. Falls die lieferantenspezifische Seriendatei nicht existiert,
+wird eine lieferantenfreie Seriendatei verwandt. Zeilen, die mit ‚B<#>’
+anfangen, sind Kommentare und werden übersprungen. Leere Zeilen werden
+ignoriert. Die verbleibenden Zeilen beginnen mit dem Dateinamen eines
+Patches (relativ zum Verzeichnis B<debian/patches/>) bis zum ersten
+Leerzeichen oder bis zum Zeilenende. Bis zum Ende der Zeile oder bis zum
+ersten ‚B<#>’ gefolgt von einem oder mehreren Leerzeichen (dies markiert den
+Beginn eines Kommentars, der bis zum Zeilenende geht) können optionale
+B<quilt>-Befehle folgen.
+
+=head1 FEHLER
+
+Die Stelle, an der das Überschreiben von Feldern passiert, verglichen mit
+bestimmten Standard-Ausgabe-Feldeinstellungen, ist eher verwirrend.
+
+=head1 SIEHE AUCH
+
+B<deb-src-control>(5), B<deb-changelog>(5), B<dsc>(5).
+
+
+=head1 ÜBERSETZUNG
+
+Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann
+<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und
+2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de>
+angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
+GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen.
+Es gibt KEINE HAFTUNG.