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diff --git a/po4a/man/de/xz.1 b/po4a/man/de/xz.1 new file mode 100644 index 0000000..bdf99de --- /dev/null +++ b/po4a/man/de/xz.1 @@ -0,0 +1,1938 @@ +'\" t +.\" +.\" Authors: Lasse Collin +.\" Jia Tan +.\" +.\" This file has been put into the public domain. +.\" You can do whatever you want with this file. +.\" +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH XZ 1 "17. Juli 2023" Tukaani XZ\-Dienstprogramme +. +.SH BEZEICHNUNG +xz, unxz, xzcat, lzma, unlzma, lzcat \- .xz\- und .lzma\-Dateien komprimieren +oder dekomprimieren +. +.SH ÜBERSICHT +\fBxz\fP [\fIOption…\fP] [\fIDatei…\fP] +. +.SH BEFEHLSALIASE +\fBunxz\fP ist gleichbedeutend mit \fBxz \-\-decompress\fP. +.br +\fBxzcat\fP ist gleichbedeutend mit \fBxz \-\-decompress \-\-stdout\fP. +.br +\fBlzma\fP ist gleichbedeutend mit \fBxz \-\-format=lzma\fP. +.br +\fBunlzma\fP ist gleichbedeutend mit \fBxz \-\-format=lzma \-\-decompress\fP. +.br +\fBlzcat\fP ist gleichbedeutend mit \fBxz \-\-format=lzma \-\-decompress \-\-stdout\fP. +.PP +Wenn Sie Skripte schreiben, die Dateien dekomprimieren, sollten Sie stets +den Namen \fBxz\fP mit den entsprechenden Argumenten (\fBxz \-d\fP oder \fBxz \-dc\fP) +anstelle der Namen \fBunxz\fP und \fBxzcat\fP verwenden. +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBxz\fP ist ein Allzweckwerkzeug zur Datenkompression, dessen +Befehlszeilensyntax denen von \fBgzip\fP(1) und \fBbzip2\fP(1) ähnelt. Das native +Dateiformat ist das \fB.xz\fP\-Format, aber das veraltete, von den +LZMA\-Dienstprogrammen verwendete Format sowie komprimierte Rohdatenströme +ohne Containerformat\-Header werden ebenfalls unterstützt. Außerdem wird die +Dekompression des von \fBlzip\fP verwendeten \fB.lz\fP\-Formats unterstützt. +.PP +\fBxz\fP komprimiert oder dekomprimiert jede \fIDatei\fP entsprechend des +gewählten Vorgangsmodus. Falls entweder \fB\-\fP oder keine Datei angegeben ist, +liest \fBxz\fP aus der Standardeingabe und leitet die verarbeiteten Dateien in +die Standardausgabe. Wenn die Standardausgabe kein Terminal ist, verweigert +\fBxz\fP das Schreiben komprimierter Daten in die Standardausgabe. Dabei wird +eine Fehlermeldung angezeigt und die \fIDatei\fP übersprungen. Ebenso +verweigert \fBxz\fP das Lesen komprimierter Daten aus der Standardeingabe, wenn +diese ein Terminal ist. +.PP +\fIDateien\fP, die nicht als \fB\-\fP angegeben sind, werden in eine neue Datei +geschrieben, deren Name aus dem Namen der Quell\-\fIDatei\fP abgeleitet wird +(außer wenn \fB\-\-stdout\fP angegeben ist): +.IP \(bu 3 +Bei der Kompression wird das Suffix des Formats der Zieldatei (\fB.xz\fP oder +\&\fB.lzma\fP) an den Namen der Quelldatei angehängt und so der Name der +Zieldatei gebildet. +.IP \(bu 3 +Bei der Dekompression wird das Suffix \fB.xz\fP, \fB.lzma\fP oder \fB.lz\fP vom +Dateinamen entfernt und so der Name der Zieldatei gebildet. Außerdem erkennt +\fBxz\fP die Suffixe \fB.txz\fP und \fB.tlz\fP und ersetzt diese durch \fB.tar\fP. +.PP +Wenn die Zieldatei bereits existiert, wird eine Fehlermeldung angezeigt und +die \fIDatei\fP übersprungen. +.PP +Außer beim Schreiben in die Standardausgabe zeigt \fBxz\fP eine Warnung an und +überspringt die \fIDatei\fP, wenn eine der folgenden Bedingungen zutreffend +ist: +.IP \(bu 3 +Die \fIDatei\fP ist keine reguläre Datei. Symbolischen Verknüpfungen wird nicht +gefolgt und diese daher nicht zu den regulären Dateien gezählt. +.IP \(bu 3 +Die \fIDatei\fP hat mehr als eine harte Verknüpfung. +.IP \(bu 3 +Für die \fIDatei\fP ist das »setuid«\-, »setgid«\- oder »sticky«\-Bit gesetzt. +.IP \(bu 3 +Der Aktionsmodus wird auf Kompression gesetzt und die \fIDatei\fP hat bereits +das Suffix des Zieldateiformats (\fB.xz\fP oder \fB.txz\fP beim Komprimieren in +das \fB.xz\fP\-Format und \fB.lzma\fP oder \fB.tlz\fP beim Komprimieren in das +\&\fB.lzma\fP\-Format). +.IP \(bu 3 +Der Aktionsmodus wird auf Dekompression gesetzt und die \fIDatei\fP hat nicht +das Suffix eines der unterstützten Zieldateiformate (\fB.xz\fP, \fB.txz\fP, +\&\fB.lzma\fP, \fB.tlz\fP oder \fB.lz\fP). +.PP +Nach erfolgreicher Kompression oder Dekompression der \fIDatei\fP kopiert \fBxz\fP +Eigentümer, Gruppe, Zugriffsrechte, Zugriffszeit und Änderungszeit aus der +Ursprungs\-\fIDatei\fP in die Zieldatei. Sollte das Kopieren der Gruppe +fehlschlagen, werden die Zugriffsrechte so angepasst, dass jenen Benutzern +der Zugriff auf die Zieldatei verwehrt bleibt, die auch keinen Zugriff auf +die Ursprungs\-\fIDatei\fP hatten. Das Kopieren anderer Metadaten wie +Zugriffssteuerlisten oder erweiterter Attribute wird von \fBxz\fP noch nicht +unterstützt. +.PP +Sobald die Zieldatei erfolgreich geschlossen wurde, wird die +Ursprungs\-\fIDatei\fP entfernt. Dies wird durch die Option \fB\-\-keep\fP +verhindert. Die Ursprungs\-\fIDatei\fP wird niemals entfernt, wenn die Ausgabe +in die Standardausgabe geschrieben wird oder falls ein Fehler auftritt. +.PP +Durch Senden der Signale \fBSIGINFO\fP oder \fBSIGUSR1\fP an den \fBxz\fP\-Prozess +werden Fortschrittsinformationen in den Fehlerkanal der Standardausgabe +geleitet. Dies ist nur eingeschränkt hilfreich, wenn die +Standardfehlerausgabe ein Terminal ist. Mittels \fB\-\-verbose\fP wird ein +automatisch aktualisierter Fortschrittsanzeiger angezeigt. +. +.SS Speicherbedarf +In Abhängigkeit von den gewählten Kompressionseinstellungen bewegt sich der +Speicherverbrauch zwischen wenigen hundert Kilobyte und mehreren +Gigabyte. Die Einstellungen bei der Kompression einer Datei bestimmen dabei +den Speicherbedarf bei der Dekompression. Die Dekompression benötigt +üblicherweise zwischen 5\ % und 20\ % des Speichers, der bei der Kompression +der Datei erforderlich war. Beispielsweise benötigt die Dekompression einer +Datei, die mit \fBxz \-9\fP komprimiert wurde, gegenwärtig etwa 65\ MiB +Speicher. Es ist jedoch auch möglich, dass \fB.xz\fP\-Dateien mehrere Gigabyte +an Speicher zur Dekompression erfordern. +.PP +Insbesondere für Benutzer älterer Systeme wird eventuell ein sehr großer +Speicherbedarf ärgerlich sein. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, +verfügt \fBxz\fP über eine eingebaute Begrenzung des Speicherbedarfs, die +allerdings in der Voreinstellung deaktiviert ist. Zwar verfügen einige +Betriebssysteme über eingebaute Möglichkeiten zur prozessabhängigen +Speicherbegrenzung, doch diese sind zu unflexibel (zum Beispiel kann +\fBulimit\fP(1) beim Begrenzen des virtuellen Speichers \fBmmap\fP(2) +beeinträchtigen). +.PP +Die Begrenzung des Speicherbedarfs kann mit der Befehlszeilenoption +\fB\-\-memlimit=\fP\fIBegrenzung\fP aktiviert werden. Oft ist es jedoch bequemer, +die Begrenzung durch Setzen der Umgebungsvariable \fBXZ_DEFAULTS\fP +standardmäßig zu aktivieren, zum Beispiel +\fBXZ_DEFAULTS=\-\-memlimit=150MiB\fP. Die Begrenzungen können getrennt für +Kompression und Dekompression mittels \fB\-\-memlimit\-compress=\fP\fIBegrenzung\fP +und \fB\-\-memlimit\-decompress=\fP\fIBegrenzung\fP festgelegt werden. Die Verwendung +einer solchen Option außerhalb der Variable \fBXZ_DEFAULTS\fP ist kaum +sinnvoll, da \fBxz\fP in einer einzelnen Aktion nicht gleichzeitig Kompression +und Dekompression ausführen kann und \fB\-\-memlimit=\fP\fIBegrenzung\fP (oder \fB\-M\fP +\fIBegrenzung\fP) lässt sich einfacher in der Befehlszeile eingeben. +.PP +Wenn die angegebene Speicherbegrenzung bei der Dekompression überschritten +wird, schlägt der Vorgang fehl und \fBxz\fP zeigt eine Fehlermeldung an. Wird +die Begrenzung bei der Kompression überschritten, dann versucht \fBxz\fP die +Einstellungen entsprechend anzupassen, außer wenn \fB\-\-format=raw\fP oder +\fB\-\-no\-adjust\fP angegeben ist. Auf diese Weise schlägt die Aktion nicht fehl, +es sei denn, die Begrenzung wurde sehr niedrig angesetzt. Die Anpassung der +Einstellungen wird schrittweise vorgenommen, allerdings entsprechen die +Schritte nicht den Voreinstellungen der Kompressionsstufen. Das bedeutet, +wenn beispielsweise die Begrenzung nur geringfügig unter den Anforderungen +für \fBxz \-9\fP liegt, werden auch die Einstellungen nur wenig angepasst und +nicht vollständig herunter zu den Werten für \fBxz \-8\fP +. +.SS "Verkettung und Auffüllung von .xz\-Dateien" +Es ist möglich, \fB.xz\fP\-Dateien direkt zu verketten. Solche Dateien werden +von \fBxz\fP genauso dekomprimiert wie eine einzelne \fB.xz\fP\-Datei. +.PP +Es ist weiterhin möglich, eine Auffüllung zwischen den verketteten Teilen +oder nach dem letzten Teil einzufügen. Die Auffüllung muss aus Null\-Bytes +bestehen und deren Größe muss ein Vielfaches von vier Byte sein. Dies kann +zum Beispiel dann vorteilhaft sein, wenn die \fB.xz\fP\-Datei auf einem +Datenträger gespeichert wird, dessen Dateisystem die Dateigrößen in +512\-Byte\-Blöcken speichert. +.PP +Verkettung und Auffüllung sind für \fB.lzma\fP\-Dateien oder Rohdatenströme +nicht erlaubt. +. +.SH OPTIONEN +. +.SS "Ganzzahlige Suffixe und spezielle Werte" +An den meisten Stellen, wo ein ganzzahliges Argument akzeptiert wird, kann +ein optionales Suffix große Ganzzahlwerte einfacher darstellen. Zwischen +Ganzzahl und dem Suffix dürfen sich keine Leerzeichen befinden. +.TP +\fBKiB\fP +multipliziert die Ganzzahl mit 1.024 (2^10). \fBKi\fP, \fBk\fP, \fBkB\fP, \fBK\fP und +\fBKB\fP werden als Synonyme für \fBKiB\fP akzeptiert. +.TP +\fBMiB\fP +multipliziert die Ganzzahl mit 1.048.576 (2^20). \fBMi\fP, \fBm\fP, \fBM\fP und \fBMB\fP +werden als Synonyme für \fBMiB\fP akzeptiert. +.TP +\fBGiB\fP +multipliziert die Ganzzahl mit 1.073.741.824 (2^30). \fBGi\fP, \fBg\fP, \fBG\fP und +\fBGB\fP werden als Synonyme für \fBGiB\fP akzeptiert. +.PP +Der spezielle Wert \fBmax\fP kann dazu verwendet werden, um den von der +jeweiligen Option akzeptierten maximalen Ganzzahlwert anzugeben. +. +.SS Aktionsmodus +Falls mehrere Aktionsmodi angegeben sind, wird der zuletzt angegebene +verwendet. +.TP +\fB\-z\fP, \fB\-\-compress\fP +Kompression. Dies ist der voreingestellte Aktionsmodus, sofern keiner +angegeben ist und auch kein bestimmter Modus aus dem Befehlsnamen abgeleitet +werden kann (der Befehl \fBunxz\fP impliziert zum Beispiel \fB\-\-decompress\fP). +.TP +\fB\-d\fP, \fB\-\-decompress\fP, \fB\-\-uncompress\fP +dekomprimpiert. +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-test\fP +prüft die Integrität der komprimierten \fIDateien\fP. Diese Option ist +gleichbedeutend mit \fB\-\-decompress \-\-stdout\fP, außer dass die dekomprimierten +Daten verworfen werden, anstatt sie in die Standardausgabe zu leiten. Es +werden keine Dateien erstellt oder entfernt. +.TP +\fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP +gibt Informationen zu den komprimierten \fIDateien\fP aus. Es werden keine +unkomprimierten Dateien ausgegeben und keine Dateien angelegt oder +entfernt. Im Listenmodus kann das Programm keine komprimierten Daten aus der +Standardeingabe oder anderen nicht durchsuchbaren Quellen lesen. +.IP "" +Die Liste zeigt in der Standardeinstellung grundlegende Informationen zu den +\fIDateien\fP an, zeilenweise pro Datei. Detailliertere Informationen erhalten +Sie mit der Option \fB\-\-verbose\fP. Wenn Sie diese Option zweimal angeben, +werden noch ausführlichere Informationen ausgegeben. Das kann den Vorgang +allerdings deutlich verlangsamen, da die Ermittlung der zusätzlichen +Informationen zahlreiche Suchvorgänge erfordert. Die Breite der +ausführlichen Ausgabe übersteigt 80 Zeichen, daher könnte die Weiterleitung +in beispielsweise\& \fBless\ \-S\fP sinnvoll sein, falls das Terminal nicht +breit genug ist. +.IP "" +Die exakte Ausgabe kann in verschiedenen \fBxz\fP\-Versionen und +Spracheinstellungen unterschiedlich sein. Wenn eine maschinell auswertbare +Ausgabe gewünscht ist, dann sollten Sie \fB\-\-robot \-\-list\fP verwenden. +. +.SS Aktionsattribute +.TP +\fB\-k\fP, \fB\-\-keep\fP +verhindert das Löschen der Eingabedateien. +.IP "" +Seit der \fBxz\fP\-Version 5.2.6 wird die Kompression oder Dekompression auch +dann ausgeführt, wenn die Eingabe ein symbolischer Link zu einer regulären +Datei ist, mehr als einen harten Link hat oder das »setuid«\-, »setgid«\- oder +»sticky«\-Bit gesetzt ist. Die genannten Bits werden nicht in die Zieldatei +kopiert. In früheren Versionen geschah dies nur mit \fB\-\-force\fP. +.TP +\fB\-f\fP, \fB\-\-force\fP +Diese Option hat verschiedene Auswirkungen: +.RS +.IP \(bu 3 +Wenn die Zieldatei bereits existiert, wird diese vor der Kompression oder +Dekompression gelöscht. +.IP \(bu 3 +Die Kompression oder Dekompression wird auch dann ausgeführt, wenn die +Eingabe ein symbolischer Link zu einer regulären Datei ist, mehr als einen +harten Link hat oder das »setuid«\-, »setgid«\- oder »sticky«\-Bit gesetzt +ist. Die genannten Bits werden nicht in die Zieldatei kopiert. +.IP \(bu 3 +Wenn es zusammen mit \fB\-\-decompress\fP und \fB\-\-stdout\fP verwendet wird und +\fBxz\fP den Typ der Quelldatei nicht ermitteln kann, wird die Quelldatei +unverändert in die Standardausgabe kopiert. Dadurch kann \fBxzcat\fP \fB\-\-force\fP +für Dateien, die nicht mit \fBxz\fP komprimiert wurden, wie \fBcat\fP(1) verwendet +werden. Zukünftig könnte \fBxz\fP neue Dateikompressionsformate unterstützen, +wodurch \fBxz\fP mehr Dateitypen dekomprimieren kann, anstatt sie unverändert +in die Standardausgabe zu kopieren. Mit der Option \fB\-\-format=\fP\fIFormat\fP +können Sie \fBxz\fP anweisen, nur ein einzelnes Dateiformat zu dekomprimieren. +.RE +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-stdout\fP, \fB\-\-to\-stdout\fP +schreibt die komprimierten oder dekomprimierten Daten in die Standardausgabe +anstatt in eine Datei. Dies impliziert \fB\-\-keep\fP. +.TP +\fB\-\-single\-stream\fP +dekomprimiert nur den ersten \fB.xz\fP\-Datenstrom und ignoriert stillschweigend +weitere Eingabedaten, die möglicherweise dem Datenstrom +folgen. Normalerweise führt solcher anhängender Datenmüll dazu, dass \fBxz\fP +eine Fehlermeldung ausgibt. +.IP "" +\fBxz\fP dekomprimiert niemals mehr als einen Datenstrom aus \fB.lzma\fP\-Dateien +oder Rohdatenströmen, aber dennoch wird durch diese Option möglicherweise +vorhandener Datenmüll nach der \fB.lzma\fP\-Datei oder dem Rohdatenstrom +ignoriert. +.IP "" +Diese Option ist wirkungslos, wenn der Aktionsmodus nicht \fB\-\-decompress\fP +oder \fB\-\-test\fP ist. +.TP +\fB\-\-no\-sparse\fP +verhindert die Erzeugung von Sparse\-Dateien. In der Voreinstellung versucht +\fBxz\fP, bei der Dekompression in eine reguläre Datei eine Sparse\-Datei zu +erzeugen, wenn die dekomprimierten Daten lange Abfolgen von binären Nullen +enthalten. Dies funktioniert auch beim Schreiben in die Standardausgabe, +sofern diese in eine reguläre Datei weitergeleitet wird und bestimmte +Zusatzbedingungen erfüllt sind, die die Aktion absichern. Die Erzeugung von +Sparse\-Dateien kann Plattenplatz sparen und beschleunigt die Dekompression +durch Verringerung der Ein\-/Ausgaben der Platte. +.TP +\fB\-S\fP \fI.suf\fP, \fB\-\-suffix=\fP\fI.suf\fP +verwendet \fI.suf\fP bei der Dekompression anstelle von \fB.xz\fP oder \fB.lzma\fP +als Suffix für die Zieldatei. Falls nicht in die Standardausgabe geschrieben +wird und die Quelldatei bereits das Suffix \fI.suf\fP hat, wird eine Warnung +angezeigt und die Datei übersprungen. +.IP "" +berücksichtigt bei der Dekompression zusätzlich zu Dateien mit den Suffixen +\&\fB.xz\fP, \fB.txz\fP, \fB.lzma\fP, \fB.tlz\fP oder \fB.lz\fP auch jene mit dem Suffix +\&\fI.suf\fP. Falls die Quelldatei das Suffix \fI.suf\fP hat, wird dieses entfernt +und so der Name der Zieldatei abgeleitet. +.IP "" +Beim Komprimieren oder Dekomprimieren von Rohdatenströmen mit +\fB\-\-format=raw\fP muss das Suffix stets angegeben werden, außer wenn die +Ausgabe in die Standardausgabe erfolgt. Der Grund dafür ist, dass es kein +vorgegebenes Suffix für Rohdatenströme gibt. +.TP +\fB\-\-files\fP[\fB=\fP\fIDatei\fP] +liest die zu verarbeitenden Dateinamen aus \fIDatei\fP. Falls keine \fIDatei\fP +angegeben ist, werden die Dateinamen aus der Standardeingabe +gelesen. Dateinamen müssen mit einem Zeilenumbruch beendet werden. Ein +Bindestrich (\fB\-\fP) wird als regulärer Dateiname angesehen und nicht als +Standardeingabe interpretiert. Falls Dateinamen außerdem als +Befehlszeilenargumente angegeben sind, werden diese vor den Dateinamen aus +der \fIDatei\fP verarbeitet. +.TP +\fB\-\-files0\fP[\fB=\fP\fIDatei\fP] +Dies ist gleichbedeutend mit \fB\-\-files\fP[\fB=\fP\fIDatei\fP], außer dass jeder +Dateiname mit einem Null\-Zeichen abgeschlossen werden muss. +. +.SS "Grundlegende Dateiformat\- und Kompressionsoptionen" +.TP +\fB\-F\fP \fIFormat\fP, \fB\-\-format=\fP\fIFormat\fP +gibt das \fIFormat\fP der zu komprimierenden oder dekomprimierenden Datei an: +.RS +.TP +\fBauto\fP +Dies ist die Voreinstellung. Bei der Kompression ist \fBauto\fP gleichbedeutend +mit \fBxz\fP. Bei der Dekompression wird das Format der Eingabedatei +automatisch erkannt. Beachten Sie, dass Rohdatenströme, wie sie mit +\fB\-\-format=raw\fP erzeugt werden, nicht automatisch erkannt werden können. +.TP +\fBxz\fP +Die Kompression erfolgt in das \fB.xz\fP\-Dateiformat oder akzeptiert nur +\&\fB.xz\fP\-Dateien bei der Dekompression. +.TP +\fBlzma\fP, \fBalone\fP +Die Kompression erfolgt in das veraltete \fB.lzma\fP\-Dateiformat oder +akzeptiert nur \fB.lzma\fP\-Dateien bei der Dekompression. Der alternative Name +\fBalone\fP dient der Abwärtskompatibilität zu den LZMA\-Dienstprogrammen. +.TP +\fBlzip\fP +Akzeptiert nur \fB.lz\fP\-Dateien bei der Dekompression. Kompression wird nicht +unterstützt. +.IP "" +Das \fB.lz\fP\-Format wird in Version 0 und der unerweiterten Version 1 +unterstützt. Dateien der Version 0 wurden von \fBlzip\fP 1.3 und älter +erstellt. Solche Dateien sind nicht sehr weit verbreitet, können aber in +Dateiarchiven gefunden werden, da einige Quellpakete in diesem Format +veröffentlicht wurden. Es ist auch möglich, dass Benutzer alte persönliche +Dateien in diesem Format haben. Die Dekompressionsunterstützung für das +Format der Version 0 wurde mit der Version 1.18 aus \fBlzip\fP entfernt. +.IP "" +\fBlzip\fP\-Versionen ab 1.4 erstellen Dateien im Format der Version 0. Die +Erweiterung »Sync Flush Marker« zur Formatversion 1 wurde in \fBlzip\fP 1.6 +hinzugefügt. Diese Erweiterung wird sehr selten verwendet und wird von \fBxz\fP +nicht unterstützt (die Eingabe wird als beschädigt erkannt). +.TP +\fBraw\fP +Komprimiert oder dekomprimiert einen Rohdatenstrom (ohne Header). Diese +Option ist nur für fortgeschrittene Benutzer bestimmt. Zum Dekodieren von +Rohdatenströmen müssen Sie die Option \fB\-\-format=raw\fP verwenden und die +Filterkette ausdrücklich angeben, die normalerweise in den (hier fehlenden) +Container\-Headern gespeichert worden wäre. +.RE +.TP +\fB\-C\fP \fIPrüfung\fP, \fB\-\-check=\fP\fIPrüfung\fP +gibt den Typ der Integritätsprüfung an. Die Prüfsumme wird aus den +unkomprimierten Daten berechnet und in der \fB.xz\fP\-Datei gespeichert. Diese +Option wird nur bei der Kompression in das \fB.xz\fP\-Format angewendet, da das +\&\fB.lzma\fP\-Format keine Integritätsprüfungen unterstützt. Die eigentliche +Integritätsprüfung erfolgt (falls möglich), wenn die \fB.xz\fP\-Datei +dekomprimiert wird. +.IP "" +Folgende Typen von \fIPrüfungen\fP werden unterstützt: +.RS +.TP +\fBnone\fP +führt keine Integritätsprüfung aus. Dies ist eine eher schlechte +Idee. Dennoch kann es nützlich sein, wenn die Integrität der Daten auf +andere Weise sichergestellt werden kann. +.TP +\fBcrc32\fP +berechnet die CRC32\-Prüfsumme anhand des Polynoms aus IEEE\-802.3 (Ethernet). +.TP +\fBcrc64\fP +berechnet die CRC64\-Prüfsumme anhand des Polynoms aus ECMA\-182. Dies ist die +Voreinstellung, da beschädigte Dateien etwas besser als mit CRC32 erkannt +werden und die Geschwindigkeitsdifferenz unerheblich ist. +.TP +\fBsha256\fP +berechnet die SHA\-256\-Prüfsumme. Dies ist etwas langsamer als CRC32 und +CRC64. +.RE +.IP "" +Die Integrität der \fB.xz\fP\-Header wird immer mit CRC32 geprüft. Es ist nicht +möglich, dies zu ändern oder zu deaktivieren. +.TP +\fB\-\-ignore\-check\fP +verifiziert die Integritätsprüfsumme der komprimierten Daten bei der +Dekompression nicht. Die CRC32\-Werte in den \fB.xz\fP\-Headern werden weiterhin +normal verifiziert. +.IP "" +\fBVerwenden Sie diese Option nicht, außer Sie wissen, was Sie tun.\fP Mögliche +Gründe, diese Option zu verwenden: +.RS +.IP \(bu 3 +Versuchen, Daten aus einer beschädigten .xz\-Datei wiederherzustellen. +.IP \(bu 3 +Erhöhung der Geschwindigkeit bei der Dekompression. Dies macht sich meist +mit SHA\-256 bemerkbar, oder mit Dateien, die extrem stark komprimiert +sind. Wir empfehlen, diese Option nicht für diesen Zweck zu verwenden, es +sei denn, die Integrität der Datei wird extern auf andere Weise überprüft. +.RE +.TP +\fB\-0\fP … \fB\-9\fP +wählt eine der voreingestellten Kompressionsstufen, standardmäßig +\fB\-6\fP. Wenn mehrere Voreinstellungsstufen angegeben sind, ist nur die +zuletzt angegebene wirksam. Falls bereits eine benutzerdefinierte +Filterkette angegeben wurde, wird diese durch die Festlegung der +Voreinstellung geleert. +.IP "" +Die Unterschiede zwischen den Voreinstellungsstufen sind deutlicher als bei +\fBgzip\fP(1) und \fBbzip2\fP(1). Die gewählten Kompressionseinstellungen +bestimmen den Speicherbedarf bei der Dekompression, daher ist es auf älteren +Systemen mit wenig Speicher bei einer zu hoch gewählten Voreinstellung +schwer, eine Datei zu dekomprimieren. Insbesondere \fBist es keine gute Idee, blindlings \-9 für alles\fP zu verwenden, wie dies häufig mit \fBgzip\fP(1) und +\fBbzip2\fP(1) gehandhabt wird. +.RS +.TP +\fB\-0\fP … \fB\-3\fP +Diese Voreinstellungen sind recht schnell. \fB\-0\fP ist manchmal schneller als +\fBgzip \-9\fP, wobei aber die Kompression wesentlich besser ist. Die +schnelleren Voreinstellungen sind im Hinblick auf die Geschwindigkeit mit +\fBbzip2\fP(1) vergleichbar , mit einem ähnlichen oder besseren +Kompressionsverhältnis, wobei das Ergebnis aber stark vom Typ der zu +komprimierenden Daten abhängig ist. +.TP +\fB\-4\fP … \fB\-6\fP +Gute bis sehr gute Kompression, wobei der Speicherbedarf für die +Dekompression selbst auf alten Systemen akzeptabel ist. \fB\-6\fP ist die +Voreinstellung, welche üblicherweise eine gute Wahl für die Verteilung von +Dateien ist, die selbst noch auf Systemen mit nur 16\ MiB Arbeitsspeicher +dekomprimiert werden müssen (\fB\-5e\fP oder \fB\-6e\fP sind ebenfalls eine +Überlegung wert. Siehe \fB\-\-extreme\fP). +.TP +\fB\-7 … \-9\fP +Ähnlich wie \fB\-6\fP, aber mit einem höheren Speicherbedarf für die Kompression +und Dekompression. Sie sind nur nützlich, wenn Dateien komprimiert werden +sollen, die größer als 8\ MiB, 16\ MiB beziehungsweise 32\ MiB sind. +.RE +.IP "" +Auf der gleichen Hardware ist die Dekompressionsgeschwindigkeit ein nahezu +konstanter Wert in Bytes komprimierter Daten pro Sekunde. Anders +ausgedrückt: Je besser die Kompression, umso schneller wird üblicherweise +die Dekompression sein. Das bedeutet auch, dass die Menge der pro Sekunde +ausgegebenen unkomprimierten Daten stark variieren kann. +.IP "" +Die folgende Tabelle fasst die Eigenschaften der Voreinstellungen zusammen: +.RS +.RS +.PP +.TS +tab(;); +c c c c c +n n n n n. +Voreinst.;Wörtb.Gr;KomprCPU;KompSpeich;DekompSpeich +\-0;256 KiB;0;3 MiB;1 MiB +\-1;1 MiB;1;9 MiB;2 MiB +\-2;2 MiB;2;17 MiB;3 MiB +\-3;4 MiB;3;32 MiB;5 MiB +\-4;4 MiB;4;48 MiB;5 MiB +\-5;8 MiB;5;94 MiB;9 MiB +\-6;8 MiB;6;94 MiB;9 MiB +\-7;16 MiB;6;186 MiB;17 MiB +\-8;32 MiB;6;370 MiB;33 MiB +\-9;64 MiB;6;674 MiB;65 MiB +.TE +.RE +.RE +.IP "" +Spaltenbeschreibungen: +.RS +.IP \(bu 3 +Wörtb.Größe ist die Größe des LZMA2\-Wörterbuchs. Es ist +Speicherverschwendung, ein Wörterbuch zu verwenden, das größer als die +unkomprimierte Datei ist. Daher ist es besser, die Voreinstellungen \fB\-7\fP … +\fB\-9\fP zu vermeiden, falls es keinen wirklichen Bedarf dafür gibt. Mit \fB\-6\fP +und weniger wird üblicherweise so wenig Speicher verschwendet, dass dies +nicht ins Gewicht fällt. +.IP \(bu 3 +KomprCPU ist eine vereinfachte Repräsentation der LZMA2\-Einstellungen, +welche die Kompressionsgeschwindigkeit beeinflussen. Die Wörterbuchgröße +wirkt sich ebenfalls auf die Geschwindigkeit aus. Während KompCPU für die +Stufen \fB\-6\fP bis \fB\-9\fP gleich ist, tendieren höhere Stufen dazu, etwas +langsamer zu sein. Um eine noch langsamere, aber möglicherweise bessere +Kompression zu erhalten, siehe \fB\-\-extreme\fP. +.IP \(bu 3 +KompSpeich enthält den Speicherbedarf des Kompressors im +Einzel\-Thread\-Modus. Dieser kann zwischen den \fBxz\fP\-Versionen leicht +variieren. Der Speicherbedarf einiger der zukünftigen Multithread\-Modi kann +dramatisch höher sein als im Einzel\-Thread\-Modus. +.IP \(bu 3 +DekompSpeich enthält den Speicherbedarf für die Dekompression. Das bedeutet, +dass die Kompressionseinstellungen den Speicherbedarf bei der Dekompression +bestimmen. Der exakte Speicherbedarf bei der Dekompression ist geringfügig +größer als die Größe des LZMA2\-Wörterbuchs, aber die Werte in der Tabelle +wurden auf ganze MiB aufgerundet. +.RE +.TP +\fB\-e\fP, \fB\-\-extreme\fP +verwendet eine langsamere Variante der gewählten +Kompressions\-Voreinstellungsstufe (\fB\-0\fP … \fB\-9\fP), um hoffentlich ein etwas +besseres Kompressionsverhältnis zu erreichen, das aber in ungünstigen Fällen +auch schlechter werden kann. Der Speicherverbrauch bei der Dekompression +wird dabei nicht beeinflusst, aber der Speicherverbrauch der Kompression +steigt in den Voreinstellungsstufen \fB\-0\fP bis \fB\-3\fP geringfügig an. +.IP "" +Da es zwei Voreinstellungen mit den Wörterbuchgrößen 4\ MiB und 8\ MiB gibt, +verwenden die Voreinstellungsstufen \fB\-3e\fP und \fB\-5e\fP etwas schnellere +Einstellungen (niedrigere KompCPU) als \fB\-4e\fP beziehungsweise \fB\-6e\fP. Auf +diese Weise sind zwei Voreinstellungen nie identisch. +.RS +.RS +.PP +.TS +tab(;); +c c c c c +n n n n n. +Voreinst.;Wörtb.Gr;KomprCPU;KompSpeich;DekompSpeich +\-0e;256 KiB;8;4 MiB;1 MiB +\-1e;1 MiB;8;13 MiB;2 MiB +\-2e;2 MiB;8;25 MiB;3 MiB +\-3e;4 MiB;7;48 MiB;5 MiB +\-4e;4 MiB;8;48 MiB;5 MiB +\-5e;8 MiB;7;94 MiB;9 MiB +\-6e;8 MiB;8;94 MiB;9 MiB +\-7e;16 MiB;8;186 MiB;17 MiB +\-8e;32 MiB;8;370 MiB;33 MiB +\-9e;64 MiB;8;674 MiB;65 MiB +.TE +.RE +.RE +.IP "" +Zum Beispiel gibt es insgesamt vier Voreinstellungen, die ein 8\ MiB großes +Wörterbuch verwenden, deren Reihenfolge von der schnellsten zur langsamsten +\fB\-5\fP, \fB\-6\fP, \fB\-5e\fP und \fB\-6e\fP ist. +.TP +\fB\-\-fast\fP +.PD 0 +.TP +\fB\-\-best\fP +.PD +sind etwas irreführende Aliase für \fB\-0\fP beziehungsweise \fB\-9\fP. Sie werden +nur zwecks Abwärtskompatibilität zu den LZMA\-Dienstprogrammen +bereitgestellt. Sie sollten diese Optionen besser nicht verwenden. +.TP +\fB\-\-block\-size=\fP\fIGröße\fP +teilt beim Komprimieren in das \fB.xz\fP\-Format die Eingabedaten in Blöcke der +angegebenen \fIGröße\fP in Byte. Die Blöcke werden unabhängig voneinander +komprimiert, was dem Multi\-Threading entgegen kommt und Zufallszugriffe bei +der Dekompression begrenzt. Diese Option wird typischerweise eingesetzt, um +die vorgegebene Blockgröße im Multi\-Thread\-Modus außer Kraft zu setzen, aber +sie kann auch im Einzel\-Thread\-Modus angewendet werden. +.IP "" +Im Multi\-Thread\-Modus wird etwa die dreifache \fIGröße\fP in jedem Thread zur +Pufferung der Ein\- und Ausgabe belegt. Die vorgegebene \fIGröße\fP ist das +Dreifache der Größe des LZMA2\-Wörterbuchs oder 1 MiB, je nachdem, was mehr +ist. Typischerweise ist das Zwei\- bis Vierfache der Größe des +LZMA2\-Wörterbuchs oder wenigstens 1 MB ein guter Wert. Eine \fIGröße\fP, die +geringer ist als die des LZMA2\-Wörterbuchs, ist Speicherverschwendung, weil +dann der LZMA2\-Wörterbuchpuffer niemals vollständig genutzt werden +würde. Die Größe der Blöcke wird in den Block\-Headern gespeichert, die von +einer zukünftigen Version von \fBxz\fP für eine Multi\-Thread\-Dekompression +genutzt wird. +.IP "" +Im Einzel\-Thread\-Modus werden die Blöcke standardmäßig nicht geteilt. Das +Setzen dieser Option wirkt sich nicht auf den Speicherbedarf aus. In den +Block\-Headern werden keine Größeninformationen gespeichert, daher werden im +Einzel\-Thread\-Modus erzeugte Dateien nicht zu den im Multi\-Thread\-Modus +erzeugten Dateien identisch sein. Das Fehlen der Größeninformation bedingt +auch, dass eine zukünftige Version von \fBxz\fP nicht in der Lage sein wird, +die Dateien im Multi\-Thread\-Modus zu dekomprimieren. +.TP +\fB\-\-block\-list=\fP\fIGrößen\fP +beginnt bei der Kompression in das \fB.xz\fP\-Format nach den angegebenen +Intervallen unkomprimierter Daten einen neuen Block. +.IP "" +Die unkomprimierte \fIGröße\fP der Blöcke wird in einer durch Kommata +getrennten Liste angegeben. Auslassen einer Größe (zwei oder mehr +aufeinander folgende Kommata) ist ein Kürzel dafür, die Größe des vorherigen +Blocks zu verwenden. +.IP "" +Falls die Eingabedatei größer ist als die Summe der \fIGrößen\fP, dann wird der +letzte in \fIGröße\fP angegebene Wert bis zum Ende der Datei wiederholt. Mit +dem speziellen Wert \fB0\fP können Sie angeben, dass der Rest der Datei als +einzelner Block kodiert werden soll. +.IP "" +Falls Sie \fIGrößen\fP angeben, welche die Blockgröße des Encoders übersteigen +(entweder den Vorgabewert im Thread\-Modus oder den mit +\fB\-\-block\-size=\fP\fIGröße\fP angegebenen Wert), wird der Encoder zusätzliche +Blöcke erzeugen, wobei die in den \fIGrößen\fP angegebenen Grenzen eingehalten +werden. Wenn Sie zum Beispiel \fB\-\-block\-size=10MiB\fP +\fB\-\-block\-list=5MiB,10MiB,8MiB,12MiB,24MiB\fP angeben und die Eingabedatei 80 +MiB groß ist, erhalten Sie 11 Blöcke: 5, 10, 8, 10, 2, 10, 10, 4, 10, 10 und +1 MiB. +.IP "" +Im Multi\-Thread\-Modus werden die Blockgrößen in den Block\-Headern +gespeichert. Dies geschieht im Einzel\-Thread\-Modus nicht, daher wird die +kodierte Ausgabe zu der im Multi\-Thread\-Modus nicht identisch sein. +.TP +\fB\-\-flush\-timeout=\fP\fIZeit\fP +löscht bei der Kompression die ausstehenden Daten aus dem Encoder und macht +sie im Ausgabedatenstrom verfügbar, wenn mehr als die angegebene \fIZeit\fP in +Millisekunden (als positive Ganzzahl) seit dem vorherigen Löschen vergangen +ist und das Lesen weiterer Eingaben blockieren würde. Dies kann nützlich +sein, wenn \fBxz\fP zum Komprimieren von über das Netzwerk eingehenden Daten +verwendet wird. Kleine \fIZeit\fP\-Werte machen die Daten unmittelbar nach dem +Empfang nach einer kurzen Verzögerung verfügbar, während große \fIZeit\fP\-Werte +ein besseres Kompressionsverhältnis bewirken. +.IP "" +Dieses Funktionsmerkmal ist standardmäßig deaktiviert. Wenn diese Option +mehrfach angegeben wird, ist die zuletzt angegebene wirksam. Für die Angabe +der \fIZeit\fP kann der spezielle Wert \fB0\fP verwendet werden, um dieses +Funktionsmerkmal explizit zu deaktivieren. +.IP "" +Dieses Funktionsmerkmal ist außerhalb von POSIX\-Systemen nicht verfügbar. +.IP "" +.\" FIXME +\fBDieses Funktionsmerkmal ist noch experimentell.\fP Gegenwärtig ist \fBxz\fP +aufgrund der Art und Weise, wie \fBxz\fP puffert, für Dekompression in Echtzeit +ungeeignet. +.TP +\fB\-\-memlimit\-compress=\fP\fIGrenze\fP +legt eine Grenze für die Speichernutzung bei der Kompression fest. Wenn +diese Option mehrmals angegeben wird, ist die zuletzt angegebene wirksam. +.IP "" +Falls die Kompressionseinstellungen die \fIGrenze\fP überschreiten, versucht +\fBxz\fP, die Einstellungen nach unten anzupassen, so dass die Grenze nicht +mehr überschritten wird und zeigt einen Hinweis an, dass eine automatische +Anpassung vorgenommen wurde. Die Anpassungen werden in folgender Reihenfolge +angewendet: Reduzierung der Anzahl der Threads, Wechsel in den +Einzelthread\-Modus, falls sogar ein einziger Thread im Multithread\-Modus die +\fIGrenze\fP überschreitet, und schlussendlich die Reduzierung der Größe des +LZMA2\-Wörterbuchs. +.IP "" +Beim Komprimieren mit \fB\-\-format=raw\fP oder falls \fB\-\-no\-adjust\fP angegeben +wurde, wird nur die Anzahl der Threads reduziert, da nur so die komprimierte +Ausgabe nicht beeinflusst wird. +.IP "" +Falls die \fIGrenze\fP nicht anhand der vorstehend beschriebenen Anpassungen +gesetzt werden kann, wird ein Fehler angezeigt und \fBxz\fP wird mit dem +Exit\-Status 1 beendet. +.IP "" +Die \fIGrenze\fP kann auf verschiedene Arten angegeben werden: +.RS +.IP \(bu 3 +Die \fIGrenze\fP kann ein absoluter Wert in Byte sein. Ein Suffix wie \fBMiB\fP +kann dabei hilfreich sein. Beispiel: \fB\-\-memlimit\-compress=80MiB\fP. +.IP \(bu 3 +Die \fIGrenze\fP kann als Prozentsatz des physischen Gesamtspeichers (RAM) +angegeben werden. Dies ist insbesondere nützlich, wenn in einem +Shell\-Initialisierungsskript, das mehrere unterschiedliche Rechner gemeinsam +verwenden, die Umgebungsvariable \fBXZ_DEFAULTS\fP gesetzt ist. Auf diese Weise +ist die Grenze auf Systemen mit mehr Speicher höher. Beispiel: +\fB\-\-memlimit\-compress=70%\fP +.IP \(bu 3 +Mit \fB0\fP kann die \fIGrenze\fP auf den Standardwert zurückgesetzt werden. Dies +ist gegenwärtig gleichbedeutend mit dem Setzen der \fIGrenze\fP auf \fBmax\fP +(keine Speicherbegrenzung). +.RE +.IP "" +Für die 32\-Bit\-Version von \fBxz\fP gibt es einen Spezialfall: Falls die Grenze +über \fB4020\ MiB\fP liegt, wird die \fIGrenze\fP auf \fB4020\ MiB\fP gesetzt. Auf +MIPS32 wird stattdessen \fB2000\ MB\fP verwendet (die Werte \fB0\fP und \fBmax\fP +werden hiervon nicht beeinflusst; für die Dekompression gibt es keine +vergleichbare Funktion). Dies kann hilfreich sein, wenn ein +32\-Bit\-Executable auf einen 4\ GiB großen Adressraum (2 GiB auf MIPS32) +zugreifen kann, wobei wir hoffen wollen, dass es in anderen Situationen +keine negativen Effekte hat. +.IP "" +Siehe auch den Abschnitt \fBSpeicherbedarf\fP. +.TP +\fB\-\-memlimit\-decompress=\fP\fIGrenze\fP +legt eine Begrenzung des Speicherverbrauchs für die Dekompression fest. Dies +beeinflusst auch den Modus \fB\-\-list\fP. Falls die Aktion nicht ausführbar ist, +ohne die \fIGrenze\fP zu überschreiten, gibt \fBxz\fP eine Fehlermeldung aus und +die Dekompression wird fehlschlagen. Siehe \fB\-\-memlimit\-compress=\fP\fIGrenze\fP +zu möglichen Wegen, die \fIGrenze\fP anzugeben. +.TP +\fB\-\-memlimit\-mt\-decompress=\fP\fIGrenze\fP +legt eine Begrenzung des Speicherverbrauchs für Multithread\-Dekompression +fest. Dies beeinflusst lediglich die Anzahl der Threads; \fBxz\fP wird dadurch +niemals die Dekompression einer Datei verweigern. Falls die \fIGrenze\fP für +jegliches Multithreading zu niedrig ist, wird sie ignoriert und \fBxz\fP setzt +im Einzelthread\-modus fort. Beachten Sie auch, dass bei der Verwendung von +\fB\-\-memlimit\-decompress\fP dies stets sowohl auf den Einzelthread\-als auch auf +den Multithread\-Modus angewendet wird und so die effektive \fIGrenze\fP für den +Multithread\-Modus niemals höher sein wird als die mit +\fB\-\-memlimit\-decompress\fP gesetzte Grenze. +.IP "" +Im Gegensatz zu anderen Optionen zur Begrenzung des Speicherverbrauchs hat +\fB\-\-memlimit\-mt\-decompress=\fP\fIGrenze\fP eine systemspezifisch vorgegebene +\fIGrenze\fP. Mit \fBxz \-\-info\-memory\fP können Sie deren aktuellen Wert anzeigen +lassen. +.IP "" +Diese Option und ihr Standardwert existieren, weil die unbegrenzte +threadbezogene Dekompression bei einigen Eingabedateien zu unglaublich +großem Speicherverbrauch führen würde. Falls die vorgegebene \fIGrenze\fP auf +Ihrem System zu niedrig ist, können Sie die \fIGrenze\fP durchaus erhöhen, aber +setzen Sie sie niemals auf einen Wert größer als die Menge des nutzbaren +Speichers, da \fBxz\fP bei entsprechenden Eingabedateien versuchen wird, diese +Menge an Speicher auch bei einer geringen Anzahl von Threads zu +verwnden. Speichermangel oder Auslagerung verbessern die +Dekomprimierungsleistung nicht. +.IP "" +Siehe \fB\-\-memlimit\-compress=\fP\fIGrenze\fP für mögliche Wege zur Angabe der +\fIGrenze\fP. Sezen der \fIGrenze\fP auf \fB0\fP setzt die \fIGrenze\fP auf den +vorgegebenen systemspezifischen Wert zurück. +.TP +\fB\-M\fP \fIGrenze\fP, \fB\-\-memlimit=\fP\fIGrenze\fP, \fB\-\-memory=\fP\fIGrenze\fP +Dies ist gleichbedeutend mit \fB\-\-memlimit\-compress=\fP\fIGrenze\fP +\fB\-\-memlimit\-decompress=\fP\fIGrenze\fP \fB\-\-memlimit\-mt\-decompress=\fP\fIGrenze\fP. +.TP +\fB\-\-no\-adjust\fP +zeigt einen Fehler an und beendet, falls die Grenze der Speichernutzung +nicht ohne Änderung der Einstellungen, welche die komprimierte Ausgabe +beeinflussen, berücksichtigt werden kann. Das bedeutet, dass \fBxz\fP daran +gehindert wird, den Encoder vom Multithread\-Modus in den Einzelthread\-Modus +zu versetzen und die Größe des LZMA2\-Wörterbuchs zu reduzieren. Allerdings +kann bei Verwendung dieser Option dennoch die Anzahl der Threads reduziert +werden, um die Grenze der Speichernutzung zu halten, sofern dies die +komprimierte Ausgabe nicht beeinflusst. +.IP "" +Die automatische Anpassung ist beim Erzeugen von Rohdatenströmen +(\fB\-\-format=raw\fP) immer deaktiviert. +.TP +\fB\-T\fP \fIThreads\fP, \fB\-\-threads=\fP\fIThreads\fP +gibt die Anzahl der zu verwendenden Arbeits\-Threads an. Wenn Sie \fIThreads\fP +auf einen speziellen Wert \fB0\fP setzen, verwendet \fBxz\fP maximal so viele +Threads, wie der/die Prozessor(en) im System untestützen. Die tatsächliche +Anzahl kann geringer sein als die angegebenen \fIThreads\fP, wenn die +Eingabedatei nicht groß genug für Threading mit den gegebenen Einstellungen +ist oder wenn mehr Threads die Speicherbegrenzung übersteigen würden. +.IP "" +Die Multithread\- bzw. Einzelthread\-Kompressoren erzeugen unterschiedliche +Ausgaben. Der Einzelthread\-Kompressor erzeugt die geringste Dateigröße, aber +nur die Ausgabe des Multithread\-Kompressors kann mit mehreren Threads wieder +dekomprimiert werden. Das Setzen der Anzahl der \fIThreads\fP auf \fB1\fP wird den +Einzelthread\-Modus verwenden. Das Setzen der Anzahl der \fIThreads\fP auf +einen anderen Wert einschließlich \fB0\fP verwendet den Multithread\-Kompressor, +und zwar sogar dann, wenn das System nur einen einzigen Hardware\-Thread +unterstützt (\fBxz\fP 5.2.x verwendete in diesem Fall noch den +Einzelthread\-Modus). +.IP "" +Um den Multithread\-Modus mit nur einem einzigen Thread zu verwenden, setzen +Sie die Anzahl der \fIThreads\fP auf \fB+1\fP. Das Präfix \fB+\fP hat mit Werten +verschieden von \fB1\fP keinen Effekt. Eine Begrenzung des Speicherverbrauchs +kann \fBxz\fP dennoch veranlassen, den Einzelthread\-Modus zu verwenden, außer +wenn \fB\-\-no\-adjust\fP verwendet wird. Die Unterstützung für das Präfix \fB+\fP +wurde in \fBxz\fP 5.4.0 hinzugefügt. +.IP "" +Falls das automatische Setzen der Anzahl der Threads angefordert und keine +Speicherbegrenzung angegeben wurde, dann wird eine systemspezifisch +vorgegebene weiche Grenze verwendet, um eventuell die Anzahl der Threads zu +begrenzen. Es ist eine weiche Grenze im Sinne davon, dass sie ignoriert +wird, falls die Anzahl der Threads 1 ist; daher wird eine weiche Grenze +\fBxz\fP niemals an der Kompression oder Dekompression hindern. Diese +vorgegebene weiche Grenze veranlasst \fBxz\fP nicht, vom Multithread\-Modus in +den Einzelthread\-Modus zu wechseln. Die aktiven Grenzen können Sie mit dem +Befehl \fBxz \-\-info\-memory\fP anzeigen lassen. +.IP "" +Die gegenwärtig einzige Threading\-Methode teilt die Eingabe in Blöcke und +komprimiert diese unabhängig voneinander. Die vorgegebene Blockgröße ist von +der Kompressionsstufe abhängig und kann mit der Option +\fB\-\-block\-size=\fP\fIGröße\fP außer Kraft gesetzt werden. +.IP "" +Eine thread\-basierte Dekompression wird nur bei Dateien funktionieren, die +mehrere Blöcke mit Größeninformationen in deren Headern enthalten. Alle im +Multi\-Thread\-Modus komprimierten Dateien, die groß genug sind, erfüllen +diese Bedingung, im Einzel\-Thread\-Modus komprimierte Dateien dagegen nicht, +selbst wenn \fB\-\-block\-size=\fP\fIGröße\fP verwendet wurde. +. +.SS "Benutzerdefinierte Filterketten für die Kompression" +Eine benutzerdefinierte Filterkette ermöglicht die Angabe detaillierter +Kompressionseinstellungen, anstatt von den Voreinstellungen auszugehen. Wenn +eine benutzerdefinierte Filterkette angegeben wird, werden die vorher in der +Befehlszeile angegebenen Voreinstellungsoptionen (\fB\-0\fP … \fB\-9\fP und +\fB\-\-extreme\fP) außer Kraft gesetzt. Wenn eine Voreinstellungsoption nach +einer oder mehreren benutzerdefinierten Filterkettenoptionen angegeben wird, +dann wird die neue Voreinstellung wirksam und die zuvor angegebenen +Filterkettenoptionen werden außer Kraft gesetzt. +.PP +Eine Filterkette ist mit dem Piping (der Weiterleitung) in der Befehlszeile +vergleichbar. Bei der Kompression gelangt die unkomprimierte Eingabe in den +ersten Filter, dessen Ausgabe wiederum in den zweiten Filter geleitet wird +(sofern ein solcher vorhanden ist). Die Ausgabe des letzten Filters wird in +die komprimierte Datei geschrieben. In einer Filterkette sind maximal vier +Filter zulässig, aber typischerweise besteht eine Filterkette nur aus einem +oder zwei Filtern. +.PP +Bei vielen Filtern ist die Positionierung in der Filterkette eingeschränkt: +Einige Filter sind nur als letzte in der Kette verwendbar, einige können +nicht als letzte Filter gesetzt werden, und andere funktionieren an +beliebiger Stelle. Abhängig von dem Filter ist diese Beschränkung entweder +auf das Design des Filters selbst zurückzuführen oder ist aus +Sicherheitsgründen vorhanden. +.PP +Eine benutzerdefinierte Filterkette wird durch eine oder mehrere +Filteroptionen in der Reihenfolge angegeben, in der sie in der Filterkette +wirksam werden sollen. Daher ist die Reihenfolge der Filteroptionen von +signifikanter Bedeutung! Beim Dekodieren von Rohdatenströmen +(\fB\-\-format=raw\fP) wird die Filterkette in der gleichen Reihenfolge angegeben +wie bei der Kompression. +.PP +Filter akzeptieren filterspezifische \fIOptionen\fP in einer durch Kommata +getrennten Liste. Zusätzliche Kommata in den \fIOptionen\fP werden +ignoriert. Jede Option hat einen Standardwert, daher brauchen Sie nur jene +anzugeben, die Sie ändern wollen. +.PP +Um die gesamte Filterkette und die \fIOptionen\fP anzuzeigen, rufen Sie \fBxz \-vv\fP auf (was gleichbedeutend mit der zweimaligen Angabe von \fB\-\-verbose\fP +ist). Dies funktioniert auch zum Betrachten der von den Voreinstellungen +verwendeten Filterkettenoptionen. +.TP +\fB\-\-lzma1\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.PD 0 +.TP +\fB\-\-lzma2\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.PD +fügt LZMA1\- oder LZMA2\-Filter zur Filterkette hinzu. Diese Filter können nur +als letzte Filter in der Kette verwendet werden. +.IP "" +LZMA1 ist ein veralteter Filter, welcher nur wegen des veralteten +\&\fB.lzma\fP\-Dateiformats unterstützt wird, welches nur LZMA1 unterstützt. LZMA2 +ist eine aktualisierte Version von LZMA1, welche einige praktische Probleme +von LZMA1 behebt. Das \fB.xz\fP\-Format verwendet LZMA2 und unterstützt LZMA1 +gar nicht. Kompressionsgeschwindigkeit und \-verhältnis sind bei LZMA1 und +LZMA2 praktisch gleich. +.IP "" +LZMA1 und LZMA2 haben die gleichen \fIOptionen\fP: +.RS +.TP +\fBpreset=\fP\fIVoreinstellung\fP +setzt alle LZMA1\- oder LZMA2\-\fIOptionen\fP auf die \fIVoreinstellung\fP +zurück. Diese \fIVoreinstellung\fP wird in Form einer Ganzzahl angegeben, der +ein aus einem einzelnen Buchstaben bestehender Voreinstellungsmodifikator +folgen kann. Die Ganzzahl kann \fB0\fP bis \fB9\fP sein, entsprechend den +Befehlszeilenoptionen \fB\-0\fP … \fB\-9\fP. Gegenwärtig ist \fBe\fP der einzige +unterstützte Modifikator, was \fB\-\-extreme\fP entspricht. Wenn keine +\fBVoreinstellung\fP angegeben ist, werden die Standardwerte der LZMA1\- oder +LZMA2\-\fIOptionen\fP der Voreinstellung \fB6\fP entnommen. +.TP +\fBdict=\fP\fIGröße\fP +Die \fIGröße\fP des Wörterbuchs (Chronikpuffers) gibt an, wie viel Byte der +kürzlich verarbeiteten unkomprimierten Daten im Speicher behalten werden +sollen. Der Algorithmus versucht, sich wiederholende Byte\-Abfolgen +(Übereinstimmungen) in den unkomprimierten Daten zu finden und diese durch +Referenzen zu den Daten zu ersetzen, die sich gegenwärtig im Wörterbuch +befinden. Je größer das Wörterbuch, umso größer ist die Chance, eine +Übereinstimmung zu finden. Daher bewirkt eine Erhöhung der \fIGröße\fP des +Wörterbuchs üblicherweise ein besseres Kompressionsverhältnis, aber ein +Wörterbuch, das größer ist als die unkomprimierte Datei, wäre +Speicherverschwendung. +.IP "" +Typische Wörterbuch\-\fIGrößen\fP liegen im Bereich von 64\ KiB bis 64\ MiB. Das +Minimum ist 4\ KiB. Das Maximum für die Kompression ist gegenwärtig 1.5\ GiB +(1536\ MiB). Bei der Dekompression wird bereits eine Wörterbuchgröße bis zu +4\ GiB minus 1 Byte unterstützt, welche das Maximum für die LZMA1\- und +LZMA2\-Datenstromformate ist. +.IP "" +Die \fIGröße\fP des Wörterbuchs und der Übereinstimmungsfinder (\fIÜf\fP) +bestimmen zusammen den Speicherverbrauch des LZMA1\- oder +LZMA2\-Kodierers. Bei der Dekompression ist ein Wörterbuch der gleichen +\fIGröße\fP (oder ein noch größeres) wie bei der Kompression erforderlich, +daher wird der Speicherverbrauch des Dekoders durch die Größe des bei der +Kompression verwendeten Wörterbuchs bestimmt. Die \fB.xz\fP\-Header speichern +die \fIGröße\fP des Wörterbuchs entweder als 2^\fIn\fP oder 2^\fIn\fP + 2^(\fIn\fP\-1), +so dass diese \fIGrößen\fP für die Kompression etwas bevorzugt werden. Andere +\fIGrößen\fP werden beim Speichern in den \fB.xz\fP\-Headern aufgerundet. +.TP +\fBlc=\fP\fIlc\fP +gibt die Anzahl der literalen Kontextbits an. Das Minimum ist 0 und das +Maximum 4; der Standardwert ist 3. Außerdem darf die Summe von \fIlc\fP und +\fIlp\fP nicht größer als 4 sein. +.IP "" +Alle Bytes, die nicht als Übereinstimmungen kodiert werden können, werden +als Literale kodiert. Solche Literale sind einfache 8\-bit\-Bytes, die jeweils +für sich kodiert werden. +.IP "" +Bei der Literalkodierung wird angenommen, dass die höchsten \fIlc\fP\-Bits des +zuvor unkomprimierten Bytes mit dem nächsten Byte in Beziehung stehen. Zum +Beispiel folgt in typischen englischsprachigen Texten auf einen +Großbuchstaben ein Kleinbuchstabe und auf einen Kleinbuchstaben +üblicherweise wieder ein Kleinbuchstabe. Im US\-ASCII\-Zeichensatz sind die +höchsten drei Bits 010 für Großbuchstaben und 011 für Kleinbuchstaben. Wenn +\fIlc\fP mindestens 3 ist, kann die literale Kodierung diese Eigenschaft der +unkomprimierten Daten ausnutzen. +.IP "" +Der Vorgabewert (3) ist üblicherweise gut. Wenn Sie die maximale Kompression +erreichen wollen, versuchen Sie \fBlc=4\fP. Manchmal hilft es ein wenig, doch +manchmal verschlechtert es die Kompression. Im letzteren Fall versuchen Sie +zum Beispiel auch\& \fBlc=2\fP. +.TP +\fBlp=\fP\fIlp\fP +gibt die Anzahl der literalen Positionsbits an. Das Minimum ist 0 und das +Maximum 4; die Vorgabe ist 0. +.IP "" +\fILp\fP beeinflusst, welche Art der Ausrichtung der unkomprimierten Daten beim +Kodieren von Literalen angenommen wird. Siehe \fIpb\fP weiter unten für weitere +Informationen zur Ausrichtung. +.TP +\fBpb=\fP\fIAnzahl\fP +legt die Anzahl der Positions\-Bits fest. Das Minimum ist 0 und das Maximum +4; Standard ist 2. +.IP "" +\fIPb\fP beeinflusst, welche Art der Ausrichtung der unkomprimierten Daten +generell angenommen wird. Standardmäßig wird eine Vier\-Byte\-Ausrichtung +angenommen (2^\fIpb\fP=2^2=4), was oft eine gute Wahl ist, wenn es keine +bessere Schätzung gibt. +.IP "" +Wenn die Ausrichtung bekannt ist, kann das entsprechende Setzen von \fIpb\fP +die Dateigröße ein wenig verringern. Wenn Textdateien zum Beispiel eine +Ein\-Byte\-Ausrichtung haben (US\-ASCII, ISO\-8859\-*, UTF\-8), kann das Setzen +von \fBpb=0\fP die Kompression etwas verbessern. Für UTF\-16\-Text ist \fBpb=1\fP +eine gute Wahl. Wenn die Ausrichtung eine ungerade Zahl wie beispielsweise 3 +Byte ist, könnte \fBpb=0\fP die beste Wahl sein. +.IP "" +Obwohl die angenommene Ausrichtung mit \fIpb\fP und \fIlp\fP angepasst werden +kann, bevorzugen LZMA1 und LZMA2 noch etwas die 16\-Byte\-Ausrichtung. Das +sollten Sie vielleicht beim Design von Dateiformaten berücksichtigen, die +wahrscheinlich oft mit LZMA1 oder LZMA2 komprimiert werden. +.TP +\fBmf=\fP\fIÜf\fP +Der Übereinstimmungsfinder hat einen großen Einfluss auf die Geschwindigkeit +des Kodierers, den Speicherbedarf und das +Kompressionsverhältnis. Üblicherweise sind auf Hash\-Ketten basierende +Übereinstimmungsfinder schneller als jene, die mit Binärbäumen arbeiten. Die +Vorgabe hängt von der \fIVoreinstellungsstufe\fP ab: 0 verwendet \fBhc3\fP, 1\-3 +verwenden \fBhc4\fP und der Rest verwendet \fBbt4\fP. +.IP "" +Die folgenden Übereinstimmungsfinder werden unterstützt. Die Formeln zur +Ermittlung des Speicherverbrauchs sind grobe Schätzungen, die der Realität +am nächsten kommen, wenn \fIWörterbuch\fP eine Zweierpotenz ist. +.RS +.TP +\fBhc3\fP +Hash\-Kette mit 2\- und 3\-Byte\-Hashing +.br +Minimalwert für \fInice\fP: 3 +.br +Speicherbedarf: +.br +\fIdict\fP * 7,5 (falls \fIdict\fP <= 16 MiB); +.br +\fIdict\fP * 5,5 + 64 MiB (falls \fIdict\fP > 16 MiB) +.TP +\fBhc4\fP +Hash\-Kette mit 2\-, 3\- und 4\-Byte\-Hashing +.br +Minimaler Wert für \fInice\fP: 4 +.br +Speicherbedarf: +.br +\fIdict\fP * 7,5 (falls \fIdict\fP <= 32 MiB ist); +.br +\fIdict\fP * 6,5 (falls \fIdict\fP > 32 MiB ist) +.TP +\fBbt2\fP +Binärbaum mit 2\-Byte\-Hashing +.br +Minimaler Wert für \fInice\fP: 2 +.br +Speicherverbrauch: \fIdict\fP * 9.5 +.TP +\fBbt3\fP +Binärbaum mit 2\- und 3\-Byte\-Hashing +.br +Minimalwert für \fInice\fP: 3 +.br +Speicherbedarf: +.br +\fIdict\fP * 11,5 (falls \fIdict\fP <= 16 MiB ist); +.br +\fIdict\fP * 9,5 + 64 MiB (falls \fIdict\fP > 16 MiB ist) +.TP +\fBbt4\fP +Binärbaum mit 2\-, 3\- und 4\-Byte\-Hashing +.br +Minimaler Wert für \fInice\fP: 4 +.br +Speicherbedarf: +.br +\fIdict\fP * 11,5 (falls \fIdict\fP <= 32 MiB ist); +.br +\fIdict\fP * 10,5 (falls \fIdict\fP > 32 MiB ist) +.RE +.TP +\fBmode=\fP\fIModus\fP +gibt die Methode zum Analysieren der vom Übereinstimmungsfinder gelieferten +Daten an. Als \fIModi\fP werden \fBfast\fP und \fBnormal\fP unterstützt. Die Vorgabe +ist \fBfast\fP für die \fIVoreinstellungsstufen\fP 0\-3 und \fBnormal\fP für die +\fIVoreinstellungsstufen\fP 4\-9. +.IP "" +Üblicherweise wird \fBfast\fP mit Hashketten\-basierten Übereinstimmungsfindern +und \fBnormal\fP mit Binärbaum\-basierten Übereinstimmungsfindern verwendet. So +machen es auch die \fIVoreinstellungsstufen\fP. +.TP +\fBnice=\fP\fInice\fP +gibt an, was als annehmbarer Wert für eine Übereinstimmung angesehen werden +kann. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, die mindestens diesen +\fInice\fP\-Wert hat, sucht der Algorithmus nicht weiter nach besseren +Übereinstimmungen. +.IP "" +Der \fInice\fP\-Wert kann 2\-273 Byte sein. Höhere Werte tendieren zu einem +besseren Kompressionsverhältnis, aber auf Kosten der Geschwindigkeit. Die +Vorgabe hängt von der \fIVoreinstellungsstufe\fP ab. +.TP +\fBdepth=\fP\fITiefe\fP +legt die maximale Suchtiefe im Übereinstimmungsfinder fest. Vorgegeben ist +der spezielle Wert 0, der den Kompressor veranlasst, einen annehmbaren Wert +für \fITiefe\fP aus \fIÜf\fP und \fInice\fP\-Wert zu bestimmen. +.IP "" +Die angemessene \fITiefe\fP für Hash\-Ketten ist 4\-100 und 16\-1000 für +Binärbäume. Hohe Werte für die \fITiefe\fP können den Kodierer bei einigen +Dateien extrem verlangsamen. Vermeiden Sie es, die \fITiefe\fP über einen Wert +von 100 zu setzen, oder stellen Sie sich darauf ein, die Kompression +abzubrechen, wenn sie zu lange dauert. +.RE +.IP "" +Beim Dekodieren von Rohdatenströmen (\fB\-\-format=raw\fP) benötigt LZMA2 nur die +Wörterbuch\-\fIGröße\fP. LZMA1 benötigt außerdem \fIlc\fP, \fIlp\fP und \fIpb\fP. +.TP +\fB\-\-x86\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.PD 0 +.TP +\fB\-\-arm\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.TP +\fB\-\-armthumb\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.TP +\fB\-\-arm64\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.TP +\fB\-\-powerpc\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.TP +\fB\-\-ia64\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.TP +\fB\-\-sparc\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +.PD +fügt ein »Branch/Call/Jump«\-(BCJ\-)Filter zur Filterkette hinzu. Diese Filter +können nicht als letzter Filter in der Filterkette verwendet werden. +.IP "" +Ein BCJ\-Filter wandelt relative Adressen im Maschinencode in deren absolute +Gegenstücke um. Die Datengröße wird dadurch nicht geändert, aber die +Redundanz erhöht, was LZMA2 dabei helfen kann, eine um 10 bis 15% kleinere +\&\fB.xz\fP\-Datei zu erstellen. Die BCJ\-Filter sind immer reversibel, daher +verursacht die Anwendung eines BCJ\-Filters auf den falschen Datentyp keinen +Datenverlust, wobei aber das Kompressionsverhältnis etwas schlechter werden +könnte. Die BCJ\-Filter sind sehr schnell und verbrauchen nur wenig mehr +Speicher. +.IP "" +Diese BCJ\-Filter haben bekannte Probleme mit dem Kompressionsverhältnis: +.RS +.IP \(bu 3 +In einigen Dateitypen, die ausführbaren Code enthalten (zum Beispiel +Objektdateien, statische Bibliotheken und Linux\-Kernelmodule), sind die +Adressen in den Anweisungen mit Füllwerten gefüllt. Diese BCJ\-Filter führen +dennoch die Adressumwandlung aus, wodurch die Kompression bei diesen Dateien +schlechter wird. +.IP \(bu 3 +Falls ein BCJ\-Filter auf ein Archiv angewendet wird, ist es möglich, dass +das Kompressionsverhältnis schlechter als ohne Filter wird. Falls es +beispielsweise ähnliche oder sogar identische ausführbare Dateien gibt, dann +werden diese durch die Filterung wahrscheinlich »unähnlicher« und +verschlechtern dadurch das Kompressionsverhältnis. Der Inhalt +nicht\-ausführbarer Dateien im gleichen Archiv kann sich ebenfalls darauf +auswirken. In der Praxis werden Sie durch Versuche mit oder ohne BCJ\-Filter +selbst herausfinden müssen, was situationsbezogen besser ist. +.RE +.IP "" +Verschiedene Befehlssätze haben unterschiedliche Ausrichtungen: Die +ausführbare Datei muss in den Eingabedateien einem Vielfachen dieses Wertes +entsprechen, damit dieser Filter funktioniert. +.RS +.RS +.PP +.TS +tab(;); +l n l +l n l. +Filter;Ausrichtung;Hinweise +x86;1;32\-Bit oder 64\-Bit x86 +ARM;4; +ARM\-Thumb;2; +ARM64;4;4096\-Byte\-Ausrichtung ist optimal +PowerPC;4;Nur Big Endian +IA\-64;16;Itanium +SPARC;4; +.TE +.RE +.RE +.IP "" +Da die BCJ\-gefilterten Daten üblicherweise mit LZMA2 komprimiert sind, kann +das Kompressionsverhältnis dadurch etwas verbessert werden, dass die +LZMA2\-Optionen so gesetzt werden, dass sie der Ausrichtung des gewählten +BCJ\-Filters entsprechen. Zum Beispiel ist es beim IA\-64\-Filter eine gute +Wahl, \fBpb=4\fP oder sogar \fBpb=4,lp=4,lc=0\fP mit LZMA2 zu setzen (2^4=16). Der +x86\-Filter bildet dabei eine Ausnahme; Sie sollten bei der für LZMA2 +voreingestellten 4\-Byte\-Ausrichtung bleiben, wenn Sie x86\-Binärdateien +komprimieren. +.IP "" +Alle BCJ\-Filter unterstützen die gleichen \fIOptionen\fP: +.RS +.TP +\fBstart=\fP\fIVersatz\fP +gibt den Start\-\fIVersatz\fP an, der bei der Umwandlung zwischen relativen und +absoluten Adressen verwendet wird. Der \fIVersatz\fP muss ein Vielfaches der +Filterausrichtung sein (siehe die Tabelle oben). Der Standardwert ist 0. In +der Praxis ist dieser Standardwert gut; die Angabe eines benutzerdefinierten +\fIVersatzes\fP ist fast immer unnütz. +.RE +.TP +\fB\-\-delta\fP[\fB=\fP\fIOptionen\fP] +fügt den Delta\-Filter zur Filterkette hinzu. Der Delta\-Filter kann nicht als +letzter Filter in der Filterkette verwendet werden. +.IP "" +Gegenwärtig wird nur eine einfache, Byte\-bezogene Delta\-Berechnung +unterstützt. Beim Komprimieren von zum Beispiel unkomprimierten +Bitmap\-Bildern oder unkomprimierten PCM\-Audiodaten kann es jedoch sinnvoll +sein. Dennoch können für spezielle Zwecke entworfene Algorithmen deutlich +bessere Ergebnisse als Delta und LZMA2 liefern. Dies trifft insbesondere auf +Audiodaten zu, die sich zum Beispiel mit \fBflac\fP(1) schneller und besser +komprimieren lassen. +.IP "" +Unterstützte \fIOptionen\fP: +.RS +.TP +\fBdist=\fP\fIAbstand\fP +gibt den \fIAbstand\fP der Delta\-Berechnung in Byte an. Zulässige Werte für den +\fIAbstand\fP sind 1 bis 256. Der Vorgabewert ist 1. +.IP "" +Zum Beispiel wird mit \fBdist=2\fP und der 8\-Byte\-Eingabe A1 B1 A2 B3 A3 B5 A4 +B7 die Ausgabe A1 B1 01 02 01 02 01 02 sein. +.RE +. +.SS "Andere Optionen" +.TP +\fB\-q\fP, \fB\-\-quiet\fP +unterdrückt Warnungen und Hinweise. Geben Sie dies zweimal an, um auch +Fehlermeldungen zu unterdrücken. Diese Option wirkt sich nicht auf den +Exit\-Status aus. Das bedeutet, das selbst bei einer unterdrückten Warnung +der Exit\-Status zur Anzeige einer Warnung dennoch verwendet wird. +.TP +\fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP +bewirkt ausführliche Ausgaben. Wenn die Standardfehlerausgabe mit einem +Terminal verbunden ist, zeigt \fBxz\fP den Fortschritt an. Durch zweimalige +Angabe von \fB\-\-verbose\fP wird die Ausgabe noch ausführlicher. +.IP "" +Der Fortschrittsanzeiger stellt die folgenden Informationen dar: +.RS +.IP \(bu 3 +Der Prozentsatz des Fortschritts wird angezeigt, wenn die Größe der +Eingabedatei bekannt ist. Das bedeutet, dass der Prozentsatz in +Weiterleitungen (Pipes) nicht angezeigt werden kann. +.IP \(bu 3 +Menge der erzeugten komprimierten Daten (bei der Kompression) oder der +verarbeiteten Daten (bei der Dekompression). +.IP \(bu 3 +Menge der verarbeiteten unkomprimierten Daten (bei der Kompression) oder der +erzeugten Daten (bei der Dekompression). +.IP \(bu 3 +Kompressionsverhältnis, das mittels Dividieren der Menge der bisher +komprimierten Daten durch die Menge der bisher verarbeiteten unkomprimierten +Daten ermittelt wird. +.IP \(bu 3 +Kompressions\- oder Dekompressionsgeschwindigkeit. Diese wird anhand der +Menge der unkomprimierten verarbeiteten Daten (bei der Kompression) oder der +Menge der erzeugten Daten (bei der Dekompression) pro Sekunde gemessen. Die +Anzeige startet einige Sekunden nachdem \fBxz\fP mit der Verarbeitung der Datei +begonnen hat. +.IP \(bu 3 +Die vergangene Zeit im Format M:SS oder H:MM:SS. +.IP \(bu 3 +Die geschätzte verbleibende Zeit wird nur angezeigt, wenn die Größe der +Eingabedatei bekannt ist und bereits einige Sekunden vergangen sind, nachdem +\fBxz\fP mit der Verarbeitung der Datei begonnen hat. Die Zeit wird in einem +weniger präzisen Format ohne Doppelpunkte angezeigt, zum Beispiel 2 min 30 +s. +.RE +.IP "" +Wenn die Standardfehlerausgabe kein Terminal ist, schreibt \fBxz\fP mit +\fB\-\-verbose\fP nach dem Komprimieren oder Dekomprimieren der Datei in einer +einzelnen Zeile den Dateinamen, die komprimierte Größe, die unkomprimierte +Größe, das Kompressionsverhältnis und eventuell auch die Geschwindigkeit und +die vergangene Zeit in die Standardfehlerausgabe. Die Geschwindigkeit und +die vergangene Zeit werden nur angezeigt, wenn der Vorgang mindestens ein +paar Sekunden gedauert hat. Wurde der Vorgang nicht beendet, zum Beispiel +weil ihn der Benutzer abgebrochen hat, wird außerdem der Prozentsatz des +erreichten Verarbeitungsfortschritts aufgenommen, sofern die Größe der +Eingabedatei bekannt ist. +.TP +\fB\-Q\fP, \fB\-\-no\-warn\fP +setzt den Exit\-Status nicht auf 2, selbst wenn eine Bedingung erfüllt ist, +die eine Warnung gerechtfertigt hätte. Diese Option wirkt sich nicht auf die +Ausführlichkeitsstufe aus, daher müssen sowohl \fB\-\-quiet\fP als auch +\fB\-\-no\-warn\fP angegeben werden, um einerseits keine Warnungen anzuzeigen und +andererseits auch den Exit\-Status nicht zu ändern. +.TP +\fB\-\-robot\fP +gibt Meldungen in einem maschinenlesbaren Format aus. Dadurch soll das +Schreiben von Frontends erleichtert werden, die \fBxz\fP anstelle von Liblzma +verwenden wollen, was in verschiedenen Skripten der Fall sein kann. Die +Ausgabe mit dieser aktivierten Option sollte über mehrere +\fBxz\fP\-Veröffentlichungen stabil sein. Details hierzu finden Sie im Abschnitt +\fBROBOTER\-MODUS\fP. +.TP +\fB\-\-info\-memory\fP +zeigt in einem menschenlesbaren Format an, wieviel physischen Speicher (RAM) +und wie viele Prozessor\-Threads das System nach Annahme von \fBxz\fP hat, sowie +die Speicherbedarfsbegrenzung für Kompression und Dekompression, und beendet +das Programm erfolgreich. +.TP +\fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP +zeigt eine Hilfemeldung mit den am häufigsten genutzten Optionen an und +beendet das Programm erfolgreich. +.TP +\fB\-H\fP, \fB\-\-long\-help\fP +zeigt eine Hilfemeldung an, die alle Funktionsmerkmale von \fBxz\fP beschreibt +und beendet das Programm erfolgreich. +.TP +\fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP +zeigt die Versionsnummer von \fBxz\fP und Liblzma in einem menschenlesbaren +Format an. Um eine maschinell auswertbare Ausgabe zu erhalten, geben Sie +\fB\-\-robot\fP vor \fB\-\-version\fP an. +. +.SH ROBOTER\-MODUS +Der Roboter\-Modus wird mit der Option \fB\-\-robot\fP aktiviert. Er bewirkt, dass +die Ausgabe von \fBxz\fP leichter von anderen Programmen ausgewertet werden +kann. Gegenwärtig wird \fB\-\-robot\fP nur zusammen mit \fB\-\-version\fP, +\fB\-\-info\-memory\fP und \fB\-\-list\fP unterstützt. In der Zukunft wird dieser Modus +auch für Kompression und Dekompression unterstützt. +. +.SS Version +\fBxz \-\-robot \-\-version\fP gibt die Versionsnummern von \fBxz\fP und Liblzma im +folgenden Format aus: +.PP +\fBXZ_VERSION=\fP\fIXYYYZZZS\fP +.br +\fBLIBLZMA_VERSION=\fP\fIXYYYZZZS\fP +.TP +\fIX\fP +Hauptversion. +.TP +\fIYYY\fP +Unterversion. Gerade Zahlen bezeichnen eine stabile Version. Ungerade Zahlen +bezeichnen Alpha\- oder Betaversionen. +.TP +\fIZZZ\fP +Patch\-Stufe für stabile Veröffentlichungen oder einfach nur ein Zähler für +Entwicklungsversionen. +.TP +\fIS\fP +Stabilität. 0 ist Alpha, 1 ist Beta und 2 ist stabil. \fIS\fP sollte immer 2 +sein, wenn \fIYYY\fP eine gerade Zahl ist. +.PP +\fIXYYYZZZS\fP sind in beiden Zeilen gleich, sofern \fBxz\fP und Liblzma aus der +gleichen Veröffentlichung der XZ\-Utils stammen. +.PP +Beispiele: 4.999.9beta ist \fB49990091\fP und 5.0.0 is \fB50000002\fP. +. +.SS "Informationen zur Speicherbedarfsbegrenzung" +\fBxz \-\-robot \-\-info\-memory\fP gibt eine einzelne Zeile mit mehreren durch +Tabulatoren getrennten Spalten aus: +.IP 1. 4 +Gesamter physischer Speicher (RAM) in Byte. +.IP 2. 4 +Speicherbedarfsbegrenzung für die Kompression in Byte +(\fB\-\-memlimit\-compress\fP). Ein spezieller Wert von \fB0\fP bezeichnet die +Standardeinstellung, die im Einzelthread\-Modus bedeutet, dass keine +Begrenzung vorhanden ist. +.IP 3. 4 +Speicherbedarfsbegrenzung für die Dekompression in Byte +(\fB\-\-memlimit\-decompress\fP). Ein spezieller Wert von \fB0\fP bezeichnet die +Standardeinstellung, die im Einzelthread\-Modus bedeutet, dass keine +Begrenzung vorhanden ist. +.IP 4. 4 +Seit \fBxz\fP 5.3.4alpha: Die Speichernutzung für Multithread\-Dekompression in +Byte (\fB\-\-memlimit\-mt\-decompress\fP). Dies ist niemals \fB0\fP, da ein +systemspezifischer Vorgabewert (gezeigt in Spalte 5) verwendet wird, falls +keine Grenze ausdrücklich angegeben wurde. Dies ist außerdem niemals größer +als der Wert in in Spalte 3, selbst wenn mit \fB\-\-memlimit\-mt\-decompress\fP ein +größerer Wert angegeben wurde. +.IP 5. 4 +Seit \fBxz\fP 5.3.4alpha: Eine systemspezifisch vorgegebene Begrenzung des +Speicherverbrauchs, die zur Begrenzung der Anzahl der Threads beim +Komprimieren mit automatischer Anzahl der Threads (\fB\-\-threads=0\fP) und wenn +keine Speicherbedarfsbegrenzung angegeben wurde (\fB\-\-memlimit\-compress\fP) +verwendet wird. Dies wird auch als Standardwert für +\fB\-\-memlimit\-mt\-decompress\fP verwendet. +.IP 6. 4 +Seit \fBxz\fP 5.3.4alpha: Anzahl der verfügbaren Prozessorthreads. +.PP +In der Zukunft könnte die Ausgabe von \fBxz \-\-robot \-\-info\-memory\fP weitere +Spalten enthalten, aber niemals mehr als eine einzelne Zeile. +. +.SS Listenmodus +\fBxz \-\-robot \-\-list\fP verwendet eine durch Tabulatoren getrennte Ausgabe. In +der ersten Spalte jeder Zeile bezeichnet eine Zeichenkette den Typ der +Information, die in dieser Zeile enthalten ist: +.TP +\fBname\fP +Dies ist stets die erste Zeile, wenn eine Datei aufgelistet wird. Die zweite +Spalte in der Zeile enthält den Dateinamen. +.TP +\fBfile\fP +Diese Zeile enthält allgemeine Informationen zur \fB.xz\fP\-Datei. Diese Zeile +wird stets nach der \fBname\fP\-Zeile ausgegeben. +.TP +\fBstream\fP +Dieser Zeilentyp wird nur verwendet, wenn \fB\-\-verbose\fP angegeben wurde. Es +gibt genau so viele \fBstream\fP\-Zeilen, wie Datenströme in der \fB.xz\fP\-Datei +enthalten sind. +.TP +\fBblock\fP +Dieser Zeilentyp wird nur verwendet, wenn \fB\-\-verbose\fP angegeben wurde. Es +gibt so viele \fBblock\fP\-Zeilen, wie Blöcke in der \fB.xz\fP\-Datei. Die +\fBblock\fP\-Zeilen werden nach allen \fBstream\fP\-Zeilen angezeigt; verschiedene +Zeilentypen werden nicht verschachtelt. +.TP +\fBsummary\fP +Dieser Zeilentyp wird nur verwendet, wenn \fB\-\-verbose\fP zwei Mal angegeben +wurde. Diese Zeile wird nach allen \fBblock\fP\-Zeilen ausgegeben. Wie die +\fBfile\fP\-Zeile enthält die \fBsummary\fP\-Zeile allgemeine Informationen zur +\&\fB.xz\fP\-Datei. +.TP +\fBtotals\fP +Diese Zeile ist immer die letzte der Listenausgabe. Sie zeigt die +Gesamtanzahlen und \-größen an. +.PP +Die Spalten der \fBfile\fP\-Zeilen: +.PD 0 +.RS +.IP 2. 4 +Anzahl der Datenströme in der Datei +.IP 3. 4 +Gesamtanzahl der Blöcke in den Datenströmen +.IP 4. 4 +Komprimierte Größe der Datei +.IP 5. 4 +Unkomprimierte Größe der Datei +.IP 6. 4 +Das Kompressionsverhältnis, zum Beispiel \fB0.123\fP. Wenn das Verhältnis über +9.999 liegt, werden drei Minuszeichen (\fB\-\-\-\fP) anstelle des +Kompressionsverhältnisses angezeigt. +.IP 7. 4 +Durch Kommata getrennte Liste der Namen der Integritätsprüfungen. Für die +bekannten Überprüfungstypen werden folgende Zeichenketten verwendet: +\fBNone\fP, \fBCRC32\fP, \fBCRC64\fP und \fBSHA\-256\fP. \fBUnbek.\fP\fIN\fP wird verwendet, +wobei \fIN\fP die Kennung der Überprüfung als Dezimalzahl angibt (ein\- oder +zweistellig). +.IP 8. 4 +Gesamtgröße der Datenstromauffüllung in der Datei +.RE +.PD +.PP +Die Spalten der \fBstream\fP\-Zeilen: +.PD 0 +.RS +.IP 2. 4 +Datenstromnummer (der erste Datenstrom ist 1) +.IP 3. 4 +Anzahl der Blöcke im Datenstrom +.IP 4. 4 +Komprimierte Startposition +.IP 5. 4 +Unkomprimierte Startposition +.IP 6. 4 +Komprimierte Größe (schließt die Datenstromauffüllung nicht mit ein) +.IP 7. 4 +Unkomprimierte Größe +.IP 8. 4 +Kompressionsverhältnis +.IP 9. 4 +Name der Integritätsprüfung +.IP 10. 4 +Größe der Datenstromauffüllung +.RE +.PD +.PP +Die Spalten der \fBblock\fP\-Zeilen: +.PD 0 +.RS +.IP 2. 4 +Anzahl der in diesem Block enthaltenen Datenströme +.IP 3. 4 +Blocknummer relativ zum Anfang des Datenstroms (der erste Block ist 1) +.IP 4. 4 +Blocknummer relativ zum Anfang der Datei +.IP 5. 4 +Komprimierter Startversatz relativ zum Beginn der Datei +.IP 6. 4 +Unkomprimierter Startversatz relativ zum Beginn der Datei +.IP 7. 4 +Komprimierte Gesamtgröße des Blocks (einschließlich Header) +.IP 8. 4 +Unkomprimierte Größe +.IP 9. 4 +Kompressionsverhältnis +.IP 10. 4 +Name der Integritätsprüfung +.RE +.PD +.PP +Wenn \fB\-\-verbose\fP zwei Mal angegeben wurde, werden zusätzliche Spalten in +die \fBblock\fP\-Zeilen eingefügt. Diese werden mit einem einfachen \fB\-\-verbose\fP +nicht angezeigt, da das Ermitteln dieser Informationen viele Suchvorgänge +erfordert und daher recht langsam sein kann: +.PD 0 +.RS +.IP 11. 4 +Wert der Integritätsprüfung in hexadezimaler Notation +.IP 12. 4 +Block\-Header\-Größe +.IP 13. 4 +Block\-Schalter: \fBc\fP gibt an, dass die komprimierte Größe verfügbar ist, und +\fBu\fP gibt an, dass die unkomprimierte Größe verfügbar ist. Falls der +Schalter nicht gesetzt ist, wird stattdessen ein Bindestrich (\fB\-\fP) +angezeigt, um die Länge der Zeichenkette beizubehalten. In Zukunft könnten +neue Schalter am Ende der Zeichenkette hinzugefügt werden. +.IP 14. 4 +Größe der tatsächlichen komprimierten Daten im Block. Ausgeschlossen sind +hierbei die Block\-Header, die Blockauffüllung und die Prüffelder. +.IP 15. 4 +Größe des Speichers (in Byte), der zum Dekomprimieren dieses Blocks mit +dieser \fBxz\fP\-Version benötigt wird. +.IP 16. 4 +Filterkette. Beachten Sie, dass die meisten der bei der Kompression +verwendeten Optionen nicht bekannt sein können, da in den \fB.xz\fP\-Headern nur +die für die Dekompression erforderlichen Optionen gespeichert sind. +.RE +.PD +.PP +Die Spalten der \fBsummary\fP\-Zeilen: +.PD 0 +.RS +.IP 2. 4 +Größe des Speichers (in Byte), der zum Dekomprimieren dieser Datei mit +dieser \fBxz\fP\-Version benötigt wird. +.IP 3. 4 +\fByes\fP oder \fBno\fP geben an, ob in allen Block\-Headern sowohl die +komprimierte als auch die unkomprimierte Größe gespeichert ist. +.PP +\fISeit\fP \fBxz\fP \fI5.1.2alpha:\fP +.IP 4. 4 +Minimale \fBxz\fP\-Version, die zur Dekompression der Datei erforderlich ist +.RE +.PD +.PP +Die Spalten der \fBtotals\fP\-Zeile: +.PD 0 +.RS +.IP 2. 4 +Anzahl der Datenströme +.IP 3. 4 +Anzahl der Blöcke +.IP 4. 4 +Komprimierte Größe +.IP 5. 4 +Unkomprimierte Größe +.IP 6. 4 +Durchschnittliches Kompressionsverhältnis +.IP 7. 4 +Durch Kommata getrennte Liste der Namen der Integritätsprüfungen, die in den +Dateien präsent waren. +.IP 8. 4 +Größe der Datenstromauffüllung +.IP 9. 4 +Anzahl der Dateien. Dies dient dazu, die Reihenfolge der vorigen Spalten an +die in den \fBfile\fP\-Zeilen anzugleichen. +.PD +.RE +.PP +Wenn \fB\-\-verbose\fP zwei Mal angegeben wird, werden zusätzliche Spalten in die +\fBtotals\fP\-Zeile eingefügt: +.PD 0 +.RS +.IP 10. 4 +Maximale Größe des Speichers (in Byte), der zum Dekomprimieren der Dateien +mit dieser \fBxz\fP\-Version benötigt wird. +.IP 11. 4 +\fByes\fP oder \fBno\fP geben an, ob in allen Block\-Headern sowohl die +komprimierte als auch die unkomprimierte Größe gespeichert ist. +.PP +\fISeit\fP \fBxz\fP \fI5.1.2alpha:\fP +.IP 12. 4 +Minimale \fBxz\fP\-Version, die zur Dekompression der Datei erforderlich ist +.RE +.PD +.PP +Zukünftige Versionen könnten neue Zeilentypen hinzufügen, weiterhin könnten +auch in den vorhandenen Zeilentypen weitere Spalten hinzugefügt werden, aber +die existierenden Spalten werden nicht geändert. +. +.SH EXIT\-STATUS +.TP +\fB0\fP +Alles ist in Ordnung. +.TP +\fB1\fP +Ein Fehler ist aufgetreten. +.TP +\fB2\fP +Es ist etwas passiert, das eine Warnung rechtfertigt, aber es sind keine +tatsächlichen Fehler aufgetreten. +.PP +In die Standardausgabe geschriebene Hinweise (keine Warnungen oder Fehler), +welche den Exit\-Status nicht beeinflussen. +. +.SH UMGEBUNGSVARIABLEN +\fBxz\fP wertet eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Optionen in den +Umgebungsvariablen \fBXZ_DEFAULTS\fP und \fBXZ_OPT\fP aus (in dieser Reihenfolge), +bevor die Optionen aus der Befehlszeile ausgewertet werden. Beachten Sie, +dass beim Auswerten der Umgebungsvariablen nur Optionen berücksichtigt +werden; alle Einträge, die keine Optionen sind, werden stillschweigend +ignoriert. Die Auswertung erfolgt mit \fBgetopt_long\fP(3), welches auch für +die Befehlszeilenargumente verwendet wird. +.TP +\fBXZ_DEFAULTS\fP +Benutzerspezifische oder systemweite Standardoptionen. Typischerweise werden +diese in einem Shell\-Initialisierungsskript gesetzt, um die +Speicherbedarfsbegrenzung von \fBxz\fP standardmäßig zu aktivieren. Außer bei +Shell\-Initialisierungsskripten und in ähnlichen Spezialfällen darf die +Variable \fBXZ_DEFAULTS\fP in Skripten niemals gesetzt oder außer Kraft gesetzt +werden. +.TP +\fBXZ_OPT\fP +Dies dient der Übergabe von Optionen an \fBxz\fP, wenn es nicht möglich ist, +die Optionen direkt in der Befehlszeile von \fBxz\fP zu übergeben. Dies ist der +Fall, wenn \fBxz\fP von einem Skript oder Dienstprogramm ausgeführt wird, zum +Beispiel GNU \fBtar\fP(1): +.RS +.RS +.PP +.nf +\f(CWXZ_OPT=\-2v tar caf foo.tar.xz foo\fP +.fi +.RE +.RE +.IP "" +Skripte können \fBXZ_OPT\fP zum Beispiel zum Setzen skriptspezifischer +Standard\-Kompressionsoptionen verwenden. Es ist weiterhin empfehlenswert, +Benutzern die Außerkraftsetzung von \fBXZ_OPT\fP zu erlauben, falls dies +angemessen ist. Zum Beispiel könnte in \fBsh\fP(1)\-Skripten Folgendes stehen: +.RS +.RS +.PP +.nf +\f(CWXZ_OPT=${XZ_OPT\-"\-7e"} export XZ_OPT\fP +.fi +.RE +.RE +. +.SH "KOMPATIBILITÄT ZU DEN LZMA\-UTILS" +Die Befehlszeilensyntax von \fBxz\fP ist praktisch eine Obermenge der von +\fBlzma\fP, \fBunlzma\fP und \fBlzcat\fP in den LZMA\-Utils der Versionen 4.32.x. In +den meisten Fällen sollte es möglich sein, die LZMA\-Utils durch die XZ\-Utils +zu ersetzen, ohne vorhandene Skripte ändern zu müssen. Dennoch gibt es +einige Inkompatibilitäten, die manchmal Probleme verursachen können. +. +.SS "Voreinstellungsstufen zur Kompression" +Die Nummerierung der Voreinstellungsstufen der Kompression ist in \fBxz\fP und +den LZMA\-Utils unterschiedlich. Der wichtigste Unterschied ist die Zuweisung +der Wörterbuchgrößen zu den verschiedenen Voreinstellungsstufen. Die +Wörterbuchgröße ist etwa gleich dem Speicherbedarf bei der Dekompression. +.RS +.PP +.TS +tab(;); +c c c +c n n. +Stufe;xz;LZMA\-Utils +\-0;256 KiB;nicht verfügbar +\-1;1 MiB;64 KiB +\-2;2 MiB;1 MiB +\-3;4 MiB;512 KiB +\-4;4 MiB;1 MiB +\-5;8 MiB;2 MiB +\-6;8 MiB;4 MiB +\-7;16 MiB;8 MiB +\-8;32 MiB;16 MiB +\-9;64 MiB;32 MiB +.TE +.RE +.PP +Die Unterschiede in der Wörterbuchgröße beeinflussen auch den Speicherbedarf +bei der Kompression, aber es gibt noch einige andere Unterschiede zwischen +den LZMA\-Utils und den XZ\-Utils, die die Kluft noch vergrößern: +.RS +.PP +.TS +tab(;); +c c c +c n n. +Stufe;xz;LZMA\-Utils 4.32.x +\-0;3 MiB;nicht verfügbar +\-1;9 MiB;2 MiB +\-2;17 MiB;12 MiB +\-3;32 MiB;12 MiB +\-4;48 MiB;16 MiB +\-5;94 MiB;26 MiB +\-6;94 MiB;45 MiB +\-7;186 MiB;83 MiB +\-8;370 MiB;159 MiB +\-9;674 MiB;311 MiB +.TE +.RE +.PP +Die standardmäßige Voreinstellungsstufe in den LZMA\-Utils ist \fB\-7\fP, während +diese in den XZ\-Utils \fB\-6\fP ist, daher verwenden beide standardmäßig ein 8 +MiB großes Wörterbuch. +. +.SS "Vor\- und Nachteile von .lzma\-Dateien als Datenströme" +Die unkomprimierte Größe der Datei kann in den \fB.lzma\fP\-Headern gespeichert +werden. Die LZMA\-Utils tun das beim Komprimieren gewöhnlicher Dateien. Als +Alternative kann die unkomprimierte Größe als unbekannt markiert und eine +Nutzdatenende\-Markierung (end\-of\-payload) verwendet werden, um anzugeben, wo +der Dekompressor stoppen soll. Die LZMA\-Utils verwenden diese Methode, wenn +die unkomprimierte Größe unbekannt ist, was beispielsweise in Pipes +(Befehlsverkettungen) der Fall ist. +.PP +\fBxz\fP unterstützt die Dekompression von \fB.lzma\fP\-Dateien mit oder ohne +Nutzdatenende\-Markierung, aber alle von \fBxz\fP erstellten \fB.lzma\fP\-Dateien +verwenden diesen Nutzdatenende\-Markierung, wobei die unkomprimierte Größe in +den \fB.lzma\fP\-Headern als unbekannt markiert wird. Das könnte in einigen +unüblichen Situationen ein Problem sein. Zum Beispiel könnte ein +\&\fB.lzma\fP\-Dekompressor in einem Gerät mit eingebettetem System nur mit +Dateien funktionieren, deren unkomprimierte Größe bekannt ist. Falls Sie auf +dieses Problem stoßen, müssen Sie die LZMA\-Utils oder das LZMA\-SDK +verwenden, um \fB.lzma\fP\-Dateien mit bekannter unkomprimierter Größe zu +erzeugen. +. +.SS "Nicht unterstützte .lzma\-Dateien" +Das \fB.lzma\fP\-Format erlaubt \fIlc\fP\-Werte bis zu 8 und \fIlp\fP\-Werte bis zu +4. Die LZMA\-Utils können Dateien mit beliebigem \fIlc\fP und \fIlp\fP +dekomprimieren, aber erzeugen immer Dateien mit \fBlc=3\fP und \fBlp=0\fP. Das +Erzeugen von Dateien mit anderem \fIlc\fP und \fIlp\fP ist mit \fBxz\fP und mit dem +LZMA\-SDK möglich. +.PP +Die Implementation des LZMA\-Filters in liblzma setzt voraus, dass die Summe +von \fIlc\fP und \fIlp\fP nicht größer als 4 ist. Daher können \fB.lzma\fP\-Dateien, +welche diese Begrenzung überschreiten, mit \fBxz\fP nicht dekomprimiert werden. +.PP +Die LZMA\-Utils erzeugen nur \fB.lzma\fP\-Dateien mit einer Wörterbuchgröße von +2^\fIn\fP (einer Zweierpotenz), aber akzeptieren Dateien mit einer beliebigen +Wörterbuchgröße. Liblzma akzeptiert nur \fB.lzma\fP\-Dateien mit einer +Wörterbuchgröße von 2^\fIn\fP oder 2^\fIn\fP + 2^(\fIn\fP\-1). Dies dient zum +Verringern von Fehlalarmen beim Erkennen von \fB.lzma\fP\-Dateien. +.PP +Diese Einschränkungen sollten in der Praxis kein Problem sein, da praktisch +alle \fB.lzma\fP\-Dateien mit Einstellungen komprimiert wurden, die Liblzma +akzeptieren wird. +. +.SS "Angehängter Datenmüll" +Bei der Dekompression ignorieren die LZMA\-Utils stillschweigend alles nach +dem ersten \fB.lzma\fP\-Datenstrom. In den meisten Situationen ist das ein +Fehler. Das bedeutet auch, dass die LZMA\-Utils die Dekompression verketteter +\&\fB.lzma\fP\-Dateien nicht unterstützen. +.PP +Wenn nach dem ersten \fB.lzma\fP\-Datenstrom Daten verbleiben, erachtet \fBxz\fP +die Datei als beschädigt, es sei denn, die Option \fB\-\-single\-stream\fP wurde +verwendet. Dies könnte die Ausführung von Skripten beeinflussen, die davon +ausgehen, dass angehängter Datenmüll ignoriert wird. +. +.SH ANMERKUNGEN +. +.SS "Die komprimierte Ausgabe kann variieren" +Die exakte komprimierte Ausgabe, die aus der gleichen unkomprimierten +Eingabedatei erzeugt wird, kann zwischen den Versionen der XZ\-Utils +unterschiedlich sein, selbst wenn die Kompressionsoptionen identisch +sind. Das kommt daher, weil der Kodierer verbessert worden sein könnte +(hinsichtlich schnellerer oder besserer Kompression), ohne das Dateiformat +zu beeinflussen. Die Ausgabe kann sogar zwischen verschiedenen Programmen +der gleichen Version der XZ\-Utils variieren, wenn bei der Erstellung des +Binärprogramms unterschiedliche Optionen verwendet wurden. +.PP +Sobald \fB\-\-rsyncable\fP implementiert wurde, bedeutet das, dass die sich +ergebenden Dateien nicht notwendigerweise mit Rsync abgeglichen werden +können, außer wenn die alte und neue Datei mit der gleichen \fBxz\fP\-Version +erzeugt wurden. Das Problem kann beseitigt werden, wenn ein Teil der +Encoder\-Implementierung eingefroren wird, um die mit Rsync abgleichbare +Ausgabe über \fBxz\fP\-Versionsgrenzen hinweg stabil zu halten. +. +.SS "Eingebettete .xz\-Dekompressoren" +Eingebettete \fB.xz\fP\-Dekompressor\-Implementierungen wie XZ Embedded +unterstützen nicht unbedingt Dateien, die mit anderen Integritätsprüfungen +(\fIPrüfung\fP\-Typen) als \fBnone\fP und \fBcrc32\fP erzeugt wurden. Da +\fB\-\-check=crc64\fP die Voreinstellung ist, müssen Sie \fB\-\-check=none\fP oder +\fB\-\-check=crc32\fP verwenden, wenn Sie Dateien für eingebettete Systeme +erstellen. +.PP +Außerhalb eingebetteter Systeme unterstützen die Dekompressoren des +\&\fB.xz\fP\-Formats alle \fIPrüfung\fP\-Typen oder sind mindestens in der Lage, die +Datei zu dekomprimieren, ohne deren Integrität zu prüfen, wenn die bestimmte +\fIPrüfung\fP nicht verfügbar ist. +.PP +XZ Embedded unterstützt BCJ\-Filter, aber nur mit dem vorgegebenen +Startversatz. +. +.SH BEISPIELE +. +.SS Grundlagen +Komprimiert die Datei \fIfoo\fP mit der Standard\-Kompressionsstufe (\fB\-6\fP) zu +\fIfoo.xz\fP und entfernt \fIfoo\fP nach erfolgreicher Kompression: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz foo\fP +.fi +.RE +.PP +\fIbar.xz\fP in \fIbar\fP dekomprimieren und \fIbar.xz\fP selbst dann nicht löschen, +wenn die Dekompression erfolgreich war: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-dk bar.xz\fP +.fi +.RE +.PP +\fIbaz.tar.xz\fP mit der Voreinstellung \fB\-4e\fP (\fB\-4 \-\-extreme\fP) erzeugen, was +langsamer ist als die Vorgabe \fB\-6\fP, aber weniger Speicher für Kompression +und Dekompression benötigt (48\ MiB beziehungsweise 5\ MiB): +.RS +.PP +.nf +\f(CWtar cf \- baz | xz \-4e > baz.tar.xz\fP +.fi +.RE +.PP +Eine Mischung aus komprimierten und unkomprimierten Dateien kann mit einem +einzelnen Befehl dekomprimiert in die Standardausgabe geschrieben werden: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-dcf a.txt b.txt.xz c.txt d.txt.lzma > abcd.txt\fP +.fi +.RE +. +.SS "Parallele Kompression von vielen Dateien" +Auf GNU\- und *BSD\-Systemen können \fBfind\fP(1) und \fBxargs\fP(1) zum +Parallelisieren der Kompression vieler Dateien verwendet werden: +.RS +.PP +.nf +\f(CWfind . \-type f \e! \-name '*.xz' \-print0 \e | xargs \-0r \-P4 \-n16 xz \-T1\fP +.fi +.RE +.PP +Die Option \fB\-P\fP von \fBxargs\fP(1) legt die Anzahl der parallelen +\fBxz\fP\-Prozesse fest. Der beste Wert für die Option \fB\-n\fP hängt davon ab, wie +viele Dateien komprimiert werden sollen. Wenn es sich nur um wenige Dateien +handelt, sollte der Wert wahrscheinlich 1 sein; bei Zehntausenden von +Dateien kann 100 oder noch mehr angemessener sein, um die Anzahl der +\fBxz\fP\-Prozesse zu beschränken, die \fBxargs\fP(1) schließlich erzeugen wird. +.PP +Die Option \fB\-T1\fP für \fBxz\fP dient dazu, den Einzelthread\-Modus zu erzwingen, +da \fBxargs\fP(1) zur Steuerung des Umfangs der Parallelisierung verwendet +wird. +. +.SS Roboter\-Modus +Berechnen, wie viel Byte nach der Kompression mehrerer Dateien insgesamt +eingespart wurden: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-robot \-\-list *.xz | awk '/^totals/{print $5\-$4}'\fP +.fi +.RE +.PP +Ein Skript könnte abfragen wollen, ob es ein \fBxz\fP verwendet, das aktuell +genug ist. Das folgende \fBsh\fP(1)\-Skript prüft, ob die Versionsnummer des +Dienstprogramms \fBxz\fP mindestens 5.0.0 ist. Diese Methode ist zu alten +Beta\-Versionen kompatibel, welche die Option \fB\-\-robot\fP nicht unterstützen: +.RS +.PP +.nf +\f(CWif ! eval "$(xz \-\-robot \-\-version 2> /dev/null)" || [ "$XZ_VERSION" \-lt 50000002 ]; then echo "Ihre Version von Xz ist zu alt." fi unset XZ_VERSION LIBLZMA_VERSION\fP +.fi +.RE +.PP +Eine Speicherbedarfsbegrenzung für die Dekompression mit \fBXZ_OPT\fP setzen, +aber eine bereits gesetzte Begrenzung nicht erhöhen: +.RS +.PP +.nf +\f(CWNEWLIM=$((123 << 20))\ \ # 123 MiB OLDLIM=$(xz \-\-robot \-\-info\-memory | cut \-f3) if [ $OLDLIM \-eq 0 \-o $OLDLIM \-gt $NEWLIM ]; then XZ_OPT="$XZ_OPT \-\-memlimit\-decompress=$NEWLIM" export XZ_OPT fi\fP +.fi +.RE +. +.SS "Benutzerdefinierte Filterketten für die Kompression" +Der einfachste Anwendungsfall für benutzerdefinierte Filterketten ist die +Anpassung von LZMA2\-Voreinstellungsstufen. Das kann nützlich sein, weil die +Voreinstellungen nur einen Teil der potenziell sinnvollen Kombinationen aus +Kompressionseinstellungen abdecken. +.PP +Die KompCPU\-Spalten der Tabellen aus den Beschreibungen der Optionen \fB\-0\fP … +\fB\-9\fP und \fB\-\-extreme\fP sind beim Anpassen der LZMA2\-Voreinstellungen +nützlich. Diese sind die relevanten Teile aus diesen zwei Tabellen: +.RS +.PP +.TS +tab(;); +c c +n n. +Voreinst.;KomprCPU +\-0;0 +\-1;1 +\-2;2 +\-3;3 +\-4;4 +\-5;5 +\-6;6 +\-5e;7 +\-6e;8 +.TE +.RE +.PP +Wenn Sie wissen, dass eine Datei für eine gute Kompression ein etwas +größeres Wörterbuch benötigt (zum Beispiel 32 MiB), aber Sie sie schneller +komprimieren wollen, als dies mit \fBxz \-8\fP geschehen würde, kann eine +Voreinstellung mit einem niedrigen KompCPU\-Wert (zum Beispiel 1) dahingehend +angepasst werden, ein größeres Wörterbuch zu verwenden: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-lzma2=preset=1,dict=32MiB foo.tar\fP +.fi +.RE +.PP +Mit bestimmten Dateien kann der obige Befehl schneller sein als \fBxz \-6\fP, +wobei die Kompression deutlich besser wird. Dennoch muss betont werden, dass +nur wenige Dateien von einem größeren Wörterbuch profitieren, wenn der +KompCPU\-Wert niedrig bleibt. Der offensichtlichste Fall, in dem ein größeres +Wörterbuch sehr hilfreich sein kann, ist ein Archiv, das einander sehr +ähnliche Dateien enthält, die jeweils wenigstens einige Megabyte groß +sind. Das Wörterbuch muss dann deutlich größer sein als die einzelne Datei, +damit LZMA2 den größtmöglichen Vorteil aus den Ähnlichkeiten der aufeinander +folgenden Dateien zieht. +.PP +Wenn hoher Speicherbedarf für Kompression und Dekompression kein Problem ist +und die zu komprimierende Datei mindestens einige Hundert Megabyte groß ist, +kann es sinnvoll sein, ein noch größeres Wörterbuch zu verwenden, als die 64 +MiB, die mit \fBxz \-9\fP verwendet werden würden: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-vv \-\-lzma2=dict=192MiB big_foo.tar\fP +.fi +.RE +.PP +Die Verwendung von \fB\-vv\fP (\fB\-\-verbose \-\-verbose\fP) wie im obigen Beispiel +kann nützlich sein, um den Speicherbedarf für Kompressor und Dekompressor zu +sehen. Denken Sie daran, dass ein Wörterbuch, das größer als die +unkomprimierte Datei ist, Speicherverschwendung wäre. Daher ist der obige +Befehl für kleine Dateien nicht sinnvoll. +.PP +Manchmal spielt die Kompressionszeit keine Rolle, aber der Speicherbedarf +bei der Dekompression muss gering gehalten werden, zum Beispiel um die Datei +auf eingebetteten Systemen dekomprimieren zu können. Der folgende Befehl +verwendet \fB\-6e\fP (\fB\-6 \-\-extreme\fP) als Basis und setzt die Wörterbuchgröße +auf nur 64\ KiB. Die sich ergebende Datei kann mit XZ Embedded (aus diesem +Grund ist dort \fB\-\-check=crc32\fP) mit nur etwa 100\ KiB Speicher +dekomprimiert werden. +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-check=crc32 \-\-lzma2=preset=6e,dict=64KiB foo\fP +.fi +.RE +.PP +Wenn Sie so viele Byte wie möglich herausquetschen wollen, kann die +Anpassung der Anzahl der literalen Kontextbits (\fIlc\fP) und der Anzahl der +Positionsbits (\fIpb\fP) manchmal hilfreich sein. Auch die Anpassung der Anzahl +der literalen Positionsbits (\fIlp\fP) könnte helfen, aber üblicherweise sind +\fIlc\fP und \fIpb\fP wichtiger. Wenn ein Quellcode\-Archiv zum Beispiel +hauptsächlich ASCII\-Text enthält, könnte ein Aufruf wie der folgende eine +etwas kleinere Datei (etwa 0,1\ %) ergeben als mit \fBxz \-6e\fP (versuchen Sie +es auch \fBlc=4\fP): +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-lzma2=preset=6e,pb=0,lc=4 Quellcode.tar\fP +.fi +.RE +.PP +Die Verwendung eines anderen Filters mit LZMA2 kann die Kompression bei +verschiedenen Dateitypen verbessern. So könnten Sie eine gemeinsam genutzte +Bibliothek der Architekturen x86\-32 oder x86\-64 mit dem BCJ\-Filter für x86 +komprimieren: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-x86 \-\-lzma2 libfoo.so\fP +.fi +.RE +.PP +Beachten Sie, dass die Reihenfolge der Filteroptionen von Bedeutung +ist. Falls \fB\-\-x86\fP nach \fB\-\-lzma2\fP angegeben wird, gibt \fBxz\fP einen Fehler +aus, weil nach LZMA2 kein weiterer Filter sein darf und auch weil der +BCJ\-Filter für x86 nicht als letzter Filter in der Filterkette gesetzt +werden darf. +.PP +Der Delta\-Filter zusammen mit LZMA2 kann bei Bitmap\-Bildern gute Ergebnisse +liefern. Er sollte üblicherweise besser sein als PNG, welches zwar einige +fortgeschrittene Filter als ein simples delta bietet, aber für die +eigentliche Kompression »Deflate« verwendet. +.PP +Das Bild muss in einem unkomprimierten Format gespeichert werden, zum +Beispiel als unkomprimiertes TIFF. Der Abstandsparameter des Delta\-Filters +muss so gesetzt werden, dass er der Anzahl der Bytes pro Pixel im Bild +entspricht. Zum Beispiel erfordert ein 24\-Bit\-RGB\-Bitmap \fBdist=3\fP, außerdem +ist es gut, \fBpb=0\fP an LZMA2 zu übergeben, um die 3\-Byte\-Ausrichtung zu +berücksichtigen: +.RS +.PP +.nf +\f(CWxz \-\-delta=dist=3 \-\-lzma2=pb=0 foo.tiff\fP +.fi +.RE +.PP +Wenn sich mehrere Bilder in einem einzelnen Archiv befinden (zum Beispiel\& +\&\fB.tar\fP), funktioniert der Delta\-Filter damit auch, sofern alle Bilder im +Archiv die gleiche Anzahl Bytes pro Pixel haben. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBxzdec\fP(1), \fBxzdiff\fP(1), \fBxzgrep\fP(1), \fBxzless\fP(1), \fBxzmore\fP(1), +\fBgzip\fP(1), \fBbzip2\fP(1), \fB7z\fP(1) +.PP +XZ Utils: <https://tukaani.org/xz/> +.br +XZ Embedded: <https://tukaani.org/xz/embedded.html> +.br +LZMA\-SDK: <https://7\-zip.org/sdk.html> |