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author | Daniel Baumann <daniel.baumann@progress-linux.org> | 2024-05-06 00:45:20 +0000 |
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committer | Daniel Baumann <daniel.baumann@progress-linux.org> | 2024-05-06 00:45:20 +0000 |
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See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-buildinfo 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-buildinfo \- Format der Bauinformationsdateien von Debian +. +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.buildinfo\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +Jeder Bau eines Debian\-Quellpakets kann die Bauinformationen in einer +\&\fB.buildinfo\fP\-Steuerdatei aufzeichnen. Diese enthält eine Reihe von +Feldern. Jedes Feld beginnt mit einer Markierung, wie \fBSource\fP oder +\fBBinary\fP (Groß\-/Kleinschreibung ist egal), gefolgt von einem Doppelpunkt +und dem Inhalt des Feldes. Felder werden nur durch Feldmarkierungen +begrenzt. Mit anderen Worten, Felder können mehrere Zeilen umfassen, aber +die Installationswerkzeuge werden im Allgemeinen die Zeilen bei der +Verarbeitung des Feldinhaltes zusammenfassen (außer im Falle der +mehrzeiligen Felder \fBBinary\-Only\-Changes\fP, \fBInstalled\-Build\-Depends\fP, +\fBEnvironment\fP, \fBChecksums\-Md5\fP, \fBChecksums\-Sha1\fP und \fBChecksums\-Sha256\fP, +siehe unten). +.PP +Die Steuerdaten können in eine Signatur mit einer wie in RFC4880 +spezifizierten OpenPGP\-ASCII\-Hülle eingeschlossen sein. +.PP +Der Name der \fB.buildinfo\fP\-Datei wird von der Art des Baus abhängen und wird +so spezifisch wie notwendig sein, aber nicht mehr; für einen Bau, der \fBany\fP +enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIBinärversion\fP\fB_\fP\fIArch\fP\fB.buildinfo\fP oder andernfalls für +einen Bau, der \fBall\fP enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIQuellversion\fP\fB_\fP\fBall.buildinfo\fP oder andernfalls für +einen Bau, der \fBsource\fP enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIBinärversion\fP\fB_\fP\fBsource.buildinfo\fP lauten. +. +.SH FELDER +.TP +\fBFormat:\fP \fIFormatversion\fP (verpflichtend) +Das Wert dieses Feldes gibt die Formatversion der Datei an. Die Syntax des +Feldwertes ist eine Versionsnummer mit einer Haupt\- und einer +Nebenkomponente. Rückwärtsinkompatible Änderungen im Format führen zu einer +Erhöhung der Hauptversion und rückwärtskompatible Änderungen (wie die +Aufnahme neuer Felder) führen zu einer Erhöhung der Nebenversion. Die +aktuelle Formatversion ist \fB1.0\fP. +.TP +\fBSource:\fP \fIQuellname\fP [\fB(\fP\fIQuellversion\fP\fB)\fP] (verpflichtend) +Der Name des Quellpakets. Falls sich die Quellversion von der Binärversion +unterscheidet, folgt dem \fIQuellname\fPn in Klammern eine +\fIQuellversion\fP. Dies kann passieren, falls der Bau für einen rein\-binären, +nicht\-Betreuer\-Upload ist. +.TP +\fBBinary:\fP \fIBinärpaketliste\fP (verpflichtend) +Das gefaltete Feld gibt eine durch Leerzeichen getrennte Liste von gebauten +Binärpaketen an. +.TP +\fBArchitecture:\fP \fIArchitekturliste\fP (verpflichtend) +Dieses durch Leerzeichen getrennte Feld führt die Architekturen der derzeit +gebauten Dateien auf. Typische Architekturen sind \fBamd64\fP, \fBarmel\fP, +\fBi386\fP usw. Beachten Sie, dass der Wert \fBall\fP für architekturunabhängige +Pakete gedacht ist. Falls die Quelle für das Paket auch gebaut wird, ist der +besondere Eintrag \fBsource\fP auch vorhanden. Architektur\-Platzhalter dürfen +in der Liste niemals auftauchen. +.TP +\fBVersion:\fP \fIVersionszeichenkette\fP (verpflichtend) +Typischerweise ist das die Original\-Paketversionsnummer, in der Form, die +der Programmautor verwendet. Es kann auch eine Debian\-Revisionsnummer +enthalten (für nicht aus Debian stammende Pakete). Das genaue Format und der +Sortieralgorithmus sind in \fBdeb\-version\fP(7) beschrieben. +.TP +\fBBinary\-Only\-Changes:\fP +.TQ +\fIChangelog\-Eintrag\fP +Das mehrzeilige Feld enthält den aneinandergehängten Text des +Changelog\-Eintrages eines rein binären, nicht\-Betreuer\-Uploads (binNMU), +sofern dies der Fall ist. Um ein gültiges mehrzeiliges Feld zu erhalten, +werden leere Zeilen durch ein einzelnen Satzpunkt (‚.’) ersetzt und alle +Zeilen mit einem Leerzeichen eingerückt. Der genaue Inhalt hängt vom +Changelog\-Format ab. +.TP +\fBChecksums\-Md5:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fBChecksums\-Sha1:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fBChecksums\-Sha256:\fP (verpflichtend) +.TQ + \fIPrüfsumme\fP \fIGröße\fP \fIDateiname\fP +Diese mehrzeiligen Felder enthalten eine Liste von Dateien mit einer +Prüfsumme und Größe für jede. Diese Felder haben die gleiche Syntax und +unterscheiden sich nur im verwandten Prüfsummenalgorithmus: MD5 für +\fBChecksums\-Md5\fP, SHA\-1 für \fBChecksums\-Sha1\fP und SHA\-256 für +\fBChecksums\-Sha256\fP. + +Die erste Zeile des Feldwertes (der Teil auf der gleichen Zeile wie der +durch einen Doppelpunkt gefolgte Feldname) ist immer leer. Der Inhalt des +Feldes wird durch Fortsetzungszeilen ausgedrückt, eine Zeile pro Datei. Jede +Zeile besteht aus durch Leerzeichen getrennten Einträgen, die die Datei +beschreiben: der Prüfsumme, der Dateigröße und dem Dateinamen. + +Diese Datei führt alle Dateien auf, aus denen der Bau besteht. +.TP +\fBBuild\-Origin:\fP \fIName\fP +Der Name der Distribution, aus der dieses Paket ursprünglich stammt. +.TP +\fBBuild\-Architecture:\fP \fIArch\fP (verpflichtend) +Die Debian\-Architektur für die Installation, unter der das Paket gebaut +wurde. Typische Architekturen sind \fBamd64\fP, \fBarmel\fP, \fBi386\fP, usw. +.TP +\fBBuild\-Date:\fP \fIBaudatum\fP +Das Datum, an dem das Paket letztmalig gebaut wurde. Es muss im gleichen +Format wie in einem Eintrag bei \fBdeb\-changelog\fP(5) sein. +.TP +\fBBuild\-Kernel\-Version:\fP \fIBau\-Kernel\-Version\fP +Die Veröffentlichung und die Version (in einem nicht festgelegten Format) +des auf dem Bausystem laufenden Kernels. Dieses Feld ist nur vorhanden, +falls der Bauende es explizit angefordert hat, um zu verhindern, dass +vertrauliche Informationen versehentlich veröffentlicht werden. +.TP +\fBBuild\-Path:\fP \fIBaupfad\fP +Der absolute Baupfad, der dem entpackten Quellbaum entspricht. Dieses Feld +ist nur vorhanden, falls der Lieferant das Feld über ein Muster +freigeschaltet hat, um zu verhindern, dass vertrauliche Informationen +versehentlich veröffentlicht werden. + +Unter Debian und abgeleiteten Distributionen werden nur Baupfade, die mit +\fI/build/\fP beginnen, dieses Feld ausgeben. +.TP +\fBBuild\-Tainted\-By:\fP +.TQ +\fITaint\-Begründungsliste\fP +Dieses gefaltete Feld enthält eine durch Leerzeichen getrennte, nicht +abschließende Liste von Markierungen (die durch alphanumerische und +Bindestrichzeichen aufgebaut werden), die identifizieren, warum der aktuelle +Bau unsauber (tainted) wurde (seit Dpkg 1.19.5). +.IP +Unter Debian und abgeleiteten Distributionen können die folgenden +Begründungsmarkierungen ausgegeben werden: +.RS +.TP +\fBmerged\-usr\-via\-symlinks\fP +Das System hat ein mittels Symlinks zusammengeführtes \fI/usr\fP. Dies wird +\fBdpkg\-query\fP, \fBdpkg\-statoverride\fP, \fBdpkg\-trigger\fP, \fBupdate\-alternatives\fP +und weitere Werkzeuge, die Pfadnamen als Schlüssel in ihren Datenbanken +verwenden, durcheinanderbringen, da es Dateisystem\-Alias\-Probleme erzeugt +und bringt das Verständnis, das \fBdpkg\fP in seiner Datenbank aufnotiert hat, +durcheinander. Für Bausysteme, die Pfadnamen auf bestimmte Programme oder +Bibliotheken auf den enstandenen Artefakten hartkodieren, kann dies auch zu +Paketen führen, die mit nicht zusammengeführten /usr\-Dateisystemen +inkompatibel sind. +.TP +\fBusr\-local\-has\-configs\fP +Das System hat Konfigurationsdateien unter \fI/usr/local/etc\fP. +.TP +\fBusr\-local\-has\-includes\fP +Das System hat Header\-Dateien unter \fI/usr/local/include\fP. +.TP +\fBusr\-local\-has\-programs\fP +Das System hat Programme unter \fI/usr/local/bin\fP oder \fI/usr/local/sbin\fP. +.TP +\fBusr\-local\-has\-libraries\fP +Das System hat Bibliotheken, entweder statische oder Laufzeit\-, unter +\fI/usr/local/lib\fP. +.RE +.TP +\fBInstalled\-Build\-Depends:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fIPaketliste\fP +Die Liste der installierten und konfigurierten Pakete, die den Bauprozess +des Pakets beeinflussen könnten. + +Die Liste besteht aus jedem Paketnamen, optional architekturqualifiziert für +fremde Architekturen, mit einer genauen Versionseinschränkung, getrennt +durch Kommata. + +Die Liste enthält alle essenziellen Pakete, die in Quell\-Steuerfeldern +\fBBuild\-Depends\fP, \fBBuild\-Depends\-Arch\fP, \fBBuild\-Depends\-Indep\fP aufgeführten +Pakete, alle Lieferanten\-spezifischen eingebauten Abhängigkeiten und alle +ihre rekursiven Abhängigkeiten. Unter Debian und abgeleiteten Distributionen +ist die eingebaute Abhängigkeit \fBbuild\-essential\fP. + +Für Abhängigkeiten aus den Quellsteuerfeldern werden alle +Abhängigkeitsalternativen und alle Anbieter abhängiger virtueller Pakete mit +aufgenommen. +.TP +\fBUmgebung\fP +.TQ +\fIVariablenliste\fP +Die Liste der Umgebungsvariablen, die bekanntermaßen den Paketbauprozess +beeinflussen, wobei jede Umgebungsvariable von einem Gleichheitszeichen +(,=’) und dem mit Rückwärtsschrägstrichen (,\e\e’) maskierten Wert in +doppelten Anführungszeichen (,=’) gefolgt wird. +. +.\" .SH EXAMPLE +.\" .RS +.\" .nf +.\" +.\" .fi +.\" .RE +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-changes\fP(5), \fBdeb\-version\fP(7), \fBdpkg\-genbuildinfo\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-changelog.man b/man/de/deb-changelog.man new file mode 100644 index 0000000..0a14bc6 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-changelog.man @@ -0,0 +1,187 @@ +.\" dpkg manual page - deb-changelog(5) +.\" +.\" Copyright © 1996-1998 Ian Jackson and Christian Schwarz +.\" Copyright © 1998, 2001 Manoj Srivastava <srivasta@debian.org> +.\" Copyright © 2001 Julian Gilbey <jdg@debian.org> +.\" Copyright © 2003 Josip Rodin <joy@debian.org> +.\" Copyright © 2008, 2010 Russ Allbery <rra@debian.org> +.\" Copyright © 2010 Charles Plessy <plessy@debian.org> +.\" Copyright © 2014 Bill Allombert <ballombe@debian.org> +.\" Copyright © 2015-2017 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-changelog 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-src\-control \- Format der Quellpaket\-Changelog\-Datei von Debian +. +.SH ÜBERSICHT +changelog +. +.SH BESCHREIBUNG +Änderungen in der paketierten Version eines Projekts werden in der +Changelog\-Datei \fIdebian/changelog\fP erläutert. Darunter fallen Änderungen, +die am Quellpaket beim Paketieren vorgenommen wurden sowie andere Änderungen +und Aktualisierungen am Paket. +.PP +Das Format von \fIdebian/changelog\fP erlaubt den Paketbauwerkzeugen, die zu +bauende Version des Pakets und andere, veröffentlichungsspezifische +Information, zu ermitteln. +.PP +Das Format besteht aus einer Serie von Einträgen der folgenden Art: + +.nf +\fIPaket\fP (\fIVersion\fP) \fIDistributionen\fP; \fIMetadaten\fP + [optionale leere Zeile(n), entfernt] + * \fIÄnderungsdetails\fP + \fIweitere_Änderungsdetails\fP + [leere Zeile(n), in der Ausgabe von \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1) enthalten] + * \fInoch_weitere_Änderungsdetails\fP + [optionale leere Zeile(n), entfernt] + \-\- \fIBetreuername\fP <\fIE\-Mail\-Adresse\fP> \fIDatum\fP +.fi + +.PP +\fIPaket\fP und \fIVersion\fP sind der Quellpaketname und die Versionsnummer. +.PP +\fIDistributionen\fP listet eine oder mehrere durch Leerzeichen getrennte +Distributionen auf, in die diese Version nach dem Upload installiert werden +soll. Es wird in das Feld \fBDistribution\fP in der \fI.changes\fP\-Datei kopiert. +.PP +\fIMetadaten\fP ist eine durch Kommata getrennte Liste von +\fISchlüssel\fP=\fIWert\fP\-Objekten. Die einzigen von \fBdpkg\fP derzeit verstandenen +\fISchlüsselwörter\fP sind \fBurgency\fP und \fBbinary\-only\fP. Der Wert von +\fBurgency\fP wird für das Feld \fBUrgency\fP in der Datei \fI.changes\fP für den +Upload verwandt. \fBbinary\-only\fP mit einem Wert von \fByes\fP wird verwandt, um +anzuzeigen, dass dieser Changelog\-Eintrag für einen rein\-binären +nicht\-Betreuer\-Upload (ein automatischer binärer Neubau, wo die einzige +Änderung der Changelog\-Eintrag darstellt) ist. +.PP +Die Änderungsdetails können tatsächlich eine Reihe von Zeilen, die +mindestens mit zwei Leerzeichen beginnen, sein, aber üblicherweise beginnt +jede Änderung mit einem Stern und einem trennenden Leerzeichen und +Folgezeilen werden so eingerückt, dass sie bündig mit dem obigen Text +formatiert sind. Leerzeilen können hier verwandt weden, um Gruppen von +Änderungen, falls gewünscht, zu trennen. +.PP +Falls dieser Upload Fehler aus der Fehlerdatenbank behebt, können diese +automatisch geschlossen werden, falls der Changlog bei der Aufnahme in das +Distributionsarchiv die folgende Zeichenkette enthält: +.nf + \fBCloses: Bug#\fP\fInnnnn\fP +.fi +in den Änderungsdetails auftaucht. Der genaue reguläre Perl\-Ausdruck lautet +\fB/closes:\es*(?:bug)?\e#?\es?\ed+(?:,\es*(?:bug)?\e#?\es?\ed+)*/i\fP). Diese +Information wird über das Feld \fBCloses\fP in der \fI.changes\fP\-Datei +vermittelt. +.PP +Der im Changelog verwandte Name des Betreuers und die E\-Mail\-Adresse sollten +die Details der Person sein, die diese Veröffentlichung des Pakets erstellt +hat. Sie stimmen \fBnicht\fP notwendigerweise mit denen des Hochladenden oder +des normalen Paketbetreuers überein. Die Informationen werden von hier in +das Feld \fBChanged\-By\fP in der \fI.changes\fP\-Datei kopiert und könnten dann +später zum Versand der Bestätigung verwandt werden, wenn der Upload im +Archiv der Distribution aufgenommen wurde. +.PP +Das \fIDatum\fP hat das folgende Format (kompatibel zu und mit der gleichen +Semantik von RFC2822 und RFC5322 bzw. der Ausgabe von „date \-R“): +.IP +\fIWochentag\fP\fB,\fP \fItt\fP \fIMonat\fP \fIjjjj\fP \fIhh\fP\fB:\fP\fImm\fP\fB:\fP\fIss\fP \fB+\fP\fIzzzz\fP +.PP +Hierbei sind: +.TP +\fIWochentag\fP +Dieser ist einer aus: \fBMon\fP, \fBTue\fP, \fBWed\fP, \fBThu\fP, \fBFri\fP, \fBSat\fP, +\fBSun\fP. +.TP +\fItt\fP +Dies ist der Tag des Monats (\fB01\fP\-\fB31\fP) aus einer oder zwei Ziffern. +.TP +\fIMonat\fP +Dies ist einer aus: \fBJan\fP, \fBFeb\fP, \fBMar\fP, \fBApr\fP, \fBMay\fP, \fBJun\fP, \fBJul\fP, +\fBAug\fP, \fBSep\fP, \fBOct\fP, \fBNov\fP, \fBDec\fP. +.TP +\fIjjjj\fP +ist das vierstellige Jahr (z.B. 2010). +.TP +\fIhh\fP +ist die zweistellige Stunde (\fB00\fP\-\fB23\fP). +.TP +\fImm\fP +ist die zweistellige Minute (\fB00\fP\-\fB59\fP). +.TP +\fIss\fP +ist die zweistellige Sekunde (\fB00\fP\-\fB60\fP). +.TP +[\fB+\-\fP]\fIzzzz\fP +ist der Zeitzonenversatz zur koordinierten Weltzeit (UTC). ‚\fB+\fP’ gibt an, +dass die Zeit voraus (d.h. östlich von UTC) ist und ‚\fB\-\fP’, dass die Zeit +zurück (d.h. westlich von UTC) ist. Die ersten zwei Ziffern geben den +Unterschied in Stunden von UTC und die letzten zwei Ziffern die Anzahl von +zusätzlichen Minuten zu UTC an. Die letzten zwei Ziffern müssen im Bereich +\fB00\fP\-\fB59\fP liegen. +.PP +Die erste „Titel“\-Zeile muss am linken Rand anfangen. Die „Schluss“\-Zeile +mit den Betreuer\- und Datumsdetails muss durch genau ein Leerzeichen +eingeleitet werden. Die Details zum Betreuer und das Datum müssen durch +genau zwei Leerzeichen getrennt sein. +.PP +Jede Zeile, die komplett (d.h. ohne vorangestellte Leerzeichen) aus +Kommentaren im Stil \fB#\fP oder \fB/* */\fP oder RCS\-Schlüsselwörtern besteht, +sollte ignoriert werden. +.PP +Modelines von Vim oder lokale Emacs\-Variablen sowie uralte +Changelog\-Einträge in anderen Formaten am Ende der Datei sollten akzeptiert +und in der Ausgabe erhalten werden. Ihr Inhalt darf ansonsten aber ignoriert +und die Auswertung an diesem Punkt beendet werden. +.PP +Der gesamte Changelog muss in UTF\-8 kodiert sein. +.SH DATEIEN +.TP +\fIdebian/changelog\fP +.SH BEISPIELE +.nf +dpkg (1.17.18) unstable; urgency=low + + [ Guillem Jover ] + * Handle empty minimum versions when initializing dependency versions, + as the code is mapping the minimum version 0 to \*(rq to avoid outputting + useless versions. Regression introduced in dpkg 1.17.17. Closes: #764929 + + [ Updated programs translations ] + * Catalan (Guillem Jover). + + [ Updated dselect translations ] + * Catalan (Guillem Jover). + * German (Sven Joachim). + + \-\- Guillem Jover <guillem@debian.org> Sun, 12 Oct 2014 15:47:44 +0200 +.fi +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-version\fP(7), \fBdeb\-changes\fP(5), \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-changes.man b/man/de/deb-changes.man new file mode 100644 index 0000000..7b04213 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-changes.man @@ -0,0 +1,200 @@ +.\" dpkg manual page - deb-changes(5) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2010 Russ Allbery <rra@debian.org> +.\" Copyright © 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-changes 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-genchanges \- Format der Debian\-Changes\-Datei +. +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.changes\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +Jeder Debian\-Upload besteht aus einer .changes\-Steuerdatei, die eine Reihe +von Feldern enthält. Jedes Feld beginnt mit einer Markierung wie \fBSource\fP +oder \fBBinary\fP (Groß\-/Kleinschreibung ist egal), gefolgt von einem +Doppelpunkt und dem Inhalt des Feldes. Felder werden nur durch +Feldmarkierungen abgegrenzt. Mit anderen Worten: Der Feldtext kann sich über +mehrere Zeilen erstrecken, wobei die Installationswerkzeuge die Zeilen bei +der Verarbeitung des Feldinhaltes zusammenfügen werden (Ausnahmen sind die +mehrzeiligen Felder \fBDescription\fP, \fBChanges\fP, \fBFiles\fP, \fBChecksums\-Sha1\fP +und \fBChecksums\-Sha256\fP, siehe unten). +.PP +Die Steuerdaten können in eine Signatur mit einer wie in RFC4880 +spezifizierten OpenPGP\-ASCII\-Hülle eingeschlossen sein. +. +.SH FELDER +.TP +\fBFormat:\fP \fIFormatversion\fP (verpflichtend) +Der Wert dieses Feldes gibt die Formatversion der Datei an. Die Syntax des +Feldwertes ist eine Versionsnummer mit einer Haupt\- und einer +Nebenkomponente. Rückwärtsinkompatible Änderungen im Format führen zu einer +Erhöhung der Hauptversion und rückwärtskompatible Änderungen (wie die +Aufnahme neuer Felder) führen zu einer Erhöhung der Nebenversion. Die +aktuelle Formatversion ist \fB1.8\fP. +.TP +\fBDate:\fP \fIVeröffentlichungsdatum\fP (verpflichtend) +Das Datum, an dem das Paket letztmalig gebaut oder bearbeitet wurde. Es muss +im gleichen Format wie in einem Eintrag bei \fBdeb\-changelog\fP(5) sein. + +Der Wert dieses Feldes wird normalerweise aus der Datei \fIdebian/changelog\fP +entnommen. +.TP +\fBSource:\fP \fIQuellname\fP [\fB(\fP\fIQuellversion\fP\fB)\fP] (verpflichtend) +Der Name des Quellpakets. Falls sich die Quellversion von der Binärversion +unterscheidet, folgt dem \fIQuellname\fPn in Klammern eine +\fIQuellversion\fP. Dies kann passieren, falls dies ein rein\-binärer +nicht\-Betreuer\-Upload ist. +.TP +\fBBinary:\fP \fIBinärpaketliste\fP (verpflichtend im Kontext) +Dieses gefaltete Feld ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste von +hochzuladenden binären Paketen. Falls es sich um einen reinen Quell\-Upload +handelt, wird dieses Feld ausgelassen (seit Dpkg 1.19.3). +.TP +\fBArchitecture:\fP \fIArchitekturliste\fP +Listet die Architekturen der derzeit hochgeladenen Dateien auf. Geläufige +Architekturen sind \fBamd64\fP, \fBarmel\fP, \fBi386\fP, usw. Beachten Sie, dass der +Wert \fBall\fP für Pakete gedacht ist, die Architektur\-unabhängig sind. Falls +die Quellen für das Paket auch hochgeladen werden, ist der besondere Eintrag +\fBsource\fP auch vorhanden. Architektur\-Platzhalter dürfen in der Liste +niemals auftauchen. +.TP +\fBVersion:\fP \fIVersionszeichenkette\fP (verpflichtend) +Typischerweise ist das die Original\-Paketversionsnummer, in der Form, die +der Programmautor verwendet. Es kann auch eine Debian\-Revisionsnummer +enthalten (für nicht aus Debian stammende Pakete). Das genaue Format und der +Sortieralgorithmus sind in \fBdeb\-version\fP(7) beschrieben. +.TP +\fBDistribution:\fP \fIDistribution\fPen (verpflichtend) +Listet eine oder mehrere durch Leerzeichen getrennte Distributionen auf, bei +denen diese Version installiert werden sollte, wenn es in das Archiv +hochgeladen wird. +.TP +\fBUrgency:\fP \fIDringlichkeit\fP (empfohlen) +Die Dringlichkeit des Uploads. Die derzeit bekannten Werte, in aufsteigender +Reihenfolge der Dringlichkeit, sind: \fBlow\fP, \fBmedium\fP, \fBhigh\fP, \fBcritical\fP +und \fBemergency\fP. +.TP +\fBMaintainer:\fP \fIVollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP (verpflichtend) +Sollte in dem Format „Joe Bloggs <jbloggs@example.org>“ sein und ist +typischerweise die Person, die das Paket erstellt hat, im Gegensatz zum +Autor der Software, die paketiert wurde. +.TP +\fBChanged\-By:\fP\fI Vollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP +Sollte in dem Format „Joe Bloggs <jbloggs@example.org>“ sein und ist +typischerweise die Person, die die Änderungen für die Veröffentlichung am +Paket vorgenommen hat. +.TP +\fBDescription:\fP (empfohlen) +.TQ + \fIBinärpaketname\fP \fB\-\fP \fIBinärpaketzusammenfassung\fP +Dieses mehrzeilige Feld enthält eine Liste von Binärpaketnamen, gefolgt von +einem Leerzeichen, einem Bindestrich (‚\fB\-\fP’) und ihren, möglicherweise +abgeschnittenen, Kurzbeschreibungen. Falls es sich um einen reinen +Quell\-Upload handelt, wird dieses Feld ausgelassen (seit Dpkg 1.19.3). +.TP +\fBCloses:\fP\fI Fehlernummernliste\fP +Eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Fehlerberichtsnummern von +Fehlern, die mit diesem Upload behoben wurden. Die Software des +Distributionsarchivs könnte dieses Feld benutzen, um automatisch die Nummern +der referenzierten Fehler in der Fehlerdatenbank der Distribution zu +schließen. +.TP +\fBBinary\-Only: yes\fP +Das Feld kennzeichnet, dass der Upload ein rein binärer, +nicht\-Betreuer\-Upload ist. Er stammt aus dem Schlüssel/Werte\-Paar +\fBbinary\-only=yes\fP aus dem Metadateneintrag des Changelogs. +.TP +\fBBuilt\-For\-Profiles:\fP\fI Profilliste\fP +Das Feld gibt eine durch Leerraum getrennte Liste von Bauprofilen an, unter +denen dieser Upload gebaut wurde. +.TP +\fBChanges:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fIChangelog\-Einträge\fP +Das mehrzeilige Feld enthält den aneinandergehängten Text aller +Changelog\-Einträge, die Teil dieses Uploads sind. Um ein gültiges +mehrzeiliges Feld zu erhalten, werden leere Zeilen durch einen einzelnen +Satzpunkt (‚.’) ersetzt und alle Zeilen mit einem Leerzeichen +eingerückt. Der genaue Inhalt hängt vom Changelog\-Format ab. +.TP +\fBFiles:\fP (verpflichtend) +.TQ + \fIMd5sum\fP \fIGröße\fP \fISektion\fP \fIPriorität\fP \fIDateiname\fP +Das mehrzeilige Feld enthält eine Liste der Dateien mit Md5sum, Größe, +Sektion und Priorität für jede. + +Die erste Zeile des Feldwertes (dem Teil auf der gleichen Zeile wie der von +einem Doppelpunkt gefolgte Feldname) ist immer leer. Der Inhalt des Feldes +wird durch Fortsetzungszeilen ausgedrückt, eine Zeile pro Datei. Jede Zeile +besteht aus durch Leerzeichen getrennten Einträgen, die die Datei +beschreiben: die Md5sum, die Dateigröße, die Datei\-Sektion, die +Datei\-Priorität und der Dateiname. + +Dieses Feld führt alle Dateien, die den Upload bilden, auf. Die Liste der +Dateien in diesem Feld muss auf die Liste der Dateien in den anderen +zugehörigen \fBChecksums\fP\-Feldern passen. +.TP +\fBChecksums\-Sha1:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fBChecksums\-Sha256:\fP (verpflichtend) +.TQ + \fIPrüfsumme\fP \fIGröße\fP \fIDateiname\fP +Diese mehrzeiligen Felder enthalten eine Liste von Dateien mit einer +Prüfsumme und Größe für jede. Diese Felder haben die gleiche Syntax und +unterscheiden sich nur im verwandten Prüfsummenalgorithmus: SHA\-1 für +\fBChecksums\-Sha1\fP und SHA\-256 für \fBChecksums\-Sha256\fP. + +Die erste Zeile des Feldwertes (der Teil auf der gleichen Zeile wie der +durch einen Doppelpunkt gefolgte Feldname) ist immer leer. Der Inhalt des +Feldes wird durch Fortsetzungszeilen ausgedrückt, eine Zeile pro Datei. Jede +Zeile besteht aus durch Leerzeichen getrennten Einträgen, die die Datei +beschreiben: der Prüfsumme, der Dateigröße und dem Dateinamen. + +Diese Felder führen alle Dateien auf, aus denen der Upload besteht. Die +Liste der Dateien in diesen Feldern muss zu der Liste in dem Feld \fBFiles\fP +und den anderen zugehörigen \fBChecksums\fP\-Feldern passen. +. +.\" .SH EXAMPLE +.\" .RS +.\" .nf +.\" +.\" .fi +.\" .RE +. +.SH FEHLER +Das Feld \fBFiles\fP ist inkonsistent gegenüber den anderen +\fBChecksums\fP\-Feldern. Die Felder \fBChanged\-By\fP und \fBMaintainer\fP haben +verwirrende Namen. Das Feld \fBDistribution\fP enthält Informationen darüber, +was normalerweise als Suite bezeichnet wird. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\-version\fP(7). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-conffiles.man b/man/de/deb-conffiles.man new file mode 100644 index 0000000..9f0e247 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-conffiles.man @@ -0,0 +1,60 @@ +.\" dpkg manual page - deb-conffiles(5) +.\" +.\" Copyright © 2016-2017 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-conffiles 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-conffiles \- Paket\-Conffiles +. +.SH ÜBERSICHT +Conffiles +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket gibt seine Liste an Conffiles an, indem es eine Datei \fIconffiles\fP +in seinem Steuerarchiv (d.h. \fIDEBIAN/conffiles\fP während der +Paketerstellung) hinzunimmt. +.PP +Diese Datei enthält eine Liste von Dateien, eine pro Zeile. Sie sollten als +absolute Pfadnamen aufgeführt werden und sollten im Programmpaket +existieren, andernfalls wird \fBdpkg\fP(1) sie ignorieren (allerdings wird +\fBdpkg\-deb\fP(1) standardmäßig den Bau solcher Programmpakete +verweigern). Abschließende Leerraumzeichen werden entfernt und leere Zeilen +werden ignoriert. +. +.SH BEISPIEL +.nf +%CONFDIR%/alternatives/README +%CONFDIR%/cron.daily/dpkg +%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg +%CONFDIR%/logrotate.d/dpkg +.fi +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-control.man b/man/de/deb-control.man new file mode 100644 index 0000000..90fa515 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-control.man @@ -0,0 +1,361 @@ +.\" dpkg manual page - deb-control(5) +.\" +.\" Copyright © 1995 Raul Miller, Ian Jackson, Ian Murdock +.\" Copyright © 1999 Ben Collins <bcollins@debian.org> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2011, 2013-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2012 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-control 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-control \- Dateiformat der Hauptsteuerdatei von binären Debian\-Paketen +. +.SH ÜBERSICHT +control +. +.SH BESCHREIBUNG +Jedes binäre Debian\-Paket enthält die Hauptsteuerdatei \fIcontrol\fP, die eine +Reihe von Feldern enthält. Jedes Feld beginnt mit einer Markierung, wie +\fBPackage\fP oder \fBVersion\fP (Groß\-/Kleinschreibung egal), gefolgt von einem +Doppelpunkt und dem Körper des Feldes. Felder werden nur durch die +Feldmarkierungen abgegrenzt. Mit anderen Worten, Feldtexte können mehrere +Zeilen überspannen, aber die Installationswerkzeuge werden im Allgemeinen +die Zeilen bei der Verarbeitung des Feldkörpers zusammenfassen (mit Ausnahme +des \fBDescription\fP\-Feldes, sehen Sie dazu unten). +. +.SH FELDER +.TP +\fBPackage:\fP \fIPaketname\fP (verpflichtend) +Der Wert dieses Feldes bestimmt den Paketnamen und wird von den meisten +Installationswerkzeugen verwendet, um Dateinamen zu erstellen. +.TP +\fBPackage\-Type:\fP \fBdeb\fP|\fBudeb\fP|\fItype\fP +Dieses Feld definiert die Art des Pakets. \fBudeb\fP ist für größenbegrenzte +Pakete, wie sie vom Debian\-Installer verwandt werden. \fBdeb\fP ist der +Standardwert, er wird angenommen, falls das Feld fehlt. Weitere Typen +könnten in der Zukunft hinzugefügt werden. +.TP +\fBVersion:\fP \fIVersionszeichenkette\fP (verpflichtend) +Typischerweise ist das die Original\-Paketversionsnummer, in der Form, die +der Programmautor verwendet. Es kann auch eine Debian\-Revisionsnummer +enthalten (für nicht aus Debian stammende Pakete). Das genaue Format und der +Sortieralgorithmus sind in \fBdeb\-version\fP(7) beschrieben. +.TP +\fBMaintainer:\fP \fIVollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP (empfohlen) +Sollte in dem Format „Joe Bloggs <jbloggs@foo.com>“ sein und ist +typischerweise die Person, die das Paket erstellt hat, im Gegensatz zum +Autor der Software, die paketiert wurde. +.TP +\fBDescription:\fP \fIKurzbeschreibung\fP (empfohlen) +.TQ +\fB \fP\fILangbeschreibung\fP +.br +Das Format der Paketbeschreibung ist eine kurze knappe Zusammenfassung auf +der ersten Zeile (nach dem Feld \fBDescription\fP). Die folgenden Zeilen +sollten als längere, detailliertere Beschreibung verwendet werden. Jede +Zeile der Langbeschreibung muss mit einem Leerzeichen beginnen und +Leerzeilen in der Langbeschreibung müssen einen einzelnen ‚\fB.\fP’ hinter dem +einleitenden Leerzeichen enthalten. +.TP +\fBSection:\fP\fI Sektion\fP +Dies ist ein allgemeines Feld, das das Paket in eine Kategorie einordnet, +basierend auf der Software, die es installiert. Einige übliche Sektionen +sind \fButils\fP, \fBnet\fP, \fBmail\fP, \fBtext\fP, \fBx11\fP usw. +.TP +\fBPriority:\fP\fI Priorität\fP +Setzt die Bedeutung dieses Pakets in Bezug zu dem Gesamtsystem. Übliche +Prioritäten sind \fBrequired\fP, \fBstandard\fP, \fBoptional\fP, \fBextra\fP usw. +.LP +Die Felder \fBSection\fP und \fBPriority\fP haben eine definierte Menge an Werten, +abhängig von den jeweiligen Distributionsrichtlinien. +. +.TP +\fBInstalled\-Size:\fP Größe +Die ungefähre Gesamtgröße der vom Paket installierten Dateien, in Einheiten +von KiB. +. +.TP +\fBEssential:\fP \fByes\fP|\fBno\fP +Dieses Feld wird normalerweise nur benötigt, wenn die Antwort \fByes\fP +lautet. Es bezeichnet ein Paket, das für den ordnungsgemäßen Betrieb des +Systems benötigt wird. Dpkg oder jedes andere Installationswerkzeug wird es +nicht erlauben, ein \fBEssential\fP\-Paket zu entfernen (zumindest nicht ohne +die Verwendung einer der „force“\-Optionen). +.TP +\fBBuild\-Essential:\fP \fByes\fP|\fBno\fP +Dieses Feld wird normalerweise nur benötigt, wenn die Antwort \fByes\fP lautet +und es wird typischerweise durch die Archivsoftware eingefügt. Es vermerkt +ein Paket, das zum Bau anderer Pakete benötigt wird. +.TP +\fBArchitecture:\fP \fIarch\fP|\fBall\fP (empfohlen) +Die Architektur spezifiziert den Hardwaretyp, für den dieses Paket +kompiliert wurde. Geläufige Architekturen sind \fBamd64\fP, \fBarmel\fP, \fBi386\fP, +\fBpowerpc\fP usw. Beachten Sie, dass der Wert \fBall\fP für Pakete gedacht ist, +die Architektur\-unabhängig sind. Einige Beispiele hierfür sind Shell\- und +Perl\-Skripte und Dokumentation. +.TP +\fBOrigin:\fP\fI Name\fP +Der Name der Distribution, aus der dieses Paket ursprünglich stammt. +.TP +\fBBugs:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP der Fehlerdatenbank für dieses Paket. Das derzeit verwendete +Format ist \fIBTS\-Art\fP\fB://\fP\fIBTS\-Adresse\fP wie in +\fBdebbugs://bugs.debian.org\fP. +.TP +\fBHomepage:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP des Original\- (Upstream\-)Projekts. +.TP +\fBTag:\fP \fI Liste\-von\-Markierungen\fP +Liste der unterstützten Markierungen („Tags“), die die Eigenschaften des +Pakets beschreiben. Die Beschreibung und die Liste der unterstützten +Markierungen kann in dem Paket \fBdebtags\fP gefunden werden. +.TP +\fBMulti\-Arch:\fP \fBno\fP|\fBsame\fP|\fBforeign\fP|\fBallowed\fP +Dieses Feld wird zum Anzeigen verwandt, wie sich das Paket auf einer +Multi\-Arch\-Installation verhalten soll. +.RS +.TP +\fBno\fP +Dieser Wert ist die Vorgabe, falls das Feld nicht angegeben ist. In diesem +Fall ist das Hinzufügen des Feldes mit dem expliziten Wert \fBno\fP im +Allgemeinen nicht notwendig. +.TP +\fBsame\fP +Das Paket ist mit sich selbst koinstallierbar, darf aber nicht dazu verwandt +werden, die Abhängigkeit irgendeines Pakets von einer anderen Architektur +auf sich zu erfüllen. +.TP +\fBforeign\fP +Das Paket ist nicht mit sich selbst koinstallierbar, aber es sollte erlaubt +sein, die nichtarchitekturabhängige Abhängigkeit eines Pakets von einer +anderen Architektur auf sich zu erfüllen (falls eine Abhängigkeit explizit +architekturqualifiziert wurde, dann wird der Wert \fBforeign\fP ignoriert). +.TP +\fBallowed\fP +Dies erlaubt es inversen Abhängigkeiten, in ihrem Feld \fBDepends\fP +anzuzeigen, dass sie Pakete von einer fremden Architektur akzeptieren, indem +sie den Paketnamen mit \fB:any\fP qualifizieren. Hat weiter keinen Effekt. +.RE +.TP +\fBSource:\fP \fIQuellname\fP [\fB(\fP\fIQuellversion\fP\fB)\fP] +Der Name des Quellpakets, aus dem dieses Binärpaket stammt, falls es sich +vom Namen des Pakets selbst unterscheidet. Falls die Quellversion sich von +der Binärversion unterscheidet, folgt dem \fIQuellnamen\fP in Klammern eine +\fIQuellversion\fP. Dies kann zum Beispiel bei einem rein\-binären, nicht +Betreuer\-Upload passieren, oder wenn mittels „\fBdpkg\-gencontrol \-v\fP“ eine +andere Binärversion gesetzt wird. +.TP +\fBSubarchitecture:\fP \fI Wert\fP +.TQ +\fBKernel\-Version:\fP \fI Wert\fP +.TQ +\fBInstaller\-Menu\-Item:\fP \fI Wert\fP +Diese Felder werden im Debian\-Installer verwandt und werden normalerweise +nicht benötigt. Lesen Sie /usr/share/doc/debian\-installer/devel/modules.txt +aus dem Paket \fBdebian\-installer\fP für weitere Informationen über sie. + +.TP +\fBDepends:\fP \fI Paketliste\fP +Liste von Paketen, die benötigt werden, damit dieses Paket eine +nicht\-triviale Menge an Funktionen anbieten kann. Die +Paketverwaltungssoftware wird es nicht erlauben, dass ein Paket installiert +wird, falls die in seinem \fBDepends\fP\-Feld aufgeführten Pakete nicht +installiert sind (zumindest nicht ohne Verwendung der „force“\-Optionen). Bei +einer Installation werden Postinst\-Skripte von Paketen, die im Feld +\fBDepends\fP aufgeführt sind, vor den Postinst\-Skripten der eigentlichen +Pakete ausgeführt. Bei der gegenteiligen Aktion, der Paket\-Entfernung, wird +das Prerm\-Skript eines Paketes vor den Prerm\-Skripten der Pakete ausgeführt, +die im Feld \fBDepends\fP aufgeführt sind. +.TP +\fBPre\-Depends:\fP \fI Paketliste\fP +Liste an Paketen, die installiert \fBund\fP konfiguriert sein müssen, bevor +dieses Paket installiert werden kann. Dies wird normalerweise in dem Fall +verwendet, wo dieses Paket ein anderes Paket zum Ausführen seines +Preinst\-Skriptes benötigt. +.TP +\fBRecommends:\fP \fI Paketliste\fP +Liste an Paketen, die zusammen mit diesem in allen \- außer in eher +ungewöhnlichen \- Installationen enthalten wären. Die +Paketverwaltungssoftware wird den Benutzer warnen, falls er ein Paket ohne +die im \fBRecommends\fP\-Feld aufgeführten Pakete installiert. +.TP +\fBSuggests:\fP \fI Paketliste\fP +Liste an Paketen, die einen Bezug zu diesem haben und vielleicht seinen +Nutzwert vergrößern könnten, aber ohne die das zu installierende Paket +dennoch sinnvoll nutzbar ist. +.LP +Die Syntax der Felder \fBDepends\fP, \fBPre\-Depends\fP, \fBRecommends\fP und +\fBSuggests\fP ist eine Liste von Gruppen von alternativen Paketen. Jede Gruppe +ist eine Liste von durch vertikale Striche (oder „Pipe“\-Symbole) ‚\fB|\fP’ +getrennte Pakete. Die Gruppen werden durch Kommata getrennt. Kommata müssen +als „UND“, vertikale Striche als „ODER“ gelesen werden, wobei die vertikalen +Striche stärker binden. Jedem Paketnamen folgt optional eine +Architekturspezifikation, die nach einem Doppelpunkt „:“ angehängt wird, +optional gefolgt von einer Versionsnummer\-Spezifikation in Klammern. +.LP +Eine Architekturspezifikation kann eine echte Debian\-Architektur sein (seit +Dpkg 1.16.5) oder \fBany\fP (seit Dpkg 1.16.2). Falls sie fehlt, ist die +Vorgabe die aktuelle Programmpaketarchitektur. Ein echter +Debian\-Architekturname wird genau auf diese Architektur für diesen +Paketnamen passen, \fBany\fP wird auf jede Architektur für diesen Paketnamen +passen, falls das Paket als \fBMulti\-Arch: allowed\fP markiert wurde. +.LP +Eine Versionsnummer kann mit ‚\fB>>\fP’ beginnen, in diesem Falle +passen alle neueren Versionen, und kann die Debian\-Paketrevision (getrennt +durch einen Bindestrich) enthalten oder auch nicht. Akzeptierte +Versionsbeziehungen sind ‚\fB>>\fP’ für größer als, ‚\fB<<\fP’ für +kleiner als, ‚\fB>=\fP’ für größer als oder identisch zu, ‚\fB<=\fP’ für +kleiner als oder identisch zu und ‚\fB=\fP’ für identisch zu. +.TP +\fBBreaks:\fP \fI Paketliste\fP +Listet Paketen auf, die von diesem Paket beschädigt werden, zum Beispiel in +dem sie Fehler zugänglich machen, wenn sich das andere Paket auf dieses +Paket verlässt. Die Paketverwaltungssoftware wird es beschädigten Paketen +nicht erlauben, sich zu konfigurieren; im Allgemeinen wird das Problem +behoben, indem ein Upgrade des im \fBBreaks\fP\-Feld aufgeführten Pakets +durchgeführt wird. +.TP +\fBConflicts:\fP \fI Paketliste\fP +Liste an Paketen, die mit diesem in Konflikt stehen, beispielsweise indem +beide Dateien gleichen Namens enthalten. Die Paketverwaltungssoftware wird +es nicht erlauben, Pakete, die in Konflikt stehen, gleichzeitig zu +installieren. Zwei in Konflikt stehende Pakete sollten jeweils eine +\fBConflicts\fP\-Zeile enthalten, die das andere Paket erwähnen. +.TP +\fBReplaces:\fP \fIPaketliste\fP +Liste an Paketen, von denen dieses Dateien ersetzt. Dies wird dazu +verwendet, um diesem Paket zu erlauben, Dateien von einem anderen Paket zu +ersetzen und wird gewöhnlich mit dem \fBConflicts\fP\-Feld verwendet, um die +Entfernung des anderen Paketes zu erlauben, falls dieses auch die gleichen +Dateien wie das im Konflikt stehende Paket hat. +.LP +Die Syntax von \fBBreaks\fP, \fBConflicts\fP und \fBReplaces\fP ist eine Liste von +Paketnamen, getrennt durch Kommata (und optionalen Leerraumzeichen). Im +\fBBreaks\fP\- und \fBConflicts\fP\-Feld sollte das Komma als „ODER“ gelesen +werden. Eine optionale Architekturspezifikation kann mit der gleichen Syntax +wie oben an den Paketnamen angehängt werden; der Vorgabewert ist allerdings +\fBany\fP statt der Architektur des Programms. Eine optionale Version kann auch +mit der gleichen Syntax wie oben für die \fBBreaks\fP\-, \fBConflicts\fP\- und +\fBReplaces\fP\-Felder angegeben werden. +. +.TP +\fBEnhances:\fP \fI Paketliste\fP +Dies ist eine Liste von Paketen, die dieses Paket erweitert. Es ist ähnlich +\fBSuggests\fP, aber in der umgekehrten Richtung. +.TP +\fBProvides:\fP \fI Paketliste\fP +Dies ist eine Liste von virtuellen Paketen, die dieses Paket +bereitstellt. Gewöhnlich wird dies verwendet, wenn mehrere Pakete alle den +gleichen Dienst bereitstellen. Beispielsweise können Sendmail und Exim als +Mailserver dienen, daher stellen sie ein gemeinsames Paket +(„mail\-transport\-agent“) bereit, von dem andere Pakete abhängen können. Dies +erlaubt es Sendmail oder Exim, als gültige Optionen zur Erfüllung der +Abhängigkeit zu dienen. Dies verhindert, dass Pakete, die von einem +E\-Mail\-Server abhängen, alle Paketnamen für alle E\-Mail\-Server kennen und +‚\fB|\fP’ zur Unterteilung der Liste verwenden müssen. +.LP +Die Syntax von \fBProvides\fP ist eine Liste von Paketnamen, getrennt durch +Kommata (und optionalen Leerraumzeichen). Eine optionale +Architekturspezifikation kann mit der gleichen Syntax wie oben an den +Paketnamen angehängt werden. Falls diese fehlt, ist die Vorgabe die binäre +Paketarchitektur. Eine optionale genaue („identisch mit“) Version kann auch +mit der gleichen Syntax wie oben angegeben werden (seit Dpkg 1.17.11 +berücksichtigt). +. +.TP +\fBBuilt\-Using:\fP \fI Paketliste\fP +Dieses Feld führt zusätzliche Quellpakete auf, die während des Baus des +Binärpakets verwandt wurden. Dies dient als Hinweis für die +Archivverwaltungssoftware, dass zusätzliche Quellpakete vorhanden bleiben +müssen, während dieses Binärpaket betreut wird. Dieses Feld muss eine Liste +von Quellpaketnamen enthalten, bei denen eine strenge Versionsbeziehung +‚\fB=\fP’ angegeben ist. Beachten Sie, dass die Archivverwaltungssoftware +wahrscheinlich einen Upload ablehnen wird, bei dem eine +\fBBuilt\-Using\fP\-Beziehung angegeben wurde, die innerhalb des Archivs nicht +erfüllt werden kann. +. +.TP +\fBBuilt\-For\-Profiles:\fP\fI Profilliste (veraltet)\fP +Dieses Feld legte eine durch Leerraumzeichen getrennte Liste von Bauprofilen +fest, unter denen dieses Programmpaket gebaut wurde (von Dpkg 1.17.2 bis +1.18.18). Die bisher in diesem Feld enthaltene Informationen können jetzt in +der Datei \fB.buildinfo\fP gefunden werden, die es ersetzt. +. +.TP +\fBAuto\-Built\-Package:\fP\fI Begründungsliste\fP +Dieses Feld legt eine durch Leerraumzeichen getrennte Liste von Begründungen +fest, warum dieses Paket automatisch erstellt wurde. Binärpakete, die mit +diesem Feld markiert wurden, werden nicht in der Hauptquellsteuerdatei +\fIdebian/control\fP auftauchen. Die einzige derzeit verwandte Begründung ist +\fBdebug\-symbols\fP. +. +.TP +\fBBuild\-Ids:\fP\fI ELF\-Baukennungsliste \fP +Das Feld gibt eine durch Leerraum getrennte Liste von ELF\-Baukennugen +an. Dies sind eindeutige Kennzeichner für semantisch identische ELF\-Objekte, +für jedes von diesen innerhalb des Pakets. +. +Das Format oder die Art, jede Baukennung zu berechnen, ist designbedingt +nicht festgelegt. +. +.SH BEISPIEL +.\" .RS +.nf +Package: grep +Essential: yes +Priority: required +Section: base +Maintainer: Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +Architecture: sparc +Version: 2.4\-1 +Pre\-Depends: libc6 (>= 2.0.105) +Provides: rgrep +Conflicts: rgrep +Description: GNU grep, egrep und fgrep. + Die GNU\-Familie der Grep\-Werkzeuge könnte die „schnellste im Westen“ sein. + GNU Grep basiert auf einem schellen „lazy\-state deterministic matcher“ + (rund zweimal so schnell wie der standardmäßige Unix\-Egrep) hybridisiert + mit einer Boyer\-Moore\-Gosper\-Suche für eine feste Zeichenkette, die + unmöglichen Text von der Betrachtung durch den vollen „Matcher“ verhindert, + ohne notwendigerweise jedes Zeichen anzuschauen. Das Ergebnis ist + typischerweise um ein Mehrfaches schneller als Unix Grep oder Egrep. + (Reguläre Ausdrücke, die Rückreferenzierungen enthalten, werden allerdings + langsamer laufen.) +.fi +.\" .RE +. +.SH FEHLER +Das Feld \fBBuild\-Ids\fP verwendet einen eher generischen Namen aus seinem +ursprünglichen Zusammenhang innerhalb eines ELF\-Objektes, das einem sehr +speziellen Zweck und ausführbaren Format dient. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\fP(5), \fBdeb\-version\fP(7), \fBdebtags\fP(1), +\fBdpkg\fP(1), \fBdpkg\-deb\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-extra-override.man b/man/de/deb-extra-override.man new file mode 100644 index 0000000..7a34f02 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-extra-override.man @@ -0,0 +1,63 @@ +.\" dpkg manual page - deb-extra-override(5) +.\" +.\" Copyright © 2009-2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-extra\-override 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-extra\-override \- Debian\-Archiv Zusatz\-Override\-Datei +. +.SH ÜBERSICHT +override +. +.SH BESCHREIBUNG +Während der Großteil der Informationen über ein binäres oder Quellpaket in +der Datei control/.dsc gefunden werden kann, kann alles davon überschrieben +werden, wenn es in die Dateien Packages/Sources exportiert wird. Die +Zusatz\-Override\-Datei enthält diese „Überschreibungen“ (engl. overrides). +.PP +Die Zusatz\-Override\-Datei hat ein einfaches, durch Leerraumzeichen +getrenntes Format. Kommentare sind erlaubt (angezeigt durch ein \fB#\fP). +.PP +.in +5 +\fIPaket\fP \fIFeldname\fP \fIWert\fP +.in -5 +.PP +\fIPaket\fP ist der Name des Binär\-/Quellpakets. +.PP +\fIFeldname\fP ist der Name des Feldes, das überschrieben wird. \fIWert\fP ist der +in das Feld zu setzende Wert. Er kann Leerzeichen enthalten, da die Zeile in +nicht mehr als drei Spalten aufgeteilt wird, wenn sie ausgewertet wird. +.PP +Die Zusatz\-Override\-Dateien, die für die Erstellung der offiziellen +Paketliste verwendet werden, können im \fIindices\fP\-Verzeichnis auf jedem +Debian\-Spiegel gefunden werden. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\-scanpackages\fP(1), \fBdpkg\-scansources\fP(1), \fBapt\-ftparchive\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-old.man b/man/de/deb-old.man new file mode 100644 index 0000000..f53ed78 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-old.man @@ -0,0 +1,75 @@ +.\" dpkg manual page - deb-old(5) +.\" +.\" Copyright © 1995 Raul Miller +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-old 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-old \- Debian Binärpaketformat in alter Ausführung +. +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.deb\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +Das \fB.deb\fP\-Format ist das Debian\-Binärpaketdateiformat. Diese Handbuchseite +beschreibt das \fBalte\fP Format, das vor Debian 0.93 verwendet wurde. Bitte +lesen Sie \fBdeb\fP(5) für Details über das neue Format. +. +.SH FORMAT +Die Datei besteht aus zwei Zeilen an Formatinformationen als ASCII\-Text, +gefolgt von zwei aneinandergehängten ustar\-Dateien. +.PP +Die erste Zeile ist die Formatversionsnummer, aufgefüllt auf 8 Stellen, und +ist \fB0.939000\fP für alle Archive im alten Format. +.PP +Die zweite Zeile ist eine dezimale Zeichenkette (ohne führende Nullen), die +die Länge der ersten gzippten Tar\-Datei angibt. +.PP +Jede dieser Zeilen wird durch ein einzelnes Zeilenvorschubzeichen +abgeschlossen. +.PP +Die erste Tar\-Datei enthält die Steuerinformationen als eine Serie von +normalen Dateien. Die Datei \fBcontrol\fP muss vorhanden sein, da sie die +Kern\-Steuerinformationen enthält. +.PP +In einigen sehr alten Archiven können die Dateien in der Steuer\-Tar\-Datei +optional in einem \fBDEBIAN\fP\-Unterverzeichnis sein. In diesem Fall ist das +\fBDEBIAN\fP\-Unterverzeichnis auch in der Steuer\-Tar\-Datei, und die +Steuer\-Tar\-Datei hat nur Dateien in diesem Verzeichnis. Optional kann die +Steuer\-Tar\-Datei einen Eintrag für ‚\fB.\fP’ enthalten, d.h. für das aktuelle +Verzeichnis. +.PP +Die zweite gzippte Tar\-Datei ist das Dateisystemarchiv, das Pfadnamen +relativ zum Wurzelverzeichnis des System, auf dem installiert werden soll, +enthält. Die Pfadnamen haben keine führenden Schrägstriche. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\fP(5), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdeb\-control\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-origin.man b/man/de/deb-origin.man new file mode 100644 index 0000000..f09b264 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-origin.man @@ -0,0 +1,79 @@ +.\" dpkg manual page - deb-origin(5) +.\" +.\" Copyright © 2011 Matt Kraai <kraai@ftbfs.org> +.\" Copyright © 2011 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-origin 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-origin \- Lieferanten\-spezifische Informationsdateien +.SH ÜBERSICHT +\fB%PKGCONFDIR%/origins/\fP\fIDateiname\fP +.SH BESCHREIBUNG +Die Dateien in \fB%PKGCONFDIR%/origins\fP können Informationen über +verschiedene Lieferanten von Debian\-Paketen bereitstellen. + +Sie enthalten eine Reihe von Feldern oder Kommentaren (wenn die Zeile mit +‚\fB#\fP’ beginnt). Jedes Feld beginnt mit einer Markierung, wie \fBVendor\fP oder +\fBParent\fP (Groß\-/Kleinschreibung egal), gefolgt von einem Doppelpunkt und +dem Körper des Feldes. Felder werden nur durch die Feldmarkierungen +abgegrenzt. Mit anderen Worten, Feldtexte können mehrere Zeilen überspannen, +aber die Werkzeuge werden im Allgemeinen die Zeilen bei der Verarbeitung des +Feldkörpers zusammenfassen. + +Die Datei sollte nach dem Lieferantennamen benannt werden. Die normale +Konvention lautet, dass die Lieferantendatei den Lieferantennamen komplett +in Kleinschreibung verwenden soll, aber bestimmte Abweichungen sind +erlaubt. Konkret werden Leerzeichen auf Bindestriche (‚\fB\-\fP’) abgebildet und +die Datei kann die gleiche Groß\-/Kleinschreibung wie der Wert des Feldes +\fBVendor\fP verwenden oder er kann mit einem Großbuchstaben beginnen. +.SH FELDER +.TP +\fBVendor:\fP \fILieferantenname\fP (verpflichtend) +Der Wert dieses Feldes bestimmt den Lieferantennamen. +.TP +\fBVendor\-URL:\fP\fI Lieferanten\-URL\fP +Der Wert dieses Feldes bestimmt die Lieferanten\-URL. +.TP +\fBBugs:\fP\fI Fehler\-URL\fP +Der Wert dieses Feldes bestimmt den Typ und die Adresse der Fehlerdatenbank, +die von diesem Lieferanten benutzt wird. Es kann eine „mailto“\-URL oder eine +Debbugs\-URL sein (z.B. debbugs://bugs.debian.org/). +.TP +\fBParent:\fP\fI Lieferantenname\fP +Der Wert dieses Feldes bestimmt den Namen des Lieferanten, von dem dieser +Lieferant sich abgeleitet hat. +.SH BEISPIEL +.nf +Vendor: Debian +Vendor\-URL: https://www.debian.org/ +Bugs: debbugs://bugs.debian.org +.fi +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\-vendor\fP(1) +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-override.man b/man/de/deb-override.man new file mode 100644 index 0000000..8ecace7 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-override.man @@ -0,0 +1,72 @@ +.\" dpkg manual page - deb-override(5) +.\" +.\" Copyright © 1996 Michael Shields <shields@crosslink.net> +.\" Copyright © 2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-override 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-override \- Debian\-Archiv Override\-Datei +. +.SH ÜBERSICHT +override +. +.SH BESCHREIBUNG +Während der Großteil der Informationen über ein Paket in der +\fBcontrol\fP\-Datei gefunden werden kann, wird ein Teil von den +Distributionszaren zentral statt von den Betreuern verwaltet, um eine +gewisse globale Konsistenz zu bieten. Diese Informationen finden sich in der +Override\-Datei. +.PP +Die Override\-Datei hat ein einfaches, durch Leerraumzeichen getrenntes +Format. Kommentare sind erlaubt (angezeigt durch ein \fB#\fP). +.PP +.in +5 +\fIPaket\fP \fIPriorität\fP \fISektion\fP [\fIBetreuerinformation\fP] +.in -5 +.PP +\fIPaket\fP ist der Name des Pakets. Einträge in der Override\-Datei für Pakete, +die nicht im Baum von Binärpaketen gefunden werden können, werden ignoriert. +.PP +\fIPriorität\fP und \fISektion\fP entsprechen den Feldern \fIpriority\fP und +\fIsection\fP der \fBcontrol\fP\-Datei in dem .deb. Die erlaubten Werte hängen vom +Archiv der jeweiligen Distribution ab. +.PP +\fIBetreuerinformation\fP kann, falls vorhanden, entweder der Name des +Betreuers für ein bedingungsloses Überschreiben, oder ansonsten +\fIAlterBetreuer\fP \fB=>\fP \fINeuerBetreuer\fP, um eine Ersetzung +durchzuführen, sein. +.PP +Die Override\-Dateien, die für die Erstellung der offiziellen Paketliste +verwendet werden, können im \fIindices\fP\-Verzeichnis auf jedem Debian\-Spiegel +gefunden werden. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdpkg\-scanpackages\fP(1), \fBdpkg\-scansources\fP(1), \fBapt\-ftparchive\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-postinst.man b/man/de/deb-postinst.man new file mode 100644 index 0000000..cfec273 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-postinst.man @@ -0,0 +1,69 @@ +.\" dpkg manual page - deb-postinst(5) +.\" +.\" Copyright © 2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-postinst 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-postinst \- Paketnachinstallationsbetreuerskript +. +.SH ÜBERSICHT +postinst +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket kann eine Reihe von Nachinstallationsaktionen mittels +Betreuerskripten durchführen, indem es eine ausführbare Datei \fIpostinst\fP in +seinem Steuerarchiv (d.h. \fIDEBIAN/postinst\fP während der Paketerstellung) +hinzunimmt. +.PP +Das Skript kann in den folgenden Weisen aufgerufen werden: +.TP +\fIpostinst\fP \fBconfigure\fP \fIalte_Version\fP +Nachdem das Paket installiert wurde. +.TP +\fIpostinst\fP \fBtriggered\fP \fITrigger\-Name …\fP +Nachdem das Paket getriggert wurde. +.TP +\fIold\-postinst\fP \fBabort\-upgrade\fP \fIneue_Version\fP +Falls \fIprerm\fP während eines Upgrades oder eines fehlgeschlagenen Upgrades +fehlschlägt. +.TP +\fIold\-postinst\fP \fBabort\-remove\fP +Falls \fIprerm\fP während des Entfernens fehlschlägt. +.TP +\fIpostinst\fP \fBabort\-deconfigure in\-favour\fP \fIneues_Paket neue_Version\fP +.TQ + [ \fBremoving\fP \fIaltes_Paket alte_Version\fP ] +Falls \fIprerm\fP während der Dekonfiguration eines Paketes fehlschlägt. +.TP +\fIpostinst\fP \fBabort\-remove in\-favour\fP \fIneues_Paket neue_Version\fP +Falls \fIprerm\fP während einer Ersetzung aufgrund eines Konflikts fehlschlägt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-postrm.man b/man/de/deb-postrm.man new file mode 100644 index 0000000..90d67af --- /dev/null +++ b/man/de/deb-postrm.man @@ -0,0 +1,72 @@ +.\" dpkg manual page - deb-postrm(5) +.\" +.\" Copyright © 2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-postrm 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-postrm \- Nachentfernungsbetreuerskript eines Pakets +. +.SH ÜBERSICHT +postrm +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket kann eine Reihe von Aktionen mittels Betreuerskripten nach dem +Entfernen ausführen, indem es eine ausführbare Datei \fIpostrm\fP in seinem +Steuerarchiv (d.h. \fIDEBIAN/triggers\fP während der Paketerstellung) +hinzunimmt. +.PP +Das Skript kann in den folgenden Weisen aufgerufen werden: +.TP +\fIpostrm\fP \fBremove\fP +Nachdem das Paket entfernt wurde. +.TP +\fIpostrm\fP \fBpurge\fP +Nachdem das Paket endgültig gelöscht wurde. +.TP +\fIold\-postrm\fP \fBupgrade\fP \fIneue_Version\fP +Nachdem das Upgrade des Pakets durchgeführt wurde. +.TP +\fInew\-postrm \fP\fBfailed\-upgrade\fP\fI alte_Version neue_Version\fP +Falls der obige \fBupgrade\fP\-Aufruf fehlschlägt. +.TP +\fIpostrm\fP \fBdisappear\fP \fIüberschreibendes_Paket\fP \fIüberschreibende_Version\fP +Nachdem alle Paketdateien ersetzt wurden. +.TP +\fInew\-postrm\fP \fBabort\-install\fP +Falls \fIpreinst\fP während der Installation fehlschlägt. +.TP +\fInew\-postrm\fP \fBabort\-install\fP \fIalte_Version neue_Version\fP +Falls \fIpreinst\fP während des Upgrades eines entfernten Paketes fehlschlägt. +.TP +\fInew\-postrm\fP \fBabort\-upgrade\fP \fIalte_Version neue_Version\fP +Falls \fIpreinst\fP während des Upgrades fehlschlägt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-preinst.man b/man/de/deb-preinst.man new file mode 100644 index 0000000..043fa13 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-preinst.man @@ -0,0 +1,61 @@ +.\" dpkg manual page - deb-preinst(5) +.\" +.\" Copyright © 2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-preinst 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-preinst \- Präinstallationsbetreuerskript eines Paketes +. +.SH ÜBERSICHT +preinst +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket kann eine Reihe von Präinstallationsaktionen mittels seiner +Betreuerskripte durchführen, indem es eine ausführbare Datei \fIpreinst\fP in +seinem Steuerarchiv (d.h. \fIDEBIAN/preinst\fP während der Paketerstellung) +hinzunimmt. +.PP +Das Skript kann in den folgenden Weisen aufgerufen werden: +.TP +\fInew\-preinst\fP \fBinstall\fP +Bevor das Paket installiert wird. +.TP +\fInew\-preinst\fP \fBinstall\fP \fIalte_Version neue_Version\fP +Bevor ein Upgrade des entfernten Pakets durchgeführt wird. +.TP +\fInew\-preinst\fP \fBupgrade\fP \fIalte_Version neue_Version\fP +Bevor das Upgrade des Pakets durchgeführt wird. +.TP +\fIold\-preinst\fP \fBabort\-upgrade\fP \fIneue_Version\fP +Falls \fIpostrm\fP während des Upgrades oder während eines fehlgeschlagenen +Upgrades fehlschlägt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-prerm.man b/man/de/deb-prerm.man new file mode 100644 index 0000000..8866986 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-prerm.man @@ -0,0 +1,66 @@ +.\" dpkg manual page - deb-prerm(5) +.\" +.\" Copyright © 2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-prerm 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-prerm \- Präentfernungsbetreuerskripte eines Pakets +. +.SH ÜBERSICHT +prerm +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket kann eine Reihe von Präentfernungsaktionen mittels seiner +Betreuerskripte durchführen, indem es eine ausführbare Datei \fIprerm\fP in +seinem Steuerarchiv (d.h. \fIDEBIAN/prerm\fP während der Paketerstellung) +hinzunimmt. +.PP +Das Skript kann in den folgenden Weisen aufgerufen werden: +.TP +\fIprerm\fP \fBremove\fP +Bevor das Paket entfernt wird. +.TP +\fIold\-prerm\fP \fBupgrade\fP \fIneue_Version\fP +Vor einem Upgrade. +.TP +\fInew\-prerm\fP \fBfailed\-upgrade\fP \fIalte_Version neue_Version\fP +Falls das obige \fBupgrade\fP fehlschlägt. +.TP +\fIprerm\fP \fBdeconfigure in\-favour\fP \fIneues_Paket neue_Version\fP +.TQ + [ \fBremoving\fP \fIaltes_Paket alte_Version\fP ] +Bevor ein Paket dekonfiguriert wurde, während eine Abhängigkeit aufgrund +eines Konflikts ersetzt wird. +.TP +\fIprerm\fP \fBremove in\-favour\fP \fIneues_Paket neue_Version\fP +Bevor das Paket aufgrund eines Konflikts ersetzt wird. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-shlibs.man b/man/de/deb-shlibs.man new file mode 100644 index 0000000..d6045a1 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-shlibs.man @@ -0,0 +1,68 @@ +.\" dpkg manual page - deb-shlibs(5) +.\" +.\" Copyright © 1996 Michael Shields <shields@crosslink.net> +.\" Copyright © 2008 Zack Weinberg <zackw@panix.com> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-shlibs 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-shlibs \- Debians Informationsdatei für Laufzeitbibliotheken +. +.SH BESCHREIBUNG +.PP +\fBshlibs\fP\-Dateien bilden Laufzeitbibliotheknamen und \-versionen (\fISonamen\fP) +auf Abhängigkeiten ab, die für eine Paket\-\fBcontrol\fP\-Datei geeignet sind. Es +gibt einen Eintrag pro Zeile. Leerzeilen sind \fBnicht\fP erlaubt. Zeilen, die +mit \fB#\fP beginnen, werden als Kommentarzeilen betrachtet und ignoriert. Alle +anderen Zeilen müssen dem nachfolgenden Format folgen: +.IP +[\fITyp\fP\fB:\fP] \fIBibliothek\fP \fIVersion\fP \fIAbhängigkeiten\fP +.PP +Die Felder \fIBibliothek\fP und \fIVersion\fP werden durch Leerraumzeichen +begrenzt, das Feld \fIAbhängigkeiten\fP geht aber bis zum Ende der Zeile. Das +Feld \fITyp\fP ist optional und wird normalerweise nicht benötigt. +.PP +Das Feld \fIdependencies\fP hat die gleiche Syntax wie das Feld \fBDepends\fP in +einer binären \fBcontrol\fP\-Datei, siehe \fBdeb\-control\fP(5). +. +.SH BEISPIELE +.PP +Die \fBshlibs\fP\-Datei für ein typisches Bibliothekspaket namens \fIlibcrunch1\fP, +das eine Bibliothek mit dem Soname \fIlibcrunch.so.1\fP bereitstellt, könnte +wie folgt lauten: +.IP +libcrunch 1 libcrunch1 (>= 1.2\-1) +.PP +\fIAbhängigkeiten\fP muss die neuste Version des Pakets erwähnen, das neue +Symbole zu der Bibliothek hinzugefügt hat: im obigen Beispiel wurden neue +Symbole zu Version 1.2 von \fIlibcrunch\fP hinzugefügt. Dies ist nicht der +einzige Grund, dass Abhängigkeiten enger gefasst werden müssen. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg\-shlibdeps\fP(1), \fBdeb\-symbols\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-split.man b/man/de/deb-split.man new file mode 100644 index 0000000..a6581f5 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-split.man @@ -0,0 +1,85 @@ +.\" dpkg manual page - deb-split(5) +.\" +.\" Copyright © 2009-2012 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-split 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-split \- mehrteiliges Debian\-Binärpaketformat +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.deb\fP +.SH BESCHREIBUNG +Das mehrteilige \fB.deb\fP\-Format wird zum Aufteilen von großen Paketen in +kleinere Stücke zur Erleichterung des Transports auf kleinen Medien +verwandt. +.SH FORMAT +Die Datei ist ein \fBar\fP\-Archiv mit einer magischen Zahl von +\fB!<arch>\fP. Der Dateiname kann (seit Dpkg 1.15.6) mit einem +Schrägstrich abschließen. +.PP +Das erste Element heißt \fBdebian\-split\fP und enthält eine Reihe von Zeilen, +getrennt durch Leerzeilen. Derzeit sind acht Zeilen vorhanden: +.IP • 4 +Die Formatversionsnummer, zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Handbuchseite +lautet sie \fB2.1\fP. +.IP • +Der Paketname. +.IP • +Die Paketversion. +.IP • +Die Md5sum des Pakets. +.IP • +Die Gesamtgröße des Pakets. +.IP • +Die maximale Teilegröße +.IP • +Die aktuelle Teilenummer, gefolgt von einem Schrägstrich und der +Gesamtanzahl an Teilen (wie in ‚1/10’). +.IP • +Die Paketarchitektur (seit Dpkg 1.16.1). +.PP +Programme, die mehrteilige Archive lesen, sollten darauf vorbereitet sein, +dass sich die Unterversionsnummer erhöht und dass zusätzliche Zeilen +vorhanden sein können, und sollten diese ignorieren, wenn dies der Fall ist. +.PP +Falls sich die Hauptversionsnummer geändert hat, wurde eine inkompatible +Änderung durchgeführt und das Programm sollte sich beenden. Falls dies nicht +der Fall ist, dann sollte das Programm sicher fortfahren können, es sei +denn, ein unerwartetes Element ist im Archiv (abgesehen vom Ende) gefunden +worden, wie nachfolgend beschrieben. +.PP +Das zweite, letzte benötigte Element heißt \fBdata.\fP\fIN\fP, wobei \fIN\fP die +Teilnummer angibt. Es enthält die rohen Daten des Teils. +.PP +Diese Elemente müssen in genau dieser Reihenfolge erscheinen. Aktuelle +Implementierungen sollten zusätzliche Elemente nach \fBdata.\fP\fIN\fP +ignorieren. Weitere Elemente könnten in der Zukunft definiert werden und +werden (falls möglich) nach diesen drei platziert. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\fP(5), \fBdpkg\-split\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-src-control.man b/man/de/deb-src-control.man new file mode 100644 index 0000000..010636d --- /dev/null +++ b/man/de/deb-src-control.man @@ -0,0 +1,466 @@ +.\" dpkg manual page - deb-src-control(5) +.\" +.\" Copyright © 2010 Oxan van Leeuwen <oxan@oxanvanleeuwen.nl> +.\" Copyright © 2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2011-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-src\-control 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-src\-control \- Dateiformat der Hauptsteuerdatei von Debian\-Quellpaketen +. +.SH ÜBERSICHT +debian/control +. +.SH BESCHREIBUNG +Jedes Debian\-Quellpaket enhält die Hauptsteuerdatei \fBcontrol\fP, die +mindestens zwei Absätze enthält, die durch eine Leerzeile getrennt +werden. Der erste Absatz führt alle allgemeinen Informationen über das +Quellpaket auf, während jeder folgende Absatz genau ein Binärpaket +beschreibt. Jeder Absatz besteht aus mindestens einem Feld. Ein Feld beginnt +mit einem Feldnamen, wie \fBPackage\fP oder \fBSection\fP (Groß\-/Kleinschreibung +egal), gefolgt von einem Doppelpunkt, dem Inhalt des Feldes und einem +Zeilenumbruch. Mehrzeilige Felder sind auch erlaubt, aber jede ergänzende +Zeile ohne Feldnamen sollte mit mindestens einem Leerzeichen beginnen. Der +Inhalt des mehrzeiligen Feldes wird durch die Werkzeuge im Allgemeinen zu +einer Zeile zusammengeführt (das Feld \fBDescription\fP ist eine Ausnahme, +siehe unten). Um Leerzeilen in ein mehrzeiliges Feld einzufügen, verwenden +Sie einen Satzpunkt nach dem Leerzeichen. Zeilen, die mit ‚\fB#\fP’ beginnen, +werden als Kommentare betrachtet. +. +.SH QUELLPAKET\-FELDER +.TP +\fBSource:\fP \fIQuellpaketname\fP (verpflichtend) +Der Wert dieses Feldes ist der Name des Quellpakets und sollte mit dem Namen +des Quellpakets in der Datei \fIdebian/changelog\fP übereinstimmen. Ein +Paketname darf nur aus Kleinbuchstaben (a\-z), Ziffern (0\-9), Plus\- (+) und +Minuszeichen (\-) und Satzpunkten (.) bestehen. Paketnamen müssen mindestens +zwei Zeichen lang sein und mit einem klein geschriebenen alphanumerischen +Zeichen (a\-z0\-9) beginnen. + +.TP +\fBMaintainer:\fP \fIVollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP (empfohlen) +Sollte in dem Format „Joe Bloggs <jbloggs@foo.com>“ sein und +verweist auf die Person, die derzeit das Paket betreut, im Gegensatz zum +Autor der Software, die paketiert wurde, oder dem ursprünglichen Paketierer. + +.TP +\fBUploaders:\fP\fI Vollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP +Listet die Namen und E\-Mail\-Adressen der Ko\-Betreuer des Pakets auf, im +gleichen Format wie das Feld \fBMaintainer\fP. Mehrere Ko\-Betreuer sollten +durch Kommata getrennt werden. + +.TP +\fBStandards\-Version:\fP \fI Versionszeichenkette\fP +Dies dokumentiert die neuste Version der Standards der Distribution, an die +sich das Paket hält. + +.TP +\fBDescription\fP\fI Kurzbeschreibung\fP +.TQ +\fB \fP\fILangbeschreibung\fP +Das Format der Quellpaketbeschreibung ist eine kurze knappe Zusammenfassung +auf der ersten Zeile (nach dem Feld \fBDescription\fP). Die folgenden Zeilen +sollten als längere, detailliertere Beschreibung verwendet werden. Jede +Zeile der Langbeschreibung muss von einem Leerzeichen begonnen werden, und +Leerzeilen in der Langbeschreibung müssen einen einzelnen ‚\fB.\fP’ hinter dem +einleitenden Leerzeichen enthalten. + +.TP +\fBHomepage:\fP\fI URL\fP +Die URL des Original\- (Upstream\-)Projekts. + +.TP +\fBBugs:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP der Fehlerdatenbank für dieses Paket. Das derzeit verwendete +Format ist \fIBTS\-Art\fP\fB://\fP\fIBTS\-Adresse\fP wie in +\fBdebbugs://bugs.debian.org\fP. Dieses Feld wird normalerweise nicht benötigt. + +.TP +\fBRules\-Requires\-Root:\fP \fBno\fP|\fBbinary\-targets\fP|\fIimpl\-keywords\fP +Dieses Feld wird verwandt, um anzuzeigen, ob die Datei \fBdebian/rules\fP +(fake)root\-Priviliegien benötigt, um einige ihrer Ziele auszuführen, und +falls ja, wann. +.RS +.TP +\fBno\fP +Die Binärziele werden überhaupt kein (fake)root benötigen. +.TP +\fBbinary\-targets\fP +Die Binärziele müssen immer unter (fake)root ausgeführt werden. Dieser Wert +ist die Vorgabe, wenn die Datei fehlt. Die Aufnahme dieses Feldes mit einem +expliziten \fBbinary\-targets\fP ist zwar streng genommen nicht notwendig, +markiert aber, dass es darauf untersucht wurde. +.TP +\fIImpl\-Schlüsselwörter\fP +Dies ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Schlüsselwörtern, die +festlegen, wann (fake)root benötigt wird. + +Schlüsselwörter bestehen aus \fINamensraum\fP/\fIFälle\fP. Der Teil \fINamensraum\fP +kann kein „/“ oder Leerraum enthalten. Der Teil \fIFälle\fP kann kein Leerraum +enthalten. Desweiteren müssen beide Teile ausschließlich aus darstellbaren +ASCII\-Zeichen bestehen. + +Jedes Werkzeug/Paket wird einen Namensraum nach sich selbst definieren und +eine Reihe von Fällen bereitstellen, in denen (fake)root benötigt wird +(siehe „Implementation provided keywords“ in \fIrootless\-builds.txt\fP). + +Wenn das Feld auf eines der \fIImpl\-Schlüsselwörter\fP gesetzt wird, wird das +Bauprogramm eine Schnittstelle bereitstellen, die zur Ausführung unter +(fake)root verwandt wird (siehe „Gain Root API“ in \fIrootless\-builds.txt\fP). +.RE + +.TP +\fBTestsuite:\fP\fI Namenliste\fP +.TQ +\fBTestsuite\-Triggers:\fP\fI Paketliste\fP +Diese Felder sind in der Handbuchseite \fBdsc\fP(5) beschrieben, da sie aus +Informationen, die aus \fBdebian/tests/control\fP abgeleitet sind, erstellt +oder wörtlich in die \fBcontrol\fP\-Datei der Quellen kopiert werden. + +.TP +\fBVcs\-Arch*:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Bzr:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Cvs:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Darcs:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Git:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Hg:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Mtn:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Svn:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP des Versionskontrollsystem\-Depots, das für die Betreuung des +Pakets verwandt wird. Derzeit werden \fBArch\fP, \fBBzr\fP (Bazaar), \fBCvs\fP, +\fBDarcs\fP, \fBGit\fP, \fBHg\fP (Mercurial), \fBMtn\fP (Monotone) und \fBSvn\fP +(Subversion) unterstützt. Normalerweise zeigt dieses Feld auf die neuste +Version des Pakets, wie den Hauptzweig oder den Trunk. + +.TP +\fBVcs\-Browser:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP der Webschnittstelle, um das Versionskontrollsystem\-Depot +anzuschauen. + +.TP +\fBOrigin:\fP\fI Name\fP +Der Name der Distribution, aus der dieses Paket ursprünglich stammt. Dieses +Feld wird normalerweise nicht benötigt. + +.TP +\fBSection:\fP\fI Sektion\fP +Dies ist ein allgemeines Feld, das das Paket in eine Kategorie einordnet, +basierend auf der Software, die es installiert. Einige übliche Sektionen +sind \fButils\fP, \fBnet\fP, \fBmail\fP, \fBtext\fP, \fBx11\fP usw. + +.TP +\fBPriority:\fP\fI Priorität\fP +Setzt die Bedeutung dieses Pakets in Bezug zu dem Gesamtsystem. Übliche +Prioritäten sind \fBrequired\fP, \fBstandard\fP, \fBoptional\fP, \fBextra\fP usw. + +Die Felder \fBSection\fP und \fBPriority\fP haben eine definierte Menge an Werten, +abhängig von den jeweiligen Distributionsrichtlinien. + +.TP +\fBBuild\-Depends:\fP\fI Paketliste\fP +Eine Liste der Pakete, die installiert und konfiguriert sein müssen, um das +Paket aus den Quellen zu bauen. Diese Abhängigkeiten müssen erfüllt wein, +wenn binäre architekturabhängige und unabhängige und Quellpakete gebaut +werden. Die Aufnahme einer Abhängigkeit in diese Liste hat nicht den +gleichen Effekt wie die Aufnahme in \fBBuild\-Depends\-Arch\fP und +\fBBuild\-Depends\-Indep\fP, da die Abhängigkeit auch beim Bau des Quellpaketes +erfüllt sein muss. +. +.TP +\fBBuild\-Depends\-Arch:\fP\fI Paketliste\fP +Identisch zu \fBBuild\-Depends\fP, wird aber nur zum Bau der +architekturabhängigen Pakete benötigt. In diesem Fall sind die +\fBBuild\-Depends\fP auch installiert. Dieses Feld wurde seit Dpkg 1.16.4 +unterstützt; um mit älteren Dpkg\-Versionen zu bauen, sollte stattdessen +\fBBuild\-Depends\fP verwandt werden. + +.TP +\fBBuild\-Depends\-Indep:\fP\fI Paketliste\fP +Identisch zu \fBBuild\-Depends\fP, wird aber nur zum Bau der +architekturunabhängigen Pakete benötigt. In diesem Fall sind die +\fBBuild\-Depends\fP auch installiert. + +.TP +\fBBuild\-Conflicts:\fP\fI Paketliste\fP +Eine Liste von Paketen, die beim Bau des Pakets nicht installiert sein +sollten, beispielsweise da sie mit dem verwandten Bausystem in Konflikt +geraten. Die Aufnahme einer Abhängigkeit in diese Liste hat den gleichen +Effekt wie die Aufnahme in \fBBuild\-Conflicts\-Arch\fP und +\fBBuild\-Conflicts\-Indep\fP mit dem zusätzlichen Effekt, dass es für reine +Quellen\-Bauten verwandt wird. + +.TP +\fBBuild\-Conflicts\-Arch:\fP\fI Paketliste\fP +Identisch zu \fBBuild\-Conflicts\fP, aber nur beim Bau der architekturabhängigen +Pakete. Dieses Feld wird seit Dpkg 1.16.4 unterstützt; um mit älteren +Dpkg\-Versionen zu bauen, sollte stattdessen \fBBuild\-Conflicts\fP verwandt +werden. + +.TP +\fBBuild\-Conflicts\-Indep:\fP\fI Paketliste\fP +Identisch zu \fBBuild\-Conflicts\fP, wird aber nur zum Bau der +architekturunabhängigen Pakete benötigt. + +.PP +Die Syntax der Felder \fBBuild\-Depends\fP, \fBBuild\-Depends\-Arch\fP und +\fBBuild\-Depends\-Indep\fP ist eine Liste von Gruppen von alternativen +Paketen. Jede Gruppe ist eine Liste von durch vertikale Striche (oder +„Pipe“\-Symbole) ‚\fB|\fP’ getrennten Paketen. Die Gruppen werden durch Kommata +‚\fB,\fP’ getrennt. Sie können mit einem abschließenden Komma enden, das beim +Erstellen der Felder für \fBdeb\-control\fP(5) entfernt wird (seit Dpkg +1.10.14). Kommata müssen als „UND“, vertikale Striche als „ODER“ gelesen +werden, wobei die vertikalen Striche stärker binden. Jedem Paketnamen folgt +optional eine Architekturspezifikation, die nach einem Doppelpunkt ‚\fB:\fP’ +angehängt wird, optional gefolgt von einer Versionsnummer\-Spezifikation in +Klammern ‚\fB(\fP’ und ‚\fB)\fP’, einer Architekturspezifikation in eckigen +Klammern ‚\fB[\fP’ und ‚\fB]\fP’ und einer Einschränkungsformel, die aus einer +oder mehr Listen von Profilnamen in spitzen Klammern ‚\fB<\fP’ und +‚\fB>\fP’ besteht. + +Syntaxtisch werden die Felder \fBBuild\-Conflicts\fP, \fBBuild\-Conflicts\-Arch\fP +und \fBBuild\-Conflicts\-Indep\fP durch eine Kommata\-getrennte Liste von +Paketnamen dargestellt, wobei das Komma als „UND“ verstanden wird. Die Liste +kann mit einem abschließenden Komma enden, das beim Erstellen der Felder für +\fBdeb\-control\fP(5) entfernt wird (seit Dpkg 1.10.14). Die Angabe alternativer +Pakete mit dem „Pipe“\-Symbol wird nicht unterstützt. Jedem Paketnamen folgt +optional eine Versionsnummerangabe in Klammern, eine +Architekturspezifikation in eckigen Klammern und einer Einschränkungsformel, +die aus einer oder mehr Listen von Profilnamen in spitzen Klammern besteht. + +Eine Architekturspezifikation kann ein echter Debian\-Architekturname sein +(seit Dpkg 1.16.5), \fBany\fP (seit Dpkg 1.16.2) oder \fBnative\fP (seit Dpkg +1.16.5). Falls er fehlt, ist die Vorgabe für das Feld \fBBuild\-Depends\fP die +aktuelle Host\-Architektur, die Vorgabe für das Feld \fBBuild\-Conflicts\fP ist +\fBany\fP. Jeder echte Debian\-Architekturname passt genau auf diese Architektur +für diesen Paketnamen, \fBany\fP passt auf jede Architektur für diesen +Paketnamen, falls das Paket mit \fBMulti\-Arch: allowed\fP markiert ist, und +\fBnative\fP passt auf die aktuelle Bau\-Architektur, falls das Paket nicht mit +\fBMulti\-Arch: foreign\fP markiert ist. + +Eine Versionsnummer kann mit ‚\fB>>\fP’ beginnen, in diesem Falle +passen alle neueren Versionen, und kann die Debian\-Paketrevision (getrennt +durch einen Bindestrich) enthalten oder auch nicht. Akzeptierte +Versionsbeziehungen sind ‚\fB>>\fP’ für größer als, ‚\fB<<\fP’ für +kleiner als, ‚\fB>=\fP’ für größer als oder identisch zu, ‚\fB<=\fP’ für +kleiner als oder identisch zu und ‚\fB=\fP’ für identisch zu. + +Eine Architekturspezifikation besteht aus einer oder mehreren durch +Leerraumzeichen getrennten Architekturnamen. Jedem Namen darf ein +Ausrufezeichen vorangestellt werden, das „NICHT“ bedeutet. + +Eine Einschränkungsformel besteht aus einer oder mehrerer durch Leerraum +getrennten Einschränkungslisten. Jede Einschränkungsliste wird in spitze +Klammern eingeschlossen. Einträge in den Einschränkungslisten sind +Bauprofilnamen, getrennt durch Leerraum. Diesen Listen kann ein +Ausrufezeichen vorangestellt werden, das „NICHT“ bedeutet. Eine +Einschränkungsformel stellt einen Ausdruck in einer disjunkten Normalform +dar. + +Beachten Sie, dass die Abhängigkeiten von Paketen aus der Menge der +\fBbuild\-essential\fP entfallen kann und die Angabe von Baukonflikten gegen sie +nicht möglich ist. Eine Liste dieser Pakete befindet sich im Paket +build\-essential. + + +.SH BINÄRPAKET\-FELDER + +.LP +Beachten Sie, dass die Felder \fBPriority\fP, \fBSection\fP und \fBHomepage\fP sich +auch im Binärprogrammabsatz befinden können, um die globalen Werte des +Quellpakets zu überschreiben. + +.TP +\fBPackage:\fP \fIBinärpaketname\fP (verpflichtend) +Dieses Feld wird zur Angabe des Binärpaketnamens verwandt. Es gelten die +gleichen Einschränkungen wie beim Quellpaketnamen. + +.TP +\fBPackage\-Type:\fP \fBdeb\fP|\fBudeb\fP|\fItype\fP +Dieses Feld definiert die Art des Pakets. \fBudeb\fP ist für größenbegrenzte +Pakete, wie sie vom Debian\-Installer verwandt werden. \fBdeb\fP ist der +Standardwert, er wird angenommen, falls das Feld fehlt. Weitere Typen +könnten in der Zukunft hinzugefügt werden. + +.TP +\fBArchitecture:\fP \fIarch\fP|\fBall\fP|\fBany\fP (verpflichtend) +Die Architektur gibt an, auf welcher Art von Hardware dieses Paket +läuft. Bei Paketen, die auf allen Architekturen laufen, verwenden Sie den +Wert \fBany\fP. Für Pakete, die architekturunabhängig sind, wie Shell\- und +Perl\-Skripte oder Dokumentation, verwenden Sie den Wert \fBall\fP. Um das Paket +für einen bestimmten Satz von Architekturen zu begrenzen, geben Sie die +durch Leerzeichen getrennten Namen der Architekturen an. Es ist auch +möglich, Platzhalter für Architekturen in dieser Liste anzugeben (lesen Sie +\fBdpkg\-architecture\fP(1) für weitere Informationen dazu). + +.TP +\fBBuild\-Profiles:\fP \fIEinschränkungsformel\fP +Dieses Feld legt die Bedingungen fest, zu denen dieses Binärpaket (nicht) +baut. Um diese Bedingung auszudrücken, wird die Einschränkungsformelsyntax +aus dem Feld \fBBuild\-Depends\fP verwandt. + +Falls der Absatz eines binären Pakets dieses Feld nicht enthält, dann +bedeutet dies implizit, dass es mit allen Bauprofilen (darunter auch keinem) +baut. + +Mit anderen Worten: Falls der Absatz eines Binärpaketes mit einem nicht +leeren Feld \fBBuild\-Profiles\fP kommentiert wird, dann wird dieses Binärpaket +erstellt, falls und nur falls der Ausdruck in konjunktiver Normalform sich +auf „wahr“ berechnet. + +.TP +\fBEssential:\fP \fByes\fP|\fBno\fP +.TQ +\fBBuild\-Essential:\fP \fByes\fP|\fBno\fP +.TQ +\fBMulti\-Arch:\fP \fBsame\fP|\fBforeign\fP|\fBallowed\fP|\fBno\fP +.TQ +\fBTag:\fP \fI Liste\-von\-Markierungen\fP +.TQ +\fBDescription:\fP \fIKurzbeschreibung\fP (empfohlen) +Diese Felder sind in der Handbuchseite \fBdeb\-control\fP(5) beschrieben, da sie +wörtlich in die \fBcontrol\fP\-Datei des Binärpakets kopiert werden. + +.TP +\fBDepends:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBPre\-Depends:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBRecommends:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBSuggests:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBreaks:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBEnhances:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBReplaces:\fP \fIPaketliste\fP +.TQ +\fBConflicts:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBProvides:\fP \fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuilt\-Using:\fP \fI Paketliste\fP +Diese Felder geben Beziehungen zwischen Paketen an. Sie werden in der +Handbuchseite \fBdeb\-control\fP(5) erläutert. In \fIdebian/control\fP können diese +Felder auch mit einem abschließenden Komma enden (seit Dpkg 1.10.14), +Architekturspezifikations\- und \-einschränkungsformeln enthalten, die alle +beim Erstellen von \fBdeb\-control\fP(5) reduziert werden. + +.TP +\fBSubarchitecture:\fP \fI Wert\fP +.TQ +\fBKernel\-Version:\fP \fI Wert\fP +.TQ +\fBInstaller\-Menu\-Item:\fP \fI Wert\fP +Diese Felder werden im Debian\-Installer in \fBudeb\fPs verwandt und werden +normalerweise nicht benötigt. Lesen Sie +/usr/share/doc/debian\-installer/devel/modules.txt aus dem Paket +\fBdebian\-installer\fP für weitere Informationen über sie. + +.SH "BENUTZERDEFINIERTE FELDER" +Es ist erlaubt, zusätzliche benutzerdefinierte Felder zu der Steuerdatei +hinzuzufügen. Die Werkzeuge werden diese Felder ignorieren. Falls Sie +möchten, dass diese Felder in die Ausgabedateien, wie das Binärpaket, +rüberkopiert werden sollen, müssen Sie ein angepasstes Namensschema +verwenden: Die Felder sollten mit einem \fBX\fP, gefolgt von Null oder mehreren +Buchstaben aus \fBSBC\fP und einem Bindestrich, beginnen. + +.TP +\fBS\fP +Das Feld wird in der Steuerdatei des Quellpakets auftauchen, siehe +\fBdsc\fP(5). +.TP +\fBB\fP +Das Feld wird in der Steuerdatei des Binärpakets auftauchen, siehe +\fBdeb\-control\fP(5). +.TP +\fBC\fP +Das Feld wird in der Steuerdatei des Uploads (.changes) auftauchen, siehe +\fBdeb\-changes\fP(5). + +.P +Beachten Sie, dass die Präfixe \fBX\fP[\fBSBC\fP]\fB\-\fP abgeschnitten werden, wenn +die Felder in die Ausgabedateien rüberkopiert werden. Ein Feld +\fBXC\-Approved\-By\fP wird als \fBApproved\-By\fP in der .changes\-Datei und nicht in +der Steuerdatei des Binär\- und Quellpakets auftauchen. + +Beachten Sie, dass diese benutzerdefinierten Felder den globalen Namensraum +nutzen werden und somit in der Zukunft mit offiziell erkannten Feldern +kollidieren könnten. Um solche möglichen Situationen zu vermeiden, können +Sie den Feldern \fBPrivate\-\fP, wie in \fBXB\-Private\-Neues\-Feld\fP, voranstellen. + +.SH BEISPIEL +.\" .RS +.nf +# Kommentar +Source: dpkg +Section: admin +Priority: required +Maintainer: Dpkg Developers <debian\-dpkg@lists.debian.org> +# dieses Feld wird in das Binär\- und Quellpaket kopiert +XBS\-Upstream\-Release\-Status: stable +Homepage: https://wiki.debian.org/Teams/Dpkg +Vcs\-Browser: https://git.dpkg.org/cgit/dpkg/dpkg.git +Vcs\-Git: https://git.dpkg.org/git/dpkg/dpkg.git +Standards\-Version: 3.7.3 +Build\-Depends: pkg\-config, debhelper (>= 4.1.81), + libselinux1\-dev (>= 1.28\-4) [!linux\-any] + +Package: dpkg\-dev +Section: utils +Priority: optional +Architecture: all +# dies ist ein spezielles Feld im Binärpaket +XB\-Mentoring\-Contact: Raphael Hertzog <hertzog@debian.org> +Depends: dpkg (>= 1.14.6), perl5, perl\-modules, cpio (>= 2.4.2\-2), + bzip2, lzma, patch (>= 2.2\-1), make, binutils, libtimedate\-perl +Recommends: gcc | c\-compiler, build\-essential +Suggests: gnupg, debian\-keyring +Conflicts: dpkg\-cross (<< 2.0.0), devscripts (<< 2.10.26) +Replaces: manpages\-pl (<= 20051117\-1) +Description: Debian package development tools + This package provides the development tools (including dpkg\-source) + required to unpack, build and upload Debian source packages. + . + Most Debian source packages will require additional tools to build; + for example, most packages need make and the C compiler gcc. +.fi + + +.\" .RE +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-control\fP(5), \fBdeb\-version\fP(7), \fBdpkg\-source\fP(1) +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-src-files.man b/man/de/deb-src-files.man new file mode 100644 index 0000000..e75c4f8 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-src-files.man @@ -0,0 +1,67 @@ +.\" dpkg manual page - deb-src-files(5) +.\" +.\" Copyright © 2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-src\-files 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-src\-files \- Debian\-Verteilungsdatei\-Format +. +.SH ÜBERSICHT +debian/files +. +.SH BESCHREIBUNG +Diese Datei enthält eine Liste der Artefkate, die mit der Steuerdatei +\&\fB.changes\fP verteilt werden sollen. +.PP +Die Datei \fIdebian/files\fP hat ein einfaches, durch Leerraumzeichen +getrenntes Format. +.PP +.in +5 +\fIDateiname\fP \fISektion\fP \fIPriorität\fP [ \fISchlüsselwort=Wert\&…\&\fP ] +.in -5 +.PP +\fIDateiname\fP ist der Name des zu verteilenden Artefakts. +.PP +\fISektion\fP und \fIPriorität\fP entsprechen den Feldern \fIsection\fP und +\fIpriority\fP der \fBcontrol\fP\-Datei in dem .deb. Die erlaubten Werte hängen vom +Archiv der jeweiligen Distribution ab. +.PP +\fISchlüsselwort=Wert\&.…\&\fP entspricht einer optionalen, Leerraum\-getrennten +Liste von Attributen für diesen Eintrag. Derzeit ist das einzige +unterstützte Schlüsselwort \fBautomatic\fP mit dem Wert \fByes\fP, um automatisch +erstellte Dateien zu markieren. +. +.SH BEMERKUNGEN +Diese Datei soll nicht direkt geändert werden, bitte verwenden Sie entweder +\fBdpkg\-gencontrol\fP oder \fBdpkg\-distaddfile\fP, um Einträge hinzuzufügen. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdpkg\-genchanges\fP(1), \fBdpkg\-distaddfile\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-src-rules.man b/man/de/deb-src-rules.man new file mode 100644 index 0000000..7618fb4 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-src-rules.man @@ -0,0 +1,94 @@ +.\" dpkg manual page - deb-src-rules(5) +.\" +.\" Copyright © 2016-2017 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-src\-rules 5 05.09.2017 Debian\-Projekt dpkg\-Hilfsprogramme +.SH BEZEICHNUNG +deb\-src\-rules \- „rules“\-Datei von Debian\-Quellpaketen +. +.SH ÜBERSICHT +debian/rules +. +.SH BESCHREIBUNG +Diese Datei enthält die notwendigen Anweisungen, um das Binärpaket aus dem +Quellpaket zu bauen. +.PP +Die Datei \fIdebian/rules\fP ist eine ausführbare Make\-Steuerdatei, die mit +einem Shebang, der normalerweise auf „#!/usr/bin/make \-f“ gesetzt ist, +beginnt. +.PP +Sie muss die folgenden Make\-Ziele unterstützen: + +.TP +\fBclean\fP +Bereinigt den Quellbaum, indem alle Änderungen durch irgendeines der Build\- +und Binärziele rückgängig gemacht werden. Dieses Ziel wird mit +Root\-Privilegien aufgerufen. +.TP +\fBbuild\-indep\fP +Baut architekturunabhängige Dateien, die benötigt werden, um irgendein +architekturunabhängiges Binärpaket zu bauen. Falls keine +architekturunabhängigen Binärpakete erstellt werden, muss das Ziel weiterhin +existieren, darf aber nichts durchführen. Dieses Ziel darf keine +Root\-Privilegien benötigen. +.TP +\fBbuild\-arch\fP +Baut architekturabhängige Dateien, die benötigt werden, um irgendein +architekturabhängiges Binärpaket zu bauen. Falls keine architekturabhängigen +Binärpakete erstellt werden, muss das Ziel weiterhin existieren, darf aber +nichts durchführen. Dieses Ziel darf keine Root\-Privilegien benötigen. +.TP +\fBbuild\fP +Baut architekturabhängige und \-unabhängige Dateien, entweder durch eine +Abhängigkeit (mindestens transitiv) von \fBbuild\-indep\fP und/oder +\fBbuild\-arch\fP oder indem die Aktionen dieser Ziele direkt eingefügt +werden. Dieses Ziel darf keine Root\-Privilegien benötigen. +.TP +\fBbinary\-indep\fP +Baut architekturunabhängige Binärpakete. Dieses Ziel muss (mindestens +transitiv) von \fBbuild\-indep\fP oder \fBbuild\fP abhängen. Dieses Ziel wird mit +Root\-Privilegien aufgerufen. +.TP +\fBbinary\-arch\fP +Baut architekturabhängige Binärpakete. Dieses Ziel muss (mindestens +transitiv) von \fBbuild\-arch\fP oder \fBbuild\fP abhängen. Dieses Ziel wird mit +Root\-Privilegien aufgerufen. +.TP +\fBbinary\fP +Baut architekturunabhängige und \-abhängige Binärpakete, entweder durch eine +Abhängigkeit (mindestens transitiv) von \fBbinary\-indep\fP und/oder +\fBbinary\-arch\fP oder indem die Aktionen dieser Ziele direkt eingefügt +werden. Dieses Ziel wird mit Root\-Privilegien aufgerufen. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +.nh +\fBdpkg\-architecture\fP(1), \fBdpkg\-vendor\fP(1), \fBdpkg\-buildflags\fP(1), +\fBdpkg\-parsechangelog\fP(1), \fBdpkg\-shlibdeps\fP(1), \fBdpkg\-gencontrol\fP(1), +\fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdpkg\-distaddfile\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-substvars.man b/man/de/deb-substvars.man new file mode 100644 index 0000000..f2d6202 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-substvars.man @@ -0,0 +1,187 @@ +.\" dpkg manual page - deb-substvars(5) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2009,2012-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-substvars 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-substvars \- Ersetzungsvariablen in Debian\-Quellen +. +.SH ÜBERSICHT +substvars +. +.SH BESCHREIBUNG +Bevor \fBdpkg\-source\fP, \fBdpkg\-gencontrol\fP und \fBdpkg\-genchanges\fP ihre +Steuerinformationen (zu der Quell\-\fBcontrol\fP\-Datei \fB.dsc\fP für +\fBdpkg\-source\fP und in die Standardausgabe für \fBdpkg\-gencontrol\fP und +\fBdpkg\-genchanges\fP) schreiben, führen sie einige Variablenersetzungen in der +Ausgabedatei durch. + +Eine Variablenersetzung hat die Form +\fB${\fP\fIVariablenname\fP\fB}\fP. Variablennamen bestehen aus alphanumerischen +Zeichen (a\-zA\-Z0\-9, womit sie auch beginnen), Bindestrichen (\-) und +Doppelpunkten (:). Bei Variablennamen ist die Klein\-/Großschreibung +relevant, auch wenn sie sich auf Gebilde beziehen, die die +Klein\-/Großschreibung erhalten. Variablenersetzungen werden wiederholt +durchgeführt, bis keine übrig geblieben sind; der komplette Text des Feldes +nach der Ersetzung wird erneut auf weitere Ersetzungen geprüft. + +Nachdem alle Ersetzungen erfolgt sind, wird jedes Auftreten der Zeichenkette +\fB${}\fP (die keine erlaubte Ersetzung ist) durch das \fB$\fP\-Zeichen ersetzt. + +Obwohl die Variablenersetzung bei allen Feldern der \fBcontrol\fP\-Datei +vorgenommen wird, werden einige dieser Felder während des Bauens benötigt +und verwendet, wenn die Ersetzung noch nicht erfolgt ist. Daher können Sie +Variablen nicht in den Feldern \fBPackage\fP, \fBSource\fP und \fBArchitecture\fP +verwenden. + +Variablenersetzung erfolgt am Inhalt der Felder, nachdem sie ausgewertet +wurden. Falls Sie eine Variable über mehrere Zeilen expandieren möchten, +müssen Sie nach dem Zeilenumbruch daher kein Leerzeichen einfügen. Dies +passiert bei der Ausgabe des Feldes implizit. Ist beispielsweise die +Variable \fB${Description}\fP auf „foo ist bar.${Newline}foo ist super.“ +gesetzt und Sie haben das folgende Feld: + + Description: foo application + ${Description} + . + Weiterer Text. + +Dann wird dies zu Folgenden führen: + + Description: foo application + foo ist bar. + foo ist super. + . + Weiterer Text. + +Variablen können über die allgemeine Option \fB\-V\fP gesetzt werden. Sie können +auch in der \fBdebian/substvars\fP (bzw. in der über die Option \fB\-T\fP gesetzten +Datei) angegeben werden. Diese Datei besteht aus Zeilen der Form +\fIName\fP\fB=\fP\fIWert\fP. Leerraumzeichen am Zeilenende, leere Zeilen und Zeilen, +die mit dem \fB#\fP\-Symbol starten (Kommentare) werden ignoriert. + +Zusätzlich sind die folgenden Standardvariablen verfügbar: +.TP +\fBArch\fP +Die aktuelle Host\-Architektur (d.h. die Architektur, für die das Paket +gebaut wird, das Äquivalent zu \fBDEB_HOST_ARCH\fP). +.TP +\fBsource:Version\fP +Die Quellpaketversion (seit Dpkg 1.13.19). +.TP +\fBsource:Upstream\-Version\fP +Die Paketversion der Originalautoren, einschließlich der Epoche der +Debian\-Version, falls vorhanden (seit Dpkg 1.13.19). +.TP +\fBbinary:Version\fP +Die Binärpaketversion (die z.B. in einem binNMU von \fBsource:Version\fP +abweichen kann; seit Dpkg 1.13.19). +.TP +\fBSource\-Version\fP +Die Quellpaketversion (aus der Changelog\-Datei). Diese Variable ist jetzt +\fBveraltet\fP und gibt bei der Benutzung einen Fehler aus, da ihre Bedeutung +von ihrer Funktion abweicht, bitte verwenden Sie \fBsource:Version\fP oder +\fBbinary:Version\fP wo zutreffend. +.TP +\fBsource:Synopsis\fP +Die Quellpaketzusammenfassung, aus dem Feld \fBDescription\fP des Quellabsatzes +entnommen, falls dieses existiert (seit Dpkg 1.19.0). +.TP +\fBsource:Extended\-Description\fP +Die erweiterte Quellpaketbeschreibung, aus dem Feld \fBDescription\fP des +Quellabsatzes entnommen, falls dieses existiert (seit Dpkg 1.19.0). +.TP +\fBInstalled\-Size\fP +Die ungefähre Gesamtgröße der vom Paket installierten Dateien. Dieser Wert +wird in das entsprechende Feld der \fBcontrol\fP\-Datei kopiert; wird es +gesetzt, verändert es den Wert dieses Feldes. Falls diese Variable nicht +gesetzt ist, wird \fBdpkg\-gencontrol\fP den Vorgabewert berechnen, indem es die +Größen jeder regulären Datei und jedes Symlinks (gerundet auf 1 KiB) +aufaddiert und einen Grundwert von 1 KiB für aller anderen +Dateisystemobjekttypen verwendet. + +\fBHinweis\fP: Beachten Sie, dass dies stets nur ein Schätzwert sein kann, da +die tatsächliche Größe im installierten System stark vom verwandten +Dateisystem und seinen Parametern abhängt. Daher kann es am Ende mehr oder +weniger als in diesem Feld angegebenen Platz belegen. +.TP +\fBExtra\-Size\fP +Zusätzlicher Plattenplatz, der verwendet wird, wenn das Paket installiert +ist. Falls diese Variable gesetzt ist, wird dieser Wert zu der Variablen +\fBInstalled\-Size\fP hinzuaddiert (egal ob sie explizit gesetzt oder der +Standardwert verwendet wird), bevor sie in das Feld \fBInstalled\-Size\fP der +\fBcontrol\fP\-Datei kopiert wird. +.TP +\fBS:\fP\fIFeldname\fP +Der Wert des Quellpaket\-Absatzfeldes \fIFeldname\fP (der in der kanonischen +Groß\-/Kleinschreibung angegeben werden muss; seit Dpkg 1.18.11). Das Setzen +dieser Variablen hat nur an den Stellen einen Effekt, wo diese explizit +expandiert werden. Diese Variablen sind nur bei der Erstellung der binären +Steuerdatei verfügbar. +.TP +\fBF:\fP\fIFeldname\fP +Der Wert des Ausgabefeldes \fIFeldname\fP (der in der kanonischen +Groß\-/Kleinschreibung angegeben werden muss). Das Setzen dieser Variablen +hat nur einen Effekt an den Stellen, wo diese explizit expandiert werden. +.TP +\fBFormat\fP +Die Formatversion der \fB.changes\fP\-Datei, die von dieser Version der +Quellpaketierskripte erstellt wird. Falls Sie diese Variable setzen, werden +die Inhalte des \fBFormat\fP\-Feldes in der \fB.changes\fP\-Datei auch geändert. +.TP +\fBNewline\fP, \fBSpace\fP, \fBTab\fP +Diese Variablen enthalten das jeweils korrespondiere Zeichen +(\fBZeilenumbruch\fP, \fBLeerzeichen\fP und \fBTabulator\fP in dieser Reihenfolge). +.TP +\fBshlibs:\fP\fIdependencyfield\fP +Variableneinstellungen mit Namen dieser Form werden von \fBdpkg\-shlibdeps\fP +erstellt. +.TP +\fBdpkg:Upstream\-Version\fP +Die Original\- (Upstream\-)Version von Dpkg (seit Dpkg 1.13.19). +.TP +\fBdpkg:Version\fP +Die komplette Version von Dpkg (seit Dpkg 1.13.19). +.LP +Falls auf eine Variable Bezug genommen wird, diese aber nicht definiert ist, +wird es eine Warnung erstellen und ein leerer Wert wird angenommen. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/substvars\fP +Liste von Ersetzungsvariablen und \-werten. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdpkg\fP(1), \fBdpkg\-genchanges\fP(1), \fBdpkg\-gencontrol\fP(1), +\fBdpkg\-shlibdeps\fP(1), \fBdpkg\-source\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-symbols.man b/man/de/deb-symbols.man new file mode 100644 index 0000000..6232d79 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-symbols.man @@ -0,0 +1,113 @@ +.\" dpkg manual page - deb-symbols(5) +.\" +.\" Copyright © 2007-2012 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2011, 2013-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-symbols 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-symbols \- Debians erweiterte Informationsdatei von Laufzeitbibliotheken +. +.SH ÜBERSICHT +symbols +. +.SH BESCHREIBUNG +Die Symboldateien werden in Debian\-Binärpaketen ausgeliefert. Deren Format +ist eine Teilmenge der Vorlagensymboldateien, die von \fBdpkg\-gensymbols\fP(1) +in Debian\-Quellpaketen verwandt wird. +.P +Das Format eines Eintrags für eine erweiterte Abhängigkeitsinformation einer +Laufzeitbibliothek („shared library“) lautet: +.PP +\fIBibliotheks\-Soname Hauptabhängigkeitsvorlage\fP +.br +[| \fIalternative\-Abhängigkeitsvorlage\fP] +.br +[…] +.br +[* \fIFeldname\fP: \fIFeldwert\fP] +.br +[…] + \fISymbol\fP \fIMinimalversion\fP [\fIKennung\-der\-Abhängigkeitsvorlage\fP] +.P +Der \fIBibliotheks\-Soname\fP ist genau der Wert des SONAME\-Feldes, wie er von +\fBobjdump\fP(1) exportiert wird. Eine \fIAbhängigkeitsvorlage\fP ist eine +Abhängigkeit, in der \fI#MINVER#\fP dynamisch entweder von einer +Versionsprüfung der Art „(>= \fIMinimalversion\fP)“ oder durch nichts +ersetzt wird, falls eine nicht\-versionierte Abhängigkeit als ausreichend +erachtet wird. +.P +Jedem exportierten \fISymbol\fP (aufgeführt als \fIName\fP@\fIVersion\fP, mit +\fIVersion\fP als „Base“, falls die Bibliothek nicht versioniert ist) wird eine +\fIMinimalversion\fP seiner Abhängigkeitsvorlage zugeordnet (die +Hauptabhängigkeitsvorlage wird immer verwandt und wird am Ende mit der +abhängigen, in \fIKennung\-der\-Abhängigkeitsvorlage\fP referenzierten Vorlage +(falls vorhanden) kombiniert) Die erste alternative Abhängigkeitsvorlage +wird mit 1 nummeriert, die zweite mit 2 usw. +.P +Jeder Eintrag für eine Bibliothek kann auch einige Felder mit +Metainformationen enthalten. Diese Felder werden in Zeilen gespeichert, die +mit einem Stern beginnen. Derzeit sind die einzig gültigen Felder: +.TP +\fBBuild\-Depends\-Package\fP +Es gibt den Namen des „\-dev“\-Pakets an, das der Bibliothek zugeordnet ist, +und wird von \fBdpkg\-shlibdeps\fP verwandt, um sicherzustellen, dass die +erstellte Abhängigkeit mindestens genauso strikt ist wie die zugehörige +Bau\-Abhängigkeit (seit Dpkg 1.14.13). +.TP +\fBIgnore\-Blacklist\-Groups\fP +Es gibt in einer durch Leerraumzeichen getrennten Liste an, welche +Blacklist\-Gruppen ignoriert werden sollten, so dass Symbole, die in diesen +Gruppen enthalten sind, in die Ausgabedatei aufgenommen werden (seit Dpkg +1.17.6). Dies sollte nur für Toolchain\-Pakete notwendig sein, die solche +Symbole in Blacklists bereitstellen. Die verfügbaren Gruppen sind +systemabhängig, für ELF\- und GNU\-basierte Systeme sind dies \fBaeabi\fP und +\fBgomp\fP. +.SH BEISPIELE +.SS "Einfache Symboldatei" +.PP +libftp.so.3 libftp3 #MINVER# + DefaultNetbuf@Base 3.1\-1\-6 + FtpAccess@Base 3.1\-1\-6 + […] +.SS "Fortgeschrittene Symboldatei" +.PP +libGL.so.1 libgl1 +.br +| libgl1\-mesa\-glx #MINVER# +.br +* Build\-Depends\-Package: libgl1\-mesa\-dev + publicGlSymbol@Base 6.3\-1 + […] + implementationSpecificSymbol@Base 6.5.2\-7 1 + […] +.SH "SIEHE AUCH" +\fBhttps://wiki.debian.org/Projects/ImprovedDpkgShlibdeps\fP +.br +\fBdpkg\-shlibdeps\fP(1), \fBdpkg\-gensymbols\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-triggers.man b/man/de/deb-triggers.man new file mode 100644 index 0000000..99d3879 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-triggers.man @@ -0,0 +1,122 @@ +.\" dpkg manual page - deb-triggers(5) +.\" +.\" Copyright © 2008, 2013-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2011, 2014 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-triggers 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-triggers \- Paket\-Trigger +. +.SH ÜBERSICHT +triggers +. +.SH BESCHREIBUNG +Ein Paket gibt seine Beziehung zu einigen Trigger(n) (deutsch: Auslösern) +an, indem es eine Datei \fItriggers\fP in seinem Steuerarchiv +(d.h. \fIDEBIAN/triggers\fP während der Paketerstellung) hinzunimmt. +.PP +Diese Datei enthält Direktiven, eine pro Zeile. Leerraumzeichen am Anfang +und Ende sowie alles nach dem ersten \fB#\fP werden in jeder Zeile entfernt und +leere Zeilen werden ignoriert. +.PP +Die derzeit unterstützten Steuerdirektiven für Trigger sind: +.TP +\fBinterest\fP \fITrigger\-Name\fP +.TQ +\fBinterest\-await\fP \fITrigger\-Name\fP +.TQ +\fBinterest\-noawait\fP \fITrigger\-Name\fP +.IP +Gibt an, dass das Paket an dem benannten Trigger interessiert ist. Alle +Trigger, an denen ein Paket interessiert ist, müssen mit dieser Direktive in +der Trigger\-Steuerdatei aufgeführt werden. +.IP +Die Variante „await“ setzt die triggernden Pakete in den Zustand +„triggers\-awaited“. Die Variante „noawait“ setzt die triggernden Pakete +nicht in den Zustand „triggers\-awaited“, selbst falls das triggernde Paket +eine „await“\-Aktivierung angegeben hat (entweder mit den Direktiven +\fBactivate\-await\fP oder \fBactivate\fP oder durch Verwendung der +Befehlszeilenoption \fBdpkg\-trigger\fP \fB\-\-no\-await\fP). Die Variante „noawait“ +sollte verwandt werden, wenn die von den Triggern bereitgestellte +Funktionalität nicht äußerst wichtig ist. +.TP +\fBactivate\fP \fITrigger\-Name\fP +.TQ +\fBactivate\-await\fP \fITrigger\-Name\fP +.TQ +\fBactivate\-noawait\fP \fITrigger\-Name\fP +.IP +Sorgt dafür, dass Änderungen an dem Zustand dieses Pakets den angegebenen +Trigger aktiviert. Der Trigger wird am Beginn folgender Aktionen aktiviert: +„unpack“, „configure“, „remove“ (hinzugefügt zum Nutzen von Paketen, die im +Konflikt zueinander stehen), „purge“ und „deconfigure“. +.IP +Die „await“\-Varianten setzen das Trigger\-auslösende Paket in den Zustand +„triggers\-awaited“, falls die Direktive „interest“ auch „await“ ist. Die +Variante „noawait“ setzt die triggernden Pakete nicht in den Zustand +„triggers\-awaited“. Die Variante „noawait“ sollte verwandt werden, wenn die +von den Triggern bereitgestellte Funktionalität nicht äußerst wichtig ist. +.IP +Falls dieses Paket während des Entpackens eines anderen Pakets verschwindet, +wird der Trigger aktiviert, wenn das Verschwinden während des Endes der +unpack\-Aktion bemerkt wird. Triggerverarbeitung und Übergänge von +Trigger\-erwartend auf installiert führen nicht zu Aktivierungen. Im Falle +von unpack werden sowohl die in der alten als auch die in der neuen Version +des Pakets angegebenen Trigger aktiviert. +.PP +Unbekannte Direktiven sind ein Fehler, der die Installation des Pakets +verhindert. +.PP +Die Varianten „\-noawait“ sollten stets wenn möglich bevorzugt werden, da die +Trigger\-auslösenden Pakete nicht in den Zustand „triggers\-awaited“ überführt +werden und daher sofort konfiguriert werden können, ohne die Verarbeitung +des Triggers zu verlangen. Falls die Trigger\-auslösenden Pakete +Abhängigkeiten von anderen, im Upgrade befindlichen Paketen sind, wird dies +einen frühzeitigen Lauf der Trigger\-Verarbeitung vermeiden und es +ermöglichen, den Trigger nur einmal als einen der letzten Schritte des +Upgrades auszuführen. +.PP +Die Varianten „\-noawait“ werden seit Dpkg 1.16.1 unterstützt und bei älteren +Dpkg zu Fehlern führen. +.PP +Die Alias\-Varianten „\-await“ werden seit Dpkg 1.17.21 unterstützt und bei +älteren Dpkg zu Fehlern führen. +.PP +Wenn ein Paket eine Direktive \fBinterest\-noawait\fP bereitstellt, wird jede +Aktivierung das triggernde Paket in den Modus „noawait“ setzen, unabhängig +von dem durch die Aktivierung erbetenen Awaiting\-Modus (entweder „await“ +oder „noawait“). Wenn ein Paket eine Direktive \fBinterest\fP oder +\fBinterest\-await\fP bereitstellt, werden alle Aktivierungen des triggernden +Paketes in „await“ oder „noawait“ gebracht, abhängig von der Art der +Aktivierung. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.\" FIXME: Unhardcode the pathname, and use dpkg instead of dpkg-dev. +\fBdpkg\-trigger\fP(1), \fBdpkg\fP(1), \fB/usr/share/doc/dpkg\-dev/triggers.txt.gz\fP. +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb-version.man b/man/de/deb-version.man new file mode 100644 index 0000000..66bae88 --- /dev/null +++ b/man/de/deb-version.man @@ -0,0 +1,131 @@ +.\" dpkg manual page - deb-version(7) +.\" +.\" Copyright © 1996-1998 Ian Jackson and Christian Schwarz +.\" for parts of the text reused from the Debian Policy +.\" Copyright © 2007 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2011, 2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb\-version 7 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb\-version \- Versionsnummer\-Format von Debian\-Paketen +. +.SH ÜBERSICHT +[ \fIEpoche\fP\fB:\fP]\fIUpstream\-Version\fP[\fB\-\fP\fIDebian\-Revision\fP] +.SH BESCHREIBUNG +Die für Debian Binär\- und Quellpakete verwendete Versionsnummer besteht aus +drei Komponenten. Diese sind: +.TP +\fIEpoche\fP +Dies ist eine einzelne (typischerweise kleine) vorzeichenlose ganze +Zahl. Sie darf entfallen, wobei dann Null angenommen wird. Falls sie +entfällt, darf die \fIUpstream\-Version\fP keine Doppelpunkte enthalten. +.IP +Sie existiert, um Fehler in den Versionsnummern älterer Versionen des Pakets +zu erlauben und auch, um das bisherige Nummerierungsschema eines Paketes +aufzugeben. +.TP +\fIUpstream\-Version\fP +Dies ist der Hauptteil der Versionsnummer. Normalerweise ist dies die +Versionsnummer des Originalpakets („Upstream“), aus dem die \fI.deb\fP\-Datei +erstellt wurde, falls dies zutrifft. Normalerweise wird diese im gleichen +Format vorliegen, wie sie von den Originalautoren angegeben wurde; +allerdings kann es notwendig sein, sie umzuformatieren, damit sie in das +Format des Paketverwaltungssystems und des Vergleichsschemas passt. +.IP +Das Vergleichsverhalten des Paketverwaltungssystems in Hinblick auf die +\fIUpstream\-Version\fP wird nachfolgend beschrieben. Der +\fIUpstream\-Version\fP\-Anteil der Versionsnummer muss angegeben werden. +.IP +\fIUpstream\-Version\fP darf nur alphanumerische Zeichen („A\-Za\-z0\-9“) und \fB.\fP +\fB+\fP \fB\-\fP \fB:\fP \fB~\fP (Satzpunkt, Plus, Bindestrich, Doppelpunkt, Tilde) +enthalten und sollte mit einer Zahl beginnen. Falls es keine +\fIDebian\-Revision\fP gibt, sind Bindestriche nicht erlaubt; falls es keine +\fIEpoche\fP gibt, sind Doppelpunkte nicht erlaubt. +.TP +\fIDebian\-Revision\fP +Dieser Teil der Versionsnummer spezifiziert die Version des Debian\-Paketes, +basierend auf der Version der Originalautoren. Er kann nur alphanumerische +Zeichen und \fB+\fP \fB.\fP \fB~\fP (Plus, Satzpunkt, Tilde) enthalten und wird +genauso wie die \fIUpstream\-Version\fP verglichen. +.IP +Dieser Teil ist optional; falls er nicht vorhanden ist, darf +\fIUpstream\-Version\fP keinen Bindestrich enthalten. Dieses Format ist für den +Fall, dass ein Stück Software speziell dafür geschrieben wurde, ein +Debian\-Paket zu werden und es daher nur eine „Debianisierung“ gibt und somit +keine Revisionsanzeige notwendig ist. +.IP +Es ist üblich, die \fIDebian\-Revision\fP jedesmal bei ‚1’ neu zu starten, wenn +die \fIUpstream\-Version\fP erhöht wird. +.IP +Dpkg wird die Versionsnummer beim letzten Bindestrich in der Zeichenkette +auftrennen (falls dieser existiert), um die \fIUpstream\-Version\fP und die +\fIDebian\-Revision\fP zu bestimmen. Im Vergleich befindet sich eine fehlende +\fIDebian\-Revision\fP vor einer vorhandenen (beachten Sie aber, dass es sich +bei der \fIDebian\-Revision\fP um den Teil der Versionsnummer mit der geringsten +Signifikanz handelt). +.SS Sortieralgorithmus +Die \fIUpstream\-Version\fP\- und \fIDebian\-Revision\fP\-Teile werden von der +Paketverwaltung nach dem gleichen Algorithmus verglichen: +.PP +Die Zeichenketten werden von links nach rechts verglichen. +.PP +Zuerst wird der Anfangsteil jeder Zeichenkette bestimmt, der komplett aus +nicht\-Ziffern\-Zeichen besteht. Diese zwei Teile (von denen einer leer sein +kann) werden lexikalisch verglichen. Wird ein Unterschied gefunden, wird +dieser zurückgeliefert. Der lexikalische Vergleich ist ein veränderter +Vergleich von ASCII\-Werten, bei denen Buchstaben vor allen nicht\-Buchstaben +sortiert werden und die Tilde vor allem sortiert wird, sogar vor dem Ende +eines Teiles. So sind zum Beispiel die folgenden Teile in sortierter +Reihenfolge: ‚~~’, ‚~~a’, ‚~’, der leere Teil, ‚a’. +.PP +Dann wird der Anfangsteil des Restes jeder Zeichenkette bestimmt, der +komplett aus Ziffern besteht. Der numerische Wert dieser zwei Teile wird +verglichen, und jeder gefundene Unterschied wird als Ergebnis des Vergleichs +zurückgeliefert. Für diesen Zweck zählt die leere Zeichenkette (die nur am +Ende einer oder beider der zu vergleichenden Versionszeichenketten +erscheinen kann) als Null. +.PP +Diese zwei Schritte (Vergleichen und Entfernen von +nicht\-Ziffern\-Zeichenketten und Ziffern\-Zeichenketten am Anfang) werden +wiederholt, bis ein Unterschied gefunden wird oder beide Zeichenketten +erschöpft wurden. +.PP +Beachten Sie, dass Epochen uns erlauben, Fehler in der Versionsnummerierung +zurückzulassen, und mit Situationen umzugehen, in denen sich das Schema der +Versionsnummerierung ändert. Sie sind \fBnicht\fP dazu gedacht, mit +Versionsnummern umzugehen, die Zeichenketten aus Buchstaben enthalten, die +das Paketverwaltungssystem nicht interpretieren kann (wie ‚ALPHA’ oder +‚pre\-’)) oder mit unklugen Reihenfolgen. +.SH BEMERKUNGEN +Das Tilde\-Zeichen und seine speziellen Sortiereigenschaften wurden in Dpkg +1.10 eingeführt und einige Teile der Bauskripte von Dpkg haben erst später +in der 1.10.x\-Serie Unterstützung dafür erhalten. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-control\fP(5), \fBdeb\fP(5), \fBdpkg\fP(1) +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb.man b/man/de/deb.man new file mode 100644 index 0000000..c4ea44c --- /dev/null +++ b/man/de/deb.man @@ -0,0 +1,122 @@ +.\" dpkg manual page - deb(5) +.\" +.\" Copyright © 1995 Raul Miller +.\" Copyright © 1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2017 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb \- Debian\-Binärpaketformat +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.deb\fP +.SH BESCHREIBUNG +Das \fB.deb\fP\-Format ist das Debian\-Binärpaketdateiformat. Es wird seit Dpkg +0.93.76 verstanden, und wird standardmäßig seit Dpkg1.2.0 und 1.1.1elf +(i386/ELF\-Versionen) erzeugt. +.PP +Das hier beschriebene Format wird seit Debian 0.93 verwendet; Details über +das alte Format sind in \fBdeb\-old\fP(5) beschrieben. +.SH FORMAT +Die Datei ist ein \fBar\fP\-Archiv mit dem magischen Wert +\fB!<arch>\fP. Nur das allgemeine \fBar\fP\-Archivformat wird unterstützt, +ohne Unterstützung von Dateinamenerweiterungen, aber mit Dateinamen, die +einen optionalen abschließenden Schrägstrich enthalten dürfen, deren Länge +damit auf 15 Zeichen (von den erlaubten 16) begrenzt ist. Dateigrößen sind +auf 10 dezimale ASCII\-Ziffern begrenzt, wodurch bis zu ungefähr 9536,74 MiB +Dateien in einem solchen Archiv erlaubt sind. +.PP +Derzeit werden die folgenden \fBtar\fP\-Archive erlaubt: alter Stil (V7\-)Format, +prä\-POSIX\-ustar\-Format, eine Teilmenge des GNU\-Formats (der neue Stil mit +langen Pfadnamen und langen Linknamen, unterstützt seit Dpkg 1.4.1.17; große +Datei\-Metadaten seit Dpkg 1.18.24) und das POSIX\-ustar\-Format (lange Namen +seit Dpkg 1.15.0 unterstützt). Unbekannte Tar\-Typeinstellungen werden als +Fehler betrachtet. Jede Tar\-Eintraggröße innerhalb eines Tar\-Archivs ist auf +11 ASCII\-Oktalziffern begrenzt; damit sind bis zu 8 GiB\-Tar\-Einträge +möglich. Die Unterstützung der großen Dateimetadaten im GNU\-Format +ermöglicht 95\-Bit\-Tar\-Eintragsgrößen und negative Zeitstempel und +63\-Bit\-UID, \-GID und \-Gerätenummern. +.PP +Das erste Element heißt \fBdebian\-binary\fP und enthält eine Reihe von Zeilen, +die durch Zeilenumbrüche getrennt sind. Derzeit ist nur eine Zeile +vorhanden, die Versionsnummer, \fB2.0\fP zum Zeitpunkt, zu dem diese +Handbuchseite geschrieben wurde. Programme, die Archive im neuen Format +lesen, sollten darauf vorbereitet sein, dass sich die Nachkommazahl erhöht +und neue Zeilen vorhanden sein können, und sollten diese ignorieren, falls +dies der Fall ist. +.PP +Falls sich die Vorkommazahl geändert hat, wurde eine inkompatible Änderung +durchgeführt und das Programm sollte sich beenden. Falls dies nicht der Fall +ist, dann sollte das Programm sicher fortfahren können, es sei denn, ein +unerwartetes Element ist im Archiv (abgesehen vom Ende) gefunden worden, wie +nachfolgend beschrieben. +.PP +Das zweite erforderliche Element heißt \fBcontrol.tar\fP. Es ist ein Tar\-Archiv +(entweder nicht komprimiert (wird seit Dpkg 1.17.6 unterstützt) oder mit +Gzip (mit der Endung \fB.gz\fP) bzw. Xz (mit der Endung \fB.xz\fP, seit Dpkg +1.17.6 unterstützt) komprimiert), das die Steuerinformationen als eine Reihe +von normalen Dateien enthält, von denen die Datei \fBcontrol\fP zwingend +erforderlich ist und die Kern\-Steuerinformationen enthält. Die Dateien +\fBconffiles\fP, \fBtriggers\fP, \fBshlibs\fP und \fBsymbols\fP enthalten bestimmte +optionale Steuerinformationen und die Dateien \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP, +\fBprerm\fP und \fBpostrm\fP sind optionale Betreuerskripte. Der Steuer\-Tarball +kann optional einen Eintrag für ‚\fB.\fP’, das aktuelle Verzeichnis, enthalten. +.PP +Das dritte, letzte zwingend benötigte Element heißt \fBdata.tar\fP. Es enthält +das Dateisystem als Tar\-Archiv, entweder unkomprimiert (seit Dpkg 1.10.24 +unterstützt) oder mit gzip (Dateiendung \fB.gz\fP), xz (Dateiendung \fB.xz\fP seit +Dpkg 1.15.6 unterstützt),bzip2 (Dateiendung \fB.bz2\fP, seit Dpkg 1.10.24 +unterstützt) oder lzma (Dateiendung \fB.lzma\fP, seit Dpkg 1.13.25 unterstützt) +komprimiert. +.PP +Diese Elemente müssen in genau dieser Reihenfolge erscheinen. Aktuelle +Implementierungen sollten zusätzliche Elemente nach \fBdata.tar\fP +ignorieren. Weitere Elemente könnten in der Zukunft definiert werden und +werden (falls möglich) nach diesen drei platziert. Alle zusätzlichen +Elemente, die nach \fBdebian\-binary\fP und vor \fBcontrol.tar\fP oder \fBdata.tar\fP +eingefügt werden könnten und die problemlos von älteren Programmen ignoriert +werden sollten, werden Namen haben, die mit einem Unterstrich ‚\fB_\fP’ +anfangen. +.PP +Solche neuen Elemente, die nicht problemlos ignoriert werden können, werden +vor \fBdata.tar\fP mit Namen, die nicht mit einem Unterstrich anfangen, +eingefügt oder werden (wahrscheinlicher) dazu führen, dass die +Hauptversionsnummer erhöht wird. +.SH MEDIENTYP +.SS Aktuell +application/vnd.debian.binary\-package +.SS Veraltet +application/x\-debian\-package +.br +application/x\-deb +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-old\fP(5), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdeb\-conffiles\fP(5) +\fBdeb\-triggers\fP(5), \fBdeb\-shlibs\fP(5), \fBdeb\-symbols\fP(5), \fBdeb\-preinst\fP(5), +\fBdeb\-postinst\fP(5), \fBdeb\-prerm\fP(5), \fBdeb\-postrm\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/deb822.man b/man/de/deb822.man new file mode 100644 index 0000000..d21b2dc --- /dev/null +++ b/man/de/deb822.man @@ -0,0 +1,144 @@ +.\" dpkg manual page - deb822(5) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH deb822 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +deb \- Debian\-RFC822\-Steuerdatenformat +. +.SH BESCHREIBUNG +Die in einem gemeinsamen Format dargestellten Daten des +Paketverwaltungssystems, gespeichert in \fISteuerdateien\fP. Steuerdateien +werden für Quellpakete, Binärpakete und die \fB.changes\fP\-Dateien, die die +Installation von hochgeladenen Dateien steuern, verwandt (die internen +Datenbanken von \fBdpkg\fP sind in einem ähnlichen Format). +. +.SH SYNTAX +Eine Steuerdatei besteht aus einem oder mehreren Absätzen mit Feldern. Die +Absätze werden durch Leerzeilen getrennt. Auswertprogramme können Zeilen, +die nur aus U+0020 \fBLeerzeichen\fP und U+0009 \fBTabulatoren\fP als +Absatztrennern bestehen, akzeptieren, allerdings sollten Steuerdateien nur +Leerzeilen verwenden. Einige Steuerdateien erlauben nur einen Absatz, andere +erlauben mehrere. In letzterem Fall bezieht sich jeder Absatz normalerweise +auf ein anderes Paket. (Beispielsweise bezieht sich der erste Absatz in +Quellpaketen auf das Quellpaket und nachfolgende Absätze beziehen sich auf +die Binärpakete, die aus dieser Quelle erstellt werden.) Die Reihenfolge der +Absätze in Steuerdateien ist relevant. + +Jeder Absatz besteht aus einer Reihe von Datenfeldern. Jedes Feld besteht +aus dem Feldnamen, gefolgt von einem Doppelpunkt (U+003A ‚\fB:\fP’) und den +Daten/Werten, die dem Feld zugeordnet sind. Der Feldname besteht aus +US\-ASCII\-Zeichen, außer den Steuerzeichen, dem Leerzeichen und dem +Doppelpunkt (d.h. Zeichen in den Bereichen U+0021 ‚\fB!\fP’ bis U+0039 ‚\fB9\fP’ +und U+003B ‚\fB;\fP’ bis U+007E ‚\fB~\fP’ einschließlich). Feldnamen dürfen nicht +mit dem Kommentarzeichen (U+0023 ‚\fB#\fP’) oder dem Bindestrich (U+002D +‚\fB\-\fP’) beginnen. + +Das Feld endet am Zeilenende oder am Ende der letzten Fortsetzungszeile +(siehe unten). Horizontaler Leerraum (U+0020 \fBLEERZEICHEN\fP und U+0009 +\fBTABULATOR\fP) kann sofort nach oder vor dem Wert vorkommen und wird dort +ignoriert; als Konvention wird ein einzelnes Leerzeichen nach dem +Doppelpunkt gesetzt. Ein Feld könnte beispielsweise sein: +.RS +.nf +Package: dpkg +.fi +.RE +Der Feldname lautet \fBPackage\fP und der Feldwert \fBdpkg\fP. + +Leere Feldwerte sind nur in Quellpaket\-Steuerdateien (\fIdebian/control\fP) +erlaubt. Solche Felder werden ignoriert. + +In einem Absatz darf ein bestimmter Feldname nicht mehrfach vorkommen. + +Es gibt drei Arten von Feldern: + +.RS 0 +.TP +\fBsimple\fP +Ein Feld, einschließlich des Wertes, muss eine einzelne Zeile sein. Falten +(Umbrechen) des Feldes ist nicht erlaubt. Dies ist der Standardtyp, falls +die Definition des Feldes nicht einen anderen Typ spezifiziert. +.TP +\fBfolded\fP +Der Wert des gefalteten Feldes ist eine logische Zeile, die sich über +mehrere Zeilen erstrecken kann. Die Zeilen nach der ersten werden +Fortsetzungszeilen genannt und müssen mit einem U+0020 \fBLEERZEICHEN\fP oder +U+0009 \fBTABULATOR\fP beginnen. Leerraum, darunter Zeilenumbrüche, ist für die +Feldwerte gefalteter Zeilen nicht signifikant. + +Diese Faltmethode ist ähnlich RFC5322 und erlaubt Steuerdateien, die nur +einen Absatz und keine mehrzeiligen Absätze, die von für RFC5322 +geschriebenen Auswertprogrammen eingelesen werden müssen, enthalten. +.TP +\fBmultiline\fP +Der Wert eines mehrzeiligen Feldes darf mehrere Fortsetzungszeilen +enthalten. Die erste Zeile des Wertes, der Teil der auf der gleichen Zeile +wie der Feldname ist, hat oft eine spezielle Bedeutung oder könnte leer sein +müssen. Weitere Zeilen werden hinzugefügt und folgen der gleichen Syntax wie +die Fortsetzungszeilen von anderen gefalteten Feldern. Leerraum, inklusive +Zeilenumbrüchen, ist im Wert von mehrzeiligen Feldern signifikant. +.RE + +Leerraum darf nicht innerhalb von Namen (von Paketen, Architekturen, Dateien +oder sonstigem) oder Versionsnummern oder zwischen den Zeichen einer +Mehrzeichenversionsbeziehung auftauchen. + +Die Existenz und der Zweck eines Feldes und die Syntax seines Wertes können +zwischen den Arten der Steuerdateien variieren. + +Die Groß\-/Kleinschreibung ist bei Feldnamen nicht relevant, aber +normalerweise wird die Großschreibung eines Feldes in der nachfolgend +gezeigten gemischten Weise vorgenommen. Bei den Feldwerten ist die +Groß\-/Kleinschreibung relevant, außer die Beschreibung sagt etwas anderes. + +Absatztrenner (leere Zeilen) und Zeilen, die nur aus U+0020 \fBLEERZEICHEN\fP +und U+0009 \fBTABULAOREN\fP bestehen, sind in Feldwerten oder zwischen Feldern +nicht erlaubt. Leere Zeilen und Feldwerte werden normalerweise maskiert, +indem sie durch ein U+0020 \fBLEERZEICHEN\fP gefolgt von einem Satzpunkt +(U+002E ‚\fB.\fP’) dargestellt werden. + +Zeilen, die mit U+0023 ‚\fB#\fP’ ohne einen vorangestellten Leerraum beginnen, +sind Kommentarzeilen, die nur in Quellpaketsteuerdateien (\fIdebian/control\fP) +und in \fBdeb\-origin\fP(5)\-Dateien erlaubt sind. Diese Kommentarzeilen werden +ignoriert, selbst zwischen zwei Fortsetzungszeilen. Sie beenden keine +logischen Zeilen. + +Alle Steuerdateien müssen in UTF\-8 kodiert sein. +. +.\" .SH EXAMPLE +.\" .RS +.\" .nf +.\" .fi +.\" .RE +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBRFC822\fP, \fBRFC5322\fP. +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-architecture.man b/man/de/dpkg-architecture.man new file mode 100644 index 0000000..eace355 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-architecture.man @@ -0,0 +1,391 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-architecture(1) +.\" +.\" Copyright © 2005 Marcus Brinkmann <brinkmd@debian.org> +.\" Copyright © 2005 Scott James Remnant <scott@netsplit.com> +.\" Copyright © 2006-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2012 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-architecture 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-architecture \- Architektur zum Paketbau setzen und bestimmen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-architecture\fP [\fIOption\fP …] [\fIBefehl\fP] +.PP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-architecture\fP stellt eine Möglichkeit bereit, die Rechner\-Architektur +für den Paketbau zu bestimmen und zu setzen. +.PP +Die Bau\-Architektur wird immer über einen externen Aufruf an \fBdpkg\fP(1) +bestimmt und kann nicht auf der Befehlszeile gesetzt werden. +.PP +Sie können die Host\-Architektur (Wirt\-Architektur) spezifizieren, indem Sie +eine oder beide der Optionen \fB\-\-host\-arch\fP oder \fB\-\-host\-type\fP +verwenden. Der Standardwert wird über einen externen Aufruf an \fBgcc\fP(1) +ermittelt oder ist identisch mit der Bauarchitektur, falls sowohl \fBCC\fP als +auch GCC nicht verfügbar sind. Einer von \fB\-\-host\-arch\fP oder \fB\-\-host\-type\fP +ist ausreichend, der Wert des anderen wird auf einen brauchbaren Wert +gesetzt. Tatsächlich ist es oft besser, nur einen der beiden anzugeben, da +\fBdpkg\-architecture\fP Sie warnen wird, falls Ihre Wahl nicht mit dem +Standardwert übereinstimmt. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP +Zeigt die Umgebungsvariablen, eine pro Zeile, in dem Format +\fIVARIABLE=Wert\fP. Dies ist die Standardaktion. +.TP +\fB\-e\fP, \fB\-\-equal\fP \fIArchitektur\fP +Überprüft auf Gleichheit der Architekturen (seit Dpkg 1.13.13). Es prüft die +aktuelle oder angegebene Debian\-Host\-Architektur mit \fIArchitektur\fP auf +Gleichheit. Diese Aktion expandiert nicht die Architektur\-Platzhalter +(Wildcards). Der Befehl beendet sich mit einem Exit\-Status von 0, falls eine +Übereinstimmung besteht, andernfalls mit 1. + +.TP +\fB\-i\fP, \fB\-\-is\fP \fIArchitektur\-Platzhalter\fP +Überprüft auf Gleichheit der Architekturen (seit Dpkg 1.13.13). Es prüft die +aktuelle oder angegebene Debian\-Host\-Architektur mit +\fIArchitektur\-Platzhalter\fP, nachdem dieser zu einem Architektur\-Platzhalter +expandiert wurde und prüft, ob sie passen. Der Befehl beendet sich mit einem +Exit\-Status von 0, falls eine Übereinstimmung besteht, andernfalls mit 1. +.TP +\fB\-q\fP, \fB\-\-query\fP \fIVariablenname\fP +Zeigt den Wert einer einzelnen Variablen an. +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-print\-set\fP +Zeigt einen Export\-Befehl. Dies kann dazu verwendet werden, um +Umgebungsvariablen mittels „eval“ zu setzen. +.TP +\fB\-u\fP, \fB\-\-print\-unset\fP +Gibt ähnlich wie \fB\-\-print\-unset\fP einen Export\-Befehl aus, der alle +Variablen löscht. +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-command\fP \fIBefehlszeichenkette\fP +Führt eine \fIBefehlszeichenkette\fP in einer Umgebung aus, in der alle +Variablen auf die festgelegten Werte gesetzt sind. +.TP +\fB\-L\fP, \fB\-\-list\-known\fP +Gibt eine Liste von gültigen Architekturnamen aus. Möglicherweise durch eine +oder mehrere der Abgleich\-Optionen \fB\-\-match\-wildcard\fP, \fB\-\-match\-bits\fP oder +\fB\-\-match\-endian\fP eingeschränkt (seit Dpkg 1.17.14). +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-host\-arch\fP \fIArchitektur\fP +Setzt die Debian\-Host\-Architektur. +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-host\-type\fP \fIGNU\-Systemtyp\fP +Setzt den Host\-GNU\-Systemtyp. +.TP +\fB\-A\fP, \fB\-\-target\-arch\fP \fIArchitektur\fP +Setzt die Ziel\-Debian\-Architektur (seit Dpkg 1.17.14). +.TP +\fB\-T\fP, \fB\-\-target\-type\fP \fIGNU\-Systemtyp\fP +Setzt den Ziel\-GNU\-Systemtyp (seit Dpkg 1.17.14). +.TP +\fB\-W\fP, \fB\-\-match\-wildcard\fP \fIArchitektur\-Platzhalter\fP +Begrenzt die mit \fB\-\-list\-known\fP aufgeführten Architekturen auf solche, die +auf den angegebenen Architektur\-Platzhalter passen (seit Dpkg 1.17.14). +.TP +\fB\-B\fP, \fB\-\-match\-bits\fP \fIArchitektur\-Bits\fP +Begrenzt die mit \fB\-\-list\-known\fP aufgeführten Architekturen auf solche mit +den angegebenen CPU\-Bits (seit Dpkg 1.17.14). Entweder \fB32\fP oder \fB64\fP. +.TP +\fB\-E\fP, \fB\-\-match\-endian\fP \fIArchitektur\-Bytereihenfolge\fP +Begrenzt die mit \fB\-\-list\-known\fP aufgeführten Architekturen auf solche mit +der angegebenen Bytereihenfolge (seit Dpkg 1.17.14). Entweder \fBlittle\fP oder +\fBbig\fP. +.TP +\fB\-f\fP, \fB\-\-force\fP +Existierende Umgebungsvariablen mit dem gleichen Namen wie vom Skript +verwendet werden nicht überschrieben (d.h. sie werden von +\fBdpkg\-architecture\fP verwendet), es sei denn, die „force“\-Markierung ist +gesetzt. Dies erlaubt es dem Benutzer, einen Wert zu überschreiben, selbst +wenn der Aufruf von \fBdpkg\-architecture\fP tief in einem anderen Skript +versteckt ist (beispielsweise \fBdpkg\-buildpackage\fP(1)). +. +.SH AUSDRÜCKE +.IP Baumaschine 4 +Die Maschine, auf der das Paket gebaut wird. +.IP Host\-Maschine 4 +Die Maschine, für die das Paket gebaut ist. +.IP Ziel\-Maschine 4 +Die Maschine, für die der Compiler baut. Dies wird nur beim Bau einer +Cross\-Toolchain und zum Bau von Code für die Ziel\-Architektur benötigt. Die +Cross\-Toolchain wird auf der Bauarchitektur gebaut und läuft dann auf der +Host\-Architektur. +.IP Debian\-Architektur 4 +Die Debian\-Architektur\-Zeichenkette, die den binären Baum im FTP\-Archiv +spezifiziert. Beispiele: i386, sparc, hurd\-i386. +.IP Debian\-Architekturtupel 4 +Ein Debian\-Architekturtupel ist eine vollqualifizierte Architektur mit allen +Komponenten ausgeschrieben. Dies unterscheidet sich von der +Debian\-Architektur zumindest in der Weise, dass das \fIABI\fP nicht eingebettet +ist. Das aktuelle Tupel hat die Form \fIABI\fP\-\fILibc\fP\-\fIOS\fP\-\fICPU\fP. Beispiele: +base\-gnu\-linux\-amd64, eabihf\-musl\-linux\-arm. +.IP Debian\-Architektur\-Platzhalter 4 +Ein Debian\-Architektur\-Platzhalter ist eine spezielle +Architektur\-Zeichenkette, die auf jede reale Architektur, die ein Teil davon +ist, passt. Die allgemeine Form ist ein Debian\-Architektur\-Tupel mit vier +oder weniger Elementen und bei dem mindestens eines \fBany\fP ist. Fehlende +Elemente des Tupels werden implizit als \fBany\fP vorangestellt und daher sind +die folgenden Tupel äquivalent: +.nf + \fBany\fP\-\fBany\fP\-\fBany\fP\-\fBany\fP = \fBany\fP + \fBany\fP\-\fBany\fP\-\fIos\fP\-\fBany\fP = \fIos\fP\-\fBany\fP + \fBany\fP\-\fIlibc\fP\-\fBany\fP\-\fBany\fP = \fIlibc\fP\-\fBany\fP\-\fBany\fP +.fi +Beispiele: linux\-any, any\-i386, hurd\-any, eabi\-any\-any\-arm, musl\-any\-any. +.IP GNU\-Systemtyp 4 +Eine Architekturspezifikationszeichenkette besteht aus zwei, durch einen +Bindestrich getrennten Teilen: CPU und System. Beispiele: i586\-linux\-gnu, +sparc\-linux\-gnu, i686\-gnu, x86_64\-netbsd. +.IP Multiarch\-Tripel 4 +Der bereinigte GNU\-Systemtyp; wird für Dateipfade verwandt. Dieses Tripel +ändert sich auch nicht, wenn das zugrundeliegende ISA erhöht wird, so dass +die daraus resultierenden Pfade dauerhaft stabil bleiben. Derzeit ist der +einzige Unterschied zum GNU\-Sytemtyp, dass der CPU\-Anteil für i386\-basierte +Systeme immer „i386“ lautet. Beispiele: i386\-linux\-gnu, +x86_64\-linux\-gnu. Beispielpfade: /lib/powerpc64le\-linux\-gnu/, +/usr/lib/i386\-kfreebsd\-gnu/. +. +.SH VARIABLEN +Die folgenden Variablen werden von \fBdpkg\-architecture\fP gesetzt (siehe den +Abschnitt \fBAUSDRÜCKE\fP für eine Beschreibung des Benennungsschemas): +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH\fP 4 +Die Debian\-Architektur der Baumaschine. +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_ABI\fP 4 +Der Debian\-ABI\-Name der Baumaschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_LIBC\fP 4 +Der Debian\-Libc\-Name der Baumaschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_OS\fP 4 +Der Debian\-Systemname der Baumaschine. (Seit Dpkg 1.13.2). +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_CPU\fP 4 +Der Debian\-CPU\-Name der Baumaschine. (Seit Dpkg 1.13.2). +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_BITS\fP 4 +Die Zeigergröße der Baumaschine in Bits. (Seit Dpkg 1.15.4). +.IP \fBDEB_BUILD_ARCH_ENDIAN\fP 4 +Die Bytereihenfolge der Baumaschine (little/big; seit Dpkg 1.15.4). +.IP \fBDEB_BUILD_GNU_CPU\fP 4 +Der CPU\-Teil von \fBDEB_BUILD_GNU_TYPE\fP. +.IP \fBDEB_BUILD_GNU_SYSTEM\fP 4 +Der System\-Teil von \fBDEB_BUILD_GNU_TYPE\fP. +.IP \fBDEB_BUILD_GNU_TYPE\fP 4 +Der GNU\-Systemtyp der Baumaschine. +.IP \fBDEB_BUILD_MULTIARCH\fP 4 +Der klargestellte GNU\-Systemtyp der Baumaschine, der für Dateisystempfade +benutzt wird. +.IP \fBDEB_HOST_ARCH\fP 4 +Die Debian\-Architektur der Host\-Maschine. +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_ABI\fP 4 +Der Debian\-ABI\-Name der Host\-Maschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_LIBC\fP 4 +Der Debian\-Libc\-Name der Host\-Maschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_OS\fP 4 +Der Debian\-Systemname der Host\-Maschine. (Seit Dpkg 1.13.2). +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_CPU\fP 4 +Der Debian\-CPU\-Name der Host\-Maschine. (Seit Dpkg 1.13.2). +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_BITS\fP 4 +Die Zeigergröße der Host\-Maschine in Bits. (Seit Dpkg 1.15.4). +.IP \fBDEB_HOST_ARCH_ENDIAN\fP 4 +Die Bytereihenfolge der Host\-Maschine (little/big; seit Dpkg 1.15.4). +.IP \fBDEB_HOST_GNU_CPU\fP 4 +Der CPU\-Teil von \fBDEB_HOST_GNU_TYPE\fP. +.IP \fBDEB_HOST_GNU_SYSTEM\fP 4 +Der System\-Teil von \fBDEB_HOST_GNU_TYPE\fP. +.IP \fBDEB_HOST_GNU_TYPE\fP 4 +Der GNU\-Systemtyp der Host\-Maschine. +.IP \fBDEB_HOST_MULTIARCH\fP 4 +Der klargestellte GNU\-Systemtyp der Host\-Maschine, wird für Dateisystempfade +benutzt. (Seit Dpkg 1.16.0). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH\fP 4 +Die Debian\-Architektur der Ziel\-Maschine (seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_ABI\fP 4 +Der Debian\-ABI\-Name der Ziel\-Maschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_LIBC\fP 4 +Der Debian\-Libc\-Name der Ziel\-Maschine. (Seit Dpkg 1.18.11). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_OS\fP 4 +Der Debian\-Systemname der Ziel\-Maschine. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_CPU\fP 4 +Der Debian\-CPU\-Name der Ziel\-Maschine. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_BITS\fP 4 +Die Zeigergröße der Ziel\-Maschine in Bits. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_ARCH_ENDIAN\fP 4 +Die Bytereihenfolge der Ziel\-Maschine (little/big; seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_GNU_CPU\fP 4 +Der CPU\-Teil von \fBDEB_TARGET_GNU_TYPE\fP. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_GNU_SYSTEM\fP 4 +Der System\-Teil von \fBDEB_TARGET_GNU_TYPE\fP. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_GNU_TYPE\fP 4 +Der GNU\-Systemtyp der Ziel\-Maschine. (Seit Dpkg 1.17.14). +.IP \fBDEB_TARGET_MULTIARCH\fP 4 +Der klargestellte GNU\-Systemtyp der Ziel\-Maschine, wird für Dateisystempfade +benutzt. (Seit Dpkg 1.17.14). +. +.SH DATEIEN +.SS Architekturtabellen +Alle diese Dateien müssen vorhanden sein, damit \fBdpkg\-architecture\fP +funktioniert. Ihr Ort kann zur Laufzeit mit der Umgebungsvariable +\fBDPKG_DATADIR\fP überschrieben werden. Diese Tabellen enthalten in der ersten +Zeile ein Format\-\fBVersion\fPs\-Pseudofeld, um ihre Version zu kennzeichnen, so +dass Auswerteprogramme prüfen können, ob sie es verstehen. Beispiel: „# +Version=1.0“. +.TP +\fI%PKGDATADIR%/cputable\fP +Tabelle der bekannten CPU\-Namen und Abbildungen auf ihre +GNU\-Namen. Formatversion 1.0 (seit Dpkg 1.13.2). +.TP +\fI%PKGDATADIR%/ostable\fP +Tabelle der bekannten Betriebssystemnamen und Abbildungen auf ihre +GNU\-Namen. Formatversion 2.0 (seit Dpkg 1.18.11). +.TP +\fI%PKGDATADIR%/tupletable\fP +Abbildung zwischen den Debian\-Architektur\-Tupeln und den +Debian\-Architekturnamen. Formatversion 1.0 (seit Dpkg 1.18.11). +.TP +\fI%PKGDATADIR%/abitable\fP +Tabelle von Debian\-Architektur\-ABI\-Attributs\-Hinwegsetzung. Formatversion +2.0 (seit Dpkg 1.18.11). +.SS Paketierungsunterstützung +.TP +\fI%PKGDATADIR%/architecture.mk\fP +Make\-Steuerdateischnipsel, das alle Variablen, die \fBdpkg\-architecture\fP +ausgibt, korrekt setzt und exportiert (seit Dpkg 1.16.1). +. +.SH BEISPIELE +\fBdpkg\-buildpackage\fP akzeptiert die Option \fB\-a\fP und gibt diese an +\fBdpkg\-architecture\fP weiter. Weitere Beispiele: +.IP +CC=i386\-gnu\-gcc dpkg\-architecture \-c debian/rules build +.IP +eval \`dpkg\-architecture \-u\` +.PP +Überprüfen, ob die aktuelle oder angegebene Host\-Architektur identisch zu +einer Architektur ist: +.IP +dpkg\-architecture \-elinux\-alpha +.IP +dpkg\-architecture \-amips \-elinux\-mips +.PP +Überprüfen, ob die aktuelle oder angegebene Host\-Architektur ein +Linux\-System ist: +.IP +dpkg\-architecture \-ilinux\-any +.IP +dpkg\-architecture \-ai386 \-ilinux\-any +. +.SS "Verwendung in debian/rules" +Die Umgebungsvariablen, die von \fBdpkg\-architecture\fP gesetzt werden, werden +an \fIdebian/rules\fP als Make\-Variablen weitergegeben (lesen Sie hierzu die +Make\-Dokumentation). Allerdings sollten Sie sich nicht auf diese verlassen, +da damit der manuelle Aufruf des Skripts verhindert wird. Stattdessen +sollten Sie sie immer mittels \fBdpkg\-architecture\fP mit der Option \fB\-q\fP +initialisieren. Hier sind einige Beispiele, die auch zeigen, wie Sie die +Cross\-Kompilierungs\-Unterstützung in Ihrem Paket verbessern können: +.PP +Ermitteln des GNU\-Systemtyps und dessen Weiterleitung an ./configure: +.PP +.RS 4 +.nf +DEB_BUILD_GNU_TYPE ?= $(shell dpkg\-architecture \-qDEB_BUILD_GNU_TYPE) +DEB_HOST_GNU_TYPE ?= $(shell dpkg\-architecture \-qDEB_HOST_GNU_TYPE) +[…] +ifeq ($(DEB_BUILD_GNU_TYPE), $(DEB_HOST_GNU_TYPE)) + confflags += \-\-build=$(DEB_HOST_GNU_TYPE) +else + confflags += \-\-build=$(DEB_BUILD_GNU_TYPE) \e + \-\-host=$(DEB_HOST_GNU_TYPE) +endif +[…] +\&./configure $(confflags) +.fi +.RE +.PP +Etwas nur für eine bestimmte Architektur erledigen: +.PP +.RS 4 +.nf +DEB_HOST_ARCH ?= $(shell dpkg\-architecture \-qDEB_HOST_ARCH) + +ifeq ($(DEB_HOST_ARCH),alpha) + […] +endif +.fi +.RE +.PP +oder, falls Sie nur den CPU\- oder OS\-Typ überprüfen müssen, verwenden Sie +die Variablen \fBDEB_HOST_ARCH_CPU\fP oder \fBDEB_HOST_ARCH_OS\fP. +.PP +Um alle Variablen, die \fBdpkg\-architecture\fP bereitstellen kann, korrekt zu +setzen, können Sie auch extern ein Make\-Steuerdateischnipsel verwenden: +.PP +.RS 4 +.nf +include %PKGDATADIR%/architecture.mk + +ifeq ($(DEB_HOST_ARCH),alpha) + […] +endif +.fi +.RE +.PP +Auf jeden Fall sollten Sie niemals \fBdpkg \-\-print\-architecture\fP verwenden, +um die Architekturinformationen während eines Paketbaus zu erhalten. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_DATADIR\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es als Datenverzeichnis von \fBdpkg\fP verwandt, +in dem sich die Architekturtabellen befinden (seit Dpkg +1.14.17). Standardmäßig „%PKGDATADIR%“. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH BEMERKUNGEN +Alle langen Befehle und Optionennamen sind seit Dpkg 1.17.17 verfügbar. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\-buildpackage\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-buildflags.man b/man/de/dpkg-buildflags.man new file mode 100644 index 0000000..d15d6c2 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-buildflags.man @@ -0,0 +1,681 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-buildflags(1) +.\" +.\" Copyright © 2010-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2011 Kees Cook <kees@debian.org> +.\" Copyright © 2011-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-buildflags 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-buildflags \- liefert Bauschalter zum Einsatz beim Paketbau +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-buildflags\fP [\fIOption\fP …] [\fIBefehl\fP] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-buildflags\fP ist ein Werkzeug, das zum Abfragen der zu verwendenden +Kompilierungsschalter für den Bau von Debian\-Paketen eingesetzt wird. +. +Die Standardschalter werden vom Lieferanten definiert, sie können auf +mehrere Arten erweitert/überschrieben werden: +.IP 1. +systemweit mit \fB%PKGCONFDIR%/buildflags.conf\fP +.IP 2. +für den aktuellen Benutzer mit \fB$XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildflags.conf\fP, +wobei \fB$XDG_CONFIG_HOME\fP standardmäßig auf \fB$HOME/.config\fP gesetzt ist +.IP 3. +temporär durch den Benutzer mittels Umgebungsvariablen (siehe Abschnitt +\fBUMGEBUNG\fP) +.IP 4. +dynamisch durch den Paketverwalter mittels Umgebungsvariablen, die über +\fBdebian/rules\fP gesetzt wurden (siehe Abschnitt \fBUMGEBUNG\fP) +.P +Die Konfigurationsdateien können vier Arten von Direktiven enthalten: +.TP +\fBSET\fP\fI Schalter Wert\fP +Überschreibt den Schalter namens \fISchalter\fP, um den Wert \fIWert\fP zu +erhalten. +.TP +\fBSTRIP\fP\fI Schalter Wert\fP +Aus dem Schalter namens \fISchalter\fP alle in \fIWert\fP aufgeführten Bauschalter +entfernen +.TP +\fBAPPEND\fP\fI Schalter Wert\fP +Erweitert den Schalter namens \fISchalter\fP durch Anhängen der in \fIWert\fP +angegebenen Optionen. Ein Leerzeichen wird dem angehängten Wert +vorangestellt, falls der derzeitige Wert nicht leer ist. +.TP +\fBPREPEND\fP\fI Schalter Wert\fP +Erweitert den Schalter namens \fISchalter\fP durch Voranstellen der in \fIWert\fP +angegebenen Optionen. Ein Leerzeichen wird dem vorangestellten Wert +angehängt, falls der derzeitige Wert nicht leer ist. +.P +Die Konfigurationsdateien können Kommentare in Zeilen enthalten, die mit +einer Raute (#) beginnen. Leere Zeilen werden auch ignoriert. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-\-dump\fP +Gibt auf der Standardausgabe alle Kompilierschalter und ihre Werte aus. Es +wird ein Schalter pro Zeile ausgegeben, wobei der Wert durch ein +Gleichheitszeichen („\fISchalter\fP=\fIWert\fP“) abgetrennt wird. Dies ist die +Standardaktion. +.TP +\fB\-\-list\fP +Gibt die Liste der vom aktuellen Lieferanten unterstützten Schalter (einen +pro Zeile) aus. Lesen Sie den Abschnitt \fBUNTERSTÜTZTE SCHALTER\fP für weitere +Informationen über sie. +.TP +\fB\-\-status\fP +Zeigt alle Informationen an, die zum Verständnis des Verhaltens von +\fBdpkg\-buildflags\fP nützlich sein können (seit Dpkg 1.16.5): relevante +Umgebungsvariablen, aktueller Lieferant, Zustand der Funktionsschalter. Auch +die entstehenden Compiler\-Schalter mit ihrem Ursprung werden ausgegeben. + +Dies ist zur Ausführung in \fBdebian/rules\fP gedacht, so dass das Bauprotokoll +einen klaren Nachweis der verwandten Bauschalter enthält. Dies kann zur +Diagnose von Problemen in Zusammenhang mit diesen nützlich sein. +.TP +\fB\-\-export=\fP\fIFormat\fP +Gibt auf der Standardausgabe Befehle aus, die dazu verwandt werden können, +alle Kompilierschalter für bestimmte Werkzeuge zu exportieren. Falls der +Wert von \fIFormat\fP nicht angegeben wird, wird \fBsh\fP angenommen. Nur +Kompilierschalter, die mit einem Großbuchstaben beginnen, werden +aufgenommen. Bei allen anderen wird angenommen, dass sie für die Umgebung +nicht geeignet sind. Unterstützte Formate: +.RS +.TP +\fBsh\fP +Shell\-Befehle, um alle Kompilierungsschalter in der Umgebung zu setzen und +zu exportieren. Die Schalterwerte werden maskiert, so dass die Ausgabe für +Auswertung durch eine Shell bereit ist. +.TP +\fBcmdline\fP +Argumente, die an die Befehlszeile eines Bauprogrammes übergeben werden, um +alle Übersetzungsschalter zu verwenden (seit Dpkg 1.17.0). Die Schalterwerte +werden in Shell\-Syntax maskiert. +.TP +\fBconfigure\fP (konfiguriert) +Dies ist ein historischer Alias für \fBcmdline\fP. +.TP +\fBmake\fP +Make\-Direktiven, um alle Kompilierungsschalter in der Umgebung zu setzen und +zu exportieren. Die Ausgabe kann in ein Make\-Steuerdateifragment geschrieben +und mit einer \fBinclude\fP\-Direktive ausgewertet werden. +.RE +.TP +\fB\-\-get\fP\fI Schalter\fP +Gibt den Wert des Schalters auf der Standardausgabe aus. Beendet sich mit 0, +falls der Schalter bekannt ist, andernfalls mit 1. +.TP +\fB\-\-origin\fP\fI Schalter\fP +Gibt den Ursprung des von \fB\-\-get\fP gelieferten Werts aus. Beendet sich mit +0, falls der Schalter bekannt ist, andernfalls mit 1. Der Ursprung kann +einer der folgenden Werte sein: +.RS +.TP +\fBvendor\fP +der ursprünglich vom Lieferanten gesetzte Schalter wird zurückgeliefert +.TP +\fBsystem\fP +der Schalter wurde durch eine systemweite Konfiguration gesetzt/verändert +.TP +\fBuser\fP +der Schalter wurde durch eine benutzerspezifische Konfiguration +gesetzt/verändert +.TP +\fBenv\fP +der Schalter wurde durch eine umgebungsspezifische Konfiguration +gesetzt/verändert +.RE +.TP +\fB\-\-query\fP +Alle Informationen anzeigen, die zur Erklärung des Verhaltens des Programms +hilfreich sein könnten: aktueller Lieferant, relevante Umgebungsvariablen, +Funktionalitätsbereiche, Zustand der Funktionsschalter und die +Compiler\-Schalter mit ihrem Ursprung (seit Dpkg 1.19.0). +.IP +Zum Beispiel: +.nf + Vendor: Debian + Environment: + DEB_CFLAGS_SET=\-O0 \-Wall + + Area: qa + Features: + bug=no + canary=no + + Area: reproducible + Features: + timeless=no + + Flag: CFLAGS + Value: \-O0 \-Wall + Origin: env + + Flag: CPPFLAGS + Value: \-D_FORTIFY_SOURCE=2 + Origin: vendor +.fi +.TP +\fB\-\-query\-features\fP\fI Bereich\fP +Gibt die Funktionalitäten, die für den übergebenen Bereich aktiviert sind, +aus (seit Dpkg 1.16.2). Die einzigen unter Debian und abgeleiteten +Distributionen derzeit erkannten Bereiche sind \fBfuture\fP, \fBqa\fP, +\fBreproducible\fP, \fBsanitize\fP und \fBhardening\fP. Lesen Sie den Abschnitt +\fBFUNKTIONALITÄTSBEREICHE\fP für weitere Details. Beendet sich mit 0, falls +der Bereich bekannt ist, andernfalls mit 1. +.IP +Die Ausgabe ist im RFC822\-Format, mit einem Abschnitt pro +Funktionalität. Beispiel: +.IP +.nf + Feature: pie + Enabled: yes + + Feature: stackprotector + Enabled: yes +.fi +.TP +\fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH "UNTERSTÜTZTE SCHALTER" +.TP +\fBCFLAGS\fP +Optionen für den C\-Compiler. Der vom Lieferanten gesetzte Standardwert +enthält \fI\-g\fP und die Standard\-Optimierungsstufe (normalerweise \fI\-O2\fP oder +\fB\-O0\fP, falls die Umgebungsvariable \fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP \fInoopt\fP +definiert). +.TP +\fBCPPFLAGS\fP +Optionen für den C\-Präprozessor. Standardwert: leer. +.TP +\fBCXXFLAGS\fP +Optionen für den C++\-Compiler. Identisch zu \fBCFLAGS\fP. +.TP +\fBOBJCFLAGS\fP +Optionen für den Objective\-C\-Compiler. Identisch zu \fBCFLAGS\fP. +.TP +\fBOBJCXXFLAGS\fP +Optionen für den Objective\-C++\-Compiler. Identisch zu \fBCXXFLAGS\fP. +.TP +\fBGCJFLAGS\fP +Optionen für den GNU\-Java\-Compiler (gcj). Eine Untermenge von \fBCFLAGS\fP. +.TP +\fBFFLAGS\fP +Optionen für den Fortran\-77\-Compiler. Eine Untermenge von \fBCFLAGS\fP. +.TP +\fBFCFLAGS\fP +Optionen für den Fortran\-9x\-Compiler. Identisch zu \fBFFLAGS\fP. +.TP +\fBLDFLAGS\fP +Optionen, die beim Linken von Programmen oder Laufzeitbibliotheken an den +Compiler weitergegeben werden (falls der Linker direkt aufgerufen wird, +müssen \fB\-Wl\fP und \fB,\fP aus diesen Optionen entfernt werden). Standardmäßig +leer. +.PP +Neue Schalter können in Zukunft hinzugefügt werden, falls die Notwendigkeit +aufkommt (beispielsweise, um weitere Sprachen zu unterstützen). +. +.SH FUNKTIONALITÄTSBEREICHE +.P +Jede Bereichsfunktionalität kann durch den entsprechenden Bereichswert in +den Umgebungsvariablen \fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP und \fBDEB_BUILD_MAINT_OPTIONS\fP +mit den ‚\fB+\fP’\- und ‚\fB\-\fP’\-Schaltern aktiviert und deaktiviert werden. Soll +beispielsweise für \fBhardening\fP die „pie“\-Funktionalität aktiviert und die +„fortify“\-Funktionalität deaktiviert werden, können Sie Folgendes in +\fBdebian/rules\fP verwenden: +.P + export DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS=hardening=+pie,\-fortify +.P +Die spezielle Funktionalität \fBall\fP (in allen Bereichen gültig) kann dazu +verwandt werden, alle Bereichsfunktionalitäten auf einmal zu aktivieren oder +zu deaktivieren. Um daher alles im Bereich \fBhardening\fP zu deaktivieren und +nur „format“ und „fortify“ zu aktiveren, kann Folgendes eingesetzt werden: +.P + export DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS=hardening=\-all,+format,+fortify +. +.SS "future (Zukunft)" +Mehrere Optionen zur Kompilierung (Details weiter unten) können verwandt +werden, um Funktionen zu aktivieren, die standardmäßig aktiviert sein +sollten, dies aber aus Rückwärtskompatibilitätsgründen nicht sein können. +.TP +\fBlfs\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) aktiviert die Unterstützung +für große Dateien auf 32\-Bit\-Architekturen, bei denen ihre ABI diese +Unterstützung nicht standardmäßig aktiviert, indem \fB\-D_LARGEFILE_SOURCE +\-D_FILE_OFFSET_BITS=64\fP zu \fBCPPFLAGS\fP hinzugefügt wird. +. +.SS "qa (QS)" +Mehrere Optionen zur Kompilierung (Details weiter unten) können verwandt +werden, um Probleme im Quellcode oder im Bausystem zu erkennen. +.TP +\fBbug\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt Warnoptionen hinzu, die +zuverlässig problematischen Quellcode erkennen. Diese Warnungen sind +fatal. Die einzigen derzeit unterstützten Schalter sind \fBCFLAGS\fP und +\fBCXXFLAGS\fP, wobei die Schalter auf \fB\-Werror=array\-bounds\fP, +\fB\-Werror=clobbered\fP, \fB\-Werror=implicit\-function\-declaration\fP und +\fB\-Werror=volatile\-register\-var\fP gesetzt werden. +. +.TP +\fBcanary\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt +Pseudo\-Zufallsbarrieren\-Optionen zu den Bauschaltern hinzu, so dass die +Bauprotokolle überprüft werden können, wie die Bauschalter weitergereicht +werden. Dies erlaubt, Auslassungen in den normalen Bauschaltereinstellungen +zu finden. Derzeit werden nur die Schalter \fBCPPFLAGS\fP, \fBCFLAGS\fP, +\fBOBJCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP und \fBOBJCXXFLAGS\fP unterstützt, wobei die Schalter +auf \fB\-D__DEB_CANARY_\fP\fISchalter\fP_\fIZufallskennung\fP\fB__\fP gesetzt werden, und +\fBLDFLAGS\fP, das auf \fB\-Wl,\-z,deb\-canary\-\fP\fIZufallskennung\fP gesetzt wird. +. +.SS "sanitize (Bereinigung)" +Mehrere Kompilierzeit\-Optionen (nachfolgend beschrieben) können dazu +verwandt werden, ein erstelltes Programm vor Speicherverfälschungsangriffen +Speicherlecks, Verwendung nach Freigabe, Daten\-Zugriffswettläufen („races“) +in Threads und Fehlern durch undefiniertes Verhalten zu +bereinigen. \fBHinweis\fP: Diese Optionen sollten \fBnicht\fP beim Bauen im +Produktivbetrieb benutzt werden, da sie die Zuverlässigkeit von +spezifikationsgetreuem Code, die Sicherheit oder sogar die Funktionalität +reduzieren bzw. negativ beeinflussen können. +.TP +\fBaddress\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt \fB\-fsanitize=address\fP zu +\fBLDFLAGS\fP und \fB\-fsanitize=address \-fno\-omit\-frame\-pointer\fP zu \fBCFLAGS\fP +und \fBCXXFLAGS\fP hinzu. +.TP +\fBthread\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt \fB\-fsanitize=thread\fP zu +\fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP und \fBLDFLAGS\fP hinzu. +.TP +\fBleak\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt \fB\-fsanitize=leak\fP zu +\fBLDFLAGS\fP hinzu. Sie wird automatisch deaktiviert, falls entweder die +Funktionalitäten \fBaddress\fP oder \fBthread\fP aktiviert werden, da diese sie +einschließen. +.TP +\fBundefined\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt \fB\-fsanitize=undefined\fP +zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP und \fBLDFLAGS\fP hinzu. +.SS "hardening (Härtung)" +Mehrere Kompilierzeit\-Optionen (nachfolgend beschrieben) können dazu +verwandt werden, ein erstelltes Programm gegen Speicherverfälschungsangriffe +zu härten, oder zusätzliche Warnungsmeldungen während der Übersetzung +auszugeben. Sie werden für Architekturen, die diese unterstützen, +standardmäßig aktiviert; die Ausnahmen sind unten angegeben. +.TP +\fBformat\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt \fB\-Wformat +\-Werror=format\-security\fP zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP \fBCXXFLAGS\fP, \fBOBJCFLAGS\fP +und \fBOBJCXXFLAGS\fP hinzu. Damit erhalten Sie Warnungen bei inkorrekter +Verwendung von Formatzeichenketten. Es wird zu einem Fehler führen, wenn +Formatfunktionen deart verwandt werden, dass daraus ein mögliches +Sicherheitsproblem werden könnte. Derzeit warnt dies bei Aufrufen von +\fBprintf\fP\- und \fBscanf\fP\-Funktionen, bei denen die Formatzeichenkette nicht +eine reine Zeichenkette ist und es keine Formatargumente gibt, wie in +\fBprintf(foo);\fP statt \fBprintf("%s", foo);\fP. Dies könnte ein +Sicherheitsproblem sein, falls die Formatzeichenkette aus einer +unvertrauenswürdigen Eingabe stammt und ‚%n’ enthält. +. +.TP +\fBfortify\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt \fB\-D_FORTIFY_SOURCE=2\fP zu +\fBCPPFLAGS\fP hinzu. Während der Code\-Erstellung hat der Compiler umfangreiche +Informationen über Puffergrößen (wo möglich) und versucht, unsichere +unbegrenzte Pufferfunktionsaufrufe durch längenbegrenzte zu ersetzen. Das +ist besonders für alten, verkramten Code nützlich. Zusätzlich werden +Formatzeichenketten in schreibbarem Speicher, die ‚%n’ enthalten, +blockiert. Falls eine Anwendung von solchen Formatzeichenketten abhängt, +müssen dafür andere Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. + +Beachten Sie, dass die Quellen auch mit \fB\-O1\fP oder höher übersetzt werden +müssen, damit diese Option einen Effekt hat. Falls die Umgebungsvariable +\fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP \fInoopt\fP enthält, dann wird die Unterstützung von +\fBfortify\fP aufgrund neuer Warnungen von Glibc 2.16 und neuer deaktiviert. +.TP +\fBstackprotector\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert falls „stackprotectorstrong“ +nicht verwandt wird) fügt \fB\-fstack\-protector \-\-param=ssp\-buffer\-size=4\fP zu +\fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, \fBOBJCFLAGS\fP, \fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP +und \fBFCFLAGS\fP hinzu. Dies fügt Sicherheitsprüfungen gegen die +Überschreibung des Stapelspeichers (Stacks) hinzu. Damit werden viele +mögliche Code\-Einfügeangriffe zu Abbruchsituationen. Im besten Fall werden +damit Code\-Einfügungsangriffe zu Diensteverweigerungsangriffen oder zu +keinen Problemen (abhängig von der Anwendung). + +Diese Funktionalität benötigt das Linken mit Glibc (oder einem anderen +Anbieter von \fB__stack_chk_fail\fP). Sie muss daher deaktiviert werden, wenn +mit \fB\-nostdlib\fP oder \fB\-ffreestanding\fP oder Ähnlichem gebaut wird. +. +.TP +\fBstackprotectorstrong\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt \fB\-fstack\-protector\-strong\fP +zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, \fBOBJCFLAGS\fP, \fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, +\fBFFLAGS\fP und \fBFCFLAGS\fP hinzu. Dies ist eine stärkere Variante von +\fBstackprotector\fP, allerdings ohne signifikante Einbußen bei der Leistung. + +Deaktivierung von \fBstackprotector\fP deaktiviert auch diese Einstellung. + +Diese Funktionalität stellt die gleichen Anforderungen wie \fBstackprotector\fP +und benötigt zusätzlich GCC 4.9 oder neuer. +. +.TP +\fBrelro\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt \fB\-Wl,\-z,relro\fP zu +\fBLDFLAGS\fP hinzu. Während des Ladens des Programms müssen mehrere +ELF\-Speicherabschnitte vom Binder (Linker) geschrieben werden. Diese +Einstellung signalisiert dem Ladeprogramm, diese Abschnitte in +nur\-Lese\-Zugriff zu ändern, bevor die Steuerung an das Programm übergeben +wird. Insbesondere verhindert dies GOT\-Überschreibeangriffe. Falls diese +Option deaktiviert ist, wird auch \fBbindnow\fP deaktiviert. +. +.TP +\fBbindnow\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt \fB\-Wl,\-z,now\fP zu +\fBLDFLAGS\fP hinzu. Während des Ladens des Programms werden alle dynamischen +Symbole aufgelöst, womit das gesamte PLT nur\-lesend markiert werden kann +(aufgrund von \fBrelro\fP oben). Diese Option kann nicht aktiviert werden, +falls \fBrelro\fP nicht aktiviert ist. +. +.TP +\fBpie\fP +Diese Einstellung (seit Dpkg 1.18.23 ohne globale Vorgabe, da sie jetzt +standardmäßig durch GCC auf den Debian\-Architekturen Amd64, Arm64, Armel, +Armhf, Hurd\-i386, I386, Kfreebsd\-amd64, Kfreebsd\-i386, Mips, Mipsel, +Mips64el, Powerpc, PPC64, PPC64el, Riscv64, S390x, Sparc und Sparc64 +aktiviert ist) fügt, falls benötigt, die benötigten Optionen, um PIE zu +aktivieren oder zu deaktivieren, über GCC\-Spezifikationsdateien hinzu, +abhängig davon, ob GCC auf diesen Architekturen die Schalter selbst +einspeist oder nicht. Wenn die Einstellung aktiviert ist und GCC den +Schalter einspeist, fügt dies nichts hinzu. Wenn die Einstellung aktiviert +ist und GCC den Schalter nicht einspeist, dann fügt es \fB\-fPIE\fP (mittels +\fI%PKGDATADIR%/pie\-compiler.specs\fP) zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, \fBOBJCFLAGS\fP, +\fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP und \fBFCFLAGS\fP und \fB\-fPIE \-pie\fP +(mittels \fI%PKGDATADIR%/pie\-link.specs\fP) zu \fBLDFLAGS\fP hinzu. Wenn die +Einstellung deaktiviert ist und GCC den Schalter einspeist, dann fügt es +\fB\-fno\-PIE\fP (mittels \fI%PKGDATADIR%/no\-pie\-compile.specs\fP) zu \fBCFLAGS\fP, +\fBCXXFLAGS\fP, \fBOBJCFLAGS\fP, \fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP und +\fBFCFLAGS\fP und \fB\-fno\-PIE \-no\-pie\fP (mittels +\fI%PKGDATADIR%/no\-pie\-link.specs\fP) zu \fBLDFLAGS\fP hinzu. + +„Position Independent Executable“ (positionsunabhängige Programme) werden +benötigt, um „Address Space Layout Randomization“ (Bereitstellung eines +zufälligen Adressbereichlayouts) auszunutzen, der von einigen +Kernelversionen bereitgestellt wird. Während ASLR bereits für Datenbereiche +auf dem Stapel (Stack) und Heap erzwungen werden kann (brk und mmap), müssen +die Codebereiche positionsunabhängig übersetzt werden. Laufzeitbibliotheken +machen dies bereits (\fB\-fPIC\fP), so dass sie ASLR automatisch erhalten, aber +Programm\-.text\-Regionen müssen mit PIE gebaut werden, um ASLR zu +erhalten. Wenn dies passiert, sind ROP\- (Return Oriented Programming) +Angriffe sehr viel schwerer durchzuführen, da es keine statischen Orte mehr +gibt, zu denen während eines Speicherverfälschungsangriffs hingesprungen +werden könnte. + +PIE ist nicht zu \fB\-fPIC\fP kompatibel, daher müssen Sie beim Bau von +Laufzeitbibliotheksobjekten im Allgemeinen Vorsicht walten lassen. Da aber +der ausgegebene PIE\-Schalter mittels GCC\-Spezifikationsdateien hinzugefügt +wird, sollte es immer sicher sein, sie bedingungslos zu setzen, unabhängig +von dem Objekttyp, der übersetzt oder gelinkt wird. + +Statische Bibliotheken können von jedem Programm und anderen statischen +Bibliotheken benutzt werden. Abhängig von den zum Kompilieren aller Objekte +innerhalb einer statischen Bibliothek verwandten Schaltern können diese +Bibliotheken von verschiedenen Gruppen von Objekten verwandt werden: + +.RS +.TP +keine +Kann weder in ein PIE\-Programm noch in eine Laufzeitbibliothek gelinkt +werden. +.TP +\fB\-fPIE\fP +Kann in jedes Programm, aber nicht in eine Laufzeitbibliothek gelinkt werden +(empfohlen). +.TP +\fB\-fPIC\fP +Kann in jedes Programm und jede Laufzeitbibliothek gelinkt werden. +.RE + +.IP +Falls es notwendig ist, diese Schalter manuell zu setzen und die +GCC\-Spezifikations\-Hinzufügung zu umgehen, müssen mehrere Dinge beachtet +werden. Die bedingungslose und explizite Übergabe von \fB\-fPIE\fP, \fB\-fpie\fP +oder \fB\-pie\fP an das Bausystem mit Libtool ist sicher, da diese Schalter +entfernt werden, wenn Laufzeit\-Bibliotheken gebaut werden. Andernfalls +könnte es bei Projekten, die sowohl Programme wie auch Laufzeit\-Bibliotheken +bauen, notwendig sein, dass Sie beim Bau der Laufzeit\-Bibliotheken +sicherstellen, dass \fB\-fPIC\fP immer als Letztes an die Kompilierungsschalter +wie \fBCFLAGS\fP übergeben wird (so dass es jedes frühere \fB\-PIE\fP außer Kraft +setzen kann) und \fB\-shared\fP als Letztes an Link\-Schalter wie \fBLDFLAGS\fP +übergeben wird (so dass es jedes frühere \fB\-pie\fP außer Kraft setzen +kann). \fBHinweis\fP: Das sollte mit der Vorgabe\-GCC\-Spezifikationsmaschinerie +nicht notwendig sein. + +.IP +Zusätzlich können auf einigen Architekturen mit sehr wenigen Registern (dazu +gehört aber i386 nicht mehr, seitdem in GCC >= 5 Optimierungen +erfolgten) Leistungsverluste von bis zu 15% in sehr text\-Segment\-lastigen +Anwendungsfällen auftreten, da PIE über allgemeine Register implementiert +ist; in den meisten Anwendungsfällen sind dies weniger als 1%. Architekturen +mit mehr allgemeinen Registern (z.B. Amd64) erfahren nicht diese +Schlimmstfall\-Strafe. +.SS "reproducible (Reproduzierbarkeit)" +Die Kompilierzeit\-Optionen (nachfolgend beschrieben) können dazu verwandt +werden, die Reproduzierbarkeit zu verbessern oder zusätzliche +Warnungsmeldungen während der Übersetzung auszugeben. Sie werden für +Architekturen, die diese unterstützen, standardmäßig aktiviert; die +Ausnahmen sind unten angegeben. +.TP +\fBtimeless\fP +Diese (standardmäßig aktivierte) Einstellung fügt \fB\-Wdate\-time\fP zu +\fBCPPFLAGS\fP hinzu. Dies führt zu Warnungen, wenn die Makros \fB__TIME__\fP, +\fB__DATE__\fP und \fB__TIMESTAMP__\fP verwandt werden. +. +.TP +\fBfixfilepath\fP +Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt +\fB\-ffile\-prefix\-map=\fP\fIBUILDPATH\fP\fB=.\fP zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, +\fBOBJCFLAGS\fP, \fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP und \fBFCFLAGS\fP hinzu, +wobei \fBBUILDPATH\fP auf das oberste Verzeichnis des bauenden Pakets gesetzt +wird. Dies führt dazu, dass der Baupfad aus allen erstellten Dateien +entfernt wird. + +Falls sowohl \fBfixdebugpath\fP als auch \fBfixfilepath\fP gesetzt sind, hat diese +Option Vorrang, da sie eine Obermenge erster ist. +.TP +\fBfixdebugpath\fP +Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt +\fB\-fdebug\-prefix\-map=\fP\fIBUILDPATH\fP\fB=.\fP zu \fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, +\fBOBJCFLAGS\fP, \fBOBJCXXFLAGS\fP, \fBGCJFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP und \fBFCFLAGS\fP hinzu, +wobei \fBBUILDPATH\fP auf das oberste Verzeichnis des bauenden Pakets gesetzt +wird. Dies führt dazu, dass der Baupfad aus allen erstellten Debug\-Symbolen +entfernt wird. +. +.SH UMGEBUNG +Es gibt zwei Gruppen von Umgebungsvariablen, die den gleichen Vorgang +durchführen. Der erste (DEB_\fISchalter\fP_\fIVorg\fP) sollte niemals innerhalb +von \fBdebian/rules\fP verwandt werden. Er ist für Benutzer gedacht, die das +Quellpaket mit anderen Bauschaltern erneut bauen möchten. Der zweite Satz +(DEB_\fISchalter\fP_MAINT_\fIVorg\fP) sollte nur durch Paketbetreuer in +\fBdebian/rules\fP verwandt werden, um die entstehenden Bauschalter zu ändern. +.TP +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_SET\fP +.TQ +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_MAINT_SET\fP +Diese Variable kann zum Erzwingen des für \fISchalter\fP zurückgegebenen Werts +verwandt werden. +.TP +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_STRIP\fP +.TQ +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_MAINT_STRIP\fP +Diese Variable kann zum Bereitstellen einer durch Leerzeichen getrennten +Liste von Optionen verwandt werden, die aus dem Satz von \fISchalter\fP +zurückgelieferten Schaltern entfernt werden. +.TP +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_APPEND\fP +.TQ +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_MAINT_APPEND\fP +Diese Variable kann zum Anhängen ergänzender Optionen zum Wert, der von +\fISchalter\fP zurückgegeben wird, verwandt werden. +.TP +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_PREPEND\fP +.TQ +\fBDEB_\fP\fISchalter\fP\fB_MAINT_PREPEND\fP +Diese Variable kann zum Voranstellen ergänzender Optionen zum Wert, der von +\fISchalter\fP zurückgegeben wird, verwandt werden. +.TP +\fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP +.TQ +\fBDEB_BUILD_MAINT_OPTIONS\fP +Diese Variablen können von Benutzern oder Betreuern zum Deaktivieren oder +Aktivieren verschiedener Bereichsfunktionalitäten benutzt werden, die +Bauschalter beeinflussen. Die Variable \fBDEB_BUILD_MAINT_OPTIONS\fP setzt jede +Einstellung in den Funktionalitätsbereichen \fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP außer +Kraft. Lesen Sie den Abschnitt \fBFUNKTIONALITÄTSBEREICHE\fP für weitere +Details. +.TP +\fBDEB_VENDOR\fP +Diese Einstellung definiert den aktuellen Lieferanten. Falls nicht gesetzt, +wird er aus \fB%PKGCONFDIR%/origins/default\fP ermittelt. +.TP +\fBDEB_BUILD_PATH\fP +Diese Variable setzt den Baupfad (seit Dpkg 1.18.8), der in Funktionalitäten +wie \fBfixdebugpath\fP verwandt wird, so dass sie durch den Aufrufenden +gesteuert werden können. Diese Variable ist derzeit spezifisch für Debian +und Derivative. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.SS Konfigurationsdateien +.TP +\fB%PKGCONFDIR%/buildflags.conf\fP +Systemweite Konfigurationsdatei +.TP +\fB$XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildflags.conf\fP oder +.TQ +\fB$HOME/.config/dpkg/buildflags.conf\fP +Benutzerkonfigurationsdatei +.SS Paketierungsunterstützung +.TP +\fB%PKGDATADIR%/buildflags.mk\fP +Make\-Steuerdateischnipsel, das alle von \fBdpkg\-buildflags\fP unterstützten +Schalter in Variablen laden (und optional exportieren) wird. (seit Dpkg +1.16.1) +. +.SH BEISPIELE +Um Bauschalter an einen Baubefehl in einer Make\-Steuerdatei zu übergeben: +.PP +.RS 4 +.nf +$(MAKE) $(shell dpkg\-buildflags \-\-export=cmdline) + +\&./configure $(shell dpkg\-buildflags \-\-export=cmdline) +.fi +.RE +.PP +Um Bauschalter in einem Shell\-Skript oder Shell\-Fragement zu setzen, kann +\fBeval\fP verwendet werden, um die Ausgabe zu interpretieren und die Schalter +in die Umgebung zu exportieren: +.PP +.RS 4 +.nf +eval "$(dpkg\-buildflags \-\-export=sh)" && make +.fi +.RE +.PP +Oder die Positionsparameter zu setzen, die an einen Befehl übergeben werden +sollen: +.PP +.RS 4 +.nf +eval "set \-\- $(dpkg\-buildflags \-\-export=cmdline)" +for dir in a b c; do (cd $dir && ./configure "$@" && make); done +.fi +.RE +. +.SS "Verwendung in debian/rules" +Sie sollten \fBdpkg\-buildflags\fP aufrufen oder \fBbuildflags.mk\fP in die Datei +\fBdebian/rules\fP einbinden, um die benötigten Bauschalter, die an das +Bausystem weitergegeben werden sollen, abzufragen. Beachten Sie, dass ältere +Versionen von \fBdpkg\-buildpackage\fP (vor Dpkg 1.16.1) diese Variablen +automatisch exportierten. Allerdings sollten Sie sich nicht darauf +verlassen, da dies den manuellen Aufruf von \fBdebian/rules\fP nicht korrekt +ermöglicht. +.PP +Für Pakete mit Autoconf\-artigen Bausystemen können Sie die relevanten +Optionen direkt wie oben gezeigt an Configure oder \fBmake\fP(1) übergeben. +.PP +Für andere Bausysteme oder wenn Sie feingranularere Steuerung benötigen +(welcher Schalter wo weitergegeben wird), können Sie \fB\-\-get\fP +verwenden. Oder Sie können stattdessen \fBbuildflags.mk\fP einbinden, das sich +um den Aufruf von \fBdpkg\-buildflags\fP kümmert und die Bauschalter in +Make\-Variablen speichert. +.PP +Falls Sie alle Bauschalter in die Umgebung exportieren möchten (wo sie dann +vom Bausystem eingelesen werden können): +.PP +.RS 4 +.nf +DPKG_EXPORT_BUILDFLAGS = 1 +include %PKGDATADIR%/buildflags.mk +.fi +.RE +.PP +Für zusätzliche Steuerung, was exportiert wird, können Sie die Variablen +manuell exportieren (da keine standardmäßig exportiert werden): +.PP +.RS 4 +.nf +include %PKGDATADIR%/buildflags.mk +export CPPFLAGS CFLAGS LDFLAGS +.fi +.RE +.PP +Und natürlich können Sie die Schalter manuell an Befehle weitergeben: +.PP +.RS 4 +.nf +include %PKGDATADIR%/buildflags.mk +build\-arch: +\& $(CC) \-o hello hello.c $(CPPFLAGS) $(CFLAGS) $(LDFLAGS) +.fi +.RE +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-buildpackage.man b/man/de/dpkg-buildpackage.man new file mode 100644 index 0000000..f2fd2a8 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-buildpackage.man @@ -0,0 +1,564 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-buildpackage(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2008 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2012 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-buildpackage 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-buildpackage \- Binär\- oder Quellpakete aus Quellen bauen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-buildpackage\fP [\fIOption\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-buildpackage\fP ist ein Programm, das den Prozess des Bauens eines +Debian\-Paketes automatisiert. Der Bauprozess besteht aus den folgenden +Schritten: +.IP \fB1.\fP 3 +Die Bauumgebung wird vorbereitet, indem verschiedene Umgebungsvariablen +gesetzt werden (siehe \fBUMGEBUNG\fP), führt den \fBinit\fP\-Hook aus und ruft +\fBdpkg\-source \-\-before\-build\fP auf (es sei denn, \fB\-T\fP oder \fB\-\-target\fP wurde +verwandt). +.IP \fB2.\fP 3 +Es wird geprüft, dass Bauabhängigkeiten und \-konflikte erfüllt sind (falls +\fB\-d\fP oder \fB\-\-no\-check\-builddeps\fP nicht angegeben ist). +.IP \fB3.\fP 3 +Falls eines oder mehrere spezielle Ziele mit der Option \fB\-T\fP oder +\fB\-\-target\fP ausgewählt wurden, werden diese Ziele aufgerufen und es wird +hier beendet. Andernfalls wird der Hook \fBpreclean\fP ausgeführt und +\fBfakeroot debian/ rules clean\fP aufgerufen, um den Bau\-Baum zu bereinigen +(falls \fB\-nc\fP oder \fB\-\-no\-pre\-clean\fP nicht angegeben ist). +.IP \fB4.\fP 3 +Der Hook \fBsource\fP wird ausgeführt und \fBdpkg\-source \-b\fP aufgerufen, um das +Quellpaket zu erstellen (falls mit \fB\-\-build\fP oder äquivalenten Optionen ein +\fBsource\fP (Quell\-)Bau erbeten wurde). +.IP \fB5.\fP 3 +Es führt den Hook \fBbuild\fP aus und ruft \fBdebian/rules\fP \fIBauziel\fP auf. Dann +führt es den Hook \fBbinary\fP aus, gefolgt von \fBfakeroot debian/rules\fP +\fIBinärziel\fP auf (falls nicht ein reiner Quellbau mit \fB\-\-build=source\fP oder +äquivalenten Optionen erbeten wurde). Beachten Sie, dass \fIBauziel\fP und +\fIBinärziel\fP entweder \fBbuild\fP und \fBbinary\fP (Standardfall, oder falls +\fBany\fP\- und \fBall\fP\-Bau mit \fB\-\-build\fP oder äquivalenten Optionen erbeten +wurde) oder \fBbuild\-arch\fP und \fBbinary\-arch\fP (falls ein \fBany\fP\- und nicht +\fBall\fP\-Bau mit \fB\-\-build\fP oder äquivalenten Optionen erbeten wurde) oder +\fBbuild\-indep\fP und \fBbinary\-indep\fP (falls ein \fBall\fP\- und nicht \fBany\fP\-Bau +mit \fB\-\-build\fP oder äquivalenten Optionen erbeten wurde). +.IP \fB6.\fP 3 +Der Hook \fBbuildinfo\fP wird ausgeführt und \fBdpkg\-genbuildinfo\fP aufgerufen, +um eine \fB.buildinfo\fP\-Datei zu erstellen. Viele Optionen von +\fBdpkg\-buildpackage\fP werden an \fBdpkg\-genbuildinfo\fP weitergeleitet. +.IP \fB7.\fP 3 +Die \fBchanges\fP\-Hooks werden ausgeführt und \fBdpkg\-genchanges\fP aufgerufen, um +eine \fB.changes\fP\-Datei zu erstellen. Der Name der \fB.changes\fP\-Datei wird von +der Art des Baus abhängen und wird so spezifisch wie notwendig sein, aber +nicht mehr; für einen Bau, der \fBany\fP enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIBinärversion\fP\fB_\fP\fIArch\fP\fB.changes\fP oder andernfalls für +einen Bau, der \fBall\fP enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIBinärversion\fP\fB_\fP\fBall.changes\fP oder andernfalls für einen +Bau, der \fBsource\fP enthält, wird der Name +\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIQuellversion\fP\fB_\fP\fBsource.changes\fP lauten. Viele Optionen +von \fBdpkg\-buildpackage\fP werden an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben. +.IP \fB8.\fP 3 +Der Hook \fBpostclean\fP wird ausgeführt und, falls \fB\-tc\fP oder \fB\-\-post\-clean\fP +angegeben ist, erneut \fBfakeroot debian/rules clean\fP aufgerufen. +.IP \fB9.\fP 3 +\fBdpkg\-source \-\-after\-build\fP wird aufgerufen. +.IP \fB10.\fP 3 +Der Hook \fBcheck\fP wird ausgeführt und ein Paketprüfprogramm für die Datei +\&\fB.changes\fP aufgerufen (falls ein Befehl in \fBDEB_CHECK_COMMAND\fP oder mit +\fB\-\-check\-command\fP angegeben ist). +.IP \fB11.\fP 3 +Der Hook \fBsign\fP wird ausgeführt und \fBgpg2\fP oder \fBgpg\fP aufgerufen (so +lange es sich nicht um einen „UNRELEASED“\-Bau handelt oder \fB\-\-no\-sign\fP +angegeben wurde), um die \fB.dsc\fP\-Datei (falls vorhanden und \fB\-us\fP oder +\fB\-\-unsigned\-source\fP nicht angegeben wurde), die \fB.buildinfo\fP\-Datei (falls +\fB\-ui\fP, \fB\-\-unsigned\-buildinfo\fP, \fB\-uc\fP oder \fB\-\-unsigned\-changes\fP nicht +angegeben wurden) und die \fB.changes\fP\-Datei (falls \fB\-uc\fP oder +\fB\-\-unsigned\-changes\fP nicht angegeben wurde) zu signieren. +.IP \fB12.\fP 3 +Der Hook \fBdone\fP wird ausgeführt. +. +.SH OPTIONEN +Alle langen Optionen können auf der Befehlszeile oder im +\fBdpkg\-buildpackage\fP\-System und Benutzerkonfigurationsdateien angegeben +werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine Option +(exakt die gleiche wie die Befehlszeilenoption, nur ohne führende +Bindestriche) oder ein Kommentar (falls sie mit ‚\fB#\fP’) beginnt). + +.TP +\fB\-\-build=\fP\fITyp\fP +Spezifiziert den Bau\-\fITyp\fP aus einer Kommata\-getrennten Liste von +Komponenten (seit Dpkg 1.18.5). Wird an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben. + +Die erlaubten Werte sind: +.RS +.TP +\fBsource\fP +Baut das Quellpaket. Hinweis: Falls Sie diesen Wert alleine verwenden und +falls Sie einfach das Quellpaket aus einem sauberen Quellbaum (neu) bauen +möchten, ist die Verwendung von \fBdpkg\-source\fP immer die bessere Option, da +dafür keine Bauabhängigkeiten installiert sein müssen, die ansonsten +benötigt werden, um das Ziel \fBclean\fP aufzurufen. +.TP +\fBany\fP +Baut das architekturspezifische Binärpaket. +.TP +\fBall\fP +Baut die architekturunabhängigen Binärpakete. +.TP +\fBbinary\fP +Baut die architekturspezifischen und \-unabhängigen Binärpakete. Dies ist ein +Alias für \fBany,all\fP. +.TP +\fBfull\fP +Baut alles. Dies ist ein Alias für \fBsource,any,all\fP und identisch zum +Standardfall, wenn keine Bauoptionen festgelegt werden. +.RE +.TP +\fB\-g\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source,all\fP (seit Dpkg 1.17.11). +.TP +\fB\-G\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source,any\fP (seit Dpkg 1.17.11). +.TP +\fB\-b\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=binary\fP oder \fB\-\-build=any,all\fP. +.TP +\fB\-B\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=any\fP. +.TP +\fB\-A\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=all\fP. +.TP +\fB\-S\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source\fP. +.TP +\fB\-F\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=full\fP, \fB\-\-build=source,binary\fP oder +\fB\-\-build=source,any,all\fP (seit Dpkg 1.15.8). +.TP +\fB\-\-target=\fP\fIZiel\fP[,…] +.TQ +\fB\-\-target \fP\fIZiel\fP[,…] +.TQ +\fB\-T\fP, \fB\-\-rules\-target=\fP\fIZiel\fP[,…] +Ruft \fBdebian/rules\fP \fIZiel\fP einmal pro angegebenem Ziel auf, nachdem die +Bauumgebung eingerichtet wurde (außer dass \fBdpkg\-source \-\-before\-build\fP +aufgerufen wird) und beendet den Paketbauprozess hier (seit Dpkg 1.15.0, +lange Optionen seit Dpkg 1.18.8, Unterstützung für mehrere Ziele seit Dpkg +1.18.16). Falls auch \fB\-\-as\-root\fP angegeben wurde, wird der Befehl mit +root\-Rechten ausgeführt (siehe \fB\-\-root\-command\fP). Beachten Sie, dass +bekannte Ziele, die als Root ausgeführt werden müssen, diese Option nicht +benötigen (d.h. die Ziele \fBclean\fP, \fBbinary\fP, \fBbinary\-arch\fP und +\fBbinary\-indep\fP). +.TP +\fB\-\-as\-root\fP +Ergibt nur mit \fB\-\-target\fP einen Sinn (seit Dpkg 1.15.0). Erfordert, dass +das Ziel mit Root\-Rechten ausgeführt wird. +.TP +\fB\-si\fP +.TQ +\fB\-sa\fP +.TQ +\fB\-sd\fP +.TQ +\fB\-v\fP\fIVersion\fP +.TQ +\fB\-C\fP\fIÄnderungsbeschreibung\fP +.TQ +\fB\-m\fP, \fB\-\-release\-by=\fP\fIBetreueradresse\fP +.TQ +\fB\-e\fP, \fB\-\-build\-by=\fP\fIBetreueradresse\fP +Wird unverändert an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben. Lesen Sie dessen +Handbuchseite. +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-host\-arch\fP \fIArchitektur\fP +Spezifiziert die Debian\-Architektur, für die gebaut wird (lange Option seit +Dpkg 1.17.17). Die Architektur der Maschine, auf der gebaut wird, wird +automatisch bestimmt, und ist auch die Voreinstellung für die Wirtmaschine +(„host machine“). +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-host\-type\fP \fIGNU\-Systemtyp\fP +Gibt den GNU\-Systemtyp, für den wir bauen, an (lange Option seit Dpkg +1.17.17). Er kann anstelle von \fB\-\-host\-arch\fP oder als Ergänzung verwandt +werden, um den Standard\-GNU\-Systemtyp der Host\-Debian\-Architektur außer +Kraft zu setzen. +.TP +\fB\-\-target\-arch\fP \fIArchitektur\fP +Gibt die Debian\-Architektur, für die die gebauten Programme bauen werden, an +(seit Dpkg 1.17.17). Die Voreinstellung ist die Host\-Maschine. +.TP +\fB\-\-target\-type\fP \fIGNU\-Systemtyp\fP +Gibt den GNU\-Systemtyp, für den die gebauten Programme bauen werden, an +(seit Dpkg 1.17.17). Er kann anstelle von \fB\-\-target\-arch\fP oder als +Ergänzung verwandt werden, um den Standard\-GNU\-Systemtyp der +Ziel\-Debian\-Architektur zu überschreiben. +.TP +\fB\-P\fP, \fB\-\-build\-profiles=\fP\fIProfil\fP[\fB,\fP…] +Gibt als Kommata\-getrennte Liste die zu bauenden Profile an (seit Dpkg +1.17.2, lange Optionen seit Dpkg 1.18.8). Standardmäßig wird für kein +bestimmtes Profil gebaut. Setzt sie auch (als durch Leerzeichen getrennte +Liste) in die Umgebungsvariable \fBDEB_BUILD_PROFILES\fP. Dies erlaubt +beispielsweise \fBdebian/rules\fP\-Dateien, diese Information für den Bau unter +bestimmten Bedingungen zu nutzen. +.TP +\fB\-j\fP, \fB\-\-jobs\fP[=\fIAufträge\fP|\fBauto\fP] +Anzahl an Aufträgen, die simultan laufen dürfen, Anzahl von Aufträgen, die +zur Anzahl der verfügbaren Prozessoren passt, falls \fBauto\fP angegeben ist +(seit Dpkg 1.17.10) oder eine unbegrenzte Anzahl, falls \fIAufträge\fP nicht +angegeben ist, äquivalent zu der Option von \fBmake\fP(1) mit dem gleichen +Namen (seit Dpkg 1.14.7, lange Option seit Dpkg 1.18.8). Fügt sich selbst zu +der Umgebungsvariablen \fBMAKEFLAGS\fP hinzu, was dazu führen sollte, dass alle +folgenden Aufrufe von Make diese Option erben werden. Damit wird dem Paket +die Parallel\-Einstellung aufgezwungen (und möglicherweise dem Bausystem der +Originalautoren, falls dieses Make verwendet), unabhängig von deren +Unterstützung für paralleles Bauen. Dies kann zu Fehlern beim Bauen +führen. Fügt auch \fBparallel=\fP\fIAufträge\fP oder \fBparallel\fP zu der +Umgebungsvariablen \fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP hinzu, was es debian/rules\-Dateien +erlaubt, diese Information für eigene Zwecke zu verwenden. Der Wert \fB\-j\fP +setzt die Option \fBparallel=\fP\fIAufträge\fP oder die Option \fBparallel\fP in der +Umgebungsvariable \fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP außer Kraft. Beachten Sie, dass der +Wert \fBauto\fP durch die tatsächliche Anzahl der derzeitig aktiven Prozessoren +ersetzt wird und somit nicht an irgendeinen Kindprozess weitergereicht +wird. Falls die Anzahl der verfügbaren Prozessoren nicht ermittelt werden +kann, fällt der Code auf eine serielle Abarbeitung zurück (seit Dpkg +1.18.15). Dies sollte aber nur auf exotischen und nicht unterstützten +Systemen passieren. +.TP +\fB\-J\fP, \fB\-\-jobs\-try\fP[=\fIAufträge\fP|\fBauto\fP] +Diese Option (seit Dpkg 1.18.2, lange Option seit Dpkg 1.18.8) ist +äquivalent zu der Option \fB\-j\fP, allerdings setzt sie die Umgebungsvariable +\fBMAKEFLAGS\fP nicht und ist daher sicherer mit allen Paketen zu benutzen, +auch denen, die nicht sicher parallel bauen. + +\fBauto\fP ist das Standardverhalten (seit Dpkg 1.18.11). Durch Setzen der +Anzahl von Aufträgen auf 1 wird das serielle Verhalten wiederhergestellt. +.TP +\fB\-D\fP, \fB\-\-check\-builddeps\fP +Prüft Bauabhängigkeiten und \-konflikte; Abbruch, falls diese nicht erfüllt +sind (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Dies ist das Standardverhalten. +.TP +\fB\-d\fP, \fB\-\-no\-check\-builddeps\fP +Überprüft Bauabhängigkeiten und \-konflikte nicht (lange Option seit Dpkg +1.18.8). +.TP +\fB\-\-ignore\-builtin\-builddeps\fP +Prüft die eingebauten Bauabhängigkeiten und \-konflikte nicht (seit Dpkg +1.18.2). Es gibt distributionsabhängige spezifische implizite +Abhängigkeiten, die normalerweise in der Bauumgebung benötigt werden, die +sogenannte „Build\-Essential“\-Paketgruppe. +.TP +\fB\-\-rules\-requires\-root\fP +Berücksichtigt das Feld \fBRules\-Requires\-Root\fP nicht, sondern fällt auf den +alten Vorgabewert zurück (seit Dpkg 1.19.1). +.TP +\fB\-nc\fP, \fB\-\-no\-pre\-clean\fP +Bereinigt den Quellbaum vor dem Bau nicht (lange Option seit Dpkg +1.18.8). Impliziert \fB\-b\fP, falls ansonsten nichts aus \fB\-F\fP, \fB\-g\fP, \fB\-G\fP, +\fB\-B\fP, \fB\-A\fP oder \fB\-S\fP gewählt wurde. Impliziert \fB\-d\fP mit \fB\-S\fP (seit Dpkg +1.18.0). +.TP +\fB\-\-pre\-clean\fP +Bereinigt den Quellbaum vor dem Bau (seit Dpkg 1.18.8). Dies ist das +Standardverhalten. +.TP +\fB\-tc\fP, \fB\-\-post\-clean\fP +Bereinigt den Quellbaum (verwendet \fIroot\-werde\-Befehl\fP \fBdebian/rules +clean\fP), nachdem das Paket gebaut wurde (lange Option seit Dpkg 1.18.8). +.TP +\fB\-\-no\-post\-clean\fP +Bereinigt den Quellbaum nicht, nachdem das Paket gebaut wurde (seit Dpkg +1.19.1). Dies ist das Standardverhalten. +.TP +\fB\-r\fP, \fB\-\-root\-command=\fP\fIroot\-werde\-Befehl\fP +Wenn \fBdpkg\-buildpackage\fP einen Teil des Bauprozesses als Root ausführen +muss, stellt es dem auszuführenden Befehl den \fIroot\-werde\-Befehl\fP voran, +falls dieser angegeben wurde (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Andernfalls +wird standardmäßig \fBfakeroot\fP verwendet, falls es vorhanden ist. Der +\fIroot\-werde\-Befehl\fP sollte der Name des Programmes im \fBPATH\fP sein und wird +als Argumente den Namen des wirklich auszuführenden Befehles und dessen +Argumente erhalten. \fIroot\-werde\-Befehl\fP kann Parameter enthalten (die durch +Leerzeichen voneinander getrennt sein müssen), aber keine +Shell\-Metazeichen. Typischerweise ist der \fIroot\-werde\-Befehl\fP \fBfakeroot\fP, +\fBsudo\fP, \fBsuper\fP oder \fBreally\fP. \fBsu\fP ist nicht geeignet, da es nur die +Shell des Benutzers mit \fB\-c\fP aufrufen kann, anstatt Argumente individuell +zur Ausführung des Programms zu übergeben. +.TP +\fB\-R\fP, \fB\-\-rules\-file=\fP\fIrules\-Datei\fP +Der Bau eines Debian\-Pakets erfolgt gewöhnlich durch Aufruf von +\fBdebian/rules\fP als ein Befehl mit mehreren Standardparametern (seit Dpkg +1.14.17, lange Option seit Dpkg 1.18.8). Mit dieser Option ist es möglich, +einen anderen Programmaufruf zum Bau des Paketes zu verwenden (es können +durch Leerzeichen getrennte Parameter angegeben werden). Alternativ kann die +Standard\-rules\-Datei mit einem anderen Make\-Programm ausgeführt werden (zum +Beispiel durch die Verwendung von \fB/usr/local/bin/make \-f debian/rules\fP als +\fIrules\-Datei\fP). +.TP +\fB\-\-check\-command=\fP\fIPrüfbefehl\fP +Befehl, der zum Prüfen der \fB.changes\fP\-Datei selbst und sämtlichen in der +Datei referenzierten Artefakten verwandt wird (seit Dpkg 1.17.6). Der Befehl +sollte den Pfadnamen der \fB.changes\fP als Argument erhalten. Dieser Befehl +ist normalerweise \fBlintian\fP. +.TP +\fB\-\-check\-option=\fP\fIOpt\fP +Option \fIOpt\fP an den \fIPrüfbefehl\fP, der mit \fBDEB_CHECK_COMMAND\fP oder +\fB\-\-check\-command\fP angegeben wurde, übergeben (seit Dpkg 1.17.6). Kann +mehrfach verwandt werden. +.TP +\fB\-\-hook\-\fP\fIHook\-Name\fP\fB=\fP\fIHook\-Befehl\fP +Setzt den angegebenen Shell\-Code \fIHook\-Befehl\fP als den Hook \fIHook\-Name\fP, +der an den Zeitpunkten läuft, die in den Ablaufschritten angegeben sind +(seit Dpkg 1.17.6). Die Hooks werden immer ausgeführt, selbst falls die +folgende Aktion nicht durchgeführt wird (außer beim Hook \fBbinary\fP). Alle +Hooks werden in dem entpackten Quellverzeichnis ausgeführt. + +Hinweis: Hooks können den Bauprozess beeinflussen und zu Baufehlern führen, +falls ihre Befehle fehlschlagen, was unerwartete Folgen haben könnte. Passen +Sie daher auf. + +Die derzeit unterstützten \fIHook\-Name\fPn sind: + +\fBinit preclean source build binary buildinfo changes postclean check sign +done\fP + +Der \fIHook\-Befehl\fP unterstützt die folgende Ersetzungsformatzeichenkette, +die vor seiner Ausführung angewandt wird: + +.RS +.TP +\fB%%\fP +Ein einzelnes %\-Zeichen. +.TP +\fB%a\fP +Ein logischer Wert (0 oder 1), der darstellt, ob die folgende Aktion +ausgeführt wird oder nicht. +.TP +\fB%p\fP +Der Quellpaketname. +.TP +\fB%v\fP +Die Quellpaket\-Version. +.TP +\fB%s\fP +Die Quellpaket\-Version (ohne die Epoche). +.TP +\fB%u\fP +Die Original\- (Upstream\-)Version. +.RE +.TP +\fB\-\-buildinfo\-option=\fP\fIOpt\fP +Option \fIOpt\fP an \fBdpkg\-genbuildinfo\fP weitergeben (seit Dpkg 1.18.11). Kann +mehrfach verwandt werden. +.TP +\fB\-p\fP, \fB\-\-sign\-command=\fP\fISignaturbefehl\fP +Wenn \fBdpkg\-buildpackage\fP GPG zum Signieren einer Quellsteuerdatei (\fB.dsc\fP) +oder einer \fB.changes\fP\-Datei benötigt, wird es statt \fBgpg2\fP oder \fBgpg\fP den +\fISignaturbefehl\fP ausführen (und dabei falls notwendig den \fBPATH\fP +durchsuchen) (lange Option seit Dpkg 1.18.8). \fISignaturbefehl\fP wird alle +Argumente erhalten, die \fBgpg2\fP oder \fBgpg\fP erhalten +hätte. \fISignaturbefehl\fP sollte keine Leerzeichen oder andere Metazeichen +der Shell enthalten. +.TP +\fB\-k\fP, \fB\-\-sign\-key=\fP\fISchlüsselkennung\fP +Geben Sie die Schlüsselkennung zur Signatur von Paketen an (lange Option +seit Dpkg 1.18.8). +.TP +\fB\-us\fP, \fB\-\-unsigned\-source\fP +Das Quellpaket nicht signieren (lange Option seit Dpkg 1.18.8). +.TP +\fB\-ui\fP, \fB\-\-unsigned\-buildinfo\fP +Die \fB.buildinfo\fP\-Datei nicht signieren (seit Dpkg 1.18.19). +.TP +\fB\-uc\fP, \fB\-\-unsigned\-changes\fP +Die \fB.changes\fP\- und die \fB.buildinfo\fP Datei nicht signieren (lange Option +seit Dpkg 1.18.8). +.TP +\fB\-\-no\-sign\fP +Keine Datei signieren, das schließt Quellpakete, die Datei \fB.buildinfo\fP und +die Datei \fB.changes\fP ein (seit Dpkg 1.18.20). +.TP +\fB\-\-force\-sign\fP +Das Signieren der entstehenden Dateien erzwingen (seit Dpkg 1.17.0), +unabhängig von \fB\-us\fP, \fB\-\-unsigned\-source\fP, \fB\-ui\fP, +\fB\-\-unsigned\-buildinfo\fP, \fB\-uc\fP, \fB\-\-unsigned\-changes\fP oder anderen internen +Heuristiken. +.TP +\fB\-sn\fP +.TQ +\fB\-ss\fP +.TQ +\fB\-sA\fP +.TQ +\fB\-sk\fP +.TQ +\fB\-su\fP +.TQ +\fB\-sr\fP +.TQ +\fB\-sK\fP +.TQ +\fB\-sU\fP +.TQ +\fB\-sR\fP +.TQ +\fB\-i\fP, \fB\-\-diff\-ignore\fP[=\fIregex\fP] +.TQ +\fB\-I\fP, \fB\-\-tar\-ignore\fP[=\fIMuster\fP] +.TQ +\fB\-z\fP, \fB\-\-compression\-level=\fP\fIStufe\fP +.TQ +\fB\-Z\fP, \fB\-\-compression=\fP\fIKomprimierer\fP +Wird unverändert an \fBdpkg\-source\fP weitergegeben. Lesen Sie dessen +Handbuchseite. +.TP +\fB\-\-source\-option=\fP\fIOpt\fP +Option \fIOpt\fP an \fBdpkg\-source\fP weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann +mehrfach verwandt werden. +.TP +\fB\-\-changes\-option=\fP\fIOpt\fP +Option \fIOpt\fP an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann +mehrfach verwandt werden. +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +.TQ +\fB\-\-admindir \fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank (seit Dpkg 1.14.0). Der +Standardort ist \fI%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.SS "Externe Umgebung" +.TP +\fBDEB_CHECK_COMMAND\fP +Falls gesetzt, wird er zum Prüfen der \fB.changes\fP\-Datei verwandt (seit Dpkg +1.17.6). Wird durch die Option \fB\-\-check\-command\fP außer Kraft gesetzt. +.TP +\fBDEB_SIGN_KEYID\fP +Falls gesetzt, wird er zum Signieren der \fB.changes\fP\- und \fB.dsc\fP\-Dateien +verwandt (seit Dpkg 1.17.2). Wird durch die Option \fB\-\-sign\-key\fP außer Kraft +gesetzt. +.TP +\fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP +Falls gesetzt, wird sie eine durch Leerraumzeichen getrennte Liste von +Optionen enthalten, die den Bauprozess in \fIdebian/rules\fP und das Verhalten +einiger Dpkg\-Befehle beeinflussen könnten. + +Mit \fBnocheck\fP wird die Variable \fBDEB_CHECK_COMMAND\fP ignoriert. Mit +\fBparallel=\fP\fIN\fP werden die parallelen Aufträge auf \fIN\fP gesetzt, was durch +die Option \fB\-\-jobs\-try\fP außer Kraft gesetzt wird. +.TP +\fBDEB_BUILD_PROFILES\fP +Falls gesetzt, wird es als aktive(s) Bau\-Profil(e) für das zu bauende Paket +verwandt (seit Dpkg 1.17.2). Es ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste +von Profilnamen. Wird durch die Option \fB\-P\fP außer Kraft gesetzt. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). + +.SS "Interne Umgebung" +Selbst falls \fBdpkg\-buildpackage\fP einige Variablen exportiert, sollte +\fBdebian/rules\fP sich nicht auf ihr Vorhandensein verlassen, sondern +stattdessen die entsprechende Schnittstelle verwenden, um die benötigten +Werte abzufragen, da diese Datei der Haupteintrittspunkt für den Bau von +Paketen ist und es möglich sein soll, sie unabhängig aufrufen zu können. + +.TP +\fBDEB_BUILD_*\fP +.TQ +\fBDEB_HOST_*\fP +.TQ +\fBDEB_TARGET_*\fP +Beim Aufruf von \fBdpkg\-architecture\fP werden die Parameter von \fB\-a\fP und +\fB\-t\fP durchgereicht. Jede Variable, die von seiner Option \fB\-s\fP ausgegeben +wird, wird in die Bauumgebung integriert. +.TP +\fBDEB_RULES_REQUIRES_ROOT\fP +Diese Variable wird auf den Wert, der aus dem Feld \fBRules\-Requires\-Root\fP +oder von der Befehlszeile erhalten wird, gesetzt. Wenn gesetzt, wird er ein +gültiger Wert für das Feld \fBRules\-Requires\-Root\fP sein. Er wird dazu +verwandt, \fBdebian/rules\fP anzugeben, ob die Spezifikation +\fBrootless\-builds.txt\fP unterstützt wird. +.TP +\fBDEB_GAIN_ROOT_CMD\fP +Diese Variable wird auf \fIroot\-werde\-Befehl\fP gesetzt, wenn das Feld +\fBRules\-Requires\-Root\fP auf einen von \fBno\fP und \fBbinary\-targets\fP +verschiedenen Wert gesetzt wird. +.TP +\fBSOURCE_DATE_EPOCH\fP +Diese Variable wird auf den Unix\-Zeitstempel seit der Epoche des letzten +Eintrags in \fIdebian/changelog\fP gesetzt, falls sie noch nicht definiert ist. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%PKGCONFDIR%/buildpackage.conf\fP +Systemweite Konfigurationsdatei +.TP +\fI$XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildpackage.conf\fP oder +.TQ +\fI$HOME/.config/dpkg/buildpackage.conf\fP +Benutzerkonfigurationsdatei +. +.SH BEMERKUNGEN +.SS "Kompilierschalter werden nicht mehr exportiert" +Zwischen Dpkg 1.14.17 and 1.16.1 exportierte \fBdpkg\-buildpackage\fP +Kompilierschalter (\fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP, \fBCPPFLAGS\fP und +\fBLDFLAGS\fP) mit Werten, die von \fBdpkg\-buildflags\fP geliefert wurden. Dies +ist nicht mehr der Fall. +.SS "Standard Bauziele" +\fBdpkg\-buildpackage\fP verwendet seit Dpkg 1.16.2 die Ziele \fBbuild\-arch\fP und +\fBbuild\-indep\fP. Diese Ziele sind daher verpflichtend. Um aber Baufehler bei +existierenden Paketen zu vermeiden und um den Übergang zu erleichtern, (und +seit Dpkg 1.18.8 falls das Quellpaket nicht sowohl architekturabhängige wie +\-unabhängige Binärpakete baut) wird es auf das Ziel \fBbuild\fP zurückfallen, +falls \fBmake \-f debian/rules \-qn\fP \fIBauziel\fP den Rückgabewert 2 liefert. +.SH FEHLER +Es sollte möglich sein, Leerzeichen und Metazeichen der Shell und +Anfangsargumente für \fIroot\-werde\-Befehl\fP und \fISignaturbefehl\fP anzugeben. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdpkg\-source\fP(1), \fBdpkg\-architecture\fP(1), \fBdpkg\-buildflags\fP(1), +\fBdpkg\-genbuildinfo\fP(1), \fBdpkg\-genchanges\fP(1), \fBfakeroot\fP(1), +\fBlintian\fP(1), \fBgpg2\fP(1), \fBgpg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-checkbuilddeps.man b/man/de/dpkg-checkbuilddeps.man new file mode 100644 index 0000000..7fed495 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-checkbuilddeps.man @@ -0,0 +1,112 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-checkbuilddeps(1) +.\" +.\" Copyright © 2001 Joey Hess <joeyh@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-checkbuilddeps 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-checkbuilddeps \- Bauabhängigkeiten und \-konflikte überprüfen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-checkbuilddeps\fP [\fIOption\fP …] [\fISteuerdatei\fP] +. +.SH BESCHREIBUNG +Dieses Programm überprüft die im System installierten Pakete gegen die +Bauabhängigkeiten und Baukonflikte, die in der \fBcontrol\fP\-Datei aufgeführt +sind. Falls welche davon nicht erfüllt sind, zeigt es diese an und beendet +sich mit einem von Null verschiedenen Rückgabewert. +.P +Standardmäßig wird \fBdebian/control\fP gelesen, aber ein alternativer +\fBcontrol\fP\-Dateiname kann auf der Befehlszeile angegeben werden. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank (seit Dpkg 1.14.0). Der +Standardort ist \fI%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-A\fP +Ignoriert \fBBuild\-Depends\-Indep\fP und \fBBuild\-Conflicts\-Arch\fP\-Zeilen (seit +Dpkg 1.16.4). Verwenden Sie dies, wenn nur architekturunabhängige Pakete +gebaut werden oder kombinieren Sie es mit \fB\-B\fP, wenn nur ein Quellpaket +gebaut werden soll. +.TP +\fB\-B\fP +Ignoriert \fBBuild\-Depends\-Indep\fP und +\fBBuild\-Conflicts\-Indep\fP\-Zeilen. Verwenden Sie dies, wenn nur +architekturabhängige Pakete gebaut werden oder kombinieren Sie es mit \fB\-A\fP, +wenn nur ein Quellpaket gebaut werden soll. +.TP +\fB\-I\fP +Ignoriert eingebaute Bauabhängigkeiten und \-konflikte (seit Dpkg +1.18.2). Dies sind implizite Abhängigkeiten, die normalerweise in einer +bestimmten Distribution benötigt werden, die sogenannte +„Build\-Essential“\-Paketgruppe. +.TP +\fB\-d \fP\fIZeichenkette\-für\-Bauabhängigkeiten\fP +.TP +\fB\-c \fP\fIZeichenkette\-für\-Baukonflikte\fP +Verwendet die angegebenen Bauabhängigkeiten/\-konflikte statt denen der Datei +\fIdebian/control\fP (seit Dpkg 1.14.17). +.TP +\fB\-a \fP\fIArchitektur\fP +Überprüft Bauabhängigkeiten/\-konflikte unter der Annahme, dass das Paket in +der Datei \fBcontrol\fP für die angegebene Host\-Architektur statt für die +Architektur des aktuellen Systems gebaut werden soll (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fB\-P \fP\fIProfil\fP[\fB,\fP…] +Überprüft Bauabhängigkeiten/\-konflikte unter der Annahme, dass das Paket in +der Datei \fBcontrol\fP für das/die angegebene(n) Bauprofil(e) gebaut werden +soll (seit Dpkg 1.17.2). Das Argument ist eine Kommata\-getrennte Liste von +Profilnamen. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDEB_BUILD_PROFILES\fP +Falls gesetzt, wird es als aktive(s) Bau\-Profil(e) für das zu bauende Paket +verwandt. Es ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste von +Profilnamen. Wird durch die Option \fB\-P\fP außer Kraft gesetzt. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-deb.man b/man/de/dpkg-deb.man new file mode 100644 index 0000000..d79e43a --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-deb.man @@ -0,0 +1,297 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-deb(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 1999 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-deb 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-deb \- Manipulationswerkzeug für Debian\-Paketarchive (.deb) +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-deb\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-deb\fP packt und entpackt Debian\-Archive und stellt Informationen über +sie bereit. +.PP +Verwenden Sie \fBdpkg\fP, um Pakete auf Ihrem System hinzuzufügen oder zu +entfernen. +.PP +Sie können \fBdpkg\-deb\fP durch Aufruf von \fBdpkg\fP mit beliebigen Optionen, die +Sie an \fBdpkg\-deb\fP übergeben wollen, aufrufen. \fBdpkg\fP erkennt, dass Sie +\fBdpkg\-deb\fP wollten und wird es für Sie ausführen. +.PP +Bei den meisten Befehlen, die ein Archiv als Eingabeargument erwarten, kann +der Archivname von der Standardeingabe gelesen werden, wenn er als einzelnes +Minuszeichen („\fB\-\fP“) angegeben ist. Falls dies nicht unterstützt wird, ist +dies in der jeweiligen Beschreibung des Befehls dokumentiert. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-b\fP, \fB\-\-build\fP \fIProgrammverzeichnis\fP [\fIArchiv\fP|\fIVerzeichnis\fP] +Legt ein Debian\-Archiv aus dem Dateisystembaum, der in +\fIProgrammverzeichnis\fP gespeichert ist, an. \fIProgrammverzeichnis\fP muss ein +\fBDEBIAN\fP\-Unterverzeichnis aufweisen, das die Dateien mit Steuerinformation +wie die \fBcontrol\fP\-Datei selbst enthält. Dieses Verzeichnis wird \fInicht\fP in +dem Dateisystemarchiv des Binärpakets auftauchen, sondern die Dateien selbst +werden in den Steuer\-Informationsbereich des Binärpakets gepackt. + +Falls Sie nicht \fB\-\-nocheck\fP angeben, wird \fBdpkg\-deb\fP \fBDEBIAN/control\fP +lesen und es auswerten. Es prüft die Datei auf Syntax\-Fehler und andere +Probleme und zeigt den Namen des zu bauenden Binärpakets an. \fBdpkg\-deb\fP +wird auch die Rechte der Betreuer\-Skripte und anderer Dateien im +\fBDEBIAN\fP\-Steuer\-Informationsverzeichnis prüfen. + +Falls kein \fIArchiv\fP angegeben ist, wird \fBdpkg\-deb\fP das Paket in die Datei +\fIProgrammverzeichnis\fP\fB.deb\fP schreiben. + +Falls das anzulegende Archiv bereits existiert, wird es überschrieben. + +Falls das zweite Argument ein Verzeichnis ist, wird \fBdpkg\-deb\fP in die Datei +\fIVerzeichnis\fP\fB/\fP\fIPaket\fP\fB_\fP\fIVersion\fP\fB_\fP\fIArch\fP\fB.deb.\fP schreiben. Wenn +ein Zielverzeichnis statt einer Datei angegeben ist, darf die Option +\fB\-\-nocheck\fP nicht verwendet werden (da \fBdpkg\-deb\fP die Paketsteuerdatei +lesen und auswerten muss, um den zu verwendenden Dateinamen zu bestimmen). +.TP +\fB\-I\fP, \fB\-\-info\fP \fIArchiv\fP [\fISteuer\-Dateiname\fP …] +Stellt Informationen über ein Binärpaketarchiv bereit. + +Falls keine \fISteuer\-Dateiname\fPn angegeben sind, wird es eine +Zusammenfassung des Inhalts des Pakets sowie dessen \fBcontrol\fP\-Datei +ausgeben. + +Falls \fISteuer\-Dateiname\fPn angegeben sind, wird \fBdpkg\-deb\fP diese in der +angegebenen Reihenfolge ausgeben; falls einige der Komponenten nicht +vorhanden sind, wird es eine Fehlermeldung nach Stderr über jede ausgeben +und sich mit dem Status 2 beenden. +.TP +\fB\-W\fP, \fB\-\-show\fP \fIArchiv\fP +Stellt Informationen über Binärpaketarchive im Format dar, das mit dem +Argument \fB\-\-showformat\fP angegeben wurde. Das Standardformat zeigt den +Paketnamen und die Paketversion in einer Zeile, getrennt durch einen +Tabulator. +.TP +\fB\-f\fP, \fB\-\-field\fP \fIArchiv\fP [\fISteuer\-Feldname\fP …] +Entpackt die Informationen der \fBcontrol\fP\-Datei aus einem Binärpaketarchiv. + +Falls keine \fISteuer\-Feldname\fPn angegeben sind, gibt es die gesamte +\fBcontrol\fP\-Datei aus. + +Falls welche angegeben sind, gibt \fBdpkg\-deb\fP ihren Inhalt in der +Reihenfolge aus, in der sie in der \fBcontrol\fP\-Datei angegeben sind. Falls +mehr als ein \fISteuer\-Feldname\fP angegeben ist, stellt \fBdpkg\-deb\fP jedem +Inhalt seinen Feldnamen (und einen Doppelpunkt mit Leerzeichen) voran. + +Falls angeforderte Felder nicht gefunden werden, wird kein Fehler gemeldet. +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-contents\fP \fIArchiv\fP +Listet den Inhalt des Dateisystem\-Archivanteils des Paketarchivs auf. Die +Ausgabe erfolgt derzeit in dem Format, das von \fBtar\fP in der ausführlichen +Auflistung erstellt wird. +.TP +\fB\-x\fP, \fB\-\-extract\fP \fIArchiv\-Verzeichnis\fP +Entpackt den Dateisystembaum aus einem Paketarchiv in das angegebene +Verzeichnis. + +Beachten Sie, dass das Entpacken eines Pakets in das Wurzelverzeichnis +\fInicht\fP zu einer korrekten Installation führt! Verwenden Sie \fBdpkg\fP zur +Paketinstallation. + +\fIVerzeichnis\fP (aber nicht die übergeordneten) wird, falls notwendig, +angelegt. Seine Rechte werden angepasst, um mit dem Inhalt des Pakets +übereinzustimmen. +.TP +\fB\-X\fP, \fB\-\-vextract\fP \fIArchiv\-Verzeichnis\fP +Ist wie \fB\-\-extract\fP (\fB\-x\fP) mit \fB\-\-verbose\fP (\fB\-v\fP), das beim Arbeiten +eine Liste von entpackten Dateien ausgibt. +.TP +\fB\-R\fP, \fB\-\-raw\-extract\fP \fIArchiv\-Verzeichnis\fP +Entpackt den Dateisystembaum aus einem Paketarchiv in ein angegebenes +Verzeichnis und die Steuerinformationsdateien in das +\fBDEBIAN\fP\-Unterverzeichnis des angegebenen Verzeichnisses (seit Dpkg +1.16.1). + +Das Zielverzeichnis (aber nicht übergeordnete) wird, falls notwendig, +angelegt. + +Das Eingebearchiv wird (derzeit) nicht sequenziell verarbeitet, daher wird +das Einlesen von der Standardeingabe („\fB\-\fP“) \fBnicht\fP unterstützt. +.TP +\fB\-\-ctrl\-tarfile\fP \fIArchiv\fP +Entnimmt die Steuerdaten aus einem Binärpaket und schickt sie zur +Standardausgabe im \fBtar\fP\-Format (seit Dpkg 1.17.14. Dies kann zusammen mit +\fBtar\fP(1) verwendet werden, um eine bestimmte \fBcontrol\fP\-Datei aus einem +Paketarchiv zu extrahieren. Das Eingabearchiv wird immer sequenziell +verarbeitet. +.TP +\fB\-\-fsys\-tarfile\fP \fIArchiv\fP +Entnimmt die Dateisystembaumdaten aus einem Binärpaket und schickt sie zur +Standardausgabe im \fBtar\fP\-Format. Dies kann zusammen mit \fBtar\fP(1) verwendet +werden, um eine bestimmte Datei aus einem Paketarchiv zu extrahieren. Das +Eingabearchiv wird immer sequenziell verarbeitet. +.TP +\fB\-e\fP, \fB\-\-control\fP \fIArchiv\fP [\fIVerzeichnis\fP] +Entpackt die Steuer\-Informationsdateien aus einem Paketarchiv in das +angegebene Verzeichnis. + +Falls kein Verzeichnis angegeben ist, wird das Unterverzeichnis \fBDEBIAN\fP im +aktuellen Verzeichnis verwendet. + +Das Zielverzeichnis (aber nicht übergeordnete) wird, falls notwendig, +angelegt. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-showformat=\fP\fIFormat\fP +Diese Option wird dazu verwendet, das Format der Ausgabe anzugeben, das +\fB\-\-show\fP verwenden wird. Das Format ist eine Zeichenkette, die für jedes +aufgeführte Paket ausgegeben wird. + +Die Zeichenkette darf jedes Statusfeld in der Form „${\fIFeldname\fP}“ +referenzieren, eine Liste der möglichen Felder kann leicht mittels \fB\-I\fP für +das gleiche Paket ermittelt werden. Eine komplette Erläuterung der +Formatieroptionen (darunter die Escape\-Sequenzen und Feld\-Tabulatoren) kann +in der Erklärung der Option \fB\-\-showformat\fP von \fBdpkg\-query\fP(1) gefunden +werden. + +Die Voreinstellung für dieses Feld ist „${Package}\et${Version}\en“. +.TP +\fB\-z\fP\fIKomprimierstufe\fP +Gibt die Komprimierstufe an, die im Komprimier\-Backendprogramm beim Bau +eines Pakets verwendet werden soll. Standardmäßig ist dies 9 für Gzip, 6 für +Xz. Die akzeptierten Werte innerhalb von 0\-9 sind: 0 wird auf den +Komprimierer „none“ für Gzip einstellen. Vor Dpkg 1.16.2 war die Stufe 0 +äquivalent zu dem Komprimierer „none“ für alle Komprimierer. +.TP +\fB\-S\fP\fIKomprimierstrategie\fP +Gibt die zu verwendende Komprimierstrategie an, die für den +Komprimierer\-Backend beim Bau eines Pakets verwandt werden soll (seit Dpkg +1.16.2). Erlaubte Werte sind \fBnone\fP (seit Dpkg 1.16.4), \fBfiltered\fP, +\fBhuffman\fP, \fBrle\fP und \fBfixed\fP für Gzip (seit Dpkg 1.17.0) und \fBextreme\fP +für Xz. +.TP +\fB\-Z\fP\fIKomprimierart\fP +Gibt die Art der Komprimierung beim Bau eines Pakets an. Erlaubte Werte sind +\fBgzip\fP, \fBxz\fP (seit Dpkg 1.15.6) und \fBnone\fP (voreingestellt ist \fBxz\fP). +.TP +\fB\-\-[no\-]uniform\-compression\fP +Gibt an, dass die gleichen Komprimierungsparameter für alle Archivteile +(d.h. \fBcontrol.tar\fP und \fBdata.tar\fP; seit Dpkg 1.17.6) verwandt werden +sollen. Andernfalls wird nur der Teil \fBdata.tar\fP diese Parameter +verwenden. Die einzigen unterstützten Kompressionstypen, die übergreifend +benutzt werden dürfen, sind \fBnone\fP, \fBgzip\fP und \fBxz\fP. Die Option +\fB\-\-no\-uniform\-compression\fP deaktiviert die übergreifende Komprimierung +(seit Dpkg 1.19.0). Übergreifende Komprimierung ist die Vorgabe (seit Dpkg +1.19.0). +.TP +\fB\-\-root\-owner\-group\fP +Setzt für jeden Eintrag in den Dateisystembaumdaten den Eigentümer und die +Gruppe auf Kennung 0 (seit Dpkg 1.19.0). + +\fBHinweis\fP: Diese Option kann für rootloses Bauen (siehe +\fIrootless\-builds.txt\fP) nützlich sein, sollte aber \fBnicht\fP verwandt werden, +wenn Einträge eine von root verschiedenen Eigentümer oder Gruppe haben. Die +Unterstützung hierfür wird später in der Form eines Meta\-Manifests +hinzugefügt. +.TP +\fB\-\-deb\-format=\fP\fIFormat\fP +Setzt das beim Bau verwandte Archivformat (seit Dpkg 1.17.0). Erlaubte Werte +sind \fB2.0\fP für das neue Format und \fB0.939000\fP für das alte Format (Vorgabe +ist \fB2.0\fP). + +Das alte Format wird nicht so leicht von nicht\-Debian\-Werkzeugen eingelesen +und ist jetzt veraltet; der einzige Zweck ist zum Bau von Paketen, die von +Dpkg\-Versionen kleiner 0.93.76 (September 1995) eingelesen werden +sollen. Diese Dpkg\-Version wurde nur als i386 a.out\-Programm veröffentlicht. +.TP +\fB\-\-nocheck\fP +Unterdrückt die normalen Überprüfungen von \fBdpkg\-deb \-\-build\fP über die +vorgeschlagenen Inhalte eines Archivs. Damit können Sie jedes Archiv bauen, +das Sie möchten, egal wie defekt es ist. +.TP +\fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP +Aktiviert ausführliche Ausgabe (seit Dpkg 1.16.1). Dies betrifft derzeit nur +\fB\-\-extract\fP, wodurch dieses sich wie \fB\-\-vextract\fP verhält. +.TP +\fB\-D\fP, \fB\-\-debug\fP +Aktiviert Fehlersuchausgaben („debugging“). Dies ist nicht sehr interessant. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBTMPDIR\fP +Falls gesetzt, wird \fBdpkg\-deb\fP es als das Verzeichnis verwenden, in dem +temporäre Dateien und Verzeichnisse erstellt werden. +.TP +\fBSOURCE_DATE_EPOCH\fP +Falls gesetzt, wird es als Zeitstempel (als Sekunden seit der Epoche) in dem +\fBar\fP(5)\-Container von \fBdeb\fP(5) und zum Festlegen der Mtime in den +Dateieinträgen von \fBtar\fP(5) verwandt. +. +.SH BEMERKUNGEN +Versuchen Sie nicht, nur mit \fBdpkg\-deb\fP Software zu installieren! Sie +müssen \fBdpkg\fP selber verwenden, um sicherzustellen, dass alle Dateien an +den richtigen Ort platziert werden, die Paketskripte ausgeführt werden und +sein Status und Inhalt aufgezeichnet wird. +. +.SH FEHLER +\fBdpkg\-deb \-I\fP \fIPaket1\fP\fB.deb\fP \fIPaket2\fP\fB.deb\fP macht das Falsche. + +\&\fB.deb\fP\-Dateien werden nicht authentifiziert; in der Tat gibt es noch nicht +mal eine klare Prüfsumme. (Abstraktere Werkzeuge wie APT unterstützen die +Authentifizierung von \fB.deb\fP\-Paketen, die von einem vorgegebenen Depot +geholt wurden und die meisten Pakete stellen heutzutage eine +md5sum\-Steuerdatei bereit, die mittels debian/rules erstellt +wurde. Allerdings wird dies von den Werkzeugen auf niedrigerer Ebene nicht +direkt unterstützt.) +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\fP(5), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg\fP(1), \fBdselect\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-distaddfile.man b/man/de/dpkg-distaddfile.man new file mode 100644 index 0000000..2b307e8 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-distaddfile.man @@ -0,0 +1,85 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-distaddfile(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-distaddfile 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-distaddfile \- Einträge zu debian/files hinzufügen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-distaddfile\fP [\fIOption\fP …]\fI Dateiname Sektion Priorität\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-distaddfile\fP fügt einen Eintrag für eine benannte Datei in +\fBdebian/files\fP hinzu. + +Es erwartet drei nicht\-Options\-Argumente, den Dateinamen, die Sektion und +die Priorität für die \fB.changes\fP\-Datei. + +Der Dateiname sollte relativ zum Verzeichnis angegeben werden, in dem +\fBdpkg\-genchanges\fP die Dateien erwartet, normalerweise \fB..\fP, statt ein +relativer Pfadname zu dem aktuellen Verzeichnis zu sein, wenn +\fBdpkg\-distaddfile\fP ausgeführt wird. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-f\fP\fIDateienlist\-Datei\fP +Liest oder schreibt die Liste der hochzuladenden Dateien hierher, statt +\fBdebian/files\fP zu verwenden. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/files\fP +Die Liste der erzeugten Dateien, die Teil des vorbereiteten Uploads +sind. \fBdpkg\-distaddfile\fP kann dazu verwendet werden, zusätzliche Dateien +hinzuzufügen. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdeb\-src\-files\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-divert.man b/man/de/dpkg-divert.man new file mode 100644 index 0000000..bf5c0a2 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-divert.man @@ -0,0 +1,212 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-divert(1) +.\" +.\" Copyright © 1995 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 1999 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2004 Scott James Remnant <keybuk@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2013, 2015-2018 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-divert 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-divert \- Über die Paketversion einer Datei hinwegsetzen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-divert\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-divert\fP ist ein Hilfswerkzeug, um die Liste der Umleitungen +einzurichten und zu aktualisieren. +.PP +Datei\-\fIDiversionen\fP (Umleitungen) sind eine Möglichkeit, \fBdpkg\fP(1) dazu zu +zwingen, eine Datei nicht an ihren Standardplatz, sondern an einem +\fIumgeleiteten\fP Ort zu installieren. Umleitungen können innerhalb der +Debian\-Paketskripte verwendet werden, um eine Datei beiseitezuschieben, wenn +sie einen Konflikt auslöst. Systemadministratoren können sie auch verwenden, +um sich über die Konfigurationsdateien einiger Pakete hinwegzusetzen, oder +wann immer einige Dateien (die nicht als „Conffiles“ markiert sind) von +\fBdpkg\fP erhalten werden müssen, wenn eine neuere Version eines Paketes, die +diese Dateien enthält, installiert wird. +.sp +.SH BEFEHLE +.TP +[\fB\-\-add\fP] \fIDatei\fP +Fügt eine Umleitung für \fIDatei\fP hinzu. Die Datei wird derzeit nicht +umbenannt, siehe \fB\-\-rename\fP. +.TP +\fB\-\-remove\fP\fI Datei\fP +Entfernt eine Umleitung für \fIDatei\fP. Die Datei wird derzeit nicht +umbenannt, siehe \fB\-\-rename\fP. +.TP +\fB\-\-list\fP\fI Glob\-Muster\fP +Listet Umleitungen auf, die auf \fIGlob\-Muster\fP passen. +.TP +\fB\-\-listpackage\fP\fI Datei\fP +Gibt den Namen des Pakets aus, welches die \fIDatei\fP umleitet (seit Dpkg +1.15.0). Gibt LOCAL aus, falls die Datei lokal umgeleitet wurde und nichts, +falls \fIDatei\fP nicht umgeleitet wurde. +.TP +\fB\-\-truename\fP\fI Datei\fP +Zeigt den echten Namen für eine umgeleitete Datei an. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-admindir\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das administrative Verzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP (Standard: +„\fI%ADMINDIR%\fP“). +.TP +\fB\-\-instdir\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das Installationsverzeichnis, das sich auf das Verzeichnis bezieht, in +dem Pakete installiert werden (seit Dpkg 1.19.2). Standardmäßig „\fI/\fP“. +.TP +\fB\-\-root\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das Wurzelverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP, wodurch das +Installationsverzeichnis auf „\fIVerzeichnis\fP“ und das administrative +Verzeichnis auf „\fIVerzeichnis\fP\fB%ADMINDIR%\fP“ gesetzt wird (seit Dpkg +1.19.2). +.TP +\fB\-\-divert\fP\fI Umleitziel\fP +\fIUmleitziel\fP ist der Zielort, wohin die Versionen der \fIDatei\fP, wie sie von +anderen Paketen bereitgestellt wird, umgeleitet werden. +.TP +\fB\-\-local\fP +Gibt an, dass alle Versionen dieser Datei umgeleitet sind. Dies bedeutet, +dass es keine Ausnahmen gibt, und egal was für ein Paket auch installiert +ist, die Datei ist umgeleitet. Dies kann vom Administrator verwendet werden, +um eine lokal geänderte Version zu installieren. +.TP +\fB\-\-package\fP\fI Paket\fP +\fIPaket\fP ist der Name des Pakets, dessen Kopie von \fIDatei\fP nicht umgeleitet +wird, d.h. \fIDatei\fP wird für alle Pakete außer \fIPaket\fP umgeleitet. +.TP +\fB\-\-quiet\fP +Stiller Modus, d.h. keine ausführliche Ausgabe. +.TP +\fB\-\-rename\fP +Schiebt die Dateien tatsächlich beiseite (oder zurück). \fBdpkg\-divert\fP wird +den Arbeitsvorgang abbrechen, falls die Zieldatei bereits existiert. Dies +ist das typische Verhalten, das für Umleitungen von Dateien aus der Gruppe +der nicht\-\fBEssential\fP\-Pakete verwandt wird (siehe \fB\-\-no\-rename\fP für +weitere Details). +.TP +\fB\-\-no\-rename\fP +Legt fest, dass die Datei beim Hinzufügen oder Entfernen der Umleitung in +die Datenbank nicht umbenannt werden soll (seit Dpkg 1.19.1). Dies ist für +Umleitungen von Dateien aus der Paketgruppe \fBEssential\fP gedacht, bei der +das vorübergehende Verschwinden der ursprünglichen Datei nicht akzeptiert +werden kann, da es zu einem nicht funktionalen System führen kann. Dies ist +das Standardverhalten, was sich allerdings im Dpkg 1.20.x\-Zyklus ändern +wird. +.TP +\fB\-\-test\fP +Testmodus, d.h. führt keine Änderungen durch, sondern zeigt sie lediglich. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_ROOT\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-instdir\fP oder \fB\-\-root\fP nicht angegeben +wurde, wird dies als Dateisystemwurzelverzeichnis verwandt. +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-admindir\fP oder \fB\-\-root\fP nicht verwandt +wurde, wird dies als Datenverzeichnis von \fBdpkg\fP verwandt. +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE\fP +Falls gesetzt und die Optionen \fB\-\-local\fP und \fB\-\-package\fP nicht verwandt +wurden, wird \fBdpkg\-divert\fP dies als Paketnamen verwenden. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%ADMINDIR%/diversions\fP +Datei, die die aktuelle Liste von Umleitungen des Systems enthält. Sie +befindet sich im \fBdpkg\fP\-Administrationsverzeichnis, zusammen mit anderen +für \fBdpkg\fP wichtigen Dateien, wie \fIstatus\fP oder \fIavailable\fP. +.br +Hinweis: \fBdpkg\-divert\fP erhält die alte Kopie dieser Datei, mit der Endung +\fI\-old\fP, bevor es sie durch die neue ersetzt. +. +.SH BEMERKUNGEN +Beim Hinzufügen ist die Standardeinstellung \fB\-\-local\fP und \fB\-\-divert\fP +\fIOriginalname\fP.\fBdistrib\fP. Beim Entfernen müssen, falls angegeben, +\fB\-\-package\fP oder \fB\-\-local\fP und \fB\-\-divert\fP übereinstimmen. + +Verzeichnisse können mit \fBdpkg\-divert\fP nicht umgeleitet werden. + +Vorsicht sollte beim Umleiten von Laufzeit\-Bibliotheken walten gelassen +werden, da \fBldconfig\fP(8) einen symbolischen Link, basierend auf dem in der +Bibliothek eingebetteten DT_SONAME\-Feld, anlegt. Da \fBldconfig\fP keine +Umleitungen anerkennt (nur \fBdpkg\fP tut dies), kann der Symlink am Ende auf +die umgeleitete Bibliothek zeigen, falls die umgeleitete Bibliothek den +gleichen SONAME wie die nicht umgeleitete hat. +. +.SH BEISPIELE +Um alle Kopien von \fI/usr/bin/example\fP auf \fI/usr/bin/example.foo\fP +umzuleiten, d.h. alle Pakete, die \fI/usr/bin/example\fP zur Verfügung stellen, +dazu anzuleiten, diese Datei stattdessen als \fI/usr/bin/example.foo\fP zu +installieren und die Umbenennung, falls notwendig, durchzuführen: +.HP +dpkg\-divert \-\-divert /usr/bin/example.foo \-\-rename /usr/bin/example +.PP +Um diese Umleitung zu entfernen: +.HP +dpkg\-divert \-\-rename \-\-remove /usr/bin/example + +.PP +Um für jedes Paket \- außer Ihrem eigenen \fIwibble\fP\-Paket \-, das versucht, +\fI/usr/bin/example\fP zu installieren, dieses auf \fI/usr/bin/example.foo\fP +umzuleiten: +.HP +dpkg\-divert \-\-package wibble \-\-divert /usr/bin/example.foo \-\-rename +/usr/bin/example +.PP +Um diese Umleitung zu entfernen: +.HP +dpkg\-divert \-\-package wibble \-\-rename \-\-remove /usr/bin/example +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-genbuildinfo.man b/man/de/dpkg-genbuildinfo.man new file mode 100644 index 0000000..8f8990b --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-genbuildinfo.man @@ -0,0 +1,173 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-genbuildinfo(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ian@chiark.chu.cam.ac.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2015 Jérémy Bobbio <lunar@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-genbuildinfo 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-genbuildinfo \- Debian\-.buildinfo\-Dateien erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-genbuildinfo\fP [\fIOptionen\fP …] +.br +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-genbuildinfo\fP liest Informationen aus einem entpackten und gebauten +Debian\-Quellcodebaum und aus den darin erzeugten Dateien und erzeugt eine +Debian\-Steuerdatei, die die Bauumgebung und Bauartefakte beschreibt (Datei +\&\fB.buildinfo\fP). +.P +Dieser Befehl wurde in Dpkg 1.18.11 hinzugefügt. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-build=\fP\fITyp\fP +Gibt den Bau\-\fITyp\fP aus einer Kommata\-getrennten Liste von Komponenten an. + +Die erlaubten Werte sind: +.RS +.TP +\fBany\fP +Erstellt Bauinformationen, die nicht qualifizierte Bauabhängigkeiten +(\fBBuild\-Depends\fP) und architekturabhängige spezifische Bauabhängigkeiten +(\fBBuild\-Depends\-Arch\fP) enthalten. +.TP +\fBall\fP +Erstellt Bauinformationen, die nicht qualifizierte Bauabhängigkeiten +(\fBBuild\-Depends\fP) und architekturunabhängige Bauabhängigkeiten +(\fBBuild\-Depends\-Indep\fP) enthalten. +.TP +\fBsource\fP +Tatsächlich ignoriert; erstellt Bauinformationen mit nur den nicht +qualifizierten Abhängigkeiten (\fBBuild\-Depends\fP). +.TP +\fBbinary\fP +Erstellt Bauinformationen mit allen drei Arten von Bauabhängigkeiten. Dies +ist ein Alias für \fBany,all\fP. +.TP +\fBfull\fP +Erstellt Bauinformationen mit allen drei Arten von Bauabhängigkeiten. Dies +ist ein Alias für \fBany,all,source\fP und identisch zum Standardfall, wenn +keine Bauoptionen festgelegt werden. +.RE +.TP +\fB\-c\fP\fISteuerdatei\fP +Gibt die Haupt\-\fBcontrol\fP\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/control\fP. +.TP +\fB\-l\fP\fIChangelog\-Datei\fP +Gibt die Changelog\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/changelog\fP. +.TP +\fB\-f\fP\fIDateienlist\-Datei\fP +Legt fest, wo die Liste der durch den Bau erstellten Dateien ist, statt +\fBdebian/files\fP zu verwenden. +.TP +\fB\-F\fP\fIChangelog\-Format\fP +Spezifiziert das Format des Changelogs. Lesen Sie \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1) +für Informationen über alternative Formate. +.TP +\fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] +Gibt die Buildinfo\-Datei zur Standardausgabe (oder \fIDateiname\fP, falls +angegeben) aus, statt nach +\fIVerz\fP\fB/\fP\fIQuellname\fP\fB_\fP\fIBinärversion\fP\fB_\fP\fIArch\fP\fB.buildinfo\fP (wobei +\fIVerz\fP standardmäßig \fB..\fP oder \fIHochladedateiverzeichnis\fP, falls \fB\-u\fP +verwandt wurde, ist). +.TP +\fB\-u\fP\fIHochladedateiverzeichnis\fP +Sucht nach Dateien, die hochgeladen werden sollen, in +\fIHochladedateiverzeichnis\fP statt in \fB..\fP (\fBdpkg\-genbuildinfo\fP muss diese +Dateien finden, so dass es ihre Größen und Prüfsummen in die +\&\fB.buildinfo\fP\-Datei aufnehmen kann. +.TP +\fB\-\-always\-include\-kernel\fP +Standardmäßig wird das Feld \fBBuild\-Kernel\-Version\fP nicht rausgeschrieben. + +Legen Sie diese Option (seit Dpkg 1.19.0) fest, damit beim Erstellen der +\&\fB.buildinfo\fP immer das Feld \fBBuild\-Kernel\-Version\fP geschrieben wird. +.TP +\fB\-\-always\-include\-path\fP +Standardmäßig wird das Feld \fBBuild\-Path\fP nur geschrieben, falls das +aktuelle Verzeichnis mit einem freigeschalteten Muster übereinstimmt. + +Unter Debian und abgeleiteten Distributionen passt das Muster auf \fB/build/\fP +am Anfang des Pfadnamens. + +Legen Sie diese Option fest, damit beim Erstellen der \fB.buildinfo\fP immer +das Feld \fBBuild\-Path\fP geschrieben wird. +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank. Der Standardort ist +\fI/var/lib/dpkg\fP. +.TP +\fB\-q\fP +\fBdpkg\-genbuildinfo\fP könnte informative Meldungen auf die +Standard\-Fehlerausgabe schreiben. \fB\-q\fP unterdrückt diese Meldungen. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDEB_BUILD_OPTIONS\fP +Diese Variable kann dazu verwandt werden, verschiedene Funktionalitäten, die +die in der .buildinfo\-Datei enthaltenen Informationen betreffen, über die +Option \fBbuildinfo\fP (seit Dpkg 1.18.19) ein\- oder auszuschalten. Diese +Option enthält eine Kommata\-getrennte Liste von Funktionalitäten, denen die +Modifikatoren ‚\fB+\fP’ oder ‚\fB\-\fP’ vorangestellt sind, um anzuzeigen, ob sie +ein\- oder ausgeschaltet werden soll. Die besondere Funktionalität „\fBall\fP“ +kann zum Ein\- bzw. Ausschalten aller anderen Funktionalitäten verwandt +werden. Die Funktionalität „\fBpath\fP“ steuert, ob das Feld \fBBuild\-Path\fP +bedingungslos aufgenmmen werden soll. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/files\fP +Die Liste der erstellten Dateien. \fBdpkg\-genbuildinfo\fP liest hier die Daten, +wenn es die Datei \fB.buildinfo\fP erstellt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-buildinfo\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-genchanges.man b/man/de/dpkg-genchanges.man new file mode 100644 index 0000000..0d8417f --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-genchanges.man @@ -0,0 +1,208 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-genchanges(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-genchanges 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-genchanges \- Debian\-.changes\-Dateien erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-genchanges\fP [\fIOption\fP …] +.br +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-genchanges\fP liest Informationen aus einem entpackten und gebauten +Debian\-Quellcodebaum und aus den darin erzeugten Dateien und erzeugt eine +Debian\-Steuerdatei für das Hochladen (die \fB.changes\fP\-Datei). +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-build=\fP\fITyp\fP +Gibt den Bau\-\fITyp\fP aus einer Kommata\-getrennten Liste von Komponenten an +(seit Dpkg 1.18.5). + +Die erlaubten Werte sind: +.RS +.TP +\fBsource\fP +Hochladen des Quellpakets. +.TP +\fBany\fP +Hochladen des architekturspezifischen Binärpakets. +.TP +\fBall\fP +Hochladen des architekturunabhängigen Binärpakets. +.TP +\fBbinary\fP +Hochladen der architekturspezifischen und \-unabhängigen Binärpakete. Dies +ist ein Alias für \fBany,all\fP. +.TP +\fBfull\fP +Alles hochladen. Dies ist ein Alias für \fBsource,any,all\fP und identisch zum +Standardfall, wenn keine Bauoption festgelegt ist. +.RE +.TP +\fB\-g\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source,all\fP (seit Dpkg 1.17.11). +.TP +\fB\-G\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source,any\fP (seit Dpkg 1.17.11). +.TP +\fB\-b\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=binary\fP oder \fB\-\-build=any,all\fP. +.TP +\fB\-B\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=any\fP. +.TP +\fB\-A\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=all\fP. +.TP +\fB\-S\fP +Äquivalent zu \fB\-\-build=source\fP. +.PP +Die \fB\-s\fP\fIx\fP\-Optionen steuern, ob das Original\-Quellarchiv dem Upload +hinzugefügt wird, falls die Quellen erzeugt werden (d.h. \fB\-b\fP oder \fB\-B\fP +nicht verwendet wurden). +.TP +\fB\-si\fP +Standardmäßig, oder falls angegeben, werden die Originalquellen nur +hinzugefügt, falls sich die Versionsnummer der Originalautoren (die Version +ohne Epoche und ohne die Debian\-Revision) von der Versionsnummer der +Originalautoren in dem letzten Changelog\-Eintrag unterscheidet. +.TP +\fB\-sa\fP +Erzwingt die Hinzunahme der Originalquellen. +.TP +\fB\-sd\fP +Erzwingt den Ausschluss der Originalquellen und fügt nur den Diff hinzu. +.fi +.TP +\fB\-v\fP\fIVersion\fP +Dies führt dazu, dass Changelog\-Informationen von allen Versionen, die +strikt neuer als \fIVersion\fP sind, verwendet werden. +.TP +\fB\-C\fP\fIÄnderungsbeschreibung\fP +Liest die Beschreibung der Änderungen aus der Datei +\fIÄnderungsbeschreibung\fP, anstatt die Informationen aus der Changelog\-Datei +des Quellbaums zu verwenden. +.TP +\fB\-m\fP\fIBetreueradresse\fP +Verwendet \fIBetreueradresse\fP als Namen und E\-Mail\-Adresse des Betreuers +dieses Paketes, anstatt die Informationen aus der \fBcontrol\fP\-Datei des +Quellbaums zu verwenden. +.TP +\fB\-e\fP\fIBetreueradresse\fP +Verwendet \fIBetreueradresse\fP als Namen und E\-Mail\-Adresse des Betreuers für +diesen Upload, anstatt die Informationen aus dem Changelog des Quellbaums zu +verwenden. +.TP +\fB\-V\fP\fIName\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Setzt eine Ausgabeersetzungsvariable. Lesen Sie \fBdeb\-substvars\fP(5) für eine +Besprechung der Ausgabeersetzung. +.TP +\fB\-T\fP\fISubstvars\-Datei\fP +Liest die Ersetzungsvariablen aus \fISubstvars\-Datei\fP; standardmäßig +\fBdebian/substvars\fP. Bei den ausgegebenen Feldern erfolgt keine +Variablenersetzung, außer den Inhalten, die von jedem Feld \fBDescription\fP +des Binärpakets entnommen werden (seit Dpkg 1.19.0), die besondere Variable +\fIFormat\fP wird allerdings das Feld mit dem gleichen Namen +überschreiben. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um +Ersetzungsvariablen aus mehreren Dateien einzulesen (seit Dpkg 1.15.6). + +.TP +\fB\-D\fP\fIFeld\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Überschreibt oder ergänzt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-U\fP\fIfield\fP +Entfernt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-c\fP\fISteuerdatei\fP +Gibt die Haupt\-\fBcontrol\fP\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/control\fP. +.TP +\fB\-l\fP\fIChangelog\-Datei\fP +Gibt die Changelog\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/changelog\fP. +.TP +\fB\-f\fP\fIDateienlist\-Datei\fP +Liest die Liste der hochzuladenden Dateien von hier, statt \fBdebian/files\fP +zu verwenden. +.TP +\fB\-F\fP\fIChangelog\-Format\fP +Spezifiziert das Format des Changelogs. Lesen Sie \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1) +für Informationen über alternative Formate. +.TP +\fB\-u\fP\fIHochladedateiverzeichnis\fP +Sucht nach Dateien, die hochgeladen werden sollen, in +\fIHochladedateiverzeichnis\fP statt in \fB..\fP (\fBdpkg\-genchanges\fP muss diese +Dateien finden, so dass es ihre Größen und Prüfsummen in die +\&\fB.changes\fP\-Datei aufnehmen kann. +.TP +\fB\-q\fP +Normalerweise schreibt \fBdpkg\-genchanges\fP informative Meldungen auf die +Standard\-Fehlerausgabe, beispielsweise wie viele Quelldateien des Pakets +hochgeladen werden. \fB\-q\fP unterdrückt diese Meldungen. +.TP +\fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] +Gibt die changes\-Datei auf der Standardausgabe (Vorgabe) oder in +\fIDateiname\fP, falls angegeben, aus (seit Dpkg 1.18.5). +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/files\fP +Die Liste der erstellten Dateien, die Teil der zum Hochladen vorbereiteten +Dateien sind. \fBdpkg\-genchanges\fP liest hier die Daten, wenn es die Datei +\&\fB.changes\fP erstellt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdeb\-substvars\fP(5), \fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\-src\-files\fP(5), +\fBdeb\-changelog\fP(5), \fBdeb\-changes\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-gencontrol.man b/man/de/dpkg-gencontrol.man new file mode 100644 index 0000000..f5620a2 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-gencontrol.man @@ -0,0 +1,167 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-gencontrol(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006, 2012-2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2008 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-gencontrol 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-gencontrol \- Debian\-\fBcontrol\fP\-Dateien erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-gencontrol\fP [\fIOption\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-gencontrol\fP liest Informationen aus einem entpackten +Debian\-Quellcodebaum und erzeugt eine binäre Paket\-\fBcontrol\fP\-Datei +(standardmäßig debian/tmp/DEBIAN/control); dabei vereinfacht es die Felder +mit Paketbeziehungen. +.sp +Daher werden \fBPre\-Depends\fP, \fBDepends\fP, \fBRecommends\fP und \fBSuggests\fP in +dieser Reihenfolge vereinfacht, indem Abhängigkeiten, die aufgrund der +jeweils ermittelten stärkeren Abhängigkeit bereits erfüllt sind, entfernt +werden. Es wird auch alle Selbstabhängigkeiten entfernen (tatsächlich werden +alle Abhängigkeiten entfernt, die aufgrund der installierten Version des +aktuellen Pakets automatisch erfüllt werden). Logisch betrachtet behält es +den Durchschnitt von mehrfachen Abhängigkeiten auf das gleiche Paket. Die +Reihenfolge der Abhängigkeiten wird so gut wie möglich beibehalten: falls +eine Abhängigkeit aufgrund einer weiter hinten im Feld auftauchenden +weiteren Abhängigkeit gestrichen werden muss, so übernimmt die letztere +Abhängigkeit den Platz der gestrichenen. +.sp +Die anderen Paketbeziehungsfelder (\fBEnhances\fP, \fBConflicts\fP, \fBBreaks\fP, +\fBReplaces\fP und \fBProvides\fP) werden auch individuell vereinfacht, indem die +Vereinigung der verschiedenen Abhängigkeiten berechnet wird, wenn ein Paket +mehrfach in dem Feld aufgeführt ist. +.sp +\fBdpkg\-gencontrol\fP fügt auch einen Eintrag für das Binärpaket in +\fBdebian/files\fP hinzu. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-v\fP\fIVersion\fP +Setzt die Versionsnummer des zu erstellenden Binärpaketes. +.TP +\fB\-V\fP\fIName\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Setzt eine Ausgabeersetzungsvariable. Lesen Sie \fBdeb\-substvars\fP(5) für eine +Besprechung der Ausgabeersetzung. +.TP +\fB\-T\fP\fISubstvars\-Datei\fP +Liest die Ersetzungsvariablen aus \fISubstvars\-Datei\fP; standardmäßig +\fBdebian/substvars\fP. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um +Ersetzungsvariablen aus mehreren Dateien einzulesen (seit Dpkg 1.15.6). +.TP +\fB\-D\fP\fIFeld\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Überschreibt oder ergänzt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-U\fP\fIfield\fP +Entfernt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-c\fP\fISteuerdatei\fP +Gibt die Haupt\-\fBcontrol\fP\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/control\fP. +.TP +\fB\-l\fP\fIChangelog\-Datei\fP +Gibt die Changelog\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Standardmäßig \fBdebian/changelog\fP. +.TP +\fB\-f\fP\fIDateienlist\-Datei\fP +Liest oder schreibt die Liste der hochzuladenden Dateien hierher, statt +\fBdebian/files\fP zu verwenden. +.TP +\fB\-F\fP\fIChangelog\-Format\fP +Spezifiziert das Format des Changelogs. Lesen Sie \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1) +für Informationen über alternative Formate. +.TP +\fB\-p\fP\fIPaket\fP +Erstellt Informationen für das Binärpaket \fIPaket\fP. Falls die Steuerdatei +der Quellen nur ein Binärpaket aufführt, kann diese Option weggelassen +werden; andernfalls ist sie notwendig, um festzulegen, von welchen +Binärpaketen die Informationen erstellt werden sollen. +.TP +\fB\-n\fP\fIDateiname\fP +Geht davon aus, das der Dateiname des Pakets \fIDateiname\fP sein wird, statt +des normalen Dateinamens Paket_Version_Architektur.deb. +.TP +\fB\-is\fP, \fB\-ip\fP, \fB\-isp\fP +Diese Optionen werden aufgrund der Kompatibilität zu älteren Versionen der +Dpkg\-Bauskripte ignoriert, sind aber jetzt veraltet. Bisher wurden sie +verwendet, um \fBdpkg\-gencontrol\fP mitzuteilen, die Felder „Section“ und +„Priority“ in die Steuerdatei mit aufzunehmen. Dies passiert jetzt +standardmäßig. Falls Sie das alte Verhalten erreichen möchten, können Sie +die Option \fB\-U\fP verwenden, um Felder aus der Steuerdatei zu entfernen. +.TP +\fB\-P\fP\fIPaketbauverzeichnis\fP +Teilt \fBdpkg\-source\fP mit, dass das Paket in \fIPaketbauverzeichnis\fP statt in +\fBdebian/tmp\fP gebaut wird. Dieser Wert wird dazu verwendet, den Standardwert +der Ersetzungsvariablen \fBInstalled\-Size\fP und des Feldes der Steuerdatei +(mittels \fBdu\fP) zu finden, und für den Standard\-Ablageplatz der +Ausgabedatei. +.TP +\fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] +Die \fBcontrol\fP\-Datei in die Standardausgabe (oder \fIDateiname\fP falls +angegeben, seit Dpkg 1.17.2) statt nach \fBdebian/tmp/DEBIAN/control\fP (oder +\fIPaketbauverzeichnis\fP\fB/DEBIAN/control\fP falls \fB\-P\fP verwendet worden ist) +ausgeben. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/control\fP +Die Hauptsteuerinformationsdatei für die Quellen. Sie gibt +versionsunabhängige Informationen über das Quellpaket und die Binärpakete, +die sie erstellen kann, an. +.TP +\fBdebian/files\fP +Die Liste der erstellten Dateien, die Teil des Uploads sind, der vorbereitet +wird. \fBdpkg\-gencontrol\fP fügt die vermuteten Dateinamen von Binärpaketen +hinzu, deren Steuerdateien es hier generiert. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdeb\-substvars\fP(5), \fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\-changelog\fP(5), +\fBdeb\-control\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-gensymbols.man b/man/de/dpkg-gensymbols.man new file mode 100644 index 0000000..11e2333 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-gensymbols.man @@ -0,0 +1,593 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-gensymbols(1) +.\" +.\" Copyright © 2007-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2010 Modestas Vainius <modestas@vainius.eu> +.\" Copyright © 2012-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-gensymbols 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-gensymbols \- Symboldateien (Abhängigkeitsinformationen für +Laufzeitbibliotheken) erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-gensymbols\fP [\fIOption\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-gensymbols\fP durchsucht einen temporären Baubaum (standardmäßig +debian/tmp), sucht nach Bibliotheken und erstellt eine Datei \fIsymbols\fP, die +diese beschreibt. Diese Datei wird, falls sie nicht leer ist, in das +Unterverzeichnis DEBIAN des Baubaums installiert, so dass sie schlussendlich +in der Steuerinformation des Pakets auftaucht. +.P +Beim Erstellen dieser Dateien verwendet es als Eingabe einige vom Betreuer +bereitgestellte Symboldateien. Es sucht nach den folgenden Dateien (und +verwendet die erste, die gefunden wird): +.IP • 4 +debian/\fIPaket\fP.symbols.\fIArchitektur\fP +.IP • 4 +debian/symbols.\fIArchitektur\fP +.IP • 4 +debian/\fIPaket\fP.symbols +.IP • 4 +debian/symbols +.P +Der Hauptzweck dieser Dateien besteht darin, die minimale Version +bereitzustellen, die mit jedem von der Bibliothek bereitgestellten Symbol +verknüpft ist. Normalerweise entspricht dies der ersten Version des Pakets, +die dieses Symbol bereitgestellt hat, kann aber vom Betreuer erhöht werden, +falls die ABI des Symbols ohne Brechen der Rückwärtskompatibilität erweitert +wurde. Es liegt in der Verantwortung des Betreuers, diese Dateien aktuell zu +halten, aber \fBdpkg\-gensymbols\fP hilft dabei. +.P +Wenn die erstellten Symboldateien sich von denen, die der Betreuer +bereitgestellt hat, unterscheiden, wird \fBdpkg\-gensymbols\fP einen Diff +zwischen den zwei Versionen anzeigen. Falls die Unterschiede desweiteren zu +gravierend sind, wird es sogar fehlschlagen (Sie können einstellen, wie +große Unterschiede Sie tolerieren können, sehen Sie hierzu die Option +\fB\-c\fP). +.SH "SYMBOLDATEIEN PFLEGEN" +Die Symboldateien sind nur wirklich nützlich, falls sie die Entwicklung +eines Paketes über mehrere Veröffentlichungen hinweg wiedergeben. Daher muss +der Betreuer sie immer aktualisieren, wenn eine neues Symbol hinzugefügt +wird, so dass die zugeordnete minimale Version der Realität entspricht.Die +in den Bauprotokollen enthaltenen Diffs können als Startpunkt benutzt +werden, aber zusätzlich hat der Betreuer sicherzustellen, dass sich das +Verhalten dieser Symbole nicht derart geändert hat, dass irgendetwas, was +diese Symbole verwendet und gegen die neue Version gelinkt ist, daran +hindern würde, mit der alten Version zu funktionieren.Meistens kann der Diff +direkt auf die Datei debian/\fIPaket\fP.symbols angewandt werden. Allerdings +werden normalerweise weitere Anpassungen notwendig: es wird beispielsweise +empfohlen, die Debian\-Revision von der minimalen Version zu entfernen, so +dass Backports mit einer niedrigeren Versionsnummer, aber der gleichen +Version der Originalautoren immer noch die erstellten Abhängigkeiten +erfüllen. Falls die Debian\-Revision nicht entfernt werden kann, da das +Symbol wirklich von der Debian\-spezifischen Änderung hinzugefügt wurde, dann +sollte der Version ‚\fB~\fP’ angehängt werden. +.P +Bevor irgendein Patch auf die Symboldatei angewendet wird, sollte der +Betreuer zweimal prüfen, dass der Patch vernünftig ist. Öffentliche Symbole +sollten nicht verschwinden, daher sollte der Patch idealerweise nur neue +Zeilen hinzufügen. +.P +Beachten Sie, dass Sie Kommentare in Symboldateien stellen können: Jede +Zeile, die mit ‚#’ als erstem Zeichen beginnt, ist ein Kommentar, falls sie +nicht mit ‚#include’ beginnt (siehe Abschnitt \fBIncludes +verwenden\fP). Zeilen, die mit ‚#MISSING:’ anfangen, sind besondere +Kommentare, die verschwundene Symbole dokumentieren. +.P +Vergessen Sie nicht, zu überprüfen, ob alte Versionen aktualisiert werden +müssen. Es gibt für \fBdpkg\-gensymbols\fP keine Möglichkeit, hierzu eine +Warnung auszugeben. Wird der Diff blind akzeptiert oder wird angenommen, +dass nichts geändert werden muss, wenn es keinen Diff gibt, ohne auf +Änderungen zu prüfen, kann dies dazu führen, dass lockere Abhängigkeiten +erzeugt werden, laut deren mit älteren Versionen gearbeitet werden kann, +obwohl dies nicht möglich ist. Dies wird zu schwer zu findenden Fehlern bei +(teilweisen) Upgrades führen. +.SS "Verwendung der #PACKAGE#\-Ersetzung" +.P +In einigen seltenen Fällen sind die Namen der Bibliotheken nicht auf allen +Architekturen gleich. Um zu vermeiden, dass der Paketname in der Symboldatei +fest kodiert wird, können Sie die Markierung \fI#PACKAGE#\fP verwenden. Während +der Installation der Symboldatei wird sie durch den echten Paketnamen +ersetzt. Anders als die Markierung \fI#MINVER#\fP wird \fI#PACKAGE#\fP nie in der +Symboldatei innerhalb eines Binärpakets auftauchen. +.SS "Verwendung von Symbolkennzeichnungen" +.P +Symbolkennzeichnungen sind nützlich, um Symbole zu markieren, die in +irgendeiner Weise besonders sind. Jedes Symbol kann eine beliebige Anzahl +zugeordneter Kennzeichnungen besitzen. Während alle Kennzeichnungen +ausgewertet und gespeichert werden, werden nur einige von \fBdpkg\-gensymbols\fP +verstanden und lösen eine Spezialbehandlung der Symbole aus. Lesen Sie den +Unterabschnitt \fBStandardsymbolkennzeichnungen\fP für eine Referenz dieser +Kennzeichnungen. +.P +Kennzeichnungsspezifikationen kommen direkt vor dem Symbolnamen (dazwischen +sind keine Leerraumzeichen erlaubt). Sie beginnen immer mit einer öffnenden +Klammer \fB(\fP, enden mit einer schließenden Klammer \fB)\fP und müssen +mindestens eine Kennzeichnung enthalten. Mehrere Kennzeichnungen werden +durch das Zeichen \fB|\fP getrennt. Jede der Kennzeichnungen kann optional +einen Wert enthalten, der von der Kennzeichnung durch das Zeichen \fB=\fP +getrennt wird. Kennzeichennamen und \-werte können beliebige Zeichenketten +sein, sie dürfen allerdings keine der der besonderen Zeichen \fB)\fP \fB|\fP \fB=\fP +enthalten. Symbolnamen, die einer Kennzeichnungsspezifikation folgen, können +optional mit den Zeichen \fB'\fP oder \fB"\fP zitiert werden, um Leerraumzeichen +darin zu erlauben. Falls keine Kennzeichnungen für das Symbol spezifiziert +sind, werden Anführungszeichen als Teil des Symbolnamens behandelt, der bis +zum ersten Leerzeichen geht. +.P + (Kennz1=bin markiert|Name mit Leerraum)"zitiertes gekennz Symbol"@Base 1.0 + (optional)gekennzeichnet_unzitiertes_Symbol@Base 1.0 1 + ungekennzeichnetes_Symbol@Base 1.0 +.P +Das erste Symbol im Beispiel heißt \fIzitiertes gekennz Symbol\fP und hat zwei +Kennzeichnungen: \fIKennz1\fP mit dem Wert \fIbin markiert\fP und \fIName mit +Leerraum\fP ohne Wert. Das zweite Symbol heißt +\fIgekennzeichnet_unzitiertes_Symbol\fP und ist nur mit dem Kennzeichen namens +\fIoptional\fP gekennzeichnet. Das letzte Symbol ist ein Beispiel eines +normalen, nicht gekennzeichneten Symbols. +.P +Da Symbolkennzeichnungen eine Erweiterung des Formats \fBdeb\-symbols\fP(5) +sind, können sie nur Teil der in Quellpaketen verwandten Symboldateien sein +(diese Dateien sollten dann als Vorlagen zum Bau der Symboldateien, die in +Binärpakete eingebettet werden, gesehen werden). Wenn \fBdpkg\-gensymbols\fP +ohne die Option \fB\-t\fP aufgerufen wird, wird es alle Symbole ausgeben, die +zum Format \fBdeb\-symbols\fP(5) kompatibel sind: Es verarbeitet die Symbole +entsprechend der Anforderungen ihrer Standardkennzeichnungen und entfernt +alle Kennzeichnungen aus der Ausgabe. Im Gegensatz dazu werden alle Symbole +und ihre Kennzeichnungen (sowohl die Standardkennzeichnungen als auch die +unbekannten) im Vorlagenmodus (\fB\-t\fP) in der Ausgabe beibehalten und in +ihrer Originalform, wie sie geladen wurden, auch geschrieben. +.SS Standard\-Symbolkennzeichnungen +.TP +\fBoptional\fP +Ein als „optional“ gekennzeichnetes Symbol kann jederzeit von der Bibliothek +verschwinden und wird nie zum Fehlschlag von \fBdpkg\-gensymbols\fP +führen. Verschwundene optionale Symbole werden kontinuierlich als MISSING +(Fehlend) in dem Diff in jeder neuen Paketversion auftauchen. Dieses +Verhalten dient als Erinnerung für den Betreuer, dass so ein Symbol aus der +Symboldatei entfernt oder wieder der Bibliothek hinzugefügt werden +muss. Wenn das optionale Symbol, das bisher als MISSING angegeben gewesen +war, plötzlich in der nächsten Version wieder auftaucht, wird es wieder auf +den Status „existing“ (existierend) gebracht, wobei die minimale Version +unverändert bleibt. + +Diese Markierung ist für private Symbole nützlich, deren Verschwinden keinen +ABI\-Bruch auslöst. Beispielsweise fallen die meisten +C++\-Template\-Instanziierungen in diese Kategorie. Wie jede andere Markierung +kann auch diese einen beliebigen Wert haben: sie könnte angeben, warum +dieses Symbol als optional betrachtet wird. +.TP +\fBarch=\fP\fIArchitekturliste\fP +.TQ +\fBarch\-bits=\fP\fIArchitektur\-Bits\fP +.TQ +\fBarch\-endian=\fP\fIArchitektur\-Bytereihenfolge\fP +Diese Markierungen erlauben es, den Satz an Architekturen einzugrenzen, auf +denen das Symbol existieren sollte. Die Markierungen \fBarch\-bits\fP und +\fBarch\-endian\fP werden seit Dpkg 1.18.0 unterstützt. Wenn die Symbolliste mit +den in der Bibliothek entdeckten Symbolen aktualisiert wird, werden alle +architekturspezifischen Symbole, die nicht auf die aktuelle Host\-Architektur +passen, so behandelt, als ob sie nicht existierten. Falls ein +architekturspezifisches Symbol, das auf die aktuelle Host\-Architektur passt, +in der Bibliothek nicht existiert, werden die normalen Regeln für fehlende +Symbole angewandt und \fBdpkg\-gensymbols\fP könnte dadurch fehlschlagen. Auf +der anderen Seite, falls das architekturspezifische Symbol gefunden wurde, +wenn es nicht existieren sollte (da die aktuelle Host\-Architektur nicht in +der Markierung aufgeführt ist oder nicht auf die Endianess und Bits passt), +wird sie architekturneutral gemacht (d.h. die Architektur\-, +Architektur\-Bits\- und Architektur\-Endianessmarkierungen werden entfernt und +das Symbol wird im Diff aufgrund dieser Änderung auftauchen), aber es wird +nicht als neu betrachtet. + +Beim Betrieb im standardmäßigen nicht\-Vorlagen\-Modus werden unter den +architekturspezifischen Symbolen nur die in die Symboldatei geschrieben, die +auf die aktuelle Host\-Architektur passen. Auf der anderen Seite werden beim +Betrieb im Vorlagenmodus alle architekturspezifischen Symbole (darunter auch +die von fremden Architekturen) immer in die Symboldatei geschrieben. + +Das Format der \fIArchitekturliste\fP ist das gleiche wie das des Feldes +\fBBuild\-Depends\fP in \fIdebian/control\fP (außer den einschließenden eckigen +Klammern []). Beispielsweise wird das erste Symbol aus der folgenden Liste +nur auf den Architekturen Alpha, Any\-amd64 und Ia64 betrachtet, das zweite +nur auf Linux\-Architekturen, während das dritte überall außer auf Armel +betrachtet wird. + + (arch=alpha any\-amd64 ia64)64bit_specific_symbol@Base 1.0 + (arch=linux\-any)linux_specific_symbol@Base 1.0 + (arch=!armel)symbol_armel_does_not_have@Base 1.0 + +\fIArchitektur\-Bits\fP ist entweder \fB32\fP oder \fB64\fP. + + (arch\-bits=32)32bit_specific_symbol@Base 1.0 + (arch\-bits=64)64bit_specific_symbol@Base 1.0 + +\fIArchitektur\-Bytereihenfolge\fP ist entweder \fBlittle\fP oder \fBbig\fP. + + (arch\-endian=little)little_endian_specific_symbol@Base 1.0 + (arch\-endian=big)big_endian_specific_symbol@Base 1.0 + +Mehrere Einschränkungen können aneinandergehängt werden. + + (arch\-bits=32|arch\-endian=little)32bit_le_symbol@Base 1.0 +.TP +\fBignore\-blacklist\fP +dpkg\-gensymbols verfügt über eine interne Ausschlussliste („blacklist“) von +Symbolen, die nicht in Symboldateien auftauchen sollten, da sie +normalerweise nur Seiteneffekte von Implementierungsdetails in der +Werkzeugkette darstellen. Falls Sie aus irgendeinem Grund wollen, dass diese +Symbole in der Symboldatei aufgenommen werden, sollten Sie das Symbol mit +\fBignore\-blacklist\fP kennzeichnen. Dies kann für einige grundlegende +Bibliotheken der Werkzeugkette wie Libgcc notwendig sein. +.TP +\fBc++\fP +Gibt \fIc++\fP\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBVerwendung von +Symbolmustern\fP unten. +.TP +\fBsymver\fP +Gibt \fIsymver\fP (Symbolversion)\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt +\fBVerwendung von Symbolmustern\fP unten. +.TP +\fBregex\fP +Gibt \fIregex\fP\-Symbolmuster an. Lesen Sie den Unterabschnitt \fBVerwendung von +Symbolmustern\fP unten. +.SS "Verwendung von Symbolmustern" +.P +Anders als die Standardsymbolspezifikation kann ein Muster mehrere reale +Symbole aus der Bibliothek abdecken. \fBdpkg\-gensymbols\fP wird versuchen, +jedes Muster auf jedes reale Symbol, für das \fIkein\fP spezifisches +Symbolgegenstück in der Symboldatei definiert ist, abzugleichen. Wann immer +das erste passende Muster gefunden wurde, werden alle Kennzeichnungen und +Eigenschaften als Basisspezifikation des Symbols verwandt. Falls keines der +Muster passt, wird das Symbol als neu betrachtet. + +Ein Muster wird als verloren betrachtet, falls es auf kein Symbol in der +Bibliothek passt. Standardmäßig wird dies ein Versagen von +\fBdpkg\-gensymbols\fP in der Stufe \fB\-c1\fP oder höher auslösen. Falls der +Fehlschlag allerdings unerwünscht ist, kann das Muster mit der Kennzeichnung +\fIoptional\fP markiert werden. Falls das Muster dann auf nichts passt, wird es +im Diff nur als MISSING (fehlend) auftauchen. Desweiteren kann das Muster +wie jedes Symbol auf die spezielle Architektur mit der Kennzeichnung \fIarch\fP +beschränkt werden. Bitte lesen Sie den Unterabschnitt +\fBStandard\-Symbolkennzeichnungen\fP oben für weitere Informationen. + +Muster sind eine Erweiterung des Formats \fBdeb\-symbols\fP(5); sie sind daher +nur in Symboldatei\-Vorlagen gültig. Die Musterspezifikationssyntax +unterscheidet sich nicht von der eines spezifischen Symbols. Allerdings +dient der Symbolnamenteil der Spezifikation als Ausdruck, der gegen +\fIName@Version\fP eines realen Symbols abgeglichen wird. Um zwischen den +verschiedenen Mustertypen zu unterscheiden, wird es typischerweise mit einer +speziellen Kennzeichnung gekennzeichnet. + +Derzeit unterstützt \fBdpkg\-gensymbols\fP drei grundlegene Mustertypen: +.TP 3 +\fBc++\fP +Dieses Muster wird durch die Kennzeichnung \fIc++\fP verzeichnet. Es passt nur +auf die entworrenen („demangled“) Symbolnamen (wie sie vom Hilfswerkzeug +\fBc++filt\fP(1) ausgegeben werden). Dieses Muster ist sehr hilfreich, um auf +Symbole zu passen, bei dem die verworrenen („mangled“) Namen sich auf +verschiedenen Architekturen unterscheiden während die entworrenen die +gleichen bleiben. Eine Gruppe solcher Symbole ist \fInon\-virtual thunks\fP, die +einen architekturspezifischen Versatz in ihren verworrenen Namen eingebettet +haben. Eine häufige Instanz dieses Falles ist ein virtueller Destruktor, der +unter rautenförmiger Vererbung ein nicht\-virtuelles Thunk\-Symbol +benötigt. Selbst wenn beispielsweise _ZThn8_N3NSB6ClassDD1Ev@Base auf 32 +Bit\-Architekturen _ZThn16_N3NSB6ClassDD1Ev@Base auf 64 Bit\-Architekturen +ist, kann es mit einem einzigen \fIc++\fP\-Muster abgeglichen werden: + +libdummy.so.1 libdummy1 #MINVER# + […] + (c++)"non\-virtual thunk to NSB::ClassD::~ClassD()@Base" 1.0 + […] + +Der entworrene Name oben kann durch Ausführung folgenden Befehls erhalten +werden: + + $ echo '_ZThn8_N3NSB6ClassDD1Ev@Base' | c++filt + +Bitte beachten Sie, dass per Definition zwar der verworrene Name in der +Bibliothek eindeutig ist, die aber nicht notwendigerweise für die +entworrenen Namen zutrifft. Ein Satz von unterschiedlichen realen Symbolen +können den gleichen entworrenen Namen haben. Beispielsweise ist das der Fall +bei nicht\-virtuellen Thunk\-Symbolen in komplexen Vererbungskonfigurationen +oder bei den meisten Konstruktoren und Destruktoren (da g++ typischerweise +zwei reale Symbole für sie generiert). Da diese Kollisionen aber auf dem +ABI\-Niveau passieren, sollten sie nicht die Qualität der Symboldatei +reduzieren. +.TP +\fBsymver\fP +Dieses Muster wird durch die Kennzeichnung \fIsymver\fP verzeichnet. Gut +betreute Bibliotheken verfügen über versionierte Symbole, wobei jede Version +zu der Version der Originalautoren passt, in der dieses Symbol hinzugefügt +wurde. Falls das der Fall ist, können Sie ein \fIsymver\fP\-Muster verwenden, um +jedes zu einer spezifizierten Version zugehörige Symbol +zuzuordnen. Beispiel: + +libc.so.6 libc6 #MINVER# + (symver)GLIBC_2.0 2.0 + […] + (symver)GLIBC_2.7 2.7 + access@GLIBC_2.0 2.2 + +Alle den Versionen GLIBC_2.0 und GLIBC_2.7 zugeordneten Symbole werden zu +einer minimalen Version 2.0 bzw. 2.7 führen, wobei das Symbol +access@GLIBC_2.0 die Ausnahme darstellt. Es wird zu einer minimalen +Abhängigkeit auf libc6 Version 2.2 führen, obwohl es im Geltungsbereich des +Musters „(symver)GLIBC_2.0“ gehört, da spezielle Symbole vor Mustern Vorrang +haben. + +Bitte beachten Sie, dass Platzhaltermuster im alten Format (angezeigt durch +„*@version“ im Symbolnamenfeld) zwar noch unterstützt werden, sie aber durch +die Syntax im neuen Format „(symver|optional)version“ abgelöst +wurden. Beispielsweise sollte „*@GLIBC_2.0 2.0“ als +„(symver|optional)GLIBC_2.0 2.0“ geschrieben werden, falls das gleiche +Verhalten benötigt wird. +.TP +\fBregex\fP +Muster mit regulären Ausdrücken werden durch die Kennzeichnung \fIregex\fP +verzeichnet. Sie passen auf den regulären Ausdruck von Perl, der im +Symbolnamenfeld angegeben ist. Ein regulärer Ausdruck wird wie er ist +abgeglichen. Denken Sie daher daran, ihn mit dem Zeichen \fI^\fP zu beginnen, +da er ansonsten auf jeden Teil der Zeichenkette des realen Symbols +\fIname@version\fP passt. Beispiel: + +libdummy.so.1 libdummy1 #MINVER# + (regex)"^mystack_.*@Base$" 1.0 + (regex|optional)"private" 1.0 + +Symbole wie „mystack_new@Base“, „mystack_push@Base“, „mystack_pop@Base“ +usw. werden vom ersten Muster abgeglichen, während dies z.B. für +„ng_mystack_new@Base“ nicht der Fall ist. Das zweite Muster wird auf alle +Symbole, die die Zeichenkette „private“ in ihren Namen enthalten, passen und +die abgeglichenen Symbole erben die Kennzeichnung \fIoptional\fP vom Muster. +.P +Die oben aufgeführten grundlegenden Muster können \- wo es Sinn ergibt \- +kombiniert werden. In diesem Fall werden sie in der Reihenfolge verarbeitet, +in der die Kennzeichnungen angegeben sind. Im Beispiel + + (c++|regex)"^NSA::ClassA::Private::privmethod\ed\e(int\e)@Base" 1.0 + (regex|c++)N3NSA6ClassA7Private11privmethod\edEi@Base 1.0 + +werden die Symbole „_ZN3NSA6ClassA7Private11privmethod1Ei@Base“ und +„_ZN3NSA6ClassA7Private11privmethod2Ei@Base“ verglichen. Beim Vergleichen +des ersten Musters wird das rohe Symbol erst als C++\-Symbol entworren, dann +wird der entworrene Name mit den regulären Ausdruck verglichen. Auf der +anderen Seite wird beim Vergleichen des zweiten Musters der reguläre +Ausdruck gegen den rohen Symbolnamen verglichen, dann wird das Symbol +überprüft, ob es ein C++\-Symbol ist, indem das Entwirren versucht wird. Ein +Fehlschlag eines einfachen Musters wird zum Fehlschlag des gesamten Musters +führen. Daher wird beispielsweise +„__N3NSA6ClassA7Private11privmethod\edEi@Base“ auf keines der Muster passen, +da es kein gültiges C++\-Symbol ist. + +Im Allgemeinen werden die Muster in zwei Kategorien eingeteilt: Aliase +(grundlegende \fIc++\fP\- und \fIsymver\fP\-Muster) und generische Muster (\fIregex\fP +und alle Kombinationen grundlegender Muster). Abgleichen von grundlegenden +alias\-basierenden Mustern ist schnell (O(1)), während generische Muster O(N) +(wobei N die Anzahl der generischen Muster ist) für jedes Symbol ist. Daher +wird empfohlen, generische Muster nicht zu viel zu verwenden. + +Wenn mehrere Muster auf das gleiche Symbol passen, werden Aliase (zuerst +\fIc++\fP, dann \fIsymver\fP) gegenüber den generischen Mustern +bevorzugt. Generische Muster werden in der Reihenfolge, in der sie in der +Symboldateivorlage gefunden werden, verglichen, bis zum ersten +Erfolg. Beachten Sie aber, dass das manuelle Anordnen der +Vorlagendateieinträge nicht empfohlen wird, da \fBdpkg\-gensymbols\fP Diffs +basierend auf der alphanumerischen Reihenfolge ihrer Namen erstellt. +.SS "Includes verwenden" +.P +Wenn der Satz der exportierten Symbole sich zwischen Architekturen +unterscheidet, kann es ineffizient werden, eine einzige Symboldatei zu +verwenden. In diesen Fällen kann sich eine Include\-Direktive in einer Reihe +von Arten als nützlich erweisen: +.IP • 4 +Sie können den gemeinsamen Teil in eine externe Datei auslagern und diese +Datei dann in Ihre \fIPaket\fP.symbols.\fIArch\fP\-Datei mit einer +include\-Direktive wie folgt einbinden: + +#include "\fIPakete\fP.symbols.common" +.IP • +Die Include\-Direktive kann auch wie jedes Symbol gekennzeichnet werden: + +(Kennzeichen|…|KennzeichenN)#include "einzubindende\-Datei" + +Als Ergebnis werden alle Symbole aus der \fIeinzubindende\-Datei\fP +standardmäßig als mit \fIKennzeichen\fP … \fIKennzeichenN\fP gekennzeichnet +betrachtet. Sie können diese Funktionalität benutzen, um eine gemeinsame +Datei \fIPaket\fP.symbols zu erstellen, die architekturspezifische +Symboldateien einbindet: + + common_symbol1@Base 1.0 + (arch=amd64 ia64 alpha)#include "Paket.symbols.64bit" + (arch=!amd64 !ia64 !alpha)#include "Paket.symbols.32bit" + common_symbol2@Base 1.0 +.P +Die Symboldateien werden Zeile für Zeile gelesen und include\-Direktiven +werden bearbeitet, sobald sie erkannt werden. Das bedeutet, dass der Inhalt +der mit include eingebundenen Datei jeden Inhalt überschreiben kann, der vor +der Include\-Direktive aufgetaucht ist und Inhalt nach der Direktive alles +aus der eingebundenen Datei überschreiben kann. Jedes Symbol (oder sogar +weitere #include\-Direktiven) in der eingebundenen Datei kann zusätzliche +Kennzeichnungen spezifizieren oder Werte der vererbten Kennzeichnungen in +ihrer Kennzeichnungsspezifikation überschreiben. Allerdings gibt es keine +Möglichkeit für ein Symbol, die ererbten Kennzeichnungen zu überschreiben. +.P +Eine eingebundene Datei kann die Kopfzeile wiederholen, die den SONAME der +Bibliothek enthält. In diesem Fall überschreibt sie jede vorher gelesene +Kopfzeile. Allerdings ist es im Allgemeinen am besten, die Wiederholung von +Kopfzeilen zu vermeiden. Eine Art, dies zu erreichen, ist wie folgt: +.PP +#include "libirgendwas1.symbols.common" + arch_spezifisches_Symbol@Base 1.0 +.SS "Gute Bibliotheksverwaltung" +.P +Eine gut verwaltete Bibliothek hat die folgenden Eigenschaften: +.IP • 4 +ihre API ist stabil (öffentliche Symbole entfallen nie, nur neue öffentliche +Symbole werden hinzugefügt) und inkompatible Änderungen erfolgen nur, wenn +sich der SONAME ändert, +.IP • 4 +idealerweise verwendet sie Symbolversionierung, um ABI\-Stabilität trotz +interner Änderungen und API\-Erweiterungen zu erreichen, +.IP • 4 +sie exportiert nie private Symbole (als Hilfslösung können diese als +optional gekennzeichnet werden). +.P +Bei der Verwaltung der Symboldatei kann das Auftauchen und Verschwinden von +Symbolen leicht bemerkt werden. Es ist aber schwieriger, inkompatbile API\- +und ABI\-Änderungen zu bemerken. Daher sollte der Betreuer intensiv die +Changelog\-Einträge der Originalautoren durchschauen und nach Fällen suchen, +in denen die Regeln der guten Bibliotheksverwaltung gebrochen wurden. Falls +mögliche Probleme entdeckt wurden, sollten der Originalautor informiert +werden, da eine Korrektur vom Originalautor immer besser als eine +Debian\-spezifische Hilfslösung ist. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-P\fP\fIPaketbauverzeichnis\fP +Sucht nach \fIPaketbauverzeichnis\fP statt nach debian/tmp. +.TP +\fB\-p\fP\fIPaket\fP +Definiert den Paketnamen. Wird benötigt, falls mehr als ein binäres Paket in +debian/control aufgeführt ist (oder falls es keine Datei debian/control +gibt). +.TP +\fB\-v\fP\fIVersion\fP +Definiert die Paketversion. Standardmäßig wird die Version aus +\fIdebian/changelog\fP entnommen. Benötigt, falls der Aufruf außerhalb des +Quellpaketbaums erfolgt. +.TP +\fB\-e\fP\fIBibliotheksdatei\fP +Untersucht nur die explizit aufgeführten Bibliotheken, statt nach allen +öffentlichen Bibliotheken zu suchen. Sie können Shell\-Muster, die zur +Expansion von Pfadnamen verwandt werden (siehe die Handbuchseite +\fBFile::Glob\fP(3perl) für weitere Details) in \fIBibliotheksdatei\fP verwenden, +um mehrere Bibliotheken mit einem einzelnen Argument abzugleichen +(andernfalls benötigen Sie mehrere \fB\-e\fP). +.TP +\fB\-l\fP\fIVerzeichnis\fP +Stellt \fIVerzeichnis\fP der Liste der zu durchsuchenden privaten +Laufzeitbibliotheken voran (seit Dpkg 1.19.1). Diese Option kann mehrfach +angegeben werden. + +Hinweis: Verwenden Sie diese Variable, statt \fBLD_LIBRARY_PATH\fP zu setzen, +da diese Umgebungsvariable verwandt wird, um den Laufzeit\-Linker zu steuern +und ihr Missbrauch zum Setzen von Pfaden zu Laufzeitbibliotheken zur Bauzeit +kann beispielsweise beim Cross\-Kompilieren problematisch werden. +.TP +\fB\-I\fP\fIDateiname\fP +Verwendet \fIDateiname\fP als Referenzdatei, um die Symboldatei zu erstellen, +die dann im Paket selbst integriert wird. +.TP +\fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] +Die erstellte Symbols\-Datei auf die Standardausgabe oder nach \fIDateiname\fP, +falls angegeben, ausgeben statt in \fBdebian/tmp/DEBIAN/symbols\fP (oder +\fIPaket\-Bauverzeichnis\fP\fB/DEBIAN/symbols\fP, falls \fB\-P\fP verwandt +wurde). Falls \fIDateiname\fP bereits existiert, wird deren Inhalt als +Grundlage für die erstellte Symboldatei verwandt. Sie können diese +Funktionalität benutzen, um eine Symboldatei zu aktualisieren, so dass sie +zu einer neueren Version der Originalautoren Ihrer Bibliothek passt. +.TP +\fB\-t\fP +Schreibt die Symboldatei im Vorlagenmodus statt im zu \fBdeb\-symbols\fP(5) +kompatiblen Format. Der Hauptunterschied besteht darin, dass im +Vorlagenmodus die Symbolnamen und Kennzeichnungen in ihrer Originalform +geschrieben werden, im Gegensatz zu den verarbeiteten Symbolnamen mit +entfernten Kennzeichnungen im Kompatibilitätsmodus. Desweiteren könnten +einige Symbole beim Schreiben einer Standard\-\fBdeb\-symbols\fP(5)\-Datei +entfernt werden (gemäß der Verarbeitungsregeln für Kennzeichen), während in +der Symboldateivorlage immer alle Symbole geschrieben werden. +.TP +\fB\-c\fP\fI[0\-4]\fP +Definiert die Prüfungen, die beim Vergleich der erstellten Symboldatei mit +der Vorlagendatei als Startpunkt erfolgen sollen. Standardstufe ist +1. Zunehmende Stufen führen mehr Prüfungen durch und enthalten alle +Prüfungen der niedrigeren Stufen. Stufe 0 schlägt nie fehl. Stufe 1 schlägt +fehl, wenn einige Symbole verschwunden sind. Stufe 2 schlägt fehl, falls +einige neue Symbole eingeführt wurden. Stufe 3 schlägt fehl, falls einige +Bibliotheken verschwunden sind. Stufe 4 schlägt fehl, falls einige +Bibliotheken hinzugekommen sind. + +Dieser Wert kann von der Umgebungsvariablen \fBDPKG_GENSYMBOLS_CHECK_LEVEL\fP +außer Kraft gesetzt werden. +.TP +\fB\-q\fP +Ruhig verhalten und nie einen Diff zwischen der erstellten Symboldatei und +der als Startpunkt verwandten Vorlagendatei erstellen oder keine Warnungen +bezüglich neuer/verschwundener Bibliotheken oder neuer/verschwundener +Symbole ausgeben. Diese Option deaktiviert nur die informative Ausgabe, aber +nicht die Prüfungen selbst (sehen Sie hierzu die Option \fB\-c\fP). +.TP +\fB\-a\fP\fIArchitektur\fP +Nimmt \fIArch\fP als Host\-Architektur beim Verarbeiten der Symboldateien +an. Verwenden Sie diese Option, um Symboldateien oder Diffs für beliebige +Architekturen zu erstellen, vorausgesetzt, die Binärprogramme sind bereits +verfügbar. +.TP +\fB\-d\fP +Debug\-Modus aktivieren. Eine Vielzahl von Meldungen wird angezeigt, um zu +erklären, was \fBdpkg\-gensymbols\fP durchführt. +.TP +\fB\-V\fP +Ausführlichen Modus aktivieren. Die erstellte Symboldatei enthält veraltete +Symbole als Kommentare. Im Vorlagenmodus werden Mustersymbole desweiteren +von Kommentaren gefolgt, die die echten Symbole aufführen, die auf dieses +Muster passen. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_GENSYMBOLS_CHECK_LEVEL\fP +Setzt die Befehlsüberprüfungsstufe außer Kraft, selbst wenn das +Befehlszeilenargument \fB\-c\fP übergeben wurde (beachten Sie, dass dies der +üblichen Konvention widerspricht, demnach Befehlszeilenargumente Vorrang +gegenüber Umgebungsvariablen haben). +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBhttps://people.redhat.com/drepper/symbol\-versioning\fP +.br +\fBhttps://people.redhat.com/drepper/goodpractice.pdf\fP +.br +\fBhttps://people.redhat.com/drepper/dsohowto.pdf\fP +.br +\fBdeb\-symbols\fP(5), \fBdpkg\-shlibdeps\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-maintscript-helper.man b/man/de/dpkg-maintscript-helper.man new file mode 100644 index 0000000..0e8a804 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-maintscript-helper.man @@ -0,0 +1,291 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-maintscript-helper(1) +.\" +.\" Copyright © 2010-2012 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2011-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-maintscript\-helper 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-maintscript\-helper \- Bekannte Einschränkungen in Dpkg in +Betreuerskripten umgehen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-maintscript\-helper\fP \fIBefehl\fP [\fIParameter\fP …] \fB\-\-\fP +\fIBetr\-Skript\-Parameter\fP … +. +.SH "BEFEHLE UND PARAMETER" +.P +\fBsupports\fP \fIBefehl\fP +.P +\fBrm_conffile\fP \fIConffile\fP [\fIvorhergehende_Version\fP [\fIPaket\fP]] +.P +\fBmv_conffile\fP \fIalte_Conffile\fP \fIneue_Conffile\fP [\fIvorhergehende_Version\fP +[\fIPaket\fP]] +.P +\fBsymlink_to_dir\fP \fIPfadname\fP \fIaltes_Ziel\fP [\fIvorhergehende_Version\fP +[\fIPaket\fP]] +.P +\fBdir_to_symlink\fP \fIPfadname\fP \fIneues_Ziel\fP [\fIvorhergehende_Version\fP +[\fIPaket\fP]] +. +.SH BESCHREIBUNG +.P +Dieses Programm wurde so entworfen, dass es in Betreuerskripten ausgeführt +werden kann, um einige Aufgaben zu erledigen, die \fBdpkg\fP (noch) nicht +selbst erledigen kann, entweder aufgrund von Design\-Entscheidungen oder +aufgrund aktueller Einschränkungen. +.P +Viele dieser Aufgaben benötigen koordinierte Aktionen aus mehreren +Betreuerskripten (\fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP, \fBprerm\fP, \fBpostrm\fP). Um Fehler +zu vermeiden, wird der gleiche Aufruf einfach in alle Skripte eingefügt und +das Programm wird sein Verhalten automatisch abhängig von der Variable +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_NAME\fP und den Argumenten im Betreuerskript, die Sie nach +einem doppelten Bindestrich übergeben müssen, anpassen. +. +.SH "GEMEINSAME PARAMETER" +.TP +\fIvorhergehende_Version\fP +Definiert die letzte Version des Pakets, dessen Upgrade die Aktion auslösen +soll. Es ist wichtig, \fIvorhergehende_Version\fP korrekt zu berechnen, so dass +die Aktionen korrekt ausgeführt werden, selbst falls der Benutzer das Paket +mit einer lokalen Version neu gebaut hat. Falls \fIvorhergehende_Version\fP +leer ist oder weggelassen wurde, wird die Aktion bei jedem Upgrade versucht +(Hinweis: Es ist sicherer, die Version anzugeben und damit die Aktion nur +einmal versuchen zu lassen). + +Falls die Conffile in mehreren Versionen nicht ausgeliefert wurde und Sie +jetzt die Betreuerskripte anpassen, um die überflüssige Datei zu entfernen, +sollte \fIvorhergehende_Version\fP auf die Version des Pakets gesetzt werden, +die Sie jetzt zusammenstellen, nicht auf die erste Version des Pakets, bei +dem die Conffile fehlte. Dies trifft genauso auch auf alle anderen Aktionen +zu. + +Wird beispielsweise eine Conffile in Version \fB2.0\-1\fP eines Pakets entfernt, +sollte \fIvorhergehende_Version\fP auf \fB2.0\-1~\fP gesetzt werden. Dies führt +dazu, dass die Conffile entfernt wird, selbst falls der Benutzer die +vorhergehende Version \fB1.0\-1\fP als \fB1.0\-1local1\fP neu gebaut hat. Oder ein +Paket, das einen Pfad von einem Symlink (das in Version \fB1.0\-1\fP +ausgeliefert wurde) zu einem Verzeichnis (ausgeliefert in Version \fB2.0\-1\fP) +wechselt, aber die eigentliche Umstellung in den Betreuerskripten in Version +\fB3.0\-1\fP durchführt, sollte \fIvorhergehende_Version\fP auf \fB3.0\-1~\fP setzen. +.TP +\fIPaket\fP +Der Paketname, dem der Pfadname gehört bzw. die Pfadnamen gehören. Wenn das +Paket „Multi\-Arch: same“ ist, muss dieser Parameter die +Architekturspezifikation enthalten, andernfalls sollte er normalerweise die +Architekturspezifikation \fBnicht\fP enthalten (da dies Cross\-Grades verhindern +oder die Umstellung von architekturspezifisch auf die Architektur \fBall\fP +oder umgekehrt verhindern würde). Falls dieser Parameter leer oder nicht +angegeben ist, werden die (von \fBdpkg\fP bei der Ausführung der +Betreuerskripte gesetzten) Umgebungsvariablen \fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE\fP +und \fBDPKG_MAINTSCRIPT_ARCH\fP verwandt, um den Architektur\-spezifizierten +Paketnamen zu erstellen. +.TP +\fB\-\-\fP +Alle Parameter der Betreuerskripte müssen nach \fB\-\-\fP an das Programm +weitergeleitet werden. +.SH "CONFFILE\-BEZOGENE AUFGABEN" +.P +Beim Upgrade eines Pakets wird \fBdpkg\fP eine Conffile (eine +Konfigurationsdatei, bei der \fBdpkg\fP die Änderungen des Benutzers erhalten +soll) nicht automatisch entfernen, falls sie nicht in der neueren Version +enthalten ist. Es gibt zwei Hauptgründe dafür; der erste ist, dass die +Conffile versehentlich entfallen sein und die nächste Version sie wieder +herstellen könnte und die Benutzer die Änderung nicht weggeworfen sehen +wollen. Der zweite besteht darin, dass Paketen erlaubt werden soll, von +einer Dpkg\-betreuten Conffile auf eine Datei, die von den Betreuerskripten +des Pakets, normalerweise mit einem Werkzeug wie Debconf oder Ucf, verwaltet +wird, umzustellen. +.P +Das bedeutet, falls ein Paket eine Conffile umbenennen oder entfernen soll, +muss es dies explizit durchführen und \fBdpkg\-maintscript\-helper\fP kann dazu +verwandt werden, eine sanfte Löschung und Verschiebung von Conffiles +innerhalb von Betreuerskripten durchzuführen. +. +.SS "Eine Conffile entfernen" +.P +Falls eine Conffile komplett entfernt wird, sollte sie von der Platte +entfernt werden, falls der Benutzer sie nicht verändert hat. Falls es lokale +Anpassungen gibt, sollten diese erhalten werden. Falls das Upgrade des +Pakets abgebrochen wird, sollte die neuerdings veraltete Conffile nicht +verschwinden. +.P +All dies wird durch Einsetzen der folgenden Shell\-Schnipsel in die +Betreuerskripte \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP und \fBpostrm\fP implementiert: +.P + dpkg\-maintscript\-helper rm_conffile \e + \fIConffile\fP \fIvorhergehende_Version\fP \fIPaket\fP \-\- "$@" +.P +\fIConffile\fP ist der Dateiname der zu entfernenden Conffile. +.P +Aktuelle Implementierung: im \fBpreinst\fP wird geprüft, ob die Conffile +geändert wurde. Dann wird sie entweder in \fIConffile\fP\fB.dpkg\-remove\fP (falls +sie nicht geändert wurde) oder in \fIConffile\fP\fB.dpkg\-backup\fP (falls sie +geändert wurde) umbenannt. Im \fBpostinst\fP wird Letztere in +\fIConffile\fP\fB.dpkg\-bak\fP umbenannt und als Referenz behalten, da sie +Benutzeränderungen enthält, während Erstere entfernt wird. Falls das Upgrade +des Pakets abgebrochen wird, reinstalliert \fBpostrm\fP die ursprüngliche +Conffile. Während des vollständigen Löschens wird \fBpostrm\fP auch die bisher +behaltene Datei \fB.dpkg\-bak\fP entfernen. +. +.SS "Eine Conffile umbenennen" +.P +Falls eine Conffile von einem Ort zu einem anderen verschoben wird, müssen +Sie sicherstellen, dass Sie auch alle Änderungen des Benutzers mit +übernehmen. Anfänglich erscheint dies als einfache Änderung am Skript +\fBpreinst\fP, allerdings wird dies dazu führen, dass der Benutzer von \fBdpkg\fP +aufgefordert wird, die Bearbeitung der Conffile zu bestätigen, obwohl sie +für diese gar nicht verantwortlich sind. +.P +Sanfte Umbenennung kann durch Einsetzen der folgenden Shell\-Schnipsel in die +Betreuerskripte \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP und \fBpostrm\fP implementiert werden: +.P + dpkg\-maintscript\-helper mv_conffile \e + \fIalte_Conffile\fP \fIneue_Conffile\fP \fIvorhergehende_Version\fP \fIPaket\fP \-\- "$@" +.P +\fIalte_Conffile\fP und \fIneue_Conffile\fP sind der alte und der neue Name der +umzubenennenden Conffile. +.P +Aktuelle Implementierung: das \fBpreinst\fP überprüft, ob die Conffile +verändert wurde, falls ja, verbleibt sie am Platz, andernfalls wird sie in +\fIalte_Conffile\fP\fB.dpkg\-remove\fP umbenannt. Bei der Konfiguration entfernt +das \fBpostinst\fP \fIalte_Conffile\fP\fB.dpkg\-remove\fP und benennt \fIalte_Conffile\fP +in \fIneue_Conffile\fP um, falls \fIalte_Conffile\fP noch existiert. Falls +abort\-upgrade/abort\-install eintritt, benennt das \fBpostrm\fP wieder +\fIalte_Conffile\fP\fB.dpkg\-remove\fP in \fIalte_Conffile\fP zurück, falls notwendig. +. +.SH "SYMLINK\- UND VERZEICHNISUMWANDLUNGEN" +. +Beim Upgrade eines Pakets wird \fBdpkg\fP einen Symlink nicht automatisch in +ein Verzeichnis und umgekehrt umwandeln. Installationen älterer Versionen +(„downgrades“) werden nicht unterstützt und der Pfad verbleibt wie er ist. +. +.SS "Einen Symlink in ein Verzeichnis umwandeln" +. +Falls ein Symlink in ein echtes Verzeichnis umgewandelt wird, müssen Sie vor +dem Entpacken sicherstellen, dass der Symlink entfernt wird. Anfänglich +erscheint dies als einfache Änderung am Skript \fBpreinst\fP, allerdings wird +dies zu einigen Problemen führen, falls der Administrator lokale Anpassungen +des Symlinks durchgeführt hat oder falls ein Downgrade des Pakets auf eine +alte Version durchgeführt wird. +.P +Sanfte Umbenennung kann durch Einsetzen der folgenden Shell\-Schnipsel in die +Betreuerskripte \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP und \fBpostrm\fP implementiert werden: +.P + dpkg\-maintscript\-helper symlink_to_dir \e + \fIPfadname\fP \fIaltes_Ziel\fP \fIvorhergehende_Version\fP \fIPaket\fP \-\- "$@" +.P +\fIPfadname\fP ist der absolute Name des alten Symlinks (der Pfad wird am Ende +der Installation ein Verzeichnis sein) und \fIaltes_Ziel\fP ist der Name des +Ziels des vorherigen Symlinks unter \fIPfadname\fP. Es kann entweder absolut +oder relativ zum Verzeichnis, das \fIPfadname\fP enthält, sein. +.P +Aktuelle Implementierung: das \fBpreinst\fP überprüft, ob der Symlink existiert +und auf \fIaltes_Ziel\fP zeigt. Falls dies nicht der Fall ist, bleibt der +Symlink existent, andernfalls wird er in \fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP +umbenannt. Bei der Konfiguration entfernt das \fBpostinst\fP +\fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP, falls \fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP noch ein +Symlink ist. Falls abort\-upgrade/abort\-install eintritt, benennt das +\fBpostrm\fP wieder \fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP in \fIPfadname\fP zurück, falls +notwendig. +. +.SS "Ein Verzeichnis in einen Symlink umwandeln" +. +Falls ein echtes Verzeichnis in einen Symlink umgewandelt wird, müssen Sie +vor dem Entpacken sicherstellen, dass das Verzeichnis entfernt +wird. Anfänglich erscheint dies als einfache Änderung am Skript \fBpreinst\fP, +allerdings wird dies zu einigen Problemen führen, falls das Verzeichnis +Conffiles, Pfadnamen anderer Pakete oder lokal erstellte Pfadnamen enthält +oder wenn ein Downgrade des Pakets durchgeführt wird. +.P +Sanfte Umwandlung kann durch Einsetzen der folgenden Shell\-Schnipsel in die +Betreuerskripte \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP und \fBpostrm\fP implementiert werden: +.P + dpkg\-maintscript\-helper dir_to_symlink \e + \fIPfadname\fP \fIneues_Ziel\fP \fIvorhergehende_Version\fP \fIPaket\fP \-\- "$@" +.P +\fIPfadname\fP ist der absolute Name des alten Verzeichnisses (der Pfad wird am +Ende der Installation ein Symlink sein) und \fIneues_Ziel\fP ist das Ziel des +neuen Symlinks unter \fIPfadname\fP. Es kann entweder absolut oder relativ zum +Verzeichnis, das \fIPfadname\fP enthält, sein. +.P +Aktuelle Implementierung: das \fBpreinst\fP überprüft, ob das Verzeichnis +existiert, keine Conffiles, Pfadnamen anderer Pakete oder lokal erstellte +Pfadnamen enthält. Falls nicht, bleibt es an Ort und Stelle, andernfalls +wird es in \fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP umbenannt und ein leeres +Vorbereitungsverzeichnis mit Namen \fIPfadname\fP erstellt und durch eine Datei +markiert, so dass Dpkg es nachverfolgen kann. Bei der Konfiguration beendet +\fBpostinst\fP die Umstellung, falls \fIPfadname\fP.\fB.dpkg\-backup\fP noch ein +Verzeichnis und \fIPfadname\fP noch das Vorbereitungsverzeichnis ist. Es +entfernt die Markierungsdatei im Vorbereitungsverzeichnis, verschiebt die +neu erstellten Dateien im Vorbereitungsverzeichnis in das Symlink\-Ziel +\fIneues_Ziel\fP/, ersetzt das jetzt leere Vorbereitungsverzeichnis \fIPfadname\fP +durch einen Symlink auf \fIneues_Ziel\fP und entfernt +\fIPfadname\fP.\fB.dpkg\-backup\fP. Falls abort\-upgrade/abort\-install eintritt, +benennt das \fBpostrm\fP wieder \fIPfadname\fP\fB.dpkg\-backup\fP in \fIPfadname\fP +zurück, falls notwendig. +. +.SH "INTEGRATION IN PAKETE" +.P +Bei der Benutzung der Paketierungshelfer prüfen Sie bitte, ob eine native +\fBdpkg\-maintscript\-helper\fP\-Integration existiert. Hierdurch könnte Ihr +Aufwand verringert werden. Lesen Sie beispielsweise \fBdh_installdeb\fP(1). +.P +Da \fBdpkg\-maintscript\-helper\fP im \fBpreinst\fP verwandt wird, benötigt der +bedingungslose Einsatz eine prä\-Abhängigkeit (\fIpre\-dependency\fP), um +sicherzustellen, dass die Mindestversion von \fBdpkg\fP bereits entpackt +wurde. Die benötigte Version hängt vom verwandten Befehl ab, für +\fBrm_conffile\fP und \fBmv_conffile\fP lautet sie 1.15.7.2, für \fBsymlink_to_dir\fP +und \fBdir_to_symlink\fP lautet sie 1.17.14: +.P + \fBPre\-Depends:\fP dpkg (>= 1.17.14) +.P +In vielen Fällen sind aber die Ausführungen des Programms für das Paket +nicht kritisch und statt einer prä\-Abhängigkeit soll das Programm nur +aufgerufen werden, falls bekannt ist, dass der benötigte Befehl vom derzeit +installierten \fBdpkg\fP unterstützt wird: +.P + if dpkg\-maintscript\-helper supports \fIcommand\fP; then + dpkg\-maintscript\-helper \fIcommand\fP … + fi +.P +Der Befehl \fBsupports\fP liefert im Erfolgsfall 0, ansonsten 1 zurück. Der +Befehl \fBsupports\fP überprüft, ob die durch Dpkg gesetzten und vom Skript +benötigten Umgebungsvariablen vorhanden sind und betrachtet es als +Fehlschlag, falls die Umgebung nicht ausreichend ist. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.19.1). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdh_installdeb\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-mergechangelogs.man b/man/de/dpkg-mergechangelogs.man new file mode 100644 index 0000000..3dd2066 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-mergechangelogs.man @@ -0,0 +1,110 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-mergechangelogs(1) +.\" +.\" Copyright © 2009-2010 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-mergechangelogs 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-mergechangelogs \- 3\-Wege\-Zusammenführung von debian/changelog\-Dateien +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-mergechangelogs\fP [\fIOption\fP …] \fIalt\fP \fIneu\-a\fP \fIneu\-b\fP [\fIAusgabe\fP] +. +.SH BESCHREIBUNG +.P +Dieses Programm wird die drei bereitgestellten Versionen des +Debian\-Changelogs verwenden, um eine zusammengeführte Changelog\-Datei zu +erstellen. Das resultierende Changelog wird in der Datei \fIAusgabe\fP +gespeichert oder an die Standardausgabe ausgegeben, falls dieser Parameter +fehlt. +.P +Jeder Eintrag wird durch seine Versionsnummer identifiziert und es wird +angenommen, dass sie nicht im Konflikt stehen, sie werden einfach in der +richtigen Reihenfolge eingemischt (in absteigender Reihenfolge). Wenn +\fB\-\-merge\-prereleases\fP verwandt wird, wird der Anteil der Versionsnummer +nach der letzten Tilde entfernt, so dass 1.0\-1~exp1 und 1.0\-1~exp5 als +gleicher Eintrag angenommen werden. Wenn die gleiche Version sowohl in +\fIneu\-a\fP als auch in \fIneu\-b\fP verfügbar ist, wird eine normale, +zeilenbasierte 3\-Wege\-Zusammenführung versucht (vorausgesetzt, dass das +Modul Algorithm::Merge verfügbar ist — es ist Teil des Pakets +libalgorithm\-merge\-perl — andernfalls erhalten Sie einen globalen Konflikt +im Inhalt des Eintrags). +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-m\fP, \fB\-\-merge\-prereleases\fP +Entfernt den Teil nach der letzten Tilde in der Versionsnummer beim +Versionsvergleich, um festzustellen, ob zwei Einträge identisch sein sollen +oder nicht. +.sp +Dies ist nützlich, wenn Sie den gleichen Changelog\-Eintrag beibehalten, aber +regelmäßig die Versionsnummer erhöhen. Beispielsweise könnten Sie +2.3\-1~exp1, 2.3\-1~exp2, … bis zur offiziellen Veröffentlichung 2.3\-1 +verwenden und alle enthalten den gleichen Changelog\-Eintrag, der sich im +Laufe der Zeit entwickelt hat. +.TP +\fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH EINSCHRÄNKUNGEN +.P +Alles, was nicht von Dpkg::Changelog ausgewertet werden kann, geht beim +Zusammenführen verloren. Dies betrifft Dinge wie Kommentare, die eigentlich +nicht da sein sollten, usw. +. +.SH "INTEGRATION IN GIT" +.P +Falls Sie dieses Programm dazu verwenden möchten, Debian\-Changelog\-Dateien +in einem Git\-Depot zusammenzuführen, müssen Sie zuerst einen neuen +Merge\-Treiber in \fB.git/config\fP oder in \fB~/.gitconfig\fP registrieren: +.P + [merge "dpkg\-mergechangelogs"] + name = debian/changelog merge driver + driver = dpkg\-mergechangelogs \-m %O %A %B %A +.P +Dann müssen Sie entweder in \fB.gitattributes\fP im Depot selbst oder in +\&\fB.git/info/attributes\fP das Merge\-Attribut für die Datei \fBdebian/changelog\fP +einrichten: +.P + debian/changelog merge=dpkg\-mergechangelogs +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-name.man b/man/de/dpkg-name.man new file mode 100644 index 0000000..4108fa5 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-name.man @@ -0,0 +1,130 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-name(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Erick Branderhorst +.\" Copyright © 2007-2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-name 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-name \- Debian\-Pakete zu vollen Paketnamen umbenennen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-name\fP [\fIOption\fP …] [\fB\-\-\fP] \fIDatei\fP … +. +.SH BESCHREIBUNG +.PP +Diese Handbuchseite dokumentiert das \fBdpkg\-name\fP\-Programm, das eine +einfache Möglichkeit bereitstellt, \fBDebian\fP\-Pakete in ihren vollen +Paketnamen umzubenennen. Ein voller Paketname besteht aus +\fIPaket\fP\fB_\fP\fIVersion\fP\fB_\fP\fIArchitektur\fP\fB.\fP\fIPakettyp\fP wie in der +Steuerdatei des Pakets angegeben. Der \fIVersion\fP\-Teil des Dateinamens +besteht aus der Versionsinformation der Originalautoren, optional gefolgt +von einem Bindestrich und der Revisionsinformation. Der \fIPakettyp\fP\-Teil +entstammt dem Feld \fIpackage_type\fP (falls vorhanden) oder wird auf \fBdeb\fP +gesetzt. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-no\-architecture\fP +Der Zieldateiname wird keine Architekturinformation enthalten. +.TP +\fB\-k\fP, \fB\-\-symlink\fP +Legt einen Symlink an, anstatt zu verschieben. +.TP +\fB\-o\fP, \fB\-\-overwrite\fP +Existierende Dateien werden überschrieben, falls sie den gleichen Namen wie +der Zieldatei haben. +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-subdir\fP [\fIVerzeichnis\fP] +Dateien werden in ein Unterverzeichnis verschoben. Falls das als Argument +existierende Verzeichnis existiert, dann werden die Dateien in das +Verzeichnis verschoben, andernfalls wird das Zielverzeichnis aus dem +„section“\-Feld des Steuerteils des Pakets entnommen. Das Zielverzeichnis +wird „unstable/binary\-\fIArchitektur\fP/\fIBereich\fP“ sein. Falls die Sektion +nicht in der Steuerdatei gefunden werden kann, dann wird \fBno\-section\fP +angenommen, und in diesem Fall, wie auch für die Sektionen \fBnon\-free\fP und +\fBcontrib\fP ist das Zielverzeichnis „\fIBereich\fP/binary\-\fIArchitektur\fP“. Das +Sektionsfeld muss nicht angegeben werden, daher werden viele Pakete ihren +Weg in das \fBno\-section\fP\-Gebiet finden. Verwenden Sie diese Option mit +Vorsicht, sie ist unordentlich. +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-create\-dir\fP +Diese Option kann zusammen mit der Option \fB\-s\fP verwendet werden. Falls das +Zielverzeichnis nicht gefunden werden kann, wird es automatisch +angelegt. \fBVerwenden Sie diese Option mit Vorsicht.\fP +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-v\fP, \fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH FEHLER +Einige Pakete folgen nicht der Namensstruktur +\fIPaket\fP\fB_\fP\fIVersion\fP\fB_\fP\fIArchitektur\fP\fB.deb\fP. Pakete, die von +\fBdpkg\-name\fP umbenannt wurden, folgen dieser Struktur. Im Allgemeinen hat +diese keinen Einfluss darauf, wie Pakete von \fBdselect\fP(1)/\fBdpkg\fP(1) +installiert werden, aber andere Installationswerkzeuge können auf diese +Benennungsstruktur angewiesen sein. +. +.SH BEISPIELE +.TP +\fBdpkg\-name bar\-foo.deb\fP +Die Datei \fBbar\-foo.deb\fP wird in bar\-foo_1.0\-2_i386.deb oder etwas Ähnliches +(abhängig von der Information, die in dem Steuerteil von \fBbar\-foo.deb\fP ist) +umbenannt. +.TP +\fBfind /root/debian/ \-name '*.deb' | xargs \-n 1 dpkg\-name \-a\fP +Alle Dateien mit der Endung \fBdeb\fP im Verzeichnis /root/debian und seiner +Unterverzeichnisse werden von \fBdpkg\-name\fP \- falls notwendig \- ohne +Architekturinformation umbenannt. +.TP +\fBfind \-name '*.deb' | xargs \-n 1 dpkg\-name \-a \-o \-s \-c\fP +\fBMachen Sie dies nicht.\fP Ihr Archiv wird eine komplette Schweinerei werden, +da viele Pakete nicht mit Sektionsinformationen kommen. \fBMachen Sie dies +nicht.\fP +.TP +\fBdpkg\-deb \-\-build debian\-tmp && dpkg\-name \-o \-s .. debian\-tmp.deb\fP +Dies kann beim Bau neuer Pakete verwendet werden. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\fP(5), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg\fP(1), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBfind\fP(1), +\fBxargs\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-parsechangelog.man b/man/de/dpkg-parsechangelog.man new file mode 100644 index 0000000..1be6b21 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-parsechangelog.man @@ -0,0 +1,233 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-parsechangelog(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006, 2011-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2008 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2009 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-parsechangelog 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-parsechangelog \- Debian\-Changelog\-Dateien auswerten +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-parsechangelog\fP [\fIOption\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-parsechangelog\fP liest den Changelog („Änderungsprotokoll“) eines +entpackten Debian\-Quellcodebaums ein, wertet dieses aus und gibt die +Informationen in der Standardausgabe in maschinenlesbarer Form aus. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-l\fP, \fB\-\-file\fP \fIChangelog\-Datei\fP +Gibt die Changelog\-Datei an, aus der Informationen gelesen werden +sollen. Ein ‚\-’ kann zur Angabe des Lesens von der Standardeingabe verwandt +werden. Standardmäßig \fBdebian/changelog\fP. +.TP +\fB\-F\fP \fIChangelog\-Format\fP +Gibt das Format der Changelog\-Datei an. Standardmäßig wird das Format aus +einer speziellen Zeile in der Nähe des Endes des Changelogs gelesen oder, +falls dies fehlschlägt, wird das \fBdebian\fP\-Standardformat angenommen. Siehe +auch \fBCHANGELOG\-FORMATE\fP. +.TP +\fB\-L\fP \fIlibverzeichnis\fP +Veraltete Option ohne Wirkung (seit Dpkg 1.18.8). Setzen der +Perl\-Umgebungsvariablen \fBPERL5LIB\fP oder \fBPERLLIB\fP hat eine ähnliche +Wirkung, wenn nach Auswerter\-Perl\-Modulen gesucht wird. +.TP +\fB\-S\fP, \fB\-\-show\-field\fP \fIFeld\fP +Gibt den Namen des anzuzeigenden Feldes an (seit Dpkg 1.17.0). Der Feldname +wird nicht angezeigt, nur sein Wert. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +.SS Auswerter\-Optionen: +Die folgenden Optionen können verwendet werden, um die Ausgabe des +Changelog\-Auswerters zu beinflussen, z.B. den Bereich der Einträge oder das +Format der Ausgabe. +.TP +\fB\-\-format\fP\fI Ausgabeformat\fP +Setzt das Ausgabeformat. Derzeit werden die Werte \fBdpkg\fP und \fBrfc822\fP +unterstützt. \fBdpkg\fP ist das klassische Ausgabeformat (es existiert länger +als diese Option), das voreingestellt ist. Es besteht aus einem Absatz im +Debian\-Steuerformat (lesen Sie \fBdeb\-control\fP(5)). Falls mehr als ein +Eintrag angefordert wird, dann werden die meisten Felder aus dem ersten +Eintrag (normalerweise der neuste Eintrag) verwendet, falls dies nicht +anders angegeben wird: +.RS +.TP +\fBSource:\fP\fI Paketname\fP +.TP +\fBVersion:\fP\fI Version\fP +.TP +\fBDistribution:\fP\fI Ziel\-Distribution\fP +.TP +\fBUrgency:\fP\fI Dringlichkeit\fP +Die höchste Dringlichkeit aller enthaltenen Einträge wird verwandt, gefolgt +von den zusammengefügten (durch Leerzeichen getrennten) Kommentaren von +allen angeforderten Versionen. +.TP +\fBMaintainer:\fP\fI Autor\fP +.TP +\fBDate:\fP\fI Datum\fP +Das Datum des Eintrags als Zeichenkette, wie es im Changelog auftaucht. Mit +dem Format \fBstrptime\fP(3) „\fB%a, %d %b %Y %T %z\fP“, wobei der Wochentag nicht +dem echten Tag aus dem Rest der Datumszeichenkette entsprechen könnte. Falls +Sie eine genauere Darstellung des Datums benötigen, verwenden Sie das Feld +\fBTimestamp\fP, beachten dabei aber, dass es nicht möglich sein könnte, es auf +den genauen Wert in diesem Feld abzubilden. +.TP +\fBTimestamp:\fP\fI Zeitstempel\fP +Das Datum des Eintrags als Zeitstempel in Sekunden seit der Epoche (seit +Dpkg 1.18.8). +.TP +\fBCloses:\fP\fI Fehlernummer\fP +Die Felder „Closes“ aller enthaltenen Einträge werden zusammengefasst. +.TP +\fBChanges:\fP\fI Changelog\-Einträge\fP +Der Text aller Changelog\-Einträge wird aneinandergehängt. Um aus diesem Feld +ein gültiges mehrzeiliges Feld im Debian Steuer\-Format zu bekomen, werden +leere Zeilen durch einen einzelnen Satzpunkt ersetzt und alle Zeilen durch +ein Leerzeichen eingerückt. Der genaue Inhalt hängt vom Changelog\-Format ab. +.RE +.IP +Die Felder \fBVersion\fP, \fBDistribution\fP, \fBUrgency\fP, \fBMaintainer\fP und +\fBChanges\fP sind verpflichtend. +.IP +Es können zusätzliche benutzerdefinierte Felder vorhanden sein. +.IP +Das \fBrfc822\fP\-Format verwendet die gleichen Felder, gibt aber einzelne +Absätze für jeden Changelog\-Eintrag aus, so dass alle Metadaten für jeden +Eintrag erhalten bleiben. +.TP +\fB\-\-reverse\fP +fügt alle Änderungen in umgekehrter Reihenfolge hinzu (seit Dpkg +1.19.1). Beachten Sie: Für das \fBdpkg\fP\-Format ist der erste Eintrag der +älteste Eintrag. +.TP +\fB\-\-all\fP +nimmt alle Änderungen auf. Hinweis: Andere Optionen haben keine Wirkung, +wenn diese verwandt wird. +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-since\fP \fIVersion\fP +.TQ +\fB\-v\fP \fIVersion\fP +fügt alle Änderungen neuer als aus \fIVersion\fP hinzu. +.TP +\fB\-u\fP, \fB\-\-until\fP \fIVersion\fP +fügt alle Änderungen älter als aus \fIVersion\fP hinzu. +.TP +\fB\-f\fP, \fB\-\-from\fP \fIVersion\fP +fügt alle Änderungen aus oder neuer als aus \fIVersion\fP hinzu. +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-to\fP \fIVersion\fP +fügt alle Änderungen aus oder älter als aus \fIVersion\fP hinzu. +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-count\fP \fIAnzahl\fP +.TQ +\fB\-n\fP \fIAnzahl\fP +fügt \fIAnzahl\fP Einträge vom Kopf (oder vom Fuß, falls \fIAnzahl\fP negativ ist) +hinzu. +.TP +\fB\-o\fP, \fB\-\-offset\fP \fIZahl\fP +ändert den Startpunkt für \fB\-\-count\fP, gezählt vom Kopf (oder Fuß, falls +\fIZahl\fP negativ ist). +. +.SH CHANGELOG\-FORMATE +Es ist möglich, ein anderes als das Standardformat zu verwenden, indem ein +Auswerter für dieses alternative Format bereitgestellt wird. + +Damit \fBdpkg\-parsechangelog\fP den neuen Auswerter ausführen kann, muss eine +Zeile innerhalb der letzten 40 Zeilen der Changelog\-Datei enthalten sein, +die auf den folgenden regulären Perl\-Ausdruck passt: +„\fB\eschangelog\-format:\es+([0\-9a\-z]+)\eW\fP“. Der Anteil in Klammern sollte +der Name des Formats sein, beispielsweise: + + @@@ changelog\-format: \fIAnderesformat\fP @@@ + +Changelog\-Formatnamen sind alphanumerische Zeichenketten in Kleinschreibung +(„a\-z0\-9“), die nicht leer sein dürfen. + +Falls eine solche Zeile existiert, wird \fBdpkg\-parsechangelog\fP nach dem +Auswerter als Perl\-Modul \fBDpkg::Changelog::\fP\fIAnderesformat\fP suchen. Es ist +ein Fehler, wenn dieser nicht vorhanden ist. Die Großschreibung des +Perl\-Moduls erfolgt automatisch. Das Standard\-Changelog\-Format ist +\fBdebian\fP, hierfür wird standardmäßig ein Auswerter bereitgestellt. + +Der Auswerter sollte von der Klasse Dpkg::Changelog abgeleitet sein und die +benötigte dokumentierte Schnittstelle implementieren. + +Falls das ausgewertete Changelog\-Format immer oder fast immer eine Leerzeile +zwischen einzelnen Änderungsnotizen lässt, sollten diese Leerzeilen +herausgefiltert werden, so dass die entstehende Ausgabe kompakt wird. + +Falls das Changelog\-Format kein Datum oder keine Paketnamensinformationen +enthält, sollte diese Information in der Ausgabe unterbleiben. Der Auswerter +soll nicht versuchen, diese Daten künstlich zu ermitteln oder sie in anderen +Quellen zu finden. + +Falls der Changelog nicht das erwartete Format hat, sollte sich der +Auswerter mit einem Fehler beenden, statt zu versuchen, sich irgendwie +durchzuwurschteln und möglicherweise eine falsche Ausgabe zu erzeugen. + +Ein Changelog\-Auswerter darf nicht mit dem Benutzer interagieren. +. +.SH BEMERKUNGEN +Alle \fBAuswerter\-Optionen\fP außer \fB\-v\fP werden seit Dpkg 1.14.16 unterstützt. +.PP +Das Auswerten kurzer Optionen mit nicht gebündelten Werten ist nur seit +Dpkg\-Version 1.18.0 verfügbar. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fBdebian/changelog\fP +Die Changelog\-Datei wird verwendet, um versionsabhängige Informationen über +das Quellpaket, wie beispielsweise die Dringlichkeit („urgency“) und die +Distribution des Uploads, die Änderungen seit einer bestimmten +Veröffentlichung und die Quellversionsnummer selbst, zu erhalten. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-changelog\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-query.man b/man/de/dpkg-query.man new file mode 100644 index 0000000..73e4949 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-query.man @@ -0,0 +1,381 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-query(1) +.\" +.\" Copyright © 2001 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2007 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-query 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-query \- ein Werkzeug zur Abfrage der Dpkg\-Datenbank +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-query\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-query\fP ist ein Werkzeug, um Informationen über Pakete zu zeigen, die +in der \fBdpkg\fP\-Datenbank aufgeführt sind. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP [\fIPaketname\-Muster\fP …] +Listet alle bekannten Pakete auf, deren Namen auf ein oder mehrere bestimmte +Muster passen, unabhängig ihres Status. Dazu gehören alle echten und +virtuellen Pakete, die in irgendeinem Abhängigkeitsbeziehungsfeld (wie +\fBBreaks\fP, \fBEnhances\fP usw.) referenziert sind. Falls kein +\fIPaketname\-Muster\fP angegeben ist, werden alle Pakete in +\fI%ADMINDIR%/status\fP aufgelistet. Dabei werden alle Pakete ausgeschlossen, +die als „nicht\-installiert“ markiert sind (d.h. früher endgültig entfernt +wurden). Normale Shell\-Jokerzeichen sind im \fIPaketname\-Muster\fP +erlaubt. Beachten Sie, dass Sie wahrscheinlich \fIPaketname\-Muster\fP durch +Anführungszeichen schützen müssen, um die Shell an der Dateinamen\-Expansion +zu hindern. Folgender Befehl listet beispielsweise alle Paketnamen, die mit +„libc6“ beginnen, auf: + +.nf + \fBdpkg\-query \-l 'libc6*'\fP +.fi + +Die ersten drei Spalten der Ausgabe zeigen die gewünschte Aktion, den +Paketstatus und Fehler, in dieser Reihenfolge. + +Gewünschte Aktion: +.nf + u = Unbekannt + i = Installieren + h = Halten + r = Entfernen + p = Vollständig Löschen +.fi + +Paketstatus: +.nf + n = Nicht installiert + c = Config\-Datei + H = Halb installiert + U = Entpackt + F = Fehlgeschl. Konfiguration + W = Trigger erWartet + t = Trigger anhängig + i = Installiert +.fi + +Fehler\-Schalter: +.nf + <leer> = (kein) + R = Neuinstallation notwendig +.fi + +Ein Großbuchstabe als Status oder Fehler zeigt an, dass das Paket +wahrscheinlich schwere Fehler verursachen wird. Bitte lesen Sie \fBdpkg\fP(1) +über die oben genannten Zustände und Schalter. + +Das Ausgabeformat dieser Option kann nicht konfiguriert werden, variiert +aber automatisch mit der Terminalbreite. Die Ausgabe ist für menschliche +Leser gedacht und nicht leicht maschinenlesbar. Lesen Sie über die Optionen +\fB\-W\fP (\fB\-\-show\fP) und \fB\-\-showformat\fP, um das Ausgabeformat zu +konfigurieren. +.TP +\fB\-W\fP, \fB\-\-show\fP [\fIPaketname\-Muster\fP …] +Genau wie die Option \fB\-\-list\fP wird dies alle Pakete, die auf das angegebene +Muster passen, aufführen. Allerdings kann die Ausgabe mit der Option +\fB\-\-showformat\fP angepasst werden. Im Standardausgabeformat wird eine Zeile +pro passendem Paket ausgegeben, wobei in jeder Zeile Name (erweitert mit der +Architekturspezifikation für \fBMulti\-Arch\fP\-\fBsame\fP\-Pakete) und installierte +Version des Pakets getrennt durch einen Tabulator enthalten sind. +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-status\fP [\fIPaketname\fP …] +Meldet den Zustand des angegebenen Paketes. Dies zeigt nur den Eintrag in +der Datenbank der Zustände der installierten Pakete. Falls kein \fIPaketname\fP +festgelegt ist, werden alle Paketeinträge in der Statusdatenbank angezeigt +(seit Dpkg 1.19.1). Wenn mehrere \fIPaketname\fP\-Einträge aufgeführt sind, +werden die angeforderten Statuseinträge durch Leerzeilen getrennt, wobei die +Reihenfolge identisch zu der in der Argumentenliste ist. +.TP +\fB\-L\fP, \fB\-\-listfiles\fP \fIPaketname\fP … +Führt Dateien auf, die durch \fIPaketname\fP installiert wurden. Wenn mehrere +\fIPaketname\fPn aufgeführt sind, werden die angeforderten Dateilisten durch +Leerzeilen getrennt, wobei die Reihenfolge identisch zu der in der +Argumentenliste ist. Beachten Sie aber, dass Dateien, die durch +Paket\-spezifische Installationsskripte angelegt wurden, nicht aufgeführt +werden. +.TP +\fB\-\-control\-list\fP \fIPaketname\fP +Führt Steuerdateien auf, die auf Ihrem System von \fIPaketname\fP installiert +wurden (seit Dpkg 1.16.5). Diese können als Eingabeargumente für +\fB\-\-control\-show\fP verwandt werden. +.TP +\fB\-\-control\-show\fP \fIPaketname\fP \fISteuerdatei\fP +Gibt die \fISteuerdatei\fP, die auf Ihrem System von \fIPaketname\fP installiert +wurde, auf der Standardausgabe aus (seit Dpkg 1.16.5). +.TP +\fB\-c\fP, \fB\-\-control\-path\fP \fIPaketname\fP [\fISteuerdatei\fP] +Listet die Pfade für Steuerdateien auf, die von \fIPaketname\fP auf Ihrem +System installiert wurden (seit Dpkg 1.15.4). Falls \fISteuerdatei\fP angegeben +wurde, wird nur der Pfad für diese Steuerdatei aufgelistet, falls sie +existiert. + +\fBWarnung\fP: Dieser Befehl ist veraltet, da er direkten Zugriff auf die +interne Dpkg\-Datenbank gibt. Bitte wechseln Sie stattdessen zu +\fB\-\-control\-list\fP und \fB\-\-control\-show\fP für alle Fälle, in denen diese +Befehle die gleichen Ergebnisse liefern. Solange es noch mindestens einen +Fall gibt, in dem dieser Befehl benötigt wird (d.h. wenn ein beschädigendes +Postrm\-Betreuerskript entfernt werden muss), und solange es keine gute +Lösung dafür gibt, wird dieser Befehl nicht entfernt. +.TP +\fB\-S\fP, \fB\-\-search\fP \fIDateiname\-Suchmuster\fP … +Sucht nach Paketen, denen Dateien, die auf ein bestimmtes Muster passen, +gehören. Die normalen Jokerzeichen („wildcards“) der Shell können in diesem +Muster verwandt werden, wobei der Stern (\fB*\fP) und das Fragezeichen (\fB?\fP) +auf einen Schrägstrich passen und der Rückwärtsschrägstrich (\fB\e\fP) als +Maskierzeichen verwandt wird. + +Falls das erste Zeichen im \fIDateiname\-Suchmuster\fP keines aus ‚\fB*[?/\fP’ ist, +dann wird es als Teilzeichenkette\-Vergleich betrachtet und implizit durch +‚\fB*\fP’ eingeschlossen (wie in \fB*\fP\fIDateiname\-Suchmuster\fP\fB*\fP). Falls die +nachfolgende Zeichenkette etwas aus ‚\fB*[?\e\fP’ enthält, dann wird dies wie +ein Glob\-Muster behandelt, andernfalls werden alle abschließenden ‚\fB/\fP’ +oder ‚\fB/.\fP’ entfernt und ein „literal path lookup“ durchgeführt. + +Dieser Befehl wird weder die zusätzlichen Dateien, die durch +Betreuer\-Skripte angelegt wurden, noch Alternativen aufführen. +.TP +\fB\-p\fP, \fB\-\-print\-avail\fP [\fIPaketname\fP …] +Zeigt Details über Pakete an, wie diese in \fI%ADMINDIR%/available\fP +vorliegen. Falls kein \fIPaketname\fP festgelegt ist, werden alle in der +Datenbank \fIavailable\fP verfügbaren Paketeinträge angezeigt (seit Dpkg +1.19.1). Wenn mehrere \fIPaketname\fPn aufgeführt sind, werden die +angeforderten \fIavailable\fP\-Einträge durch Leerzeilen getrennt, wobei die +Reihenfolge identisch zu der in der Argumentenliste ist. + +Benutzer APT\-basierter Oberflächen sollten \fBapt\-cache show\fP \fIPaketname\fP +verwenden, da die Datei \fIavailable\fP nur bei der Benutzung von \fBdselect\fP +aktuell bleibt. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank. Der Standardort ist +\fI%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-\-load\-avail\fP +Lädt auch die „available“\-Datei, wenn die Befehle \fB\-\-show\fP und \fB\-\-list\fP +verwandt werden, die jetzt standardmäßig nur die Statusdatei laden (seit +Dpkg 1.16.2). +.TP +\fB\-\-no\-pager\fP +Deaktiviert die Verwendung jeglichen Pagers bei der Anzeige von +Informationen (seit Dpkg 1.19.2). +.TP +\fB\-f\fP, \fB\-\-showformat=\fP\fIFormat\fP +Diese Option wird dazu verwendet, das Format der Ausgabe anzugeben, das +\fB\-\-show\fP verwenden wird (kurze Option seit Dpkg 1.13.1). Das Format ist +eine Zeichenkette, die für jedes aufgeführte Paket ausgegeben wird. + +In der Formatzeichenkette leitet „\fB\e\fP“ Escape\-Sequenzen ein: + +.nf + \fB\en\fP Zeilenumbruch + \fB\er\fP Wagenrücklauf + \fB\et\fP Tabulator +.fi + +„\fB\e\fP“ vor einem anderen Zeichen unterdrückt jede spezielle Bedeutung des +folgenden Zeichens. Dies ist für „\fB\e\fP“ und „\fB$\fP“ nützlich. + +Paketinformationen können einbezogen werden, indem Variablenreferenzen auf +Paketfelder eingefügt werden. Hierbei wird folgende Syntax verwendet: +„\fB${\fP\fIFeld\fP[\fB;\fP\fIBreite\fP]\fB}\fP“. Felder werden rechtsbündig ausgegeben, +falls die Breite nicht negativ ist und somit linksbündige Ausgabe +erfolgt. Die folgenden \fIFeld\fPer werden verstanden, sind aber nicht +notwendigerweise in der Status\-Datei verfügbar (nur interne Felder oder +Felder, die im Binärpaket abgespeichert sind, landen dort): + +.nf + \fBArchitecture\fP + \fBBugs\fP + \fBConffiles\fP (intern) + \fBConfig\-Version\fP (intern) + \fBConflicts\fP + \fBBreaks\fP + \fBDepends\fP + \fBDescription\fP + \fBEnhances\fP + \fBEssential\fP + \fBFilename\fP (intern, Oberflächen\-bezogen) + \fBHomepage\fP + \fBInstalled\-Size\fP + \fBMD5sum\fP (intern, Oberflächen\-bezogen) + \fBMSDOS\-Filename\fP (intern, Oberflächen\-bezogen) + \fBMaintainer\fP + \fBOrigin\fP + \fBPackage\fP + \fBPre\-Depends\fP + \fBPriority\fP + \fBProvides\fP + \fBRecommends\fP + \fBReplaces\fP + \fBRevision\fP (veraltet) + \fBSection\fP + \fBSize\fP (intern, Oberflächen\-bezogen) + \fBSource\fP + \fBStatus\fP (intern) + \fBSuggests\fP + \fBTag\fP (normalerweise nicht im .deb, sondern in Packages\-Dateien des Depots) + \fBTriggers\-Awaited\fP (intern) + \fBTriggers\-Pending\fP (intern) + \fBVersion\fP + \fBshow:Summary\fP (virtuell) + \fBshow:Status\-Abbrev\fP (virtuell) +.fi + +Die folgenden Felder sind virtuell, sie werden von \fBdpkg\-query\fP aus Werten +aus anderen Feldern erstellt (beachten Sie, dass diese keine gültigen Namen +für Felder in Steuerdateien benutzen): +.RS +.TP +\fBbinary:Package\fP +Es enthält den Binärpaketnamen mit einer möglichen Architekturspezifikation +wie „libc6:amd64“ (seit Dpkg 1.16.2). Eine Architekturspezifikation dient +dazu, einen eindeutigen Paketnamen zu erzeugen, falls beispielsweise das +Paket ein Feld \fBMulti\-Arch\fP mit dem Wert \fBsame\fP hat oder das Paket für +eine fremde Architektur ist. +.TP +\fBbinary:Synopsis\fP +Es enthält die Kurzbeschreibung des Pakets (seit Dpkg 1.19.1). +.TP +\fBbinary:Summary\fP +Dies ist ein Alias für \fBbinary:Synopsis\fP (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fBdb:Status\-Abbrev\fP +Es enthält den abgekürzten Paketstatus (als drei Zeichen) wie „ii “ oder +„iHR“ (seit Dpkg 1.16.2). Lesen Sie die Beschreibung von \fB\-\-list\fP für +weitere Details. +.TP +\fBdb:Status\-Want\fP +Es enthält den gewünschten Status des Pakets, Teil des Statusfeldes (seit +Dpkg 1.17.11). +.TP +\fBdb:Status\-Status\fP +Es enthält das Paketstatuswort, Teil des Statusfeldes (seit Dpkg 1.17.11). +.TP +\fBdb:Status\-Eflag\fP +Es enthält den Paketstatusfehlerschalter, Teil des Statusfeldes (seit Dpkg +1.17.11). +.TP +\fBdb\-fsys:Files\fP +Es enthält die Liste der Paketdateisystemeinträge, getrennt durch +Zeilenumbrüche (seit Dpkg 1.19.3). +.TP +\fBdb\-fsys:Last\-Modified\fP +Es enthält den Zeitstempel in Sekunden des letzten Zeitpunkts, zu dem der +Paketdateisystemeintrag geändert wurde (seit Dpkg 1.19.3). +.TP +\fBsource:Package\fP +Es enthält den Quellpaketnamen für dieses Binärpaket (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fBsource:Version\fP +Es enthält die Quellpaketversion für dieses Binärpaket (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fBsource:Upstream\-Version\fP +Es enthält die Quellpaketversion der Originalautoren für dieses Binärpaket +(seit Dpkg 1.18.16). +.RE +.IP +Die Standard\-Formatzeichenkette ist +„\fB${binary:Package}\et${Version}\en\fP“. Tatsächlich können auch alle anderen +Felder, die in der Statusdatei gefunden werden können +(d.h. benutzerdefinierte Felder), abgefragt werden. Sie werden so +dargestellt, wie sie gefunden werden, es erfolgt keine Umwandlung oder +Fehlerüberprüfung. Um den Namen des \fBdpkg\fP\-Betreuers und die installierte +Version zu erhalten, könnten Sie Folgendes ausführen: + +.nf + \fBdpkg\-query \-W \-f='${binary:Package} ${Version}\et${Maintainer}\en' dpkg\fP +.fi +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Abfrage wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB1\fP +Die angeforderte Abfrage schlug entweder ganz oder teilweise fehl, da keine +Datei oder kein Paket gefunden wurde (außer für \fB\-\-control\-path\fP, +\fB\-\-control\-list\fP und \fB\-\-control\-show\fP, bei denen solche Fehler fatal +sind). +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.SS "Externe Umgebung" +.TP +\fBSHELL\fP +Setzt das auszuführende Programm, wenn ein Befehl über eine Shell ausgeführt +wird (seit Dpkg 1.19.2). +.TP +\fBPAGER\fP +.TQ +\fBDPKG_PAGER\fP +Setzt den zu verwendenden Pager\-Befehl (seit Dpkg 1.19.1), der mit „\fB$SHELL +\-c\fP“ ausgeführt wird. Falls \fBSHELL\fP nicht gesetzt ist, wird stattdessen +„\fBsh\fP“ verwandt. \fBDPKG_PAGER\fP setzt die Umgebungsvariable \fBPAGER\fP außer +Kraft (seit Dpkg 1.19.2). +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-admindir\fP nicht verwandt wurde, wird dies +als Datenverzeichnis von \fBdpkg\fP verwandt. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.SS "Interne Umgebung" +.TP +\fBLESS\fP +Von \fBdpkg\-query\fP auf „\fB\-FRSXMQ\fP“ definiert, falls es nicht bereits gesetzt +ist oder wenn ein Pager gestartet wird (seit Dpkg 1.19.2). Um das +Vorgabeverhalten zu verändern, kann diese Variable auf einen anderen Wert +einschließlich der leeren Zeichenkette voreingestellt werden oder die +Variablen \fBPAGER\fP oder \fBDPKG_PAGER\fP können gesetzt werden, um bestimmte +Optionen mit „\fB\-+\fP“ zu deaktivieren, beispielsweise \fBDPKG_PAGER="less +\-+F"\fP. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). + +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-scanpackages.man b/man/de/dpkg-scanpackages.man new file mode 100644 index 0000000..f0c4adf --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-scanpackages.man @@ -0,0 +1,131 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-scanpackages(1) +.\" +.\" Copyright © 1996 Michael Shields <shields@crosslink.net> +.\" Copyright © 2006 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2007, 2009, 2011-2014 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2009 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-scanpackages 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-scanpackages \- Packages\-Index\-Dateien erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-scanpackages\fP [\fIOption\fP …] \fIBinär\-Verz\fP [\fIOverride\-Datei\fP +[\fIPfad\-Präfix\fP]] \fB>\fP \fIPackages\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-scanpackages\fP schaut durch einen Baum von Debian\-Binärpaketen und +erstellt eine Packages\-Datei, die von \fBapt\fP(8), \fBdselect\fP(1) +usw. verwendet wird, um dem Benutzer mitzuteilen, welche Pakete zur +Installation verfügbar sind. Diese Packages\-Dateien sind die gleichen, die +auch auf den Debian\-Archiv\-Sites und CD\-ROMs vorliegen. Sie können selbst +\fBdpkg\-scanpackages\fP verwenden, falls Sie ein Verzeichnis von lokalen +Paketen zur Installation auf einem Cluster von Maschinen anlegen. +.PP +\fBHinweis\fP: Falls Sie auf die erzeugte Packages\-Datei mit \fBapt\fP zugreifen +wollen, werden Sie wahrscheinlich die Datei mit \fBxz\fP(1) (und damit eine +Packages.xz\-Datei erstellen), mit \fBbzip2\fP(1) (und damit ein +Packages.bz2\-Datei erstellen) oder mit \fBgzip\fP(1) (und damit ein Packages.gz +erstellen) komprimieren müssen. Apt ignoriert \- abgesehen von lokalem +Zugriff (d.h. über \fBfile://\fP\-Quellen) \- unkomprimierte Packages\-Dateien. +.PP +\fIBinär\-Pfad\fP ist der Name des zu verarbeitenden Baums von Binärpaketen +(beispielsweise \fBcontrib/binary\-i386\fP). Am besten wird dies relativ zur +Wurzel des Debian\-Archivs erstellt, da jedes Filename\-Feld in der neuen +Packages\-Datei mit dieser Zeichenkette beginnen wird. +.PP +\fIOverride\-Datei\fP ist der Name einer einzulesenden Datei, die Informationen +darüber enthält, wie das Paket in die Distribution passt (seit Dpkg Version +1.15.5 kann sie komprimiert sein); siehe \fBdeb\-override\fP(5). +.PP +\fIPfad\-Präfix\fP ist eine optionale Zeichenkette, die vor das Dateinamenfeld +gehängt werden soll. +.PP +Falls mehr als eine Version eines Paketes gefunden wird, wird nur das neuste +in die Ausgabe aufgenommen. Falls sie die gleiche Version haben und sich nur +in der Architektur unterscheiden, wird das zuerst gefundene verwendet. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-type\fP \fITyp\fP +Sucht nach *.\fITyp\fP statt *.deb\-Paketen. +.TP +\fB\-e\fP, \fB\-\-extra\-override\fP \fIDatei\fP +Durchsucht \fIDatei\fP, um zusätzliche Overrides zu finden (seit Dpkg Version +1.15.5 kann die Datei komprimiert sein). Lesen Sie \fBdeb\-extra\-override\fP(5) +für weitere Informationen über deren Format. +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-arch\fP \fIarch\fP +Verwendet ein Muster, das aus \fI*_all.deb\fP und \fI*_arch.deb\fP besteht, statt +nach allen Debs zu suchen. +.TP +\fB\-h\fP, \fB\-\-hash\fP \fIHash\-Liste\fP +Datei\-Hashes werden nur für die angegebene, durch Kommata getrennte Liste +erzeugt (seit Dpkg 1.17.14). Standardmäßig werden alle derzeit unterstützten +Hashes erstellt. Unterstützte Werte: \fBmd5\fP, \fBsha1\fP, \fBsha256\fP. +.TP +\fB\-m\fP, \fB\-\-multiversion\fP +Nimmt alle gefundenen Pakete in der Ausgabe auf. +.TP +\fB\-M\fP, \fB\-\-medium\fP \fIID\-Zeichenkette\fP +Fügt ein Feld \fBX\-Medium\fP hinzu, das den Wert von \fIID\-Zeichenkette\fP enthält +(seit Dpkg 1.15.5). Dieses Feld wird benötigt, falls Sie die Dateien +\fBPackages.cd\fP für den Einsatz mit der Multicd\-Zugriffsmethode von Dselect +erstellen wollen. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DIAGNOSE +\fBdpkg\-scanpackages\fP gibt die gewöhnlichen selbsterklärenden Fehler aus. Es +warnt auch über Pakete, die im falschen Unterverzeichnis sind, doppelt +vorkommen, ein Filename\-Feld in ihrer Steuerdatei haben, in der +Override\-Datei fehlen oder für die Betreuer\-Ersetzungen vorliegen, die +keinen Effekt haben. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdpkg\fP(1), \fBdselect\fP(1), \fBdeb\-override\fP(5), \fBdeb\-extra\-override\fP(5), +\fBdpkg\-scansources\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-scansources.man b/man/de/dpkg-scansources.man new file mode 100644 index 0000000..b3b1d96 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-scansources.man @@ -0,0 +1,111 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-scansources(1) +.\" +.\" Copyright © 2005 Roderick Schertler <roderick@argon.org> +.\" Copyright © 2006 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2009 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-scansources 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-scanpackages \- Quell\-Index\-Dateien erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-scansources\fP [\fIOption\fP …] \fIBinär\-Verz\fP [\fIOverride\-Datei\fP +[\fIPfad\-Präfix\fP]] \fB>\fP \fISources\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-scansources\fP durchsucht das übergebene \fIBinär\-Verz\fP nach +\&\fI.dsc\fP\-Dateien. Diese werden verwendet, um einen Debian\-Quell\-Index zu +erstellen, der auf der Standardausgabe ausgegeben wird. +.PP +Die \fIOverride\-Datei\fP wird, falls angegeben, verwendet, um die Prioritäten +in den sich ergebenen Index\-Datensätzen zu setzen und sich über das +Betreuer\-Feld in den \fI.dsc\fP\-Dateien hinwegzusetzen. Diese Datei kann +komprimiert sein (seit Dpkg 1.15.5). Lesen Sie \fBdpkg\-scanpackages\fP(1) für +das Format dieser Datei. Hinweis: Da die Override\-Datei nach Binär\- und +nicht Quellpaketen indiziert wird, gibt es hier ein kleines Problem. Die +aktuelle Implementierung verwendet die höchste Priorität aller von einer +\&\fI.dsc\fP\-Datei erzeugten Binärpakete für die Priorität des Quellpakets, und +den Inhalt für das Hinwegsetzen über die Betreuer\-Information aus dem +Eintrag für das erste in der \fI.dsc\fP\-Datei aufgeführte Binärpaket. Dies +könnte sich ändern. +.PP +Der \fIPfad\-Präfix\fP wird, falls angegeben, vor dem Feld directory in dem +erzeugten Quell\-Index vorangestellt. Sie verwenden dies im Allgemeinen, +damit das Directory\-Feld den Pfad von der Spitze der Debian\-Hierarchie +enthält. +. +.PP +\fBHinweis\fP: Falls Sie auf die erzeugte Sources\-Datei mit \fBapt\fP(8) zugreifen +wollen, werden Sie wahrscheinlich die Datei mit \fBgzip\fP(1) komprimieren +müssen (und damit eine Sources.gz\-Datei erstellen). Apt ignoriert \- +abgesehen von lokalem Zugriff (d.h. über \fBfile://\fP\-Quellen) \- +unkomprimierte Sources\-Dateien. +. +.SH OPTIONEN +.IP "\fB\-n\fP, \fB\-\-no\-sort\fP" 4 +Sortiert die Index\-Datensätze nicht. Normalerweise werden sie nach +Quellpaketnamen sortiert. +.TP +.IP "\fB\-e\fP, \fB\-\-extra\-override\fP \fIDatei\fP" 4 +Durchsucht \fIDatei\fP, um zusätzliche Overrides zu finden (seit Dpkg 1.15.4; +die Datei kann seit Dpkg 1.15.5 komprimiert sein). Lesen Sie +\fBdeb\-extra\-override\fP(5) für weitere Informationen über deren Format. +.IP "\fB\-s\fP, \fB\-\-source\-override\fP \fIDatei\fP" 4 +Verwenden Sie \fIDatei\fP als Quell\-Override\-Datei (die Datei kann seit Dpkg +1.15.5 komprimiert sein). Die Standardeinstellung ist der Name der +Override\-Datei, die Sie angegeben haben, um \fI.src\fP ergänzt. +.sp +Die Quell\-Override\-Datei hat ein anderes Format als die +Binär\-Override\-Datei.Sie enthält nur zwei, durch Leerraumzeichen separierte +Felder, der erste ist der Quellpaketname und der zweite die +Sektion. Leerzeilen und Kommentarzeilen werden in normaler Art und Weise +ignoriert. Falls ein Paket in beiden Dateien auftaucht, dann bekommt die +Quell\-Override Vorrang für die Einstellung der Sektion. +.IP \fB\-\-debug\fP 4 +Schaltet Fehlersuche ein. +.IP \fB\-\-help\fP 4 +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.IP \fB\-\-version\fP 4 +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-override\fP(5), \fBdeb\-extra\-override\fP(5), \fBdpkg\-scanpackages\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-shlibdeps.man b/man/de/dpkg-shlibdeps.man new file mode 100644 index 0000000..107e0da --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-shlibdeps.man @@ -0,0 +1,368 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-deb(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2011-2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-shlibdeps 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-shlibdeps \- Substvar\-Abhängigkeiten für Laufzeitbibliotheken erstellen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-shlibdeps\fP [\fIOption\fP …] [\fB\-e\fP]\fIProgramm\fP [\fIOption\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-shlibdeps\fP berechnet Abhängigkeiten von Laufzeitbibliotheken für +Programme, deren Namen als Argument übergeben werden. Die Abhängigkeiten +werden zu der Datei der Ersetzungsvariablen \fBdebian/substvars\fP als +Variablennamen \fBshlibs:\fP\fIAbhängigkeitsfeld\fP hinzugefügt, wobei +\fIAbhängigkeitsfeld\fP der Feldname einer Abhängigkeit ist. Alle anderen +Variablen, die mit \fBshlibs:\fP beginnen, werden aus der Datei entfernt. +.P +\fBdpkg\-shlibdeps\fP hat zwei mögliche Informationsquellen zur Erstellung der +Abhängigkeitsinformationen. Entweder \fISymbol\fP\- oder +\fIShlibs\fP\-Dateien. \fBdpkg\-shlibdeps\fP findet für jedes Programm, das es +analysiert, die Bibliotheken heraus, gegen die es gelinkt ist. Bei jeder +Bibliothek schaut es entweder in die \fISymbol\fP\- oder in die \fIShlibs\fP\-Datei +(falls Erstere nicht existiert oder falls \fBdebian/shlibs.local\fP die +relevanten Abhängigkeiten enthält). Beide Dateien sollten von dem +Bibliothekspaket bereitgestellt werden und sollten daher als +%ADMINDIR%/info/\fIPaket\fP.\fISymbol\fP oder %ADMINDIR%/info/\fIPaket\fP.\fIShlibs\fP +verfügbar sein. Der Paketname wird in zwei Schritten identifiziert: zuerst +wird die Bibliotheksdatei auf dem System gefunden (durch Prüfung der +gleichen Verzeichnisse wie bei \fBld.so\fP), dann wird \fBdpkg \-S +\fP\fIBibliotheksdatei\fP verwendet, um das Paket, das die Bibliothek +bereitstellt, zu ermitteln. +.SS Symboldateien +Symboldateien enthalten feiner\-granulare Abhängigkeitsinformationen, indem +sie die Minimalabhängigkeit für jedes von der Bibliothek exportierte Symbol +beschreiben. Das Skript versucht, eine Symboldatei, die zu dem +Bibliothekspaket gehört, an den folgenden Orten zuzuordnen (der erste +Treffer wird verwendet): +.IP debian/*/DEBIAN/symbols +Informationen über Laufzeitbibliotheken, die vom aktuellen Bauprozess +erstellt werden, der auch \fBdpkg\-shlibdeps\fP aufruft. Sie werden von +\fBdpkg\-gensymbols\fP(1) erstellt. Sie werden nur verwendet, falls die +Bibliothek im Bau\-Baum des Pakets gefunden wird. Die Symboldatei im Bau\-Baum +hat Vorrang gegenüber Symboldateien aus anderen Binärpaketen. +.IP %PKGCONFDIR%/symbols/\fIPaket\fP.symbols.\fIArchitektur\fP +.IP %PKGCONFDIR%/symbols/\fIPaket\fP.symbols +Systemabhängige Überschreibung der Abhängigkeitsinformationen von +Laufzeitbibliotheken. \fIArchitektur\fP ist die Architektur des aktuellen +Systems (ermittelt durch \fBdpkg\-architecture \-qDEB_HOST_ARCH\fP). +.IP "Ausgabe von „\fBdpkg\-query \-\-control\-path\fP \fIPaket\fP symbols“" +Vom Paket bereitgestellte Abhängigkeitsinformationen für +Laufzeitbibliotheken. Falls nicht durch \fB\-\-admindir\fP überschrieben, +befinden sich solche Dateien unter %ADMINDIR%. +.P +Während des Durchsuchens aller vom Programm verwendeten Symbole erinnert +sich \fBdpkg\-shlibdeps\fP an die (höchste) Minimalversion, die von jeder +Bibliothek benötigt wird. Am Ende des Prozesses ist es in der Lage, die +minimale Abhängigkeit für jede eingesetzte Bibliothek zu schreiben +(vorausgesetzt, die Informationen in den \fISymbol\fP\-Dateien sind korrekt). +.P +Als Sicherheitsmaßnahme kann eine Symbols\-Datei ein Meta\-Informationsfeld +\fBBuild\-Depends\-Package\fP enthalten. \fBdpkg\-shlibdeps\fP entnimmt dann die +minimale Version, die von dem korrespondierenden Paket im Feld +\fBBuild\-Depends\fP benötigt wird, und verwendet diese Version, falls sie höher +ist als die minimale Version, die beim Durchsuchen der Symbole ermittelt +wurde. +.SS Shlibs\-Dateien +Shlibs\-Dateien ordnen Bibliotheken direkt Abhängigkeiten zu (ohne auf die +Symbole zu schauen). Daher ist dies oft stärker als benötigt, aber dafür +sicher und leicht zu handhaben. +.P +Die Abhängigkeiten für eine Bibliothek werden an verschiedenen Stellen +nachgeschlagen. Die erste Datei, die Informationen für die betrachtete +Bibliothek bereitstellt, wird verwendet: +.IP debian/shlibs.local +Paket\-beschränkte Überschreibung der Abhängigkeitsinformationen von +Laufzeitbibliotheken. +.IP %PKGCONFDIR%/shlibs.override +Systemabhängige Überschreibung der Abhängigkeitsinformationen von +Laufzeitbibliotheken. +.IP debian/*/DEBIAN/shlibs +Informationen über Laufzeitbibliotheken, die vom aktuellen Bauprozess +erstellt werden, der auch \fBdpkg\-shlibdeps\fP aufruft. Sie werden nur +verwendet, falls die Bibliothek im Bau\-Verzeichnis eines Pakets gefunden +wird. Die Shlibs\-Datei in diesem Bau\-Verzeichnis hat gegenüber +Shlibs\-Dateien von anderen Binärpaketen Vorrang. +.IP "Ausgabe von „\fBdpkg\-query \-\-control\-path\fP \fIPaket\fP shlibs“" +Vom Paket bereitgestellte Abhängigkeitsinformationen für +Laufzeitbibliotheken. Falls nicht durch \fB\-\-admindir\fP überschrieben, +befinden sich solche Dateien unter %ADMINDIR%. +.IP %PKGCONFDIR%/shlibs.default +Systemabhängige Vorgaben für Abhängigkeitsinformationen von +Laufzeitbibliotheken. +.P +Die entnommenen Abhängigkeiten werden direkt verwendet (es sei denn, sie +werden als Dubletten herausgefiltert oder sie sind schwächer als eine andere +Abhängigkeit). +.SH OPTIONEN +\fBdpkg\-shlibdeps\fP interpretiert nicht\-Options\-Argumente als Namen von +ausführbaren Programmen, als ob diese mit \fB\-e\fP\fIProgramm\fP übergeben worden +wären. +.TP +\fB\-e\fP\fIProgramm\fP +Nimmt Abhängigkeiten auf, die für von \fIProgramm\fP benötigte +Laufzeitbibliotheken angemessen sind. Diese Option kann mehrfach angegeben +werden. +.TP +\fB\-l\fP\fIVerzeichnis\fP +Stellt \fIVerzeichnis\fP der Liste der zu durchsuchenden privaten +Laufzeitbibliotheken voran (seit Dpkg 1.17.0). Diese Option kann mehrfach +angegeben werden. + +Hinweis: Verwenden Sie diese Variable, statt \fBLD_LIBRARY_PATH\fP zu setzen, +da diese Umgebungsvariable verwandt wird, um den Laufzeit\-Linker zu steuern +und ihr Missbrauch zum Setzen von Pfaden zu Laufzeitbibliotheken zur Bauzeit +kann beispielsweise beim Cross\-Kompilieren problematisch werden. +.TP +\fB\-d\fP\fIAbhängigkeitsfeld\fP +Fügt Abhängigkeiten hinzu, die zum \fIAbhängigkeitsfeld\fP der Steuerdatei +hinzugefügt werden sollen. (Die Abhängigkeiten für dieses Feld werden in die +Variable \fBshlibs:\fP\fIAbhängigkeitsfeld\fP geschrieben.) + +Die Option \fB\-d\fP\fIAbhängigkeitsfeld\fP betrifft alle Programme, die danach +angegeben werden, bis zum nächsten \fB\-d\fP\fIAbhängigkeitsfeld\fP. Der +Standardwert für \fIAbhängigkeitsfeld\fP ist \fBDepends\fP. + +Falls der gleiche Abhängigkeitseintrag (oder ein Satz von Alternativen) mehr +als einmal in den erkannten Abhängigkeitsfeldnamen \fBPre\-Depends\fP, +\fBDepends\fP, \fBRecommends\fP, \fBEnhances\fP oder \fBSuggests\fP auftaucht, wird +\fBdpkg\-shlibdeps\fP die Abhängigkeit von allen Feldern außer dem, das die +wichtigsten Abhängigkeiten repräsentiert, entfernen. +.TP +\fB\-p\fP\fIVariablennamepräfix\fP +Beginnt die Ersetzungsvariablen mit \fIVariablennamepräfix\fP\fB:\fP statt mit +\fBshlibs:\fP. Entsprechend werden alle Ersetzungsvariablen, die mit +\fIVariablennamepräfix\fP\fB:\fP (statt mit \fBshlibs:\fP) beginnen, aus der +Ersetzungsvariablendatei entfernt. +.TP +\fB\-O\fP[\fIDateiname\fP] +Gibt die Ersetzungsvariableneinstellung in die Standardausgabe (oder nach +\fIDateiname\fP, falls angegeben, seit Dpkg 1.17.2) aus, statt sie zu der +Ersetzungsvariablendatei (standardmäßig (\fBdebian/substvars\fP) hinzuzufügen. +.TP +\fB\-t\fP\fITyp\fP +Bevorzugt Abhängigkeitsinformationen für Laufzeitbibliotheken, die für ein +vorgegebenes Paket markiert sind. Falls keine Markierungsinformation +verfügbar ist, fällt dies auf unmarkierte Informationen zurück. Der +Standard\-Pakettyp ist \fBdeb\fP. Abhängigkeitsinformationen für +Laufzeitbibliotheken werden für einen vorgegebenen Typ markiert, indem vor +sie der Namen des Typs, ein Doppelpunkt und ein Leerraumzeichen gesetzt +wird. +.TP +\fB\-L\fP\fIlokale_shlibs\-Datei\fP +Liest die Hinwegsetz\-Abhängigkeiten von Laufzeitbibliotheken aus +\fIlokale_shlibs\-Datei\fP statt aus \fBdebian/shlibs.local\fP. +.TP +\fB\-T\fP\fISubstvars\-Datei\fP +Schreibt Ersetzungsvariablen in \fISubstvars\-Datei\fP; standardmäßig +\fBdebian/substvars\fP. +.TP +\fB\-v\fP +Aktiviert ausführlichen Modus (seit Dpkg 1.14.8). Eine Vielzahl von +Meldungen wird angezeigt, um zu erklären, was \fBdpkg\-shlibdeps\fP durchführt. +.TP +\fB\-x\fP\fIPaket\fP +Schließt das Paket von den generierten Abhängigkeiten aus (seit Dpkg +1.14.8). Dies ist für Pakete nützlich, die ELF\-Programmdateien (Programme +oder Bibliothekserweiterungen) bereitstellen, die eine Bibliothek im +gleichen Paket verwendet, um Abhängigkeiten des Pakets zu sich selbst zu +vermeiden. Diese Option kann mehrfach verwendet werden, um mehrere Pakete +auszuschließen. +.TP +\fB\-S\fP\fIPaketbauverzeichnis\fP +Schaut beim Versuch, eine Bibliothek zu finden, zuerst in +\fIPaketbauverzeichnis\fP (seit Dpkg 1.14.15). Dies ist nützlich, wenn das +Quellpaket mehrere Spielarten der gleichen Bibliothek baut und Sie +sicherstellen wollen, dass Sie die Abhängigkeit aus einem bestimmten +Binärpaket erhalten. Sie können diese Option mehrfach verwenden: +Verzeichnisse werden in der gleichen Reihenfolge vor Verzeichnissen anderer +Binärpakete probiert. +.TP +\fB\-I\fP\fIPaketbauverzeichnis\fP +Ignoriert \fIPaketbauverzeichnis\fP beim Schauen nach Shlibs, Symbolen und +gemeinsam benutzten Bibliotheken (seit Dpkg 1.18.5). Sie können diese Option +mehrfach verwenden. +.TP +\fB\-\-ignore\-missing\-info\fP +Falls keine Abhängigkeitsinformationen für die Laufzeitbibliothek gefunden +werden kann, erfolgt kein Fehlschlag (seit Dpkg 1.14.8). Von der Verwendung +dieser Option wird abgeraten, da alle Bibliotheken +Abhängigkeitsinformationen bereitstellen sollten (entweder über +shlibs\-Dateien oder über symbols\-Dateien), selbst falls diese noch nicht von +anderen Paketen verwendet werden. +.TP +\fB\-\-warnings=\fP\fIWert\fP +\fIWert\fP ist ein Bitfeld, das den Satz an Warnungen definiert, die von +\fBdpkg\-shlibdeps\fP ausgegeben werden können (seit Dpkg 1.14.17). Bit 0 +(Wert=1) aktiviert die Warnung „Symbol \fISym\fP, verwendet von \fIProgramm\fP, in +keiner der Bibliotheken gefunden.“, Bit 1 (Wert=2) aktiviert die Warnung +„Das Paket könnte eine nutzlose Abhängigkeit vermeiden“ und Bit 2 (Wert=4) +aktiviert die Warnung „\fIProgramm\fP sollte nicht gegen \fIBibliothek\fP gelinkt +werden“. Standardmäßig ist \fIWert\fP 3: die ersten zwei Warnungen sind +standardmäßig aktiv, die letzte nicht. Setzen Sie \fIWert\fP auf 7, falls Sie +möchten, dass alle Warnungen aktiv sein sollen. +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank (seit Dpkg 1.14.0). Der +Standardort ist \fI%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH DIAGNOSE +.SS Warnungen +Da \fBdpkg\-shlibdeps\fP den Symbolsatz, der von jedem Programm des erstellten +Pakets verwendet wird, analysiert, ist es in mehreren Fällen in der Lage, +Warnungen auszugeben. Sie informieren Sie über Dinge, die im Paket +verbessert werden können. Meistens betreffen diese Verbesserungen direkt die +Quellen der Originalautoren. In der Reihenfolge abnehmender Wichtigkeit +folgen hier die relevanten Warnungen, die auftauchen könnten: +.TP +\fBSymbol\fP \fI Symbol\fP\fB, verwendet von \fP\fIProgramm\fP\fB, in keiner der Bibliotheken gefunden.\fP +Das angegebene Symbol wurde nicht in den Bibliotheken gefunden, gegen die +das Programm gelinkt wurde. \fIProgramm\fP ist höchstwahrscheinlich eine +Bibliothek und muss mit zusätzlichen Bibliotheken während des Bau\-Prozesses +gelinkt werden (Option \fB\-l\fP\fIBibliothek\fP des Linkers). +.TP +\fIProgramm\fP\fB enthält eine nicht\-auflösbare Referenz auf Symbol \fP\fISym\fP\fB: wahrscheinlich eine Erweiterung\fP. +Das angegebene Symbol wurde nicht in den Bibliotheken gefunden, die mit +diesem Programm verlinkt sind. Das \fIProgamm\fP ist höchstwahrscheinlich eine +Erweiterung und das Symbol wird von dem Programm bereitgestellt, das diese +Erweiterung lädt. Theoretisch verfügt eine Erweiterung nicht über einen +SONAMEn, allerdings ist dies bei diesem Programm der Fall und daher konnte +es nicht eindeutig als Erweiterung erkannt werden. Die Tatsache, dass dieses +Programm in einem nicht\-öffentlichen Verzeichnis gespeichert wird, ist +allerdings ein starkes Anzeichen dafür, dass es keine normale gemeinsam +benutzte Bibliothek ist. Falls dieses Programm tatsächlich eine Erweiterung +ist, ignorieren Sie die Warnung. Allerdings besteht immer die Möglichkeit, +dass es eine echte Bibliothek ist und dass Programme, die damit verlinken, +einen RPATH verwenden, so dass der dynamische Lader sie findet. In diesem +Fall ist die Bibliothek beschädigt und muss repariert werden. +.TP +\fBDas Paket könnte eine nutzlose Abhängigkeit vermeiden, falls \fP\fIProgramm\fP\fB nicht gegen \fP\fIBibliothek\fP\fB gelinkt wäre (es verwendet keines der Symbole der Bibliothek).\fP +Keines der \fIProgramme\fP, die gegen \fIBibliothek\fP gelinkt sind, verwendet +eines der von der Bibliothek bereitgestellten Symbole. Indem Sie die +Programme korrigierten, vermieden Sie die Abhängigkeit, die mit dieser +Bibliothek verbunden ist (es sei denn, die Abhängigkeit wird auch durch eine +andere Bibliothek generiert, die diese Bibliothek wirklich verwendet). +.TP +\fBDas Paket könnte eine nutzlose Abhängigkeit vermeiden, falls \fP\fIProgramme\fP\fB nicht gegen \fP\fIBibliothek\fP\fB gelinkt wären (sie verwenden keines der Symbole der Bibliothek).\fP +Exakt das gleiche wie die obige Warnung, aber für mehrere Programme. +.TP +\fIProgramm\fP\fB sollte nicht gegen \fP\fIBibliothek\fP\fB gelinkt werden (es verwendet keines der Bibliotheks\-Symbole).\fP +Das \fIProgramm\fP ist gegen eine Bibliothek gelinkt, die es nicht +benötigt. Das ist kein Problem, aber bei der Ladezeit können kleine +Leistungsverbesserungen erreicht werden, indem diese Bibliothek nicht in das +Programm gelinkt wird. Diese Warnung überprüft die gleichen Informationen +wie die vorhergehende, allerdings für jedes Programm statt global für alle +überprüften Programme. +.SS Fehler +\fBdpkg\-shlibdeps\fP wird fehlschlagen, falls es eine vom Programm verwendete +öffentliche Bibliothek nicht finden kann oder falls diese Bibliothek keine +zugeordneten Abhängigkeitsinformationen hat (entweder eine Shlibs\- oder +Symbols\-Datei). Eine öffentliche Bibliothek hat einen SONAME und ist +versioniert (libirgendwas.so.\fIX\fP). Eine private Bibliothek (wie z.B. eine +Erweiterung) sollte keinen SONAME haben und braucht nicht versioniert zu +sein. +.TP +\fBkonnte Bibliothek \fP\fISONAME\-der\-Bibliothek\fP\fB benötigt von \fP\fIProgramm\fP\fB nicht finden (ihr RPATH ist „\fP\fIrpath\fP\fB“).\fP +Das \fIProgramm\fP verwendet eine Bibliothek mit Namen +\fISONAME\-der\-Bibliothek\fP, aber \fBdpkg\-shlibdeps\fP konnte diese Bibliothek +nicht finden. \fBdpkg\-shlibdeps\fP erstellt folgendermaßen eine Liste der zu +prüfenden Verzeichnisse: im RPATH des Programms aufgeführte Verzeichnisse, +durch die Option \fB\-l\fP hinzugefügte Verzeichnisse, in der Umgebungsvariable +\fBLD_LIBRARY_PATH\fP aufgeführte Verzeichnisse, Cross\-Multiarch\-Verzeichnisse +(z.B. /lib/arm64\-linux\-gnu, /usr/lib/arm64\-linux\-gnu), standardmäßige +öffentliche Verzeichnisse (/lib, /usr/lib), in /etc/ld.so.conf aufgeführte +Verzeichnisse und veraltete Multilib\-Verzeichnisse (/lib32, /usr/lib32, +/lib64, /usr/lib64). Dann prüft es diese Verzeichnisse im Bau\-Baum des +analysierten Pakets, in den mit der Befehlszeilenoption \fB\-S\fP angegebenen +Paketbauverzeichnissen, in anderen Paketbau\-Bäumen, die eine DEBIAN/shlibs\- +oder DEBIAN/symbols\-Datei enthalten und schließlich im +Wurzelverzeichnis. Falls die Bibliothek nicht in einem dieser Verzeichnisse +gefunden wird, erhalten Sie diesen Fehler. + +Falls sich die nicht gefundene Bibliothek in einem privaten Verzeichnis des +gleichen Pakets befindet, müssen Sie das Verzeichnis mit \fB\-l\fP +hinzufügen. Falls sie sich in einem anderen gerade zu bauenden Paket +befindet, müssen Sie sicherstellen, dass die „shlibs/symbols“\-Datei dieses +Pakets bereits angelegt ist und das \fB\-l\fP das geeignete Verzeichnis enthält, +falls die Bibliothek zudem in einem privaten Verzeichnis liegt. +.TP +\fBKeine Abhängigkeitsinformationen für \fP\fIBibliotheksdatei\fP\fB (verwendet von \fP\fIProgramm\fP\fB) gefunden.\fP +Die von \fIProgramm\fP benötigte Bibliothek wurde von \fBdpkg\-shlibdeps\fP in +\fIBibliotheksdatei\fP gefunden, allerdings konnte \fBdpkg\-shlibdeps\fP keine +Abhängigkeitsinformationen für diese Bibliothek ermitteln. Um die +Abhängigkeit herauszufinden, hat es versucht, die Bibliothek mittels \fBdpkg +\-S \fP\fIBibliotheksdatei\fP auf ein Debian\-Paket abzubilden. Dann überprüfte es +die zugehörigen Shlibs\- und Symboldateien in %ADMINDIR%/info/ und die +verschiedenen Paketbaubäume (debian/*/DEBIAN/). + +Dieser Fehlschlag kann durch defekte oder fehlende Shlibs\- oder +Symboldateien im Paket der Bibliothek ausgelöst werden. Er könnte auch +auftreten, falls die Bibliothek im gleichen Quellpaket gebaut wird und die +Shlibs\-Datei noch nicht angelegt wurde (wobei Sie in diesem Fall +debian/rules korrigieren müssen, damit die Shlibs\-Datei erstellt wird, bevor +\fBdpkg\-shlibdeps\fP aufgerufen wird). Defekte RPATH können auch dazu führen, +dass die Bibliothek unter nicht\-kanonischen Namen gefunden wird +(beispielsweise /usr/lib/openoffice.org/../lib/libssl.so.0.9.8 statt +/usr/lib/libssl.so.0.9.8), so dass dann diese keinem Paket zugeordnet ist; +\fBdpkg\-shlibdeps\fP versucht dies zu umgehen, indem es auf einen kanonischen +Namen (mittels \fBrealpath\fP(3)) zurückfällt, allerdings könnte dies manchmal +nicht funktionieren. Es ist immer am besten, den RPATH zu bereinigen, um +Probleme zu vermeiden. + +Viele weitere Informationen darüber, wo nach Abhängigkeitsinformationen +gesucht wird, können durch einen Aufruf von \fBdpkg\-shlibdeps\fP im +detaillierten Modus (\fB\-v\fP) erhalten werden. Dies kann nützlich sein, falls +Sie nicht verstehen, warum es Ihnen diesen Fehler meldet. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-shlibs\fP(5), \fBdeb\-symbols\fP(5), \fBdpkg\-gensymbols\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-source.man b/man/de/dpkg-source.man new file mode 100644 index 0000000..05d52e2 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-source.man @@ -0,0 +1,869 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-source(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2007 Frank Lichtenheld <djpig@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" Copyright © 2010 Joey Hess <joeyh@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-source 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-source \- Debian Quellpaket\- (.dsc) Manipulations\-Werkzeuge +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-source\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-source\fP packt und entpackt Debian\-Quellarchive. + +Keiner dieser Befehle erlaubt es, mehrere Optionen zu einer zu kombinieren, +und sie erlauben es nicht, den Wert einer Option in einem separaten Argument +zu speichern. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-x\fP, \fB\-\-extract\fP \fIDateiname\fP.dsc [\fIAusgabe\-Verzeichnis\fP] +Entpackt ein Quellpaket (\fB\-\-extract\fP seit Dpkg 1.17.14). Ein +nicht\-Options\-Argument muss angegeben werden, der Name der Debian +Quell\-Steuer\-Datei (\fB.dsc\fP). Optional kann ein zweites +nicht\-Options\-Argument angegeben werden, um das Verzeichnis anzugeben, in +das das Quellpaket entpackt werden soll. Dieses Verzeichnis darf dann nicht +existieren. Falls kein Ausgabeverzeichnis angegeben ist, wird das Quellpaket +in das Verzeichnis namens \fIQuelle\fP\-\fIVersion\fP unterhalb des aktuellen +Arbeitsverzeichnisses entpackt. + +\fBdpkg\-source\fP wird die Namen der anderen Datei(en) aus der Steuerdatei +einlesen, die das Quellpaket ergeben; es wird angenommen, dass diese im +gleichen Verzeichnis wie die \fB.dsc\fP liegen. + +Die Dateien in dem entpackten Paket werden die Rechte und Eigentümer haben, +die erwartet würden, falls die Dateien und Verzeichnisse einfach angelegt +worden wären \- Verzeichnisse und Programmdateien werden 0777 und einfache +Dateien 0666, beide durch die umask der Person, die entpackt, entsprechend +angepasst; falls das übergeordnete Verzeichnis setgid ist, werden dies die +entpackten Verzeichnisse auch sein, und alle Dateien und Verzeichnisse +werden die Gruppeneigentümerschaft erben. + +Falls das Quellpaket ein nicht\-Standard\-Format verwendet (derzeit bedeutet +dies alle Formate außer „1.0“)) wird sein Name in \fBdebian/source/format\fP +gespeichert, so dass alle folgenden Bauversuchen des Quellpakets +standardmäßig das gleiche Format verwenden. + +.TP +\fB\-b\fP, \fB\-\-build\fP \fIVerzeichnis\fP [\fIFormat\-abhängige\-Parameter\fP] +Baut ein Quellpaket (\fB\-\-build\fP seit Dpkg 1.17.14). Das erste +nicht\-Options\-Argument wird als Name des Verzeichnisses verwandt, das den +debianisierten (d.h. mit einem Unterverzeichnis „debian“ und ggf. Änderungen +an den Originaldateien versehenen) Quellbaum enthält. Abhängig vom dem zum +Bau verwandten Quellpaketformat könnten zusätzliche Parameter akzeptiert +werden. + +\fBdpkg\-source\fP wird das Quellpaket mit dem ersten gefundenen Format aus der +folgenden geordneten Liste bauen: dem mit der Befehlszeilenoption(en) +\fI\-\-format\fP angegebenen Format, dem in \fBdebian/source/format\fP angegebenen +Format, „1.0“. Die Rückfalloption „1.0“ ist veraltet und wird irgendwann in +der Zukunft entfernt werden, Sie sollten das gewünschte Quellformat immer in +\fBdebian/source/format\fP dokumentieren. Die verschiedenen Quellpaketformate +werden im Abschnitt \fBQUELLPAKET\-FORMATE\fP ausführlich beschrieben. + +.TP +\fB\-\-print\-format\fP \fIVerzeichnis\fP +Gibt das Quellformat aus, dass zum Bau des Quellpakets verwandt würde, falls +\fBdpkg\-source \-\-build \fP\fIVerzeichnis\fP aufgerufen würde (unter den gleichen +Bedingungen und mit den gleichen Parametern, seit Dpkg 1.15.5). + +.TP +\fB\-\-before\-build\fP \fIVerzeichnis\fP +Der entsprechende Hook des Quellpaketformats soll ausgeführt werden (seit +Dpkg 1.15.8). Dieser Hook wird vor jedem Bau des Pakets aufgerufen +(\fBdpkg\-buildpackage\fP ruft ihn sehr früh, sogar vor \fBdebian/rules clean\fP +auf). Dieser Befehl ist idempotent und kann mehrfach aufgerufen +werden. Nicht alle Quellformate implementieren in diesem Hook etwas und wenn +dies erfolgt, dann gewöhnlich zur Vorbereitung des Quellbaums für den Bau, +in dem beispielsweise sichergestellt wird, dass alle Debian\-Patches +angewandt sind. + +.TP +\fB\-\-after\-build\fP \fIVerzeichnis\fP +Der entsprechende Hook des Quellpaketformats soll ausgeführt werden (seit +Dpkg 1.15.8). Dieser Hook wird nach jedem Bau des Pakets aufgerufen +(\fBdpkg\-buildpackage\fP ruft als Letztes auf). Dieser Befehl ist idempotent +und kann mehrfach aufgerufen werden. Nicht alle Quellformate implementieren +in diesem Hook etwas und wenn dies erfolgt, dann gewöhnlich um rückgängig zu +machen, was \fB\-\-before\-build\fP durchgeführt hat. + +.TP +\fB\-\-commit\fP [\fIVerzeichnis\fP] … +Zeichnet Änderungen am in \fIVerzeichnis\fP entpackten Quellbaum auf (seit Dpkg +1.16.1). Dieser Befehl kann zusätzliche Parameter akzeptieren, abhängig vom +Quellformat. Er wird zu einer Fehlermeldung bei Formaten, für denen dieser +Vorgang keine Bedeutung hat, führen. + +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt die Hinweise zur Benutzung und beendet das Programm. Die +formatspezifischen Bau\- und Entpackoptionen können mit der Option +\fB\-\-format\fP angezeigt werden. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.SS "Generische Bau\-Optionen" +.TP +\fB\-c\fP\fISteuerdatei\fP +Bestimmt die Hauptquell\-\fBcontrol\fP\-Datei, aus der Informationen ausgelesen +werden sollen. Der Standardwert ist \fBdebian/control\fP. Falls der Pfadname +relativ ist, wird dieser relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums +interpretiert. +.TP +\fB\-l\fP\fIChangelog\-Datei\fP +Bestimmt die Changelog\-Datei, aus der Informationen ausgelesen werden +sollen. Der Standardwert ist \fBdebian/changelog\fP. Falls der Pfadname relativ +ist, wird dieser relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums +interpretiert. +.TP +\fB\-F\fP\fIChangelog\-Format\fP +Spezifiziert das Format des Changelogs. Lesen Sie \fBdpkg\-parsechangelog\fP(1) +für Informationen über alternative Formate. +.TP +\fB\-\-format=\fP\fIWert\fP +Verwendet das angegebene Format zum Bau des Quellpakets (seit Dpkg +1.14.17). Es überschreibt jedes in \fBdebian/source/format\fP angegebene +Format. +.TP +\fB\-V\fP\fIName\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Setzt eine Ausgabeersetzungsvariable. Lesen Sie \fBdeb\-substvars\fP(5) für eine +Besprechung der Ausgabeersetzung. +.TP +\fB\-T\fP\fISubstvars\-Datei\fP +Liest Ersetzungsvariablen aus \fISubstvars\-Datei\fP; standardmäßig wird keine +Datei gelesen. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um +Ersetzungsvariablen aus mehreren Dateien einzulesen (seit Dpkg 1.15.6). +.TP +\fB\-D\fP\fIFeld\fP\fB=\fP\fIWert\fP +Überschreibt oder ergänzt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-U\fP\fIfield\fP +Entfernt ein Ausgabesteuerdateifeld. +.TP +\fB\-Z\fP\fIKomprimierung\fP, \fB\-\-compression\fP=\fIKomprimierung\fP +Gibt die Komprimierung an, die für die angelegten Tarbälle und Diff\-Dateien +verwendet wird (\fB\-\-compression\fP seit Dpkg 1.15.5). Beachten Sie, dass diese +Option nicht dazu führt, dass existierende Tarbälle rekomprimiert werden, +sie betrifft nur neue Dateien. Unterstützte Werte sind \fIgzip\fP, \fIbzip2\fP, +\fIlzma\fP und \fIxz\fP. \fIxz\fP ist für Format 2.0 und neuer, \fIgzip\fP für Format +1.0 voreingestellt. \fIxz\fP wird erst seit Dpkg 1.15.5 unterstützt. +.TP +\fB\-z\fP\fIStufe\fP, \fB\-\-compression\-level\fP=\fIStufe\fP +Zu verwendende Komprimierstufe (\fB\-\-compression\-level\fP seit Dpkg +1.15.5). Wie bei \fB\-Z\fP betrifft dies nur neu angelegte Dateien. Unterstützte +Werte sind \fI1\fP bis \fI9\fP, \fIbest\fP (am besten) und \fIfast\fP (schnell). Der +Standardwert ist \fI9\fP für Gzip und Bzip2, \fI6\fP für Xz und Lzma. +.TP +\fB\-i\fP[\fIregex\fP], \fB\-\-diff\-ignore\fP[=\fIregex\fP] +Sie können einen regulären Perl\-Ausdruck angeben, der auf Dateien passt, die +Sie aus der Liste der Dateien für den Diff entfernen möchten +((\fB\-\-diff\-ignore\fP seit Dpkg 1.15.6); diese Liste wird von einem Find\-Befehl +generiert. Falls das Quellpaket als Version 3\-Quellpaket mittels eines VCS +gebaut wird, ignoriert dies stattdessen Änderungen an bestimmten Dateien, +die noch nicht übertragen („committed“) wurden (mit \-i.* werden alle davon +ignoriert). + +Die Option \fB\-i\fP selbst aktiviert diese Einstellung mit einem +voreingestellten regulären Ausdruck (der alle Änderungen durch einen +standardmäßigen regulären Ausdruck erhält, die durch einen früheren Aufruf +von \fB\-\-extend\-diff\-ignore\fP erfolgten), der Steuerdateien und \-Verzeichnisse +der häufigsten Revisionskontrollsysteme, Sicherungskopien, Swap\-Dateien und +Bau\-Ausgabeverzeichnisse von Libtool herausgefiltert. Es kann nur einen +aktiven regulären Ausdruck geben, von mehrfach angegebenen Optionen \fB\-i\fP +wird nur die letzte berücksichtigt. + +Dies ist sehr hilfreich, um irrelevante Dateien, die im Diff aufgenommen +werden, zu entfernen. Falls Sie zum Beispiel Ihre Quellen in einem +Revisionskontrollsystem speichern und „Checkout“ verwenden möchten, um Ihr +Quellpaket zu bauen, ohne die zusätzlichen Dateien und Verzeichnisse, die +darin typischerweise enthalten sind (z.B. CVS/, .cvsignore, .svn/), mit +aufzunehmen. Der voreingestellte reguläre Ausdruck ist bereits sehr +erschöpfend, aber falls Sie ihn ersetzen müssen, beachten Sie, dass er +standardmäßig auf alle Teile des Pfades passen kann. Falls Sie daher nur den +Anfang eines Pfades oder komplette Dateinamen vergleichen wollen, müssen Sie +die notwendigen Anker (z.B. ‚(^|/)’, ‚($|/)’) selbst bereitstellen. +.TP +\fB\-\-extend\-diff\-ignore\fP=\fIregex\fP +Der angegebene reguläre Ausdruck (Perl\-Format) wird den standardmäßigen von +\fB\-\-diff\-ignore\fP verwandten Wert und dessen aktuellen Wert, falls gesetzt, +erweitern (seit Dpkg 1.15.6). Dies erfolgt, indem „\fB|\fP\fIregex\fP“ an den +existierenden Wert angehängt wird. Diese Option ist bequem in +\fBdebian/source/options\fP zu nutzen, um einige automatisch erstellte Dateien +von der automatischen Patch\-Erzeugung auszuschließen. +.TP +\fB\-I\fP[\fIDateimuster\fP], \fB\-\-tar\-ignore\fP[=\fIDateimuster\fP] +Falls diese Option angegeben wird, wird der Dateiname an die Option +\fB\-\-exclude\fP von \fBtar\fP(1) weitergegeben, wenn es zur Erstellung der Datei +\&.orig.tar oder .tar aufgerufen wird (\fB\-\-tar\-ignore\fP seit Dpkg 1.15.6). Zum +Beispiel führt \fB\-I\fPCVS dazu, dass Tar CVS\-Verzeichnisse überspringt, wenn +es eine .tar\-Datei erstellt. Diese Option kann mehrfach wiederholt werden, +um mehrere Muster aufzuführen, die ausgeschlossen werden sollen. + +\fB\-I\fP fügt standardmäßig von selbst \fB\-\-exclude\fP\-Optionen hinzu, die die +Steuerdateien und \-verzeichnisse der häufigsten Revisionskontrollsysteme, +Sicherungs\- und Swap\-Dateien sowie Bau\-Ausgabeverzeichnisse von Libtool +herausfiltern. +.PP +\fBHinweis\fP: Obwohl sie ähnlichen Zwecken dienen, haben \fB\-i\fP und \fB\-I\fP eine +sehr verschiedene Syntax und Semantik. \fB\-i\fP kann nur einmal angegeben +werden und nimmt einen regulären Perl\-Ausdruck an, der gegen den vollen +relativen Pfad jeder Datei geprüft wird. \fB\-I\fP kann mehrfach angegeben +werden und nimmt ein Dateinamen\-Muster mit Shell\-Jokerzeichen an. Das Muster +wird gegen den vollen relativen Pfad, aber auch individuell auf jeden Teil +des Pfades angewendet. Die exakte Semantik der Option \fB\-\-exclude\fP ist etwas +kompliziert, lesen Sie +https://www.gnu.org/software/tar/manual/tar.html#wildcards für eine +komplette Dokumentation. + +Der voreingestellte reguläre Ausdruck und Muster für beide Optionen können +in der Ausgabe des Befehls \fB\-\-help\fP gesehen werden. +.SS "Generische Entpackoptionen" +.TP +\fB\-\-no\-copy\fP +Kopiert die Original\-Tarbälle nicht in die Nähe des entpackten Quellpakets +(seit 1.14.17). +.TP +\fB\-\-no\-check\fP +Prüft Signaturen und Prüfsummen vor dem Entpacken nicht (seit Dpkg 1.14.17). +.TP +\fB\-\-no\-overwrite\-dir\fP +Das Entpackverzeichnis nicht überschreiben, falls es bereits existiert (seit +Dpkg 1.18.8). +.TP +\fB\-\-require\-valid\-signature\fP +Lehnt das Entpacken des Quellpakets ab, falls es keine OpenPGP\-Signatur +enthält, die entweder mit dem \fItrustedkeys.gpg\fP\-Schlüsselbund des +Benutzers, mit einem der Schlüsselbunde des Lieferanten oder mit einem der +offiziellen Debian\-Schüsselbunde (\fI/usr/share/keyrings/debian\-keyring.gpg\fP +und \fI/usr/share/keyrings/debian\-maintainers.gpg\fP) überprüft werden kann +(seit Dpkg 1.15.0). +.TP +\fB\-\-require\-strong\-checksums\fP +Lehnt das Entpacken des Quellpakets ab, falls es keine starken Prüfsummen +enthält (seit Dpkg 1.18.7). Derzeit wird nur die Prüfsumme \fBSHA\-256\fP als +stark betrachtet. +.TP +\fB\-\-ignore\-bad\-version\fP +Wandelt die Prüfung auf eine defekte Quellpaketversion in eine nicht\-fatale +Warnung (seit Dpkg 1.17.7). Diese Option sollte nur notwendig sein, wenn ein +historisches Quellpaket mit defekten Versionen entpackt wird, lediglich zur +Rückwärtskompatibilität. + +.SH QUELLPAKET\-FORMATE +Falls Sie nicht wissen, welches Quellformat Sie verwenden sollen, verwenden +Sie wahrscheinlich am besten entweder „3.0 (quilt)“ oder „3.0 +(native)“. Lesen Sie https://wiki.debian.org/Projects/DebSrc3.0 für +Informationen über den Einsatz dieser Formate innerhalb von Debian. + +.SS "Format: 1.0" +Ein Quellpaket in diesem Format besteht entweder aus einem \fB.orig.tar.gz\fP +mit zugehörigem \fB.diff.gz\fP oder einem einzelnen \fB.tar.gz\fP (in diesem Fall +wird das Paket als \fInativ\fP bezeichnet). Optional kann der ursprüngliche +Tarball von einer separaten Signatur der Originalautoren \fB.orig.tar.gz.asc\fP +begleitet werden. Das Entpacken wird seit Dpkg 1.18.5 unterstützt. + +\fBEntpacken\fP + +Entpacken eines nativen Pakets ist ein einfaches Entpacken eines einzelnen +Tarballs in das Zielverzeichnis. Entpacken eines nicht\-nativen Pakets +erfolgt zuerst durch Entpacken des \fB.orig.tar.gz\fP und dann durch Anwendung +des Patches aus der \fB.diff.gz\fP\-Datei. Der Zeitstempel aller gepatchten +Dateien wird auf den Zeitpunkt des Entpackens des Quellpakets zurückgesetzt +(das vermeidet Zeitstempelversätze, die zu Problemen führen, wenn +autogenerierte Dateien gepatcht werden). Der Diff kann neue Dateien anlegen +(das gesamte Debian\-Verzeichnis wird auf diese Weise erstellt), kann aber +keine Dateien entfernen (leere Dateien bleiben zurück). + +\fBBauen\fP + +Bauen eines nativen Pakets besteht nur aus dem Erstellen eines einzigen +Tarballs mit dem Quellverzeichnis. Bauen eines nicht\-nativen Pakets schließt +das Entpacken des Original\-Tarballs in ein separates Verzeichnis „.orig“ und +die Neuerstellung des \fB.diff.gz\fP durch Vergleich des +Quellpaket\-\fIVerzeichnisses\fP mit dem Verzeichnis .orig ein. + +\fBBau\-Optionen (mit \-\-build):\fP + +Falls ein zweites nicht\-Options\-Argument angegeben ist, sollte es der Name +des Originalquellverzeichnisses oder der Tar\-Datei sein. Falls das Paket +Debian\-spezifisch ist, dann sollte dieses Argument die leere Zeichenkette +sein, da es keinen Debianisierungs\-Diff gibt. Falls kein zweites Argument +übergeben wird, dann schaut \fBdpkg\-source\fP nach der ursprünglichen Tar\-Datei +\fIPaket\fP\fB_\fP\fIUpstream\-Version\fP\fB.orig.tar.\fP\fIErweiterung\fP oder dem +ursprünglichen Quellverzeichnis \fIVerzeichnis\fP\fB.orig\fP, abhängig von den +\fB\-sX\fP\-Argumenten. + +\fB\-sa\fP, \fB\-sp\fP, \fB\-sk\fP, \fB\-su\fP und \fB\-sr\fP werden keine existierenden +Tar\-Dateien oder Verzeichnisse überschreiben. Falls dies gewünscht ist, +sollten stattdessen \fB\-sA\fP, \fB\-sP\fP, \fB\-sK\fP, \fB\-sU\fP und \fB\-sR\fP verwendet +werden. +.PP +.TP +\fB\-sk\fP +Gibt an, dass die Originalquellen als Tar\-Datei erwartet werden sollen, +standardmäßig \fIPaket\fP\fB_\fP\fIUrsprungsversion\fP\fB.orig.tar\fP\fIErweiterung\fP. Es +wird diese Originalquellen als Tar\-Datei am Platz belassen, oder sie in das +aktuelle Verzeichnis kopieren, falls sie dort noch nicht sind. Der Tarball +wird nach \fIVerzeichnis\fP\fB.orig\fP für die Erstellung des Diffs entpackt. +.TP +\fB\-sp\fP +Wie \fB\-sk\fP, aber das Verzeichnis wird danach entfernt. +.TP +\fB\-su\fP +Gibt an, dass die Originalquellen als Verzeichnis erwartet werden, +standardmäßig \fIPaket\fP\fB\-\fP\fIUrsprungsversion\fP\fB.orig\fP. \fBdpkg\-source\fP wird +daraus ein neues Original\-Quellarchiv erstellen. +.TP +\fB\-sr\fP +Wie \fB\-su\fP, aber das Verzeichnis wird nach der Verwendung entfernt. +.TP +\fB\-ss\fP +Gibt an, dass die Originalquellen sowohl als Verzeichnis als auch als +Tar\-Datei verfügbar sind. \fBdpkg\-source\fP wird das Verzeichnis zur Erstellung +des Diffs verwenden, aber die Tar\-Datei für die \fB.dsc\fP. Diese Option muss +mit Vorsicht verwendet werden \- falls das Verzeichnis und die Tar\-Datei +nicht zusammen passen, wird ein fehlerhaftes Quellarchiv erstellt. +.TP +\fB\-sn\fP +Gibt an, dass nicht nach Originalquellen geschaut und kein Diff erstellt +werden soll. Das zweite Argument, falls angegeben, muss die leere +Zeichenkette sein. Dies wird für Debian\-spezifische Pakete verwendet, die +keine Quellen von Originalautoren und somit keinen Debianisierungs\-Diff +haben. +.TP +\fB\-sa\fP oder \fB\-sA\fP +Gibt an, dass nach dem Original\-Quellarchiv als Tar\-Datei oder als +Verzeichnis gesucht werden soll \- das zweite Argument, falls vorhanden, kann +eines von beiden sein, oder die leere Zeichenkette (dies ist äquivalent zur +Verwendung von \fB\-sn\fP). Falls eine Tar\-Datei gefunden wird, wird diese zur +Erstellung eines Diffs entpackt und danach entfernt (dies ist äquivalent zu +\fB\-sp\fP); falls ein Verzeichnis gefunden wird, wird dieses gepackt, um die +Originalquellen zu erstellen und danach entfernt (dies ist äquivalent zu +\fB\-sr\fP); falls keines von beiden gefunden wird, wird angenommen, dass das +Paket keinen Debianisierungs\-Diff, sondern nur ein direktes Quellarchiv hat +(dies ist äquivalent zu \fB\-sn\fP). Falls sowohl ein Verzeichnis als auch eine +Tar\-Datei gefunden werden, dann ignoriert \fBdpkg\-source\fP das Verzeichnis, +und überschreibt es, falls \fB\-sA\fP angegeben wurde (dies ist äquivalent zu +\fB\-sP\fP) oder löst einen Fehler aus, falls \fB\-sa\fP angegeben wurde. \fB\-sa\fP ist +die Voreinstellung. +.TP +\fB\-\-abort\-on\-upstream\-changes\fP +Der Prozess schlägt fehl, falls der erstellte Diff Änderungen an Dateien +außerhalb des Unterverzeichnisses „debian“ enthält (seit Dpkg 1.15.8). Diese +Option ist in \fBdebian/source/options\fP nicht erlaubt, kann aber in +\fBdebian/source/local\-options\fP verwandt werden. +.PP + +\fBEntpackoptionen (mit \-\-extract):\fP + +In allen Fällen werden die Originalquellbäume entfernt. +.TP +\fB\-sp\fP +Wird beim Entpacken verwandt. Die Originalquellen (falls vorhanden) werden +als Tar\-Datei belassen. Falls diese sich nicht im aktuellen Verzeichnis +befinden oder falls eine existierende, aber davon verschiedene Datei bereits +vorhanden ist, wird sie dort hin kopiert. (\fBDies ist die Voreinstellung.\fP) +.TP +\fB\-su\fP +Entpackt den Originalquellbaum. +.TP +\fB\-sn\fP +Stellt sicher, dass die Originalquellen weder in das aktuelle Verzeichnis +kopiert noch entpackt werden. Jeder Originalquellbaum, der im aktuellen +Verzeichnis war, wird dennoch entfernt. +.PP +Alle \fB\-s\fP\fIX\fP\-Optionen schließen sich gegenseitig aus. Falls Sie mehr als +eine angeben, wird nur die letzte verwendet. +.TP +\fB\-\-skip\-debianization\fP +Überspringt die Anwendung des Debian\-Diffs über die Quellen der +Originalautoren (seit Dpkg 1.15.1). +. +.SS "Format: 2.0" +Seit Dpkg 1.13.9 Unterstützung des Entpackens, seit Dpkg 1.14.8 +Unterstützung des Bauens. Auch als „wig&pen“ bekannt. Dieses Format wird +nicht für den breiten Einsatz empfohlen, es wird durch das Format „3.0 +(quilt)“ ersetzt. Wig&pen war die erste Spezifikation eines Paketformats der +nächsten Generation. + +Das Verhalten dieses Formats ist identisch zum Format „3.0 (quilt)“, +abgesehen davon, dass es keine explizite Liste von Patches verwendet. Alle +Dateien in \fBdebian/patches/\fP, die auf den regulären Perl\-Ausdruck +\fB[\ew\-]+\fP passen, müssen gültige Patches sein: sie werden zum Zeitpunkt des +Entpackens angewandt. + +Wenn ein neues Quellpaket gebaut wird, werden alle Änderungen an den Quellen +der Originalautoren in einem Patch mit Namen \fBzz_debian\-diff\-auto\fP +gespeichert. +. +.SS "Format: 3.0 (native)" +Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist eine Erweiterung des +nativen Paketformats, wie es im 1.0\-Format definiert ist. Es unterstützt +alle Kompressionsmethoden und ignoriert standardmäßig alle VCS\-spezifischen +Dateien und Verzeichnisse sowie viele temporäre Dateien (lesen Sie den +Standardwert der Option \fB\-I\fP bei der Ausgabe von \fB\-\-help\fP). +. +.SS "Format: 3.0 (quilt)" +Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Ein Quellpaket in diesem Format enthält +mindestens einen Original\-Tarball (\fB.orig.tar.\fP\fIErw\fP, wobei \fIErw\fP \fBgz\fP, +\fBbz2\fP, \fBlzma\fP und \fBxz\fP sein kann) und einen Debian\-Tarball +(\fB.debian.tar.\fP\fIErw\fP). Es kann auch zusätzliche Original\-Tarbälle +(\fB.orig\-\fP\fIKomponente\fP\fB.tar.\fP\fIErw\fP) enthalten. \fIKomponente\fP kann nur +alphanumerische Zeichen (‚a\-zA\-Z0\-9’) und Bindestriche (‚\-’) +enthalten. Optional kann jeder Original\-Tarball von einer separaten Signatur +der Originalautoren (\fB.orig.tar.\fP\fIErw\fP\fB.asc\fP und +\&\fB.orig\-\fP\fIKomponente\fP\fB.tar.\fP\fIErw\fP\fB.asc\fP) begleitet werden. Das Entpacken +wird seit Dpkg 1.17.20, das Bauen seit Dpkg 1.18.5 unterstützt. + +.PP +\fBEntpacken\fP +.PP +Der Haupt\-Originaltarball wird zuerst entpackt, dann werden alle +zusätzlichen Originaltarbälle in Unterverzeichnisse entpackt, die nach dem +\fIKomponente\fPn\-Teil ihres Dateinamens benannt werden (jedes bereits +existierende Verzeichnis wird ersetzt). Der Debian\-Tarball wird über das +Quellverzeichnis entpackt, nachdem jedes bereits existierende +\fBdebian\fP\-Verzeichnis entfernt wurde. Beachten Sie, dass der Debian\-Tarball +ein \fBdebian\fP\-Unterverzeichnis enthalten muss, er aber auch Binärdateien +außerhalb dieses Verzeichnisses enthalten darf (sehen Sie hierzu die Option +\fB\-\-include\-binaries\fP). +.PP +Dann werden alle in \fBdebian/patches/\fP\fILieferant\fP\fB.series\fP oder +\fBdebian/patches/series\fP aufgeführten Patches angewandt, wobei \fILieferant\fP +der Name des aktuellen Lieferanten in Kleinbuchstaben ist oder \fBdebian\fP, +falls kein Lieferant definiert ist. Falls die erstere Datei verwandt wird +und die Letztere nicht existiert (oder ein Symlink ist), dann wird die +Letztere durch einen Symlink zu Ersterer ersetzt. Dies ist zur Vereinfachung +der Verwendung von \fBquilt\fP gedacht, um die Gruppe von Patches zu +verwalten. Lieferantenspezifische Seriendateien sind dazu gedacht, es zu +ermöglichen, mehrere Entwicklungszweige basierend auf dem Lieferanten auf +eine deklarative Art zu serialisieren, und diese gegenüber der offenen +Codierung dieser Handhabung in \fBdebian/rules\fP zu bevorzugen. Dies ist +insbesondere nützlich, wenn die Quellen mit Bedingungen gepacht werden +müssten, da die betroffenen Dateien keine eingebaute abhängige +Okklusionsunterstützung haben. Beachten Sie allerdings, dass \fBdpkg\-source\fP +zwar Seriendateien auswertet, in denen explizite Optionen für die Anwendung +der Patches verwandt werden (diese werden auf jede Zeile nach dem +Patch\-Dateinamen und einem oder mehreren Leerzeichen gespeichert), diese +Optionen dann aber ignoriert und immer erwartet, dass die Patches mit der +Option \fB\-p1\fP von \fBpatch\fP angewandt werden können. Es wird daher eine +Warnung ausgegeben, wenn es auf solche Optionen trifft, und der Bau wird +wahrscheinlich fehlschlagen. +.PP +Beachten Sie, dass \fBlintian\fP(1) aufgrund Debian\-spezifischer Regularien +bedingungslos Warnungen ausgeben wird, wenn Lieferantenserien verwandt +werden. Dies sollte die Verwendung außerhalb von Debian nicht betreffen. Um +diese Warnungen auszublenden, kann das Dpkg\-Lintian\-Profil mittels Übergabe +von „\fB\-\-profile dpkg\fP“ an \fBlintian\fP(1) verwandt werden. +.PP +Der Zeitstempel aller gepatchten Dateien wird auf die Entpackzeit des +Quellpakets zurückgesetzt. Damit werden Zeitstempelversätze vermieden, die +zu Problemen führen, wenn automatisch erzeugte Dateien gepatcht werden. +.PP +Im Gegensatz zum Standardverhalten bei \fBquilt\fP wird erwartet, dass die +Patches ohne Unschärfe angewandt werden können. Wenn das nicht der Fall ist, +sollten Sie die Patches mit \fBquilt\fP erneuern oder \fBdpkg\-source\fP wird mit +einer Fehlermeldung beim Versuch, sie anzuwenden, abbrechen. +.PP +Ähnlich wie bei \fBquilt\fP können Patches auch Dateien entfernen. +.PP +Die Datei \fB.pc/applied\-patches\fP wird angelegt, falls einige Patches während +des Entpackens angewandt wurden. +.PP +\fBBauen\fP +.PP +Alle im aktuellen Verzeichnis gefundenen Original\-Tarbälle werden in ein +temporäres Verzeichnis entpackt. Hierbei wird die gleiche Logik wie für das +Entpacken verwandt, das debian\-Verzeichnis wird in das temporäre Verzeichnis +kopiert und alle Patches außer dem automatischen Patch +(\fBdebian\-changes\-\fP\fIVersion\fP oder \fBdebian\-changes\fP, abhängig von +\fB\-\-single\-debian\-patch\fP) werden angewandt. Das temporäre Verzeichnis wird +mit dem Quellpaketverzeichnis verglichen. Wenn der Diff nicht leer ist, +schlägt der Bau fehl, falls nicht \fB\-\-single\-debian\-patch\fP oder +\fB\-\-auto\-commit\fP verwandt wurde; in diesem Fall wird der Diff im +automatischen Patch gespeichert. Falls der automatische Patch +erzeugt/gelöscht wird, wird er zu der Datei „series“ und den +\fBquilt\fP\-Metadaten hinzugefügt bzw. aus diesen gelöscht. + +Änderungen an Binärdateien können in einem Diff nicht dargestellt werden und +führen daher zu einem Fehlschlag, es sei denn, der Betreuer hat sich +absichtlich dazu entschlossen, die veränderte Binärdatei dem Debian\-Tarball +hinzuzufügen (indem er sie in \fBdebian/source/include\-binaries\fP aufgeführt +hat). Der Bau wird auch fehlschlagen, falls er Binärdateien im +„debian“\-Unterverzeichnis findet, die nicht über +\fBdebian/source/include\-binaries\fP freigegeben wurden. + +Das aktualisierte debian\-Verzeichnis und die Liste der veränderten Programme +wird dann zur Erstellung des Debian\-Tarballs verwandt. + +Der automatisch erstellte Diff enthält keine Änderungen an VCS\-spezifischen +sowie vielen temporären Dateien (lesen Sie hierzu den zur Option \fB\-i\fP +zugeordneten Standardwert in der Ausgabe von \fB\-\-help\fP). Insbesondere wird +das von \fBquilt\fP verwandte \fB.pc\fP\-Verzeichnis während der Erstellung des +automatischen Patches ignoriert. + +Hinweis: \fBdpkg\-source\fP \fB\-\-before\-build\fP (und \fB\-\-build\fP) stellen sicher, +dass alle in der Series\-Datei aufgeführten Patches angewendet sind, so dass +ein Paketbau immer mit allen angewandten Patches durchgeführt wird. Dies +erfolgt, indem nicht angewandte Patches ermittelt werden (sie sind in der +Datei \fBseries\fP, aber nicht in der Datei \fB.pc/applied\-patches\fP aufgeführt) +und wenn der erste Patch in dem Satz ohne Fehler angewandt werden kann, +werden sie alle angewandt. Die Option \fB\-\-no\-preparation\fP kann zum +Abschalten dieses Verhaltens verwandt werden. + +.PP +\fBÄnderungen aufzeichnen\fP +.TP +\fB\-\-commit\fP [\fIVerzeichnis\fP] [\fIPatch\-Name\fP] [\fIPatch\-Datei\fP] +Erstellt einen Patch, der den lokalen Änderungen entspricht, die nicht vom +\fBquilt\fP\-Patch\-System verwaltet werden und integriert ihn unter dem Namen +\fIPatch\-Name\fP in das Patch\-System. Falls der Name fehlt, wird er interaktiv +erfragt. Falls \fIPatch\-Datei\fP angegeben ist, wird er als Patch, der zu den +lokalen Änderungen, die integriert werden sollen, gehört, verwandt. Sobald +der Patch integriert wurde, wird ein Editor gestartet, so dass Sie die +Metainformationen in den Kopfzeilen des Patches einfügen können. + +Die Verwendung von \fIpatch\-Datei\fP ist primär nach einem Baufehler nützlich, +der diese Datei vorgenerierte und daher wird die übergebene Datei nach der +Integration entfernt. Beachten Sie auch, dass die Änderungen, die in der +Patch\-Datei angegeben sind, bereits im Baum angewandt worden sein müssen und +dass die Dateien, die von diesem Patch geändert werden, keine zusätzlichen, +nicht aufgezeichneten Änderungen enthalten dürfen. + +Falls die Patch\-Erzeugung veränderte Binärdateien erkennt, werden diese +automatisch zu \fBdebian/source/include\-binaries\fP hinzugefügt, so dass sie im +Debian\-Tarball landen (genau wie dies \fBdpkg\-source \-\-include\-binaries +\-\-build\fP machen würde). +.PP +\fBBau\-Optionen\fP +.TP +\fB\-\-allow\-version\-of\-quilt\-db=\fP\fIVersion\fP +Erlaubt es \fBdpkg\-source\fP, ein Quellpaket zu bauen, falls die Version der +\fBquilt\fP\-Metadaten die angegebene ist, selbst falls \fBdpkg\-source\fP nichts +davon weiß (seit Dpkg 1.15.5.4). Effektiv teilt dies mit, dass die +angegebene Version der \fBquilt\fP\-Metadaten zu Version 2, die \fBdpkg\-source\fP +derzeit unterstützt, kompatibel ist. Die Version der \fBquilt\fP\-Metadaten wird +in \fB.pc/.version\fP gespeichert. +.TP +\fB\-\-include\-removal\fP +Ignoriert entfernte Dateien nicht und fügt sie zu dem automatisch +generierten Patch hinzu. +.TP +\fB\-\-include\-timestamp\fP +Fügt Zeitstempel zu dem automatisch generierten Patch hinzu. +.TP +\fB\-\-include\-binaries\fP +Fügt alle veränderten Programme zu dem debian\-Tarball hinzu. Fügt sie auch +in \fBdebian/source/include\-binaries\fP hinzu: sie werden in folgenden Bauten +standardmäßig hinzugefügt und diese Option wird daher dann nicht mehr +benötigt. +.TP +\fB\-\-no\-preparation\fP +Versucht nicht, den Bau\-Baum durch Anwenden aller derzeit nicht angewandten +Patches vorzubereiten (seit Dpkg 1.14.18). +.TP +\fB\-\-single\-debian\-patch\fP +Verwendet \fBdebian/patches/debian\-changes\fP statt +\fBdebian/patches/debian\-changes\-\fP\fIVersion\fP als Namen für den während des +Baus automatisch generierten Patch (seit Dpkg 1.15.5.4). Diese Option ist +insbesondere nützlich, wenn das Paket in einem VCS betreut wird und ein +Patch\-Satz nicht zuverlässig erstellt werden kann. Stattdessen sollte der +aktuelle Diff zu den Quellen der Originalautoren in einem einzelnen Patch +gespeichert werden. Diese Option sollte in \fBdebian/source/local\-options\fP +eingestellt werden und würde dann von einer Datei +\fBdebian/source/local\-patch\-header\fP begleitet, in der erklärt wird, wie die +Debian\-Änderungen am besten begutachtet werden können, beispielsweise im +eingesetzten VCS. +.TP +\fB\-\-create\-empty\-orig\fP +Erstellt den Hauptoriginal\-Tarball automatisch als leer, falls er fehlt und +falls es ergänzende Original\-Tarbälle gibt (seit Dpkg 1.15.6). Diese Option +ist dafür gedacht, wenn das Quellpaket nur eine Sammlung von mehreren +Stücken Software der Originalautoren ist und es keine „Haupt“\-Software gibt. +.TP +\fB\-\-no\-unapply\-patches, \-\-unapply\-patches\fP +Standardmäßig wird \fBdpkg\-source\fP die Patches im \fB\-\-after\-build\fP\-Hook +entfernen, falls es sie in \fB\-\-before\-build\fP angewandt hat +(\fB\-\-unapply\-patches\fP seit Dpkg 1.15.8, \fB\-\-no\-unapply\-patches\fP seit Dpkg +1.16.5). Diese Optionen erlauben es Ihnen, den Patch\-Anwendungs\- oder +\-Entfernungs\-Prozess zwangsweise zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Diese +Optionen sind nur in \fBdebian/source/local\-options\fP erlaubt, so dass alle +erstellten Quellpakete standardmäßig das gleiche Verhalten zeigen. +.TP +\fB\-\-abort\-on\-upstream\-changes\fP +Dieser Prozess schlägt fehl, falls ein automatischer Patch erstellt wurde +(seit Dpkg 1.15.8). Diese Option kann dazu verwandt werden, sicherzustellen, +dass alle Änderungen korrekt in separaten \fBquilt\fP\-Patches aufgezeichnet +wurden, bevor das Paket gebaut wurde. Diese Option ist in +\fBdebian/source/options\fP nicht erlaubt, kann aber in +\fBdebian/source/local\-options\fP verwandt werden. +.TP +\fB\-\-auto\-commit\fP +Der Vorgang schlägt nicht fehl, falls ein automatischer Patch erstellt +wurde, stattdessen wird dieser sofort in die \fBquilt\fP\-Serie aufgenommen. + +.PP +\fBEntpackoptionen\fP +.TP +\fB\-\-skip\-debianization\fP +Überspringt das Entpacken des Debian\-Tarballs über die Quellen der +Originalautoren (seit Dpkg 1.15.1). +.TP +\fB\-\-skip\-patches\fP +Wendet am Ende des Entpackens keine Patches an (seit Dpkg 1.14.18). +. +.SS "Format: 3.0 (custom)" +Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist besonders. Es stellt kein +echtes Quellpaket dar, kann aber zur Erstellung eines Quellpakets mit +beliebigen Dateien verwandt werden. +.PP +\fBBau\-Optionen\fP +.PP +Alle Argumente, die keine Optionen sind, werden als Dateien verstanden, die +in das generierte Quellpaket integriert werden sollen. Sie müssen existieren +und sich bevorzugt im aktuellen Verzeichnis befinden. Mindestens eine Datei +muss angegeben werden. +.TP +\fB\-\-target\-format=\fP\fIWert\fP +\fBNotwendig\fP. Definiert das echte Format des generierten Quellpakets. Die +generierte .dsc\-Datei wird diesen Wert und nicht „3.0 (custom)“ in ihrem +\fBFormat\fP\-Feld enthalten. +. +.SS "Format: 3.0 (git)" +Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist experimentell. +.PP +Ein Quellpaket in diesem Format besteht aus einem einzelnen Bündel eines +Git\-Depots \fB.git\fP, um die Quellen des Pakets zu verwahren. Es kann auch +eine Datei \fB.gitshallow\fP geben, die die Revisionen für einen flachen +Git\-Clone aufführt. +.PP +\fBEntpacken\fP +.PP +Das Bündel wird als Git\-Depot in das Zielverzeichnis geklont. Falls es eine +gitshallow\-Datei gibt, wird diese als \fI.git/shallow\fP innerhalb des +geklonten Git\-Depots installiert. +.PP +Beachten Sie, dass standardmäßig im neuen Depot der gleiche Zweig +ausgecheckt ist, der auch in der ursprünglichen Quelle ausgecheckt war +(typischerweise „master“, es könnte aber auch was beliebig anderes +sein). Alle anderen Zweige sind unter \fIremotes/origin/\fP verfügbar. +.PP +\fBBauen\fP +.PP +Bevor fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um +sicherzustellen, dass keine nicht\-ignorierten, nicht\-übertragenen +(„uncommitted“) Änderungen vorliegen. +.PP +\fBgit\-bundle\fP(1) wird zur Erstellung des Bündels des Git\-Depots +verwandt. Standardmäßig werden alle Zweige und Markierungen im Depot im +Bündel einbezogen. +.PP +\fBBau\-Optionen\fP +.TP +\fB\-\-git\-ref=\fP\fIReferenz\fP +Erlaubt die Angabe einer Git\-Referenz zur Aufnahme in dem Git\-Bündel. Die +Verwendung deaktiviert das standardmäßige Verhalten, alle Zweige und +Markierungen aufzunehmen. Kann mehrfach angegeben werden. \fIReferenz\fP kann +der Name eines Zweiges oder einer Markierung, der/die aufgenommen werden +soll, sein. Es kann auch ein Parameter sein, der an \fBgit\-rev\-list\fP(1) +übergeben werden kann. Verwenden Sie beispielsweise \fB\-\-git\-ref=\fPmaster, um +nur den Master\-Zweig aufzunehmen. Um alle Markierungen und Zweige außer dem +Zweig „private“ aufzunehmen, verwenden Sie \fB\-\-git\-ref=\fP\-\-all +\fB\-\-git\-ref=\fP^private. +.TP +\fB\-\-git\-depth=\fP\fIZahl\fP +Erstellt einen flachen Klon mit einem Verlauf, der bei der angegebenen +Anzahl an Revisionen abgeschnitten wird. +.SS "Format: 3.0 (bzr)" +Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist experimentell. Es erstellt +einen einzigen Tarball, der das Bzr\-Depot enthält. +.PP +\fBEntpacken\fP +.PP +Der Tarball wird entpackt und dann wird Bzr verwandt, um den aktuellen Zweig +auszuchecken. +.PP +\fBBauen\fP +.PP +Bevor fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um +sicherzustellen, dass keine nicht\-ignorierten, nicht\-übertragenen +(„uncommitted“) Änderungen vorliegen. +.PP +Dann wird der VCS\-spezifische Teil des Quellpakets in ein temporäres +Verzeichnis kopiert. Bevor dieses temporäre Verzeichnis in einen Tarball +gepackt wird, werden verschiedene Bereinigungen durchgeführt, um Platz zu +sparen. +.SH DIAGNOSE +.SS "kein Quellformat in debian/source/format angegeben" +Die Datei \fBdebian/source/format\fP sollte immer existieren und das gewünschte +Quellformat angeben. Für Rückwärtskompatibilität wird das Format „1.0“ +angenommen, wenn die Datei nicht existiert, aber Sie sollten sich nicht +darauf verlassen: Irgendwann in der Zukunft wird \fBdpkg\-source\fP verändert +und dann fehlschlagen, wenn diese Datei nicht existiert. + +Die Begründung liegt darin, dass „1.0“ nicht mehr das empfohlene Format ist, +Sie sollten normalerweise eines der neueren Formate („3.0 (quilt)“, „3.0 +(native)“) auswählen, aber \fBdpkg\-source\fP wird dies nicht für Sie +automatisch vornehmen. Falls Sie weiterhin das alte Format verwenden +möchten, sollten Sie dies explizit angeben und „1.0“ in +\fBdebian/source/format\fP eintragen. +.SS "der Diff verändert die folgenden Dateien der Originalautoren" +Beim Einsatz des Quellformats „1.0“ ist es normalerweise keine gute Idee, +die Dateien der Originalautoren direkt zu verändern, da die Änderungen +größtenteils versteckt und undokumentiert in der diff.gz\-Datei +verschwinden. Stattdessen sollten Sie Ihre Änderungen als Patches im +debian\-Verzeichnis speichern und während des Baus anwenden. Um diese +Komplexität zu vermeiden, können Sie auch das Format „3.0 (quilt)“ +verwenden, das dies von sich aus anbietet. +.SS "kann Änderungen an \fIDatei\fP nicht darstellen" +Änderungen an den Quellen der Originalautoren werden normalerweise als +Patch\-Dateien gespeichert, aber nicht alle Änderungen können als Patches +dargestellt werden: Sie können nur Änderungen am Inhalt einfacher +Textdateien vornehmen. Falls Sie versuchen, eine Datei durch etwas eines +anderen Typs zu ersetzen (beispielsweise eine einfache Datei durch einen +Symlink oder ein Verzeichnis), werden Sie diese Fehlermeldung erhalten. +.SS "neu angelegte leere Datei \fIDatei\fP wird im Diff nicht dargestellt werden" +Leere Dateien können nicht mit Patchdateien erstellt werden. Daher wird +diese Änderung nicht im Quellpaket aufgezeichnet und Sie erhalten dazu diese +Warnung. +.SS "ausführbarer Modus \fIRechte\fP von \fIDatei\fP wird nicht im Diff dargestellt werden" +Patch\-Dateien speichern nicht die Rechte von Dateien und daher werden +Ausführbarkeitsrechte nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung +erinnert Sie an diese Tatsache. +.SS "besonderer Modus \fIRechte\fP von \fIDatei\fP wird nicht im Diff dargestellt werden" +Patch\-Dateien speichern nicht die Rechte von Dateien und daher werden +geänderte Rechte nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung erinnert Sie +an diese Tatsache. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +.TP +\fBSOURCE_DATE_EPOCH\fP +Falls gesetzt, wird sie als Zeitstempel (als Sekunden seit der Epoche) zum +Festlegen der Mtime in den Dateieinträgen von \fBtar\fP(5) verwandt. +.TP +\fBVISUAL\fP +.TQ +\fBEDITOR\fP +Von den „2.0“\- und „3.0 (quilt)“\-Quellformatmodulen verwandt. +.TP +\fBGIT_DIR\fP +.TQ +\fBGIT_INDEX_FILE\fP +.TQ +\fBGIT_OBJECT_DIRECTORY\fP +.TQ +\fBGIT_ALTERNATE_OBJECT_DIRECTORIES\fP +.TQ +\fBGIT_WORK_TREE\fP +Von dem „3.0 (quilt)“\-Quellformatmodul verwandt. +. +.SH DATEIEN +.SS debian/source/format +Diese Datei enthält auf einer einzelnen Zeile das Format, das zum Bau des +Quellpakets verwandt werden soll (mögliche Formate sind oben +beschrieben). Leerzeichen am Zeilenanfang oder \-ende sind nicht erlaubt. +.SS debian/source/include\-binaries +Diese Datei enthält eine Liste von Binärdateien (eine pro Zeile), die in den +Debian\-Tarball aufgenommen werden sollen. Leerzeichen am Anfang und Ende der +Zeile werden entfernt. Zeilen, die mit ‚\fB#\fP’ anfangen, sind Kommentare und +werden übersprungen. Leere Zeilen werden ignoriert. +.SS debian/source/options +Diese Datei enhält eine Liste an Optionen, die automatisch vor den Satz an +Befehlszeilenoptionen bei einem Aufruf \fBdpkg\-source \-\-build\fP oder +\fBdpkg\-source \-\-print\-format\fP gesetzt werden sollen. Optionen wie +\fB\-compression\fP und \fB\-\-compression\-level\fP sind für diese Datei gut +geeignet. +.P +Jede Option sollte auf einer separaten Zeile stehen. Leerzeilen und Zeilen, +die mit ‚\fB#\fP’ beginnen, werden ignoriert. Das einleitende ‚\fB\-\-\fP’ sollte +entfernt werden und kurze Optionen sind nicht erlaubt. Optionale Leerzeichen +um das ‚\fB=\fP’\-Symbol sowie optionale Anführungszeichen um den Wert sind +erlaubt. Hier ist ein Beispiel für so eine Datei: +.P + # lass dpkg\-source ein debian.tar.bz2 mit maximaler Komprimierung + # erstellen + compression = "bzip2" + compression\-level = 9 + # verwende debian/patches/debian\-changes als automatischen Patch + single\-debian\-patch + # ignoriere Änderungen von config.{sub,guess} + extend\-diff\-ignore = "(^|/)(config.sub|config.guess)$" +.P +Hinweis: \fB\-\-format\fP\-Optionen werden in dieser Datei nicht akzeptiert, Sie +sollten stattdessen \fBdebian/source/format\fP verwenden. +.SS debian/source/local\-options +Genau wie \fBdebian/source/options\fP, außer dass die Datei nicht in das +erstellte Quellpaket aufgenommen wird. Dies kann nützlich sein, um +Voreinstellungen zu speichern, die an einen bestimmten Betreuer oder an ein +bestimmtes VCS, in dem das Paket gewartet wird, gebunden sind. +.SS "debian/source/local\-patch\-header \fRund\fP debian/source/patch\-header" +Formloser Text, der an den Anfang des in den Formaten „2.0“ und „3.0 +(quilt)“ generierten automatischen Patches gestellt +wird. \fBlocal\-patch\-header\fP wird dem erstellten Quellpaket nicht +hinzugefügt, \fBpatch\-header\fP dagegen schon. +.SS debian/patches/\fILieferant\fP.series +.SS debian/patches/series +Diese Datei führt alle Patches auf, die (in der angegebenen Reihenfolge) auf +das Quellpaket der Originalautoren angewandt werden müssen. Leerzeichen am +Anfang und Ende werden entfernt. \fILieferant\fP ist der Name des aktuellen +Lieferanten in Kleinschreibung oder \fBdebian\fP, falls kein Lieferant +definiert ist. Falls die lieferantenspezifische Seriendatei nicht existiert, +wird eine lieferantenfreie Seriendatei verwandt. Zeilen, die mit ‚\fB#\fP’ +anfangen, sind Kommentare und werden übersprungen. Leere Zeilen werden +ignoriert. Die verbleibenden Zeilen beginnen mit dem Dateinamen eines +Patches (relativ zum Verzeichnis \fBdebian/patches/\fP) bis zum ersten +Leerzeichen oder bis zum Zeilenende. Bis zum Ende der Zeile oder bis zum +ersten ‚\fB#\fP’ gefolgt von einem oder mehreren Leerzeichen (dies markiert den +Beginn eines Kommentars, der bis zum Zeilenende geht) können optionale +\fBquilt\fP\-Befehle folgen. +.SH FEHLER +Die Stelle, an der das Überschreiben von Feldern passiert, verglichen mit +bestimmten Standard\-Ausgabe\-Feldeinstellungen, ist eher verwirrend. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\-changelog\fP(5), \fBdsc\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-split.man b/man/de/dpkg-split.man new file mode 100644 index 0000000..f7f95f8 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-split.man @@ -0,0 +1,226 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-split(1) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2011 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-split 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-split \- Teilungs\- und Zusammensetzwerkzeug für Debian\-Paketarchive +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-split\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-split\fP zerteilt Debian\-Binärpaketdateien in kleinere Teile und setzt +diese wieder zusammen, um die Lagerung von großen Paketdateien auf kleinen +Medien wie Disketten zu ermöglichen. + +Es kann manuell mit den Optionen \fB\-\-split\fP, \fB\-\-join\fP und \fB\-\-info\fP +verwendet werden. + +Es hat auch einen automatischen Modus, der über die Option \fB\-\-auto\fP +aufgerufen wird, wo es eine Liste von Teilen, die bereits gesehen, aber noch +nicht wieder zusammengesetzt wurden, verwaltet. Sobald alle Teile gesehen +wurden, wird dann die Datei wieder zusammengesetzt. Die Optionen \fB\-\-listq\fP +und \fB\-\-discard\fP erlauben die Verwaltung dieser Liste. + +Alle Teilungs\-, Vereinigungs\- und Warteoperationen erzeugen informative +Meldungen auf der Standardausgabe; diese können ohne Risiko ignoriert +werden. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-split\fP \fIKomplettarchiv\fP [\fIPräfix\fP] +Teilt ein einzelnes Debian\-Binärpaket in mehrere Teile. + +Die Teile werden \fIPräfix\fP\fB.\fP\fIN\fP\fBof\fP\fIM\fP\fB.deb\fP benannt, wobei \fIN\fP die +bei 1 beginnende Teilnummer und \fIM\fP die Gesamtzahl der Teile ist (beide +Angaben dezimal). + +Falls kein \fIPräfix\fP bereitgestellt wird, wird der Dateiname von +\fIKomplettarchiv\fP genommen, einschließlich Verzeichnis, wobei das +abschließende \fB.deb\fP entfernt wird. +.TP +\fB\-j\fP, \fB\-\-join\fP \fITeil\fP … +Vereint die Teile einer Paketdatei, und baut damit die Originaldatei wieder +zusammen, wie sie vor dem Aufteilen war. + +Die Teildateien, die als Argument übergeben werden, müssen alle Teile der +gleichen Originaldatei sein. Jeder Teil muss genau einmal in der +Argumentliste erscheinen, allerdings müssen die Teile nicht in ihrer +Reihenfolge aufgeführt werden. + +Die Teile müssen natürlich alle mit der gleichen zur Zeit des Aufteilens +angegebenen Teil\-Größe generiert worden sein. Dies bedeutet, dass sie für +gewöhnlich von dem gleichen Aufruf von \fBdpkg\-split \-\-split\fP erzeugt worden +sein müssen. + +Die Dateinamen der Teile sind für den Prozess des Wiederzusammenbauens nicht +relevant. + +Standardmäßig wird die Ausgabedatei \fIPaket\fP\fB\-\fP\fIVersion\fP\fB_\fP\fIArch\fP\fB.deb\fP +genannt. + +.TP +\fB\-I\fP, \fB\-\-info\fP \fITeil\fP … +Gibt Informationen über die angegebene(n) Teildatei(en) in menschenlesbarem +Format aus. Argumente, die keine Binärpaketdateien sind, führen zu einer +entsprechenden Meldung (allerdings auch in der Standardausgabe). +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-auto \-o\fP \fI Komplettausgabe Teil\fP +Reiht Teile automatisch in die Warteschlange und setzt, falls möglich, ein +Paket wieder zusammen. + +Der angegebene \fITeil\fP wird untersucht und mit anderen Teilen desselben +Paketes (falls vorhanden) in der Warteschlange der Paketdatei\-Teile +verglichen. + +Falls alle Teile der Paketdatei, von der \fITeil\fP ein Teil ist, verfügbar +sind, dann wird das Paket wieder zusammengesetzt und nach \fIKomplettausgabe\fP +geschrieben (welche für gewöhnlich noch nicht existieren sollte, obgleich +dies kein Fehler ist). + +Falls nicht, wird \fITeil\fP in die Warteschlange kopiert und +\fIKomplettausgabe\fP wird nicht erzeugt. + +Falls \fITeil\fP kein Teil eines aufgeteilten Binärpaketes ist, dann beendet +sich \fIdpkg\-split\fP mit Rückgabecode \fB1\fP; falls irgendwelche anderen +Probleme auftreten, lautet der Rückgabecode \fB2\fP. + +Die Option \fB\-\-output\fP oder \fB\-o\fP muss bei Verwenden von \fB\-\-auto\fP angegeben +werden. (Falls dies nicht obligatorisch wäre, wüsste das Programm nicht, +welche Ausgabedatei es zu erwarten hätte.) +.TP +\fB\-l\fP, \fB\-\-listq\fP +Listet den Inhalt der Warteschlange der wieder zusammenzubauenden Pakete +auf. + +Für jede Paketdatei, von der Teile in der Warteschlange sind, enthält die +Ausgabe den Namen des Paketes, die Teile in der Warteschlange sowie die +Gesamtanzahl gespeicherter Bytes in der Warteschlange. +.TP +\fB\-d\fP, \fB\-\-discard\fP [\fIPaket\fP …] +Dies löscht Teile aus der Warteschlange derer, die auf die verbleibenden +Teile ihrer Pakete warten. + +Falls kein \fIPaket\fP angegeben wird, wird die Warteschlange komplett geleert; +falls irgendwelche angegeben sind, werden nur die Teile des/der passenden +Pakete(s) gelöscht. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-depotdir\fP\fI Verzeichnis\fP +Gibt ein alternatives Verzeichnis für die Warteschlange von Teilen, die auf +automatisches Wiederzusammenführen warten, an. Standardmäßig ist dies +\fB%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-S\fP, \fB\-\-partsize\fP \fIKibibyte\fP +Gibt die maximale Teilgröße in Kibibyte (1024 bytes) beim Aufteilen +an. Standardmäßig ist dies 450 kiB. +.TP +\fB\-o\fP, \fB\-\-output\fP \fIKomplettausgabe\fP +Gibt den Ausgabe\-Dateinamen für ein Wiederzusammenbauen an. + +Dies hebt die Voreinstellung für ein manuelles Wiederzusammenbauen auf +(\fB\-\-join\fP) und ist zwingend für ein automatisches +Einreihen\-oder\-Zusammenbauen (\fB\-\-auto\fP) notwendig. +.TP +\fB\-Q\fP, \fB\-\-npquiet\fP +Falls Sie ein automatisches Einreihen oder Wiederzusammenbauen durchführen, +gibt \fBdpkg\-split\fP normalerweise eine Meldung aus, falls ein übergebener +\fITeil\fP kein Binärpaketteil ist. Diese Option unterdrückt diese Meldung, um +Programmen wie \fBdpkg\fP zu erlauben, sowohl mit geteilten als auch +ungeteilten Paketen umzugehen, ohne störende Meldungen zu erzeugen. +.TP +\fB\-\-msdos\fP +Erzwingt, dass die von \fB\-\-split\fP erzeugten Ausgabe\-Dateinamen +MSDOS\-kompatibel sind. + +Dies verstümmelt das Präfix \- entweder das voreingestellten aus dem +Eingabe\-Dateinamen abgeleitete oder das als Argument übergebene: +alphanumerische Zeichen werden klein geschrieben, Pluszeichen werden durch +\fBx\fP ersetzt und alle anderen Zeichen werden entfernt. + +Das Ergebnis wird dann soweit wie nötig abgeschnitten, und Dateinamen der +Form \fIPräfixN\fP\fBof\fP\fIM\fP\fB.deb\fP werden generiert. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Das angeforderte Aufteilen, Zusammenfügen oder ein anderer Befehl war +erfolgreich. \fB\-\-info\fP\-Befehle werden als erfolgreich gewertet, sogar falls +die Dateien keine Teile eines Binärpaketes waren. +.TP +\fB1\fP +Tritt nur bei \fB\-\-auto\fP auf und zeigt an, dass die Datei \fITeil\fP kein Teil +eines Binärprogramms war. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs, einer Datei, die wie ein Paketteil aussah, aber +beschädigt war oder Wechselwirkungen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBSOURCE_DATE_EPOCH\fP +Falls gesetzt, wird sie als Zeitstempel (als Sekunden seit der Epoche) in +dem \fBar\fP(5)\-Container von \fBdeb\-split\fP(5) verwandt. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%ADMINDIR%/parts\fP +Das voreingestellte Verzeichnis für die Warteschlange der Teil\-Dateien, die +auf automatisches Zusammenfügen warten. + +Die in diesem Verzeichnis benutzten Dateinamen liegen in einem intern +\fBdpkg\-split\fP\-Format vor und sind sehr wahrscheinlich für andere Programme +nicht nützlich, und in keinem Fall sollte sich auf das Format der Dateinamen +verlassen werden. +. +.SH FEHLER +Volle Details über die Pakete in der Warteschlange sind nicht zu erhalten, +ohne selbst im Warteschlangenverzeichnis zu wühlen. + +Es gibt keine einfache Art zu testen, ob eine Datei, die ein Teil eines +Binärpaketes sein könnte, eine ist. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\fP(5), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-statoverride.man b/man/de/dpkg-statoverride.man new file mode 100644 index 0000000..82a4741 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-statoverride.man @@ -0,0 +1,181 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-statoverride(1) +.\" +.\" Copyright © 2000-2001 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2011, 2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-statoverride 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-statoverride \- über Eigentümerschaft und Modus von Dateien hinwegsetzen +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-statoverride\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +„\fBStat\-Hinwegsetzungen\fP“ sind eine Möglichkeit, \fBdpkg\fP(1) mitzuteilen, +einen anderen Eigentümer oder Modus für einen Pfad zu verwenden, wenn ein +Paket installiert wird (dies kann jedes Dateisystemobjekt sein, das \fBdpkg\fP +handhabt, darunter Verzeichnisse, Geräte, usw.). Dies kann dazu verwendet +werden, Programme, die normalerweise setuid sind, dazu zu zwingen, ohne +setuid\-Markierung zu installieren, oder nur von einer bestimmten Gruppe +ausführbar zu sein. +.P +\fBdpkg\-statoverride\fP ist ein Hilfswerkzeug, um die Liste der +Status\-Hinwegsetzungen zu verwalten. Es hat drei grundlegende Funktionen: +Hinzufügen, Entfernen und Auflisten von Hinwegsetzungen. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-\-add\fP\fI Benutzer Gruppe Modus Pfad\fP +Fügt eine Hinwegsetzung für \fIPfad\fP hinzu. \fIPfad\fP muss noch nicht +existieren, wenn dieser Befehl verwendet wird; die Hinwegsetzung wird +aufbewahrt und später verwendet. Benutzer und Gruppen können über ihren +Namen (beispielsweise \fBroot\fP oder \fBnobody\fP) spezifiziert werden, oder über +ihre Nummer mit vorangestelltem ‚\fB#\fP’ (beispielsweise \fB#0\fP oder +\fB#65534\fP). Der \fIModus\fP muss oktal angegeben werden. + +Falls \fB\-\-update\fP angegeben ist und \fIPfad\fP existiert, dann wird dieser +sofort auf den neuen Eigentümer und Modus eingestellt. +.TP +\fB\-\-remove\fP\fI Pfad\fP +Entfernt eine Hinwegsetzung für \fIPfad\fP, der Status von \fIPfad\fP bleibt durch +diesen Befehl unverändert. +.TP +\fB\-\-list\fP [\fIGlob\-Muster\fP] +Listet alle Hinwegsetzungen auf. Falls ein Glob\-Muster spezifiziert wurde, +begrenzt die Ausgabe auf Hinwegsetzungen, die auf den Glob passen. +.TP +\fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-force\-help\fP +Gibt Hilfe zu den Optionen \fB\-\-force\-\fP\fISache\fP aus (seit Dpkg 1.19.5). +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-admindir\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das administrative Verzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP. Hier wird auch die +Datei \fIstatoverride\fP gelagert. Standardmäßig „\fI%ADMINDIR%\fP“. +.TP +\fB\-\-instdir\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das Installationsverzeichnis, das sich auf das Verzeichnis bezieht, in +dem Pakete installiert werden (seit Dpkg 1.19.2). Standardmäßig „\fI/\fP“. +.TP +\fB\-\-root\fP\fI Verzeichnis\fP +Setzt das Wurzelverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP, wodurch das +Installationsverzeichnis auf „\fIVerzeichnis\fP“ und das administrative +Verzeichnis auf „\fIVerzeichnis\fP\fB%ADMINDIR%\fP“ gesetzt wird (seit Dpkg +1.19.2). +.TP +\fB\-\-force\-\fP\fISachen\fP +.TQ +\fB\-\-no\-force\-\fP\fISachen\fP, \fB\-\-refuse\-\fP\fISachen\fP +Erzwingt oder verweigert (\fBno\-force\fP und \fBrefuse\fP bedeuten das gleiche) +bestimmte Sachen (seit Dpkg 1.19.5). \fISachen\fP ist eine Kommata\-getrennte +Liste von Dingen, die im Folgenden beschrieben sind. \fB\-\-force\-help\fP zeigt +eine Meldung an, die diese beschreibt. Mit (*) markierte Dinge werden +standardmäßig erzwungen. + +\fIWarnung: Diese Optionen sind hauptsächlich für den Einsatz durch Experten +gedacht. Der Einsatz ohne komplettes Verständnis der Auswirkungen kann Ihr +gesamtes System zerstören.\fP + +\fBall\fP: Schaltet alle „force“\-Optionen ein (oder aus). + +\fBstatoverride\-add\fP: Überschreibt eine existierende Status\-Hinwegsetzung +beim Hinzufügen (seit Dpkg 1.19.5). + +\fBstatoverride\-remove\fP: Ignoriert eine fehlende Status\-Hinwegsetzung beim +Entfernen (seit Dpkg 1.19.5). + +\fBsecurity\-mac\fP(*): Verwendet plattformspezifische „Mandatory Access Control +(MAC)“\-basierende Sicherheit bei der Installation von Dateien in das +Dateisystem (seit Dpkg 1.19.5). Auf Linux\-Systemen verwendet die +Implementierung SELinux. +.TP +\fB\-\-force\fP +Erzwingt eine Aktion, selbst wenn eine Plausibilitätsüberprüfung diese +normalerweise verböte. Dies ist notwendig, um sich über eine existierende +Hinwegsetzung hinwegzusetzen. Diese Option ist (seit Dpkg 1.19.5) +veraltet. Sie wurde durch \fB\-\-force\-all\fP ersetzt. +.TP +\fB\-\-update\fP +Versucht den \fIPfad\fP sofort auf den neuen Eigentümer und neuen Modus zu +ändern, falls er existiert. +.TP +\fB\-\-quiet\fP +Gibt weniger ausführliche Meldungen über das aus, was geschieht. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB1\fP +Für \fB\-\-list\fP, falls es keine Hinwegsetzungen gab oder keine auf die +angegebenen Metazeichen passte. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_ROOT\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-instdir\fP oder \fB\-\-root\fP nicht angegeben +wurde, wird dies als Dateisystemwurzelverzeichnis verwandt. +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-admindir\fP oder \fB\-\-root\fP nicht verwandt +wurde, wird dies als Datenverzeichnis von \fBdpkg\fP verwandt. +.TP +\fBDPKG_FORCE\fP +Falls gesetzt und keine der Optionen \fB\-\-force\-\fP\fI…\fP festgelegt wurde, wird +sie als die zu verwendenden Erzwingungsoptionen verwandt (seit Dpkg 1.19.5). +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%ADMINDIR%/statoverride\fP +Datei, die die aktuelle Liste der Hinwegsetzungen auf dem System +enthält. Sie befindet sich im \fBpkg\fP\-Administrationsverzeichnis, zusammen +mit anderen für \fBdpkg\fP wichtigen Dateien, wie \fIstatus\fP oder \fIavailable\fP. +.br +Hinweis: \fBdpkg\-statoverride\fP erhält die alte Kopie dieser Datei mit der +Endung „\-old“, bevor es sie durch eine neue ersetzt. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-trigger.man b/man/de/dpkg-trigger.man new file mode 100644 index 0000000..e9552b9 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-trigger.man @@ -0,0 +1,125 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-trigger(1) +.\" +.\" Copyright © 2008-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-trigger 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-trigger \- ein Paket\-Trigger\-Hilfswerkzeug +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-trigger\fP [\fIOption\fP...] \fITrigger\-Name\fP +.br +\fBdpkg\-trigger\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-trigger\fP ist ein Werkzeug, um Trigger (deutsch: Auslöser) explizit zu +aktivieren und das laufenden \fBdpkg\fP auf deren Unterstützung hin zu +überprüfen. +.PP +Dies kann von Betreuerskripten in komplexen und durch Bedingungen +beeinflusste Situationen verwandt werden, wo die Datei\-Trigger oder die +Steuerung von Dateidirektiven durch explizite \fBactivate\fP\-Trigger nicht +ausreichen. Es kann auch zum Testen und von Systemadministratoren verwandt +werden (beachten Sie aber, dass Trigger nicht tatsächlich durch +\fBdpkg\-trigger\fP ausgeführt werden). +.PP +Nicht erkannte Triggernamen\-Syntaxen sind für \fBdpkg\-trigger\fP ein Fehler. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-\-check\-supported\fP +Überprüft, ob das laufende \fBdpkg\fP Trigger unterstützt (normalerweise vom +Postinst aufgerufen). Endet mit \fB0\fP, falls ein Trigger\-fähiger \fBdpkg\fP +ausgeführt wurde, oder mit \fB1\fP und einer Fehlermeldung nach Stderr, falls +nicht. Normalerweise ist es allerdings besser, einfach den gewünschten +Trigger mit \fBdpkg\-trigger\fP zu aktivieren. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank. Der Standardort ist +\fI%ADMINDIR%\fP. +.TP +\fB\-\-by\-package=\fP\fIPaket\fP +Setzt den Trigger\-Erwartenden außer Kraft (normalerweise wird dies von +\fBdpkg\fP durch die Umgebungsvariable \fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE\fP der +Betreuerskripte gesetzt, wobei das Paket benannt wird, zu dem das Skript +gehört und dies wird standardmäßig verwandt). +.TP +\fB\-\-no\-await\fP +Diese Option arrangiert, dass das aufrufende Paket T (falls zutreffend) +nicht auf die Abarbeitung des Triggers warten muss, das bzw. die +interessierte(n) Paket(e) I werden nicht zu der Liste der auf Bearbeitung +wartenden Trigger von T hinzugefügt und der Status von T bleibt +unverändert. T kann als installiert betrachtet werden, obwohl I den Trigger +noch nicht verarbeitet haben könnte. +.TP +\fB\-\-await\fP +Diese Option führt das Inverse von \fB\-\-no\-await\fP aus (seit Dpkg +1.17.21). Falls das interessierte Paket eine Direktive „noawait“ angegeben +hat, dann wird diese Option nicht wirksam sein. Derzeit ist sie die +Voreinstellung. +.TP +\fB\-\-no\-act\fP +Testet nur, ändert nichts tatsächlich. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. Oder ein Prüfausdruck +oder eine Zusicherung (Assertion) lieferte Wahr zurück. +.TP +\fB1\fP +Ein Prüfausdruck oder eine Zusicherung lieferte Falsch zurück. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-admindir\fP nicht verwandt wurde, wird dies +als Datenverzeichnis von \fBdpkg\fP verwandt. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.\" FIXME: Unhardcode the pathname, and use dpkg instead of dpkg-dev. +\fBdpkg\fP(1), \fBdeb\-triggers\fP(5), \fB/usr/share/doc/dpkg\-dev/triggers.txt.gz\fP. +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg-vendor.man b/man/de/dpkg-vendor.man new file mode 100644 index 0000000..5bb425e --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg-vendor.man @@ -0,0 +1,90 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg-vendor(1) +.\" +.\" Copyright © 2009 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg\-vendor 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg\-vendor \- fragt Informationen über den Distributionslieferanten ab +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\-vendor\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\-vendor\fP ist ein Werkzeug, um Informationen über in +\fB%PKGCONFDIR%/origins\fP aufgeführte Lieferanten (engl. „vendor“) +abzufragen. \fB%PKGCONFDIR%/origins/default\fP enthält Informationen über den +aktuellen Lieferanten. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-\-is\fP\fI Lieferant\fP +Beendet sich mit \fB0\fP, falls der aktuelle Lieferant \fILieferant\fP ist, +ansonsten mit \fB1\fP. +.TP +\fB\-\-derives\-from\fP\fI Lieferant\fP +Beendet sich mit \fB0\fP, falls die aktuelle Lieferant\-Distribution von +\fILieferant\fP abgeleitet ist, ansonsten mit \fB1\fP. Es verwendet das Feld +\fBParent\fP, um alle Vorfahren des aktuellen Lieferanten zu ermitteln. +.TP +\fB\-\-query\fP\fI Feld\fP +Gibt auf der Standardausgabe den Wert des Lieferanten\-spezifischen \fIFeld\fPes +für den aktuellen Lieferanten aus. +.TP +\fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-vendor\fP\fI Lieferant\fP +Nimmt an, dass der aktuelle Lieferant \fILieferant\fP ist, statt ihn über die +Umgebungsvariable \fBDEB_VENDOR\fP oder aus \fB%PKGCONFDIR%/origins/default\fP zu +ermitteln. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDEB_VENDOR\fP +Diese Einstellung definiert den aktuellen Lieferanten. Falls nicht gesetzt, +wird er aus \fB%PKGCONFDIR%/origins/default\fP ermittelt. +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_NLS\fP +Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language +Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n) +bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind: +\fB0\fP und \fB1\fP (Vorgabe). +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-origin\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg.cfg.man b/man/de/dpkg.cfg.man new file mode 100644 index 0000000..a46e711 --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg.cfg.man @@ -0,0 +1,53 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg.cfg(5) +.\" +.\" Copyright © 2002 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2009, 2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg.cfg 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg.cfg \- dpkg\-Konfigurationsdatei +. +.SH BESCHREIBUNG +Diese Datei enthält Standardoptionen für dpkg. Jede Zeile enthält eine +einzelne Option, die exakt die gleiche wie für die normalen +Befehlszeilen\-Option von dpkg ist, abgesehen von den einleitenden +Bindestrichen, die hier nicht verwendet werden. Anführungszeichen („Quotes“) +um Optionswerte werden entfernt. Kommentare sind durch Einleiten einer Zeile +mit einem Rautenzeichen (‚\fB#\fP’) erlaubt. +. +.SH DATEIEN +\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg.d/[0\-9a\-zA\-Z_\-]*\fP +.br +\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP +.br +\fI~/.dpkg.cfg\fP +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dpkg.man b/man/de/dpkg.man new file mode 100644 index 0000000..37e8a2b --- /dev/null +++ b/man/de/dpkg.man @@ -0,0 +1,1150 @@ +.\" dpkg manual page - dpkg(1) +.\" +.\" Copyright © 1996 Juho Vuori <javuori@cc.helsinki.fi> +.\" Copyright © 1999 Jim Van Zandt <jrv@vanzandt.mv.com> +.\" Copyright © 1999-2003 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2000-2003 Adam Heath <doogie@debian.org> +.\" Copyright © 2002 Josip Rodin +.\" Copyright © 2004-2005 Scott James Remnant <keybuk@debian.org> +.\" Copyright © 2006-2016 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2007-2008 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2008-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dpkg 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dpkg \- Paketverwalter für Debian +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdpkg\fP [\fIOption\fP …] \fIAktionen\fP +. +.SH WARNUNG +Dieses Handbuch ist für Benutzer gedacht, die die Befehlszeilenoptionen und +Paketzustände von \fBdpkg\fP detaillierter verstehen wollen, als durch \fBdpkg +\-\-help\fP beschrieben ist. + +Es sollte \fInicht\fP von Paketbetreuern verwendet werden, die verstehen +wollen, wie \fBdpkg\fP ihr Paket installieren wird. Die Beschreibung der +Aktionen von \fBdpkg\fP beim Installieren und Entfernen von Paketen ist +besonders unzulänglich. +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdpkg\fP ist ein Werkzeug, um Debian\-Pakete zu installieren, zu bauen, zu +entfernen und zu verwalten. Die primäre und benutzerfreundlichere Oberfläche +für \fBdpkg\fP ist \fBaptitude\fP(1). \fBdpkg\fP selbst wird komplett über +Befehlszeilenoptionen gesteuert, die aus genau einer Aktion und Null oder +mehreren Optionen bestehen. Der Aktionsparameter teilt \fBdpkg\fP mit, was zu +tun ist, und die Optionen steuern die Aktionen in irgendeiner Weise. + +\fBdpkg\fP kann auch als Oberfläche für \fBdpkg\-deb\fP(1) und \fBdpkg\-query\fP(1) +verwendet werden. Die Liste der unterstützten Aktionen kann im Abschnitt +\fBAKTIONEN\fP gefunden werden. Falls so eine Aktion angetroffen wird, führt +\fBdpkg\fP einfach \fBdpkg\-deb\fP oder \fBdpkg\-query\fP mit den übergebenen +Parametern aus, allerdings werden derzeit keine spezifischen Optionen an +diese übergeben. Um solche Optionen zu verwenden, müssen die Backends direkt +aufgerufen werden. +. +.SH "INFORMATIONEN ÜBER PAKETE" +\fBdpkg\fP verwaltet einige nützliche Informationen über verfügbare Pakete. Die +Informationen sind in drei Klassen unterteilt: \fBStatus\fP, \fBAuswahlstatus\fP +und \fBSchalter\fP. Diese Werte sind hauptsächlich zur Änderung durch +\fBdselect\fP gedacht. +.SS Paketstatus +.TP +\fBnot\-installed\fP (nicht\-installiert) +Das Paket ist nicht auf Ihrem System installiert. +.TP +\fBconfig\-files\fP (Config\-Dateien) +Nur die Konfigurationsdateien des Pakets existieren auf dem System. +.TP +\fBhalf\-installed\fP (halb\-installiert) +Die Installation des Paketes wurde begonnen, aber aus irgendeinem Grund +nicht abgeschlossen. +.TP +\fBunpacked\fP (entpackt) +Das Paket ist entpackt, aber nicht konfiguriert. +.TP +\fBhalf\-configured\fP (halb\-konfiguriert) +Das Paket ist entpackt und die Konfiguration wurde begonnen, aber aus +irgendeinem Grund nicht abgeschlossen. +.TP +\fBtriggers\-awaited\fP (Trigger\-erwartend) +Das Paket erwartet Trigger\-Verarbeitung durch ein anderes Paket. +.TP +\fBtriggers\-pending\fP (Trigger\-anhängig) +Das Paket wurde getriggert. +.TP +\fBinstalled\fP (installiert) +Das Paket ist korrekt entpackt und konfiguriert. +.SS Paketauswahlstatus +.TP +\fBinstall\fP (installiere) +Das Paket ist zur Installation ausgewählt. +.TP +\fBhold\fP (halten) +Ein mit \fBhold\fP markiertes Paket wird durch \fBdpkg\fP nicht bearbeitet, außer +dies wird mit der Option \fB\-\-force\-hold\fP erzwungen. +.TP +\fBdeinstall\fP (deinstalliere) +Das Paket ist zur Deinstallation ausgewählt (d.h. wir wollen alle Dateien +außer den Konfigurationsdateien entfernen). +.TP +\fBpurge\fP (vollständig löschen) +Das Paket ist zum vollständigen Löschen („purge“) ausgewählt (d.h. wir +wollen alle Dateien aus den Systemverzeichnissen inklusive der +Konfigurationsdateien entfernen). +.TP +\fBunknown\fP (unbekannt) +Die Paketauswahl ist unbekannt. Ein Paket, das auch im Zustand +\fBnot\-installed\fP und ohne Schalter \fBok\fP ist, wird beim nächsten Abspeichern +der Datenbank vergessen. +.SS Paketschalter +.TP +\fBok\fP +Ein mit \fBok\fP markiertes Paket ist in einem bekannten Zustand, kann aber +weitere Verarbeitung benötigen. +.TP +\fBreinstreq\fP (Neuinstnotwendig) +Ein mit \fBNeuinstnotwendig\fP markiertes Paket ist defekt und muss erneut +installiert werden. Diese Pakete können nicht entfernt werden, es sei denn, +Sie erzwingen dies mit der Option \fB\-\-force\-remove\-reinstreq\fP. +. +.SH AKTIONEN +.TP +\fB\-i\fP, \fB\-\-install\fP \fIPaketdatei\fP … +Installiert das Paket. Falls die Option \fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben +ist, muss sich \fIPaketdatei\fP stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen. + +Die Installation besteht aus folgenden Schritten: +.br + +\fB1.\fP Die Steuerdateien aus dem neuen Paket wird entnommen. +.br + +\fB2.\fP Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der neuen +Installation installiert war, dann wird das \fIprerm\fP\-Skript des alten +Paketes ausgeführt. +.br + +\fB3.\fP Das \fIpreinst\fP\-Skript wird ausgeführt, falls dies vom Paket +bereitgestellt wird. +.br + +\fB4.\fP Die neuen Dateien werden entpackt und gleichzeitig die alten Dateien +gesichert, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden +können. +.br + +\fB5.\fP Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der neuen +Installation installiert war, dann wird das \fIpostrm\fP\-Skript des alten +Paketes ausgeführt. Beachten Sie, dass dieses Skript nach dem +\fIpreinst\fP\-Skript des neuen Pakets ausgeführt wird, da neue Dateien +zeitgleich zu der Entfernung alter Dateien geschrieben werden. +.br + +\fB6.\fP Das Paket wird konfiguriert. Lesen Sie \fB\-\-configure\fP für detaillierte +Informationen, wie dies geschieht. +.TP +\fB\-\-unpack \fP\fIPaketdatei\fP … +Entpackt das Paket, konfiguriert es aber nicht. Falls die Option +\fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben ist, muss sich \fIPaketdatei\fP stattdessen +auf ein Verzeichnis beziehen. +.TP +\fB\-\-configure \fP\fIPaket\fP …|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP +Konfiguriert ein entpacktes, aber noch nicht konfiguriertes Paket. Falls +\fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP anstelle von \fIPaket\fP angegeben ist, werden alle +entpackten, aber nicht konfigurierten Pakete konfiguriert. + +Um ein Paket zu rekonfigurieren, das bereits konfiguriert wurde, verwenden +Sie stattdessen den Befehl \fBdpkg\-reconfigure\fP(8). + +Die Konfiguration besteht aus folgenden Schritten: +.br + +\fB1.\fP Die Conffiles werden entpackt und gleichzeitig die alten Conffiles +gesichert, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden +können. +.br + +\fB2.\fP Das \fIpostinst\fP\-Skript wird ausgeführt, falls dies vom Paket +bereitgestellt wird. +.TP +\fB\-\-triggers\-only\fP \fIPaket\fP …|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP +Verarbeitet nur Trigger (seit Dpkg 1.14.17). Alle ausstehenden Trigger +werden verarbeitet. Falls Paketnamen übergeben werden, werden nur die +Trigger dieser Pakete verarbeitet, jedes genau einmal, wo notwendig. Die +Verwendung dieser Option kann Pakete in die unzulässigen Zustände +\fBtriggers\-awaited\fP und \fBtriggers\-pending\fP bringen. Durch die Ausführung +von „\fBdpkg \-\-configure \-\-pending\fP“ kann dies später behoben werden. +.TP +\fB\-r\fP, \fB\-\-remove\fP \fIPaket\fP…|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP +Entfernt ein installiertes Paket. Dies entfernt alles außer Conffiles und +anderen Daten, die vom Skript \fIpostrm\fP bereinigt werden, da damit eine +erneute Konfiguration des Paketes vermieden wird, falls es später nochmals +installiert wird. Conffiles sind Konfigurationsdateien, die in der +Steuerdatei \fIDEBIAN/conffiles\fP aufgeführt sind. Falls es keine Steuerdatei +\fIDEBIAN/conffiles\fP oder kein Skript \fIDEBIAN/postrm\fP gibt, ist dieser +Befehl äquivalent zum Aufruf von \fB\-\-purge\fP. Falls statt des Paketnamens +\fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP angegeben wird, werden alle Pakete, die entpackt, +aber in der Datei \fI%ADMINDIR%/status\fP zur Entfernung vorgemerkt sind, +entfernt. + +Entfernung eines Paketes besteht aus den folgenden Schritten: +.br + +\fB1.\fP Das \fIprerm\fP\-Skript wird ausgeführt +.br + +\fB2.\fP Die installierten Dateien werden entfernt +.br + +\fB3.\fP Das \fIpostrm\fP\-Skript wird ausgeführt +.br + +.TP +\fB\-P\fP, \fB\-\-purge\fP \fIPaket\fP…|\fB\-a\fP|\fB\-\-pending\fP +Löscht ein installiertes oder bereits entferntes Paket vollständig. Damit +wird alles entfernt, auch Conffiles und alles, was im Skript \fIpostrm\fP +bereinigt wird. Falls statt des Paketnamens \fB\-a\fP oder \fB\-\-pending\fP +angegeben wird, werden alle Pakete, die entpackt oder entfernt, aber in der +Datei \fI%ADMINDIR%/status\fP zum vollständigen Löschen vorgemerkt sind, +vollständig gelöscht. + +Hinweis: Einige Konfigurationsdateien können \fBdpkg\fP nicht bekannt sein, da +sie separat durch die Konfigurationsskripte angelegt und verwaltet +werden. In diesem Fall wird \fBdpkg\fP sie nicht selbst entfernen, sondern das +Skript \fIpostrm\fP (das von \fBdpkg\fP aufgerufen wird) des Pakets muss sich +während des vollständigen Löschens um das Entfernen kümmern. Natürlich +betrifft dies nur Dateien in den Systemverzeichnissen, nicht +Konfigurationsdateien, die in die Home\-Verzeichnisse der individuellen +Benutzer geschrieben werden. + +Endgültiges Löschen eines Paketes besteht aus den folgenden Schritten: +.br + +\fB1.\fP Das Paket wird entfernt, falls es noch nicht entfernt ist. Lesen Sie +\fB\-\-remove\fP für detaillierte Informationen, wie dies erfolgt. +.br + +\fB2.\fP Das \fIpostrm\fP\-Skript wird ausgeführt. +.br +.TP +\fB\-V\fP, \fB\-\-verify\fP [\fIPaketname\fP …] +Überprüft die Integrität von \fIPaketname\fP oder allen Paketen, falls nicht +angegeben, indem Informationen aus den durch ein Paket installierten Dateien +mit den in der \fBdpkg\fP\-Datenbank gespeicherten Dateimetadateninformationen +verglichen werden (seit Dpkg 1.17.2). Die Quelle der +Dateimetadateninformationen in der Datenbank ist das Binärpaket +selbst. Diese Metadaten werden zum Zeitpunkt des Entpackens während des +Installationsprozesses gesammelt. + +Derzeit ist die einzige funktionale Prüfung eine Md5sum\-Überprüfung der +Dateiinhalte mit dem gespeicherten Wert in der Datei\-Datenbank. Er wird nur +geprüft, falls die Datenbank die Md5sum der Datei enthält. Um auf fehlende +Metadaten in der Datenbank zu prüfen, kann der Befehl \fB\-\-audit\fP verwandt +werden. + +Das Ausgabeformat kann mit der Option \fB\-\-verify\-format\fP ausgewählt +werden. Standardmäßig wird das Format \fBrpm\fP verwandt. Das kann sich in der +Zukunft aber ändern und daher sollten Programme, die die Ausgabe dieses +Befehls auswerten, explizit das Format angeben, das sie erwarten. +.TP +\fB\-C\fP, \fB\-\-audit\fP [\fIPaketname\fP …] +Führt Plausibilitäts\- und Konsistenzprüfungen der Datenbank für \fIPaketname\fP +oder alle Pakete, falls das Argument fehlt, durch (pro\-Paket\-Prüfungen seit +Dpkg 1.17.10). Sucht beispielsweise nach Paketen, die auf Ihrem System nur +teilweise installiert wurden oder fehlende, falsche oder veraltete +Steuerdaten oder \-dateien haben. \fBdpkg\fP wird einen Vorschlag machen, was +mit ihnen zur Korrektur gemacht werden sollte. +.TP +\fB\-\-update\-avail\fP [\fIPackages\-Datei\fP] +.TQ +\fB\-\-merge\-avail\fP [\fIPackages\-Datei\fP] +Aktualisiert \fBdpkg\fPs und \fBdselect\fPs Verständnis darüber, welche Pakete +verfügbar sind. Mit der Aktion \fB\-\-merge\-avail\fP wird alte Information mit +der Information aus der \fIPackages\-Datei\fP zusammengeführt. Mit der Aktion +\fB\-\-update\-avail\fP wird die alte Information durch die Information aus der +\fIPackages\-Datei\fP ersetzt. Die mit Debian vertriebene \fIPackages\-Datei\fP +heißt einfach „\fIPackages\fP“. Falls das Argument \fIPackages\-file\fP fehlt oder +„\fB\-\fP“ benannt ist, wird es aus der Standardeingabe lesen (seit Dpkg +1.17.7). \fBdpkg\fP hält seine Aufzeichnungen über die verfügbaren Pakete in +\fI%ADMINDIR%/available\fP. + +Ein einfacher Befehl, um die Datei \fIavailable\fP in einem Rutsch zu holen und +zu aktualisieren, ist \fBdselect update\fP. Beachten Sie, dass diese Datei +nahezu nutzlos ist, falls Sie nicht \fBdselect\fP sondern eine APT\-basierte +Oberfläche verwenden: APT verfügt über sein eigenes System, die verfügbaren +Pakete zu überwachen. +.TP +\fB\-A\fP, \fB\-\-record\-avail\fP \fIPaketdatei\fP … +Aktualisiert mit den Informationen aus dem Paket \fIPaketdatei\fP \fBdpkg\fPs und +\fBdselect\fPs Verständnis darüber, welche Pakete verfügbar sind. Falls die +Option \fB\-\-recursive\fP oder \fB\-R\fP angegeben ist, muss sich \fIPaketdatei\fP +stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen. +.TP +\fB\-\-forget\-old\-unavail\fP +Jetzt \fBveraltet\fP und ohne Funktion, da \fBdpkg\fP automatisch nicht +installierte nicht verfügbare Pakete vergisst (seit Dpkg 1.15.4). Allerdings +nur solche, die keine Benutzerinformationen enthalten, wie Paketauswahlen. +.TP +\fB\-\-clear\-avail\fP +Löscht die existierenden Informationen darüber, welche Pakete verfügbar +sind. +.TP +\fB\-\-get\-selections\fP [\fIPaket\-Name\-Muster\fP …] +Holt die Liste von Paketauswahlen und schreibt sie in die +Standardausgabe. Ohne Muster werden nicht\-installierte Pakete (d.h. solche, +die vorher „vollständig gelöscht“ wurden) nicht angezeigt. +.TP +\fB\-\-set\-selections\fP +Setzt die Paketauswahl durch Einlesen einer Datei von der +Standardeingabe. Diese Datei sollte im Format „\fIPaket\fP \fIZustand\fP“ sein, +wobei Zustand einer aus \fBinstall\fP, \fBhold\fP, \fBdeinstall\fP oder \fBpurge\fP +ist. Leerzeilen und Kommentarzeilen (beginnend mit ‚\fB#\fP’) sind auch +erlaubt. + +Die Datei \fIavailable\fP muss für diesen Befehl aktuell sein, damit dies +Nutzen hat, andernfalls werden unbekannte Pakete mit einer Warnung +ignoriert. Siehe die Befehle \fB\-\-update\-avail\fP und \fB\-\-merge\-avail\fP für +weitere Informationen. +.TP +\fB\-\-clear\-selections\fP +Setzt den erbetenen Zustand von jedem nicht\-essenziellen Paket auf +„Deinstallation“ (seit Dpkg 1.13.18). Dies ist dazu gedacht, direkt vor +\fB\-\-set\-selections\fP verwendet zu werden, um jedes Paket, das nicht in der +Liste von \fB\-\-set\-selections\fP vorkommt, zu deinstallieren. +.TP +\fB\-\-yet\-to\-unpack\fP +Sucht nach Paketen, die zur Installation ausgewählt wurden, die aber aus +irgendeinem Grund noch nicht installiert wurden. +.IP +Beachten Sie: Dieser Befehl verwendet sowohl die Datei „available“ als auch +die Paketauswahlen. +.TP +\fB\-\-predep\-package\fP +Gibt ein einzelnes Paket aus, das das Ziel einer oder mehrerer relevanter +Vorabhängigkeiten ist und selbst keine unerfüllten Vorabhängigkeiten hat. +.IP +Falls ein solches Paket vorhanden ist, wird es als Dateieintrag für +„Packages“ ausgegeben, der passend weiterverarbeitet werden kann. +.IP +Beachten Sie: Dieser Befehl verwendet sowohl die Datei „available“ als auch +die Paketauswahlen. +.IP +Liefert 0 zurück, wenn ein Paket ausgegeben wird und 1, wenn kein passendes +Paket verfügbar ist und 2 im Fehlerfall. +.TP +\fB\-\-add\-architecture \fP\fIArchitektur\fP +Fügt \fIArchitektur\fP zu der Liste von Architekturen hinzu, für die Pakete +ohne die Verwendung von \fB\-\-force\-architecture\fP installiert werden können +(seit Dpkg 1.16.2). Die Architektur, für die \fBdpkg\fP gebaut wurde (d.h. die +Ausgabe von \fB\-\-print\-architecture\fP), ist immer Teil der Liste. +.TP +\fB\-\-remove\-architecture \fP\fIArchitektur\fP +Entfernt \fIArchitektur\fP von der Liste von Architekturen, für die Pakete ohne +die Verwendung von \fB\-\-force\-architecture\fP installiert werden können (seit +Dpkg 1.16.2). Falls die Architektur derzeit in der Datenbank benutzt wird, +dann wird die Durchführung verweigert, falls nicht \fB\-\-force\-architecture\fP +verwandt wird. Die Architektur, für die \fBdpkg\fP gebaut wurde (d.h. die +Ausgabe von \fB\-\-print\-architecture\fP), kann niemals von der Liste entfernt +werden. +.TP +\fB\-\-print\-architecture\fP +Gibt die Architektur der Pakete aus, die \fBdpkg\fP installiert (beispielsweise +„i386“). +.TP +\fB\-\-print\-foreign\-architectures\fP +Gibt eine durch Zeilenumbrüche getrennte Liste von zusätzlichen +Architekturen aus, für die \fBdpkg\fP konfiguriert ist, Paketinstallationen zu +erlauben (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fB\-\-assert\-\fP\fIFunktionalität\fP +Bestätigt, dass \fBdpkg\fP die erbetene Funktionalität unterstützt. Liefert 0, +falls die Funktionalität voll unterstützt wird, 1, falls die Funktionalität +bekannt ist, aber noch keine Unterstützung dafür geliefert werden kann und +2, falls die Funktionalität unbekannt ist. Die aktuelle Liste von +bestätigbaren Funktionalitäten ist wie folgt: +.RS +.TP +\fBsupport\-predepends\fP +Unterstützt das Feld \fBPre\-Depends\fP (seit Dpkg 1.1.0). +.TP +\fBworking\-epoch\fP +Unterstützt Epochen in Versionszeichenketten (seit Dpkg 1.4.0.7). +.TP +\fBlong\-filenames\fP +Unterstützt in \fBdeb\fP(5)\-Archiven lange Dateinamen (seit Dpkg 1.4.1.17). +.TP +\fBmulti\-conrep\fP +Unterstützt mehrere \fBConflicts\fP und \fBReplaces\fP (seit Dpkg 1.4.1.19). +.TP +\fBmulti\-arch\fP +Unterstützt Multi\-Arch\-Felder und deren Semantik (seit Dpkg 1.16.2). +.TP +\fBversioned\-provides\fP +Unterstützt versionierte \fBProvides\fP (seit Dpkg 1.17.11). +.RE +.TP +\fB\-\-validate\-\fP\fISachenzeichenkette\fP +Bestätigt, dass die \fISachenzeichenkette\fP eine korrekte Syntax hat (seit +Dpkg 1.18.16). Liefert 0 zurück, falls die \fIZeichenkette\fP gültig ist, 1 +falls die \fIZeichenkette\fP ungültig ist, aber in lockeren Umgebungen +akzeptiert werden könnte und 2, falls die \fIZeichenkette\fP ungültig ist. Die +aktuelle Liste der überprüfbaren \fISachen\fP ist: +.RS +.TP +\fBpkgname\fP +Überprüft den übergebenen Paketnamen (seit Dpkg 1.18.16). +.TP +\fBtrigname\fP +Überprüft den übergebenen Triggernamen (seit Dpkg 1.18.16). +.TP +\fBarchname\fP +Überprüft den übergebenen Architekturnamen (seit Dpkg 1.18.16). +.TP +\fBversion\fP +Überprüft die übergebene Version (seit Dpkg 1.18.16). +.RE +.TP +\fB\-\-compare\-versions \fP\fIVer1 Op Ver2\fP +.\" .TP +.\" .B \-\-command\-fd \fIn\fP +.\" Accept a series of commands on input file descriptor \fIn\fP. Note: +.\" additional options set on the command line, and through this file descriptor, +.\" are not reset for subsequent commands executed during the same run. +Vergleicht Versionsnummern, wobei \fIOp\fP ein binärer Operator ist. \fBdpkg\fP +liefert wahr (\fB0\fP), falls die angegebene Bedingung erfüllt ist und falsch +(\fB1\fP) andernfalls. Es gibt zwei Gruppen von Operatoren, die sich in der +Behandlung von leeren \fIVer1\fP oder \fIVer2\fP unterscheiden. Die folgenden +behandeln leere Versionen als jünger als jede andere Version: \fBlt le eq ne +ge gt\fP. Die folgenden behandeln eine leere Version als älter als jede +Version: \fBlt\-nl le\-nl ge\-nl gt\-nl\fP. Die folgenden sind nur aus +Kompatibilität zu der Steuerdateisyntax bereitgestellt: \fB< << +<= = >= >> >\fP. Die Operatoren \fB<\fP und \fB>\fP sind +obsolet und sollten \fBnicht\fP verwandt werden, da ihre Semantik verwirrend +ist. Beispielsweise ergibt \fB0.1 < 0.1\fP wahr. +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Zeigt eine kurze Hilfenachricht an. +.TP +\fB\-\-force\-help\fP +Gibt Hilfe zu den Optionen \fB\-\-force\-\fP\fISache\fP aus. +.TP +\fB\-Dh\fP, \fB\-\-debug=help\fP +Gibt Hilfe zu Fehlersuchoptionen aus. +.TP +\fB\-\-version\fP +Zeigt \fBdpkg\fP Versionsinformationen an. +.TP +\fBdpkg\-deb\-Aktionen\fP +Lesen Sie \fBdpkg\-deb\fP(1) für weitere Informationen über die folgenden +Aktionen. + +.nf +\fB\-b\fP, \fB\-\-build\fP \fIVerzeichnis\fP [\fIArchiv\fP|\fIVerzeichnis\fP] + Baut ein deb\-Paket. +\fB\-c\fP, \fB\-\-contents\fP \fIArchiv\fP + Listet den Inhalt eines deb\-Paketes auf. +\fB\-e\fP, \fB\-\-control\fP \fIArchiv\fP [\fIVerzeichnis\fP] + Entnimmt Steuerinformationen aus einem Paket. +\fB\-x\fP, \fB\-\-extract\fP \fIArchiv Verzeichnis\fP + Entpackt die vom Paket enthaltenen Dateien. +\fB\-f\fP, \fB\-\-field\fP \fIArchiv\fP [\fISteuerfeld\fP] … + Zeigt das/die Steuerfeld(er) eines Paketes an. +\fB\-\-ctrl\-tarfile\fP \fIArchive\fP + Gibt die von einem Debian\-Paket enthaltene Steuer\-Tar\-Datei aus. +\fB\-\-fsys\-tarfile\fP \fIArchiv\fP + Gibt die von einem Debian\-Paket enthaltene Dateisystem\-Tar\-Datei aus. +\fB\-I\fP, \fB\-\-info\fP \fIArchiv\fP [\fISteuerdatei\fP …] + Zeigt Informationen über ein Paket. +.fi + +.TP +\fBdpkg\-query\-Aktionen\fP +Lesen Sie \fBdpkg\-query\fP(1) für weitere Informationen über die folgenden +Aktionen. + +.nf + +\fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP \fIPaketnamen\-Muster\fP … + Listet auf das übergebene Suchmuster passende Pakete auf. +\fB\-s\fP, \fB\-\-status\fP \fIPaketname\fP … + Meldet den Status des angegebenen Pakets. +\fB\-L\fP, \fB\-\-listfiles\fP \fIPaketname\fP … + Listet die aus \fBPaketname\fP auf Ihrem System installierten Dateien auf. +\fB\-S\fP, \fB\-\-search\fP \fIDateinamen\-Suchmuster\fP … + Sucht nach einem Dateinamen in installierten Paketen. +\fB\-p\fP, \fB\-\-print\-avail\fP \fIPaketname\fP + Zeigt Details über \fIPaketname\fP, wie in \fI%ADMINDIR%/available\fP + gefunden. Benutzer von APT\-basierten Oberflächen sollten stattdessen + \fBapt\-cache show\fP \fIPaketname\fP verwenden. +.fi +. +.SH OPTIONEN +Alle Optionen können auf der Befehlszeile, in der +\fBdpkg\fP\-Konfigurationsdatei \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP oder Fragmentdateien +(mit Namen, die auf das Shell\-Muster ‚[0\-9a\-zA\-Z_\-]*’ passen) in den Dateien +im Konfigurationsverzeichnis \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg.d/\fP angegeben +werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine Option +(exakt die gleiche wie die Befehlszeilenoption, nur ohne führende +Bindestriche) oder ein Kommentar (falls sie mit ‚\fB#\fP’ beginnt). +.br +.TP +\fB\-\-abort\-after=\fP\fIZahl\fP +Ändert, nach wie vielen Fehlern \fBdpkg\fP abbrechen wird. Der Standardwert ist +50. +.TP +\fB\-B\fP, \fB\-\-auto\-deconfigure\fP +Wenn ein Paket entfernt wird, besteht die Möglichkeit, dass ein anderes +installiertes Paket von dem entfernten Paket abhängt. Die Angabe dieser +Option führt zur automatischen Dekonfiguration des Paketes, das von dem +entfernten Paket abhängt. +.TP +\fB\-D\fP\fIOktal\fP\fB, \-\-debug=\fP\fIOktal\fP +Schaltet Fehlersuche ein. \fIOktal\fP wird durch bitweise Oder\-Verknüpfung der +gewünschten Werte aus der nachfolgenden Liste gebildet (beachten Sie, dass +sich diese Werte in zukünftigen Veröffentlichungen verändern können). \fB\-Dh\fP +oder \fB\-\-debug=help\fP zeigen diese Fehlersuchwerte an. + + Nummer Beschreibung + 1 Allgemein hilfreiche Fortschrittsinformationen + 2 Aufruf und Status der Betreuerskripte + 10 Ausgabe für jede verarbeitete Datei + 100 Umfangreiche Ausgabe für jede verarbeitete Datei + 20 Ausgabe für jede Konfigurationsdatei + 200 Umfangreiche Ausgabe für jede Konfigurationsdatei + 40 Abhängigkeiten und Konflikte + 400 Umfangreiche Abhängigkeiten/Konflikte\-Ausgabe + 10000 Trigger\-Aktivierung und \-Verarbeitung + 20000 Umfangreiche Ausgabe bezüglich Trigger + 40000 Alberne Menge an Ausgabe bezüglich Trigger + 1000 Umfangreiches Gelaber beispielsweise über das dpkg/info\-Verzeichnis + 2000 Verrückte Mengen an Gelaber +.TP +\fB\-\-force\-\fP\fISachen\fP +.TQ +\fB\-\-no\-force\-\fP\fISachen\fP, \fB\-\-refuse\-\fP\fISachen\fP +Erzwingt oder verweigert (\fBno\-force\fP und \fBrefuse\fP bedeuten das gleiche) +bestimmte Sachen. \fISachen\fP ist eine Kommata\-getrennte Liste von Dingen, die +im Folgenden beschrieben sind. \fB\-\-force\-help\fP zeigt eine Meldung an, die +diese beschreibt. Mit (*) markierte Dinge werden standardmäßig erzwungen. + +\fIWarnung: Diese Optionen sind hauptsächlich für den Einsatz durch Experten +gedacht. Der Einsatz ohne komplettes Verständnis der Effekte kann Ihr +gesamtes System zerstören.\fP + +\fBall\fP: Schaltet alle „force“\-Optionen ein (oder aus). + +\fBdowngrade\fP(*): Installiert ein Paket, selbst wenn eine neuere Version +davon bereits installiert ist. + +\fIWarnung: Derzeit führt \fP\fBdpkg\fP\fI keine Abhängigkeitsüberprüfung bei der +Installation älterer Versionen (als bereits installiert) durch +(sog. Downgrade) und wird Sie daher nicht warnen, falls dadurch die +Abhängigkeit eines anderen Pakets nicht mehr erfüllt ist. Dies kann +ernsthafte Seiteneffekte haben, ein Downgrade einer essenziellen +Systemkomponente kann Ihr gesamtes System unbrauchbar machen. Verwenden Sie +diese Option mit Vorsicht.\fP + +\fBconfigure\-any\fP: Konfiguriert auch jedes entpackte, aber unkonfigurierte +Paket, von dem das aktuelle Paket abhängt. + +\fBhold\fP: Pakete selbst dann verarbeiten, wenn diese mit „hold“ markiert +sind. + +\fBremove\-reinstreq\fP: Entfernt ein Paket, selbst falls es defekt ist und zur +Neuinstallation markiert ist. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass +Teile des Pakets auf dem System bleiben und von \fBdpkg\fP vergessen werden. + +\fBremove\-essential\fP: Entfernt, selbst falls das Paket als essenziell +betrachtet wird. Essenzielle Pakete enthalten hauptsächlich sehr +grundlegende Unix\-Befehle. Diese zu entfernen kann dazu führen, dass das +gesamte System nicht mehr arbeitet \- verwenden Sie diese Option daher mit +Vorsicht. + +\fBdepends\fP: Verwandelt alle Abhängigkeitsprobleme in Warnungen. Dies +betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP und \fBDepends\fP. + +\fBdepends\-version\fP: Ignoriert Versionen bei der Prüfung von +Abhängigkeiten. Dies betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP und \fBDepends\fP. + +\fBbreaks\fP: Installiert, selbst falls dies ein anderes Paket beschädigt (seit +Dpkg 1.14.6). Dies betrifft das Feld \fBBreaks\fP. + +\fBconflicts\fP: Installiert, selbst wenn es mit einem anderen Paket in +Konflikt steht. Dies ist gefährlich, da dies gewöhnlich dazu führt, dass +einige Dateien überschrieben werden. Dies betrifft das Feld \fBConflicts\fP. + +\fBconfmiss\fP: Installiert die fehlende Conffile immer ohne Rückfrage. Dies +ist gefährlich, da es bedeutet, dass eine Änderung (die Entfernung) an der +Datei nicht erhalten wird. + +\fBconfnew\fP: Falls eine Conffile modifiziert wurde und sich die Version im +Paket geändert hat, wird immer die neue Version ohne Rückfrage installiert, +es sei denn, \fB\-\-force\-confdef\fP ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle +die Standardaktion bevorzugt wird. + +\fBconfold\fP: Falls eine Conffile modifiziert wurde und sich die Version im +Paket geändert hat, wird immer die alte Version ohne Rückfrage behalten, es +sei denn, \fB\-\-force\-confdef\fP ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle die +Standardaktion bevorzugt wird. + +\fBconfdef\fP: Falls eine Conffile verändert wurde und sich die Version im +Paket geändert hat, wird immer die Standardaktion ohne Rückfrage +gewählt. Falls es keine Standardaktion gibt, wird angehalten, um den +Benutzer zu fragen, es sei denn, \fB\-\-force\-confnew\fP oder \fB\-\-force\-confold\fP +sind ebenfalls angegeben, in welchem Falle dies verwendet wird, um die +letztendliche Aktion zu bestimmen. + +\fBconfask\fP: Falls eine Conffile verändert wurde, wird immer angeboten, sie +durch die Version aus dem Paket zu ersetzen, selbst falls sich die Version +in dem Paket nicht geändert hat (seit Dpkg 1.15.8). Falls auch einer von +\fB\-\-force\-confnew\fP, \fB\-\-force\-confold\fP oder \fB\-\-force\-confdef\fP angegeben +wird, wird sie dazu verwandt, die letztendliche Aktion zu ermitteln. + +\fBoverwrite\fP: Überschreibt die Datei aus einem Paket mit einer Datei aus +einem anderen Paket. + +\fBoverwrite\-dir\fP: Überschreibt das Verzeichnis aus einem Paket mit einer +Datei aus einem anderen Paket. + +\fBoverwrite\-diverted\fP: Überschreibt eine umgeleitete („diverted“) Datei mit +einer nicht umgeleiteten. + +\fBstatoverride\-add\fP: Überschreibt eine existierende Status\-Hinwegsetzung +beim Hinzufügen (seit Dpkg 1.19.5). + +\fBstatoverride\-remove\fP: Ignoriert eine fehlende Status\-Hinwegsetzung beim +Entfernen (seit Dpkg 1.19.5). + +\fBsecurity\-mac\fP(*): Verwendet plattformspezifische „Mandatory Access Control +(MAC)“\-basierende Sicherheit bei der Installation von Dateien in das +Dateisystem (seit Dpkg 1.19.5). Auf Linux\-Systemen verwendet die +Implementierung SELinux. + +\fBunsafe\-io\fP: Führt beim Entpacken keine sicheren E/A\-Aktionen durch (seit +Dpkg 1.15.8.6). Derzeit impliziert dies, dass vor Dateiumbenennungen kein +Systemsync durchgeführt wird. Dieser Sync führt bei einigen Dateisystemen zu +erheblichen Leistungseinbußen, unglücklicherweise bei solchen, die überhaupt +sichere E/A aufgrund ihres unzuverlässigen Verhaltens benötigen, auf denen +bei abrupten Systemabstürzen Dateien der Länge Null entstehen können. + +\fIHinweis\fP: Für den Hauptmissetäter Ext4 sollten Sie stattdessen die +Einhängeoption \fBnodelalloc\fP verwenden, die sowohl die Leistungseinbuße +verhindert als auch Datensicherheitsprobleme vermeidet. Letzteres bedeutet, +dass bei abrupten Systemabstürzen bei jeder Software, die keine Syncs vor +atomaren Umbenennungen durchführt, keine Dateien der Länge Null generiert +werden. + +\fIWarnung: Die Verwendung dieser Option kann die Leistung erhöhen, +allerdings können dabei Daten verloren gehen. Verwenden Sie die Option +vorsichtig.\fP + +\fBscript\-chrootless\fP: Führt Skripte aus, ohne per \fBchroot\fP(2) in das +\fBinstdir\fP zu wechseln, selbst falls das Paket diese Vorgehensweise nicht +unterstützt (seit Dpkg 1.18.5). + +\fIWarnung: Dies kann Ihr Wirtsystem beschädigen, passen Sie sehr gut auf!\fP + +\fBarchitecture\fP: Verarbeitet sogar Pakete mit der falschen oder keiner +Architektur. + +\fBbad\-version\fP: Verarbeitet sogar Pakete mit falschen Versionen (seit Dpkg +1.16.1). + +\fBbad\-path\fP: Im \fBPATH\fP fehlen wichtige Programme, daher sind Probleme +wahrscheinlich. + +\fBnot\-root\fP: Versucht Sachen zu (de)installieren, selbst falls nicht root. + +\fBbad\-verify\fP: Installiert ein Paket, selbst wenn die Authentizitätsprüfung +fehlschlägt. + +.TP +\fB\-\-ignore\-depends\fP=\fIPaket\fP, … +Ignoriert Abhängigkeitsüberprüfungen für bestimmte Pakete (tatsächlich wird +die Überprüfung durchgeführt, aber nur Warnungen über Konflikte werden +angezeigt, sonst nichts). Dies betrifft die Felder \fBPre\-Depends\fP, +\fBDepends\fP und \fBBreaks\fP. +.TP +\fB\-\-no\-act\fP, \fB\-\-dry\-run\fP, \fB\-\-simulate\fP +Erledigt alles, was gemacht werden soll, aber schreibt keine +Änderungen. Dies wird verwendet, um zu sehen, was mit der spezifizierten +Änderung passieren würde, ohne tatsächlich etwas zu modifizieren. + +Stellen Sie sicher, dass \fB\-\-no\-act\fP vor dem Aktions\-Parameter steht, +andernfalls könnte dies zu unerwünschten Ergebnissen führen. (Beispielsweise +wird \fBdpkg \-\-purge foo \-\-no\-act\fP zuerst das Paket foo bereinigen und dann +versuchen, das Paket \-\-no\-act zu bereinigen, obwohl Sie wahrscheinlich davon +ausgingen, dass tatsächlich gar nichts passieren sollte) +.TP +\fB\-R\fP, \fB\-\-recursive\fP +Behandelt rekursiv alle regulären Dateien, die auf das Muster \fB*.deb\fP +passen und im angegeben Verzeichnis sowie allen Unterverzeichnissen +liegen. Dies kann mit den Aktionen \fB\-i\fP, \fB\-A\fP, \fB\-\-install\fP, \fB\-\-unpack\fP +und \fB\-\-record\-avail\fP verwendet werden. +.TP +\fB\-G\fP +Installiert ein Paket nicht, falls bereits eine neuere Version des gleichen +Paketes installiert ist. Dies ist ein Alias für \fB\-\-refuse\-downgrade\fP. +.TP +\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP +Setzt das Standardadministrationsverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP. Dieses +Verzeichnis enthält viele Dateien, die Informationen über den Status von +installierten und deinstallierten Paketen usw. enthalten. Standardmäßig +„\fI%ADMINDIR%\fP“. +.TP +\fB\-\-instdir=\fP\fIVerz\fP +Setzt das voreingestellte Installationsverzeichnis. Dieses Verzeichnis gibt +an, wo Pakete installiert werden. \fBinstdir\fP ist auch das Verzeichnis, das +an \fBchroot\fP(2) vor dem Aufruf der Installationsskripte des Paketes +übergeben wird, was bedeutet, dass die Skripte \fBinstdir\fP als ein +Wurzelverzeichnis sehen. Standardmäßig „\fI/\fP“. +.TP +\fB\-root=\fP\fIVerz\fP +Setzt das Wurzelverzeichnis auf \fIVerzeichnis\fP, wodurch das +Installationsverzeichnis auf „\fIVerz\fP“ und das administrative Verzeichnis +auf „\fIVerz\fP\fB%ADMINDIR%\fP“ gesetzt wird. +.TP +\fB\-O\fP, \fB\-\-selected\-only\fP +Bearbeitet nur die Pakete, die zur Installation ausgewählt sind. Die +eigentliche Markierung erfolgt mit \fBdselect\fP oder durch \fBdpkg\fP, wenn es +Pakete bearbeitet. Beispielsweise wird ein Paket bei der Entfernung als „zur +Deinstallation ausgewählt“ markiert. +.TP +\fB\-E\fP, \fB\-\-skip\-same\-version\fP +Installiert das Paket nicht, falls die gleiche Version des Pakets bereits +installiert ist. +.TP +\fB\-\-pre\-invoke=\fP\fIBefehl\fP +.TQ +\fB\-\-post\-invoke=\fP\fIBefehl\fP +Setzt einen Aufruf\-Hook \fIBefehl\fP, der via „sh \-c“ vor oder nach dem +\fBdpkg\fP\-Aufruf der \fBdpkg\fP\-Aktionen \fIunpack\fP, \fIconfigure\fP, \fIinstall\fP, +\fItriggers\-only\fP, \fIremove\fP, \fIpurge\fP, \fIadd\-architecture\fP und +\fIremove\-architecture\fP ausgeführt wird (seit Dpkg 1.15.4; Aktionen +\fIadd\-architecture\fP und \fIremove\-architecture\fP seit Dpkg 1.17.19). Diese +Option kann mehrfach angegeben werden. Die Reihenfolge der Optionen wird +erhalten, wobei Einträge aus den Konfigurationsdateien Vorrang haben. Die +Umgebungsvariable \fBDPKG_HOOK_ACTION\fP wird für die Hooks auf die aktuelle +\fBdpkg\fP\-Aktion gesetzt. Hinweis: Oberflächen könnten \fBdpkg\fP mehrere Male +pro Ausführung aufrufen, wodurch die Hooks öfter als erwartet ausgeführt +werden könnten. +.TP +\fB\-\-path\-exclude=\fP\fIGlob\-Muster\fP +.TQ +\fB\-\-path\-include=\fP\fIGlob\-Muster\fP +Setzt \fIGlob\-Muster\fP als Pfadfilter, entweder durch Ausschluss oder durch +Wiedereinschluss vorher ausgeschlossener Pfade, die während der Installation +auf bestimmte Muster passen (seit Dpkg 1.15.8). + +\fIWarnung: Beachten Sie, dass abhängig von den ausgeschlossenen Pfaden Sie +Ihr System komplett beschädigen könnten. Verwenden Sie dies daher +vorsichtig.\fP + +Das Glob\-Muster kann die gleichen Platzhalter wie in der Shell verwenden, +wobei ‚*’ auf eine beliebige Folge von Zeichen, auch dem Leerzeichen und +‚/’, passt. Beispielsweise passt „\fI/usr/*/READ*\fP“ auf +„\fI/usr/share/doc/package/README\fP“. Wie gewöhnlich passt ‚?’ auf ein +einzelnes Zeichen (wieder auch auf ‚/’). Und ‚[’ beginnt eine Zeichenklasse, +die eine Liste von Zeichen, Bereiche und Komplemente enthalten kann. Lesen +Sie \fBglob\fP(7) für detaillierte Informationen über das Globben. Hinweis: +Aktuelle Implementierungen könnten mehr Verzeichnisse und symbolische Links +als benötigt wieder einschließen. Um auf der sicheren Seite zu sein und in +der Zukunft mögliche Entpackfehler zu vermeiden, könnte dies durch +zukünftige Arbeiten behoben werden. + +Dies kann dazu verwandt werden, alle Pfade außer bestimmten zu entferen, ein +typischer Fall lautet: + +.nf +\fB\-\-path\-exclude=/usr/share/doc/*\fP +\fB\-\-path\-include=/usr/share/doc/*/copyright\fP +.fi + +Hiermit werden alle Dokumentationsdateien (außer den Copyright\-Dateien) +entfernt. + +Diese zwei Optionen können mehrfach angegeben und miteinander verschachtelt +werden. Beide werden in der angegebenen Reihenfolge ausgewertet, wobei die +letzte Regel, die auf eine Datei passt, die Entscheidung fällt. + +Die Filter werden beim Entpacken des Binärpakets angewandt und haben daher +nur Wissen über den Typ des derzeit gefilterten Objekts (d.h. eine normale +Datei oder ein Verzeichnis) und sehen daher nicht, welche Objekte als +nächstes kommen. Da diese Filter Seiteneffekte haben (im Gegensatz zu +\fBfind\fP(1)\-Filtern) wird das Ausschließen eines genauen Pfadnamens, der ein +Verzeichnisobjekt wie \fI/usr/share/doc\fP ist, nicht den gewünschten Effekt +haben und nur der Pfadname wird ausgeschlossen (der automatisch wieder +eingeschlossen werden könnte, falls der Code eine Notwendigkeit hierfür +sieht). Alle folgenden Dateien innerhalb des Verzeichnisses werden beim +Entpacken fehlschlagen. + +Tipp: Stellen Sie sicher, dass die Metazeichen nicht durch Ihre Shell +expandiert werden. +.TP +\fB\-\-verify\-format=\fP\fIFormatname\fP +Setzt das Ausgabeformat für den Befehl \fB\-\-verify\fP (seit Dpkg 1.17.2). + +Derzeit wird nur das Ausgabeformat \fBrpm\fP unterstützt. Es besteht aus einer +Zeile für jeden Pfad, der bei der Prüfung fehlschlug. Die Zeilen starten mit +9 Zeichen, um die Ergebnisse jeder angegebenen Prüfung zu melden. Ein ‚\fB?\fP’ +impliziert, dass die Prüfung nicht durchgeführt werden konnte (keine +Unterstützung dafür, Dateirechte usw.). ‚\fB.\fP’ impliziert, dass die Prüfung +erfolgreich durchgeführt wurde und ein alphanumerisches Zeichen impliziert, +dass eine angegebene Prüfung fehlschlug. Der Md5sum\-Überprüfungsfehlschlag +(die Dateiinhalte haben sich geändert) wird durch ein ‚\fB5\fP’ als drittes +Zeichen angezeigt. Der Zeile folgt ein Leerzeichen und ein Attributszeichen +(derzeit ‚\fBc\fP’ für Conffiles), ein weiteres Leerzeichen und der Pfadnmae. +.TP +\fB\-\-status\-fd \fP\fIn\fP +Schickt maschinenlesbare Paketstatus\- und Fortschrittsinformationen an den +Dateideskriptor \fIn\fP. Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Die +Information besteht typischerweise aus einem Datensatz pro Zeile in +folgendem Format: +.RS +.TP +\fBstatus: \fP\fIPaket\fP\fB: \fP\fIStatus\fP +Paketstatus geändert; \fIStatus\fP entsprechend der Statusdatei. +.TP +\fBstatus: \fP\fIPaket\fP\fB : error : \fP\fIausführliche\-Fehlermeldung\fP +Ein Fehler ist aufgetreten. Alle möglichen Zeilenumbrüche in +\fIausführliche\-Fehlermeldung\fP werden vor der Ausgabe in Leerzeichen +gewandelt. +.TP +\fBstatus: \fP\fIDatei\fP\fB : conffile\-prompt : „\fP\fIecht\-alt\fP\fB“ „\fP\fIecht\-neu\fP\fB“ \fP\fIbenutzer\-edit\fP\fB \fP\fIdist\-edit\fP +Dem Benutzer wird eine Conffile\-Frage gestellt. +.TP +\fBprocessing: \fP\fIStufe\fP\fB: \fP\fIPaket\fP +Versendet genau bevor eine Verarbeitungsstufe beginnt. \fIStufe\fP ist eine der +folgenden: \fBupgrade\fP, \fBinstall\fP (beide werden vor dem Entpacken versandt), +\fBconfigure\fP, \fBtrigproc\fP, \fBdisappear\fP, \fBremove\fP, \fBpurge\fP. +.RE +.TP +\fB\-\-status\-logger\fP=\fIBefehl\fP +Schickt maschinenlesbare Paketstatus\- und Fortschrittsinformationen an die +Standardeingabe des \fIBefehl\fPs der Shell, was dann mittels „sh \-c“ +ausgeführt wird (seit Dpkg 1.16.0). Diese Option kann mehrfach angegeben +werden. Das verwandte Ausgabeformat ist identisch zu dem in \fB\-\-status\-fd\fP. +.TP +\fB\-\-log=\fP\fIDateiname\fP +Protokolliert Statusänderungen und \-aktionen in \fIDateiname\fP statt in das +standardmäßigen \fI%LOGDIR%/dpkg.log\fP. Falls diese Option mehrfach angegeben +ist, wird der letzte Dateiname verwandt. Protokollnachrichten haben die +Form: +.RS +.TP +YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBstartup\fP \fITyp\fP \fIBefehl\fP +Für jeden Dpkg\-Aufruf, wobei \fITyp\fP entweder \fBarchives\fP (mit einem +\fIBefehl\fP \fBunpack\fP oder \fBinstall\fP) oder \fBpackages\fP (mit einem \fIBefehl\fP +\fBconfigure\fP, \fBtriggers\-only\fP, \fBremove\fP oder \fBpurge\fP) ist. +.TP +YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBstatus\fP \fIZustand\fP \fIPkt\fP \fIinstallierte_Version\fP +Für Statusaktualisierungen. +.TP +YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fIAktion\fP \fIPkt\fP \fIinstallierte_Version\fP \fIverfügbar_Version\fP +Für Aktionen, wobei \fIAktion\fP eine aus \fBinstall\fP, \fBupgrade\fP, \fBconfigure\fP, +\fBtrigproc\fP, \fBdisappear\fP, \fBremove\fP oder \fBpurge\fP ist. +.TP +YYYY\-MM\-DD HH:MM:SS \fBconffile\fP \fIDateiname\fP \fIEntscheidung\fP +Für Conffile\-Änderungen, wobei \fIEntscheidung\fP entweder \fBinstall\fP oder +\fBkeep\fP ist. +.RE +.TP +\fB\-\-no\-pager\fP +Deaktiviert die Verwendung jeglichen Pagers bei der Anzeige von +Informationen (seit Dpkg 1.19.2). +.TP +\fB\-\-no\-debsig\fP +Versucht nicht, Paketsignaturen zu überprüfen. +.TP +\fB\-\-no\-triggers\fP +Führt keine Trigger in diesem Durchlauf aus (seit Dpkg +1.14.17). Aktivierungen werden aber dennoch aufgezeichnet. Falls dies mit +\fB\-\-configure\fP \fIPaket\fP oder \fB\-\-triggers\-only\fP \fIPaket\fP verwandt wird, wird +das Postinst des benannten Pakets dennoch ausgeführt, selbst falls nur ein +Trigger\-Lauf notwendig ist. Die Verwendung dieser Option kann Pakete in die +unzulässigen Zustände \fBtriggers\-awaited\fP und \fBtriggers\-pending\fP +bringen. Durch die Ausführung von „\fBdpkg \-\-configure \-\-pending\fP“ kann dies +später behoben werden. +.TP +\fB\-\-triggers\fP +Annulliert ein vorheriges \fB\-\-no\-triggers\fP (seit Dpkg 1.14.17). +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. Oder ein Prüfausdruck +oder eine Zusicherung (Assertion) lieferte Wahr zurück. +.TP +\fB1\fP +Ein Prüfausdruck oder eine Zusicherung lieferte Falsch zurück. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.SS "Externe Umgebung" +.TP +\fBPATH\fP +Es wird erwartet, dass diese Variable in der Umgebung gesetzt ist und auf +die Systempfade zeigt, in denen eine Reihe von benötigten Programmen +gefunden werden können. Falls sie nicht gesetzt ist oder die Programme nicht +gefunden werden können, wird \fBdpkg\fP die Bearbeitung abbrechen. +.TP +\fBHOME\fP +Falls gesetzt, wird \fBdpkg\fP sie als das Verzeichnis verwenden, aus dem die +benutzerspezifische Konfigurationsdatei gelesen wird. +.TP +\fBTMPDIR\fP +Falls gesetzt, wird \fBdpkg\fP sie als das Verzeichnis verwenden, in dem +temporäre Dateien und Verzeichnisse erstellt werden. +.TP +\fBSHELL\fP +Das Programm, das \fBdpkg\fP ausführen wird, wenn es eine neue interaktive +Shell startet oder einen Befehl über eine Shell ausführt. +.TP +\fBPAGER\fP +.TQ +\fBDPKG_PAGER\fP +Das Programm, das \fBdpkg\fP ausführen wird, wenn es einen Pager ausführt, +beispielsweise zur Anzeige von Conffile\-Dateiunterschieden. Falls \fBSHELL\fP +nicht gesetzt ist, wird stattdessen „\fBsh\fP“ verwandt. \fBDPKG_PAGER\fP setzt +die Umgebungsvariable \fBPAGER\fP außer Kraft (seit Dpkg 1.19.2). +.TP +\fBDPKG_COLORS\fP +Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte +sind: \fBauto\fP (Vorgabe), \fBalways\fP und \fBnever\fP. +.TP +\fBDPKG_FORCE\fP +Setzt die Erzwingungsschalter (seit Dpkg 1.19.5). Wenn diese Variable +vorhanden ist, werden keine eingebauten Vorgaben für Erzwingungen +angewandt. Falls diese Variable vorhanden, aber leer ist, werden alle +Erzwingungsschalter deaktiviert. +.TP +\fBDPKG_FRONTEND_LOCKED\fP +Wird von einer Paketverwalterprogrammoberfläche gesetzt, um Dpkg zu +informieren, dass es nicht die Sperre der Oberfläche erlangen soll (seit +Dpkg 1.19.1). +.SS "Interne Umgebung" +.TP +\fBLESS\fP +Von \fBdpkg\fP auf „\fB\-FRSXMQ\fP“ definiert, falls es nicht bereits gesetzt ist +oder wenn ein Pager gestartet wird (seit Dpkg 1.19.2). Um das +Vorgabeverhalten zu verändern, kann diese Variable auf einen anderen Wert +einschließlich der leeren Zeichenkette voreingestellt werden oder die +Variablen \fBPAGER\fP oder \fBDPKG_PAGER\fP können gesetzt werden, um bestimmte +Optionen mit „\fB\-+\fP“ zu deaktivieren, beispielsweise \fBDPKG_PAGER="less +\-+F"\fP. +.TP +\fBDPKG_ROOT\fP +Durch \fBdpkg\fP in der Betreuerskriptumgebung definiert, um anzuzeigen, auf +welche Installation gehandelt werden soll (seit Dpkg 1.18.5). Der Wert soll +jedem Pfad, auf den Betreuerskripte agieren, vorangestellt werden. Während +des Normalbetriebs ist diese Variable leer. Bei der Installation von Paketen +in ein anderes \fBinstdir\fP wird \fBdpkg\fP normalerweise Betreuerskripte mittels +\fBchroot\fP(2) aufrufen und diese Variable leer lassen. Falls aber +\fB\-\-force\-script\-chrootless\fP angegeben ist, wird dieser \fBchroot\fP(2)\-Aufruf +übersprungen und \fBinstdir\fP ist nicht leer. +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung gesetzt, um das zu +verwendende administrative Verzeichnis von \fBdpkg\fP anzuzeigen (seit Dpkg +1.16.0). Diese Variable wird immer auf den aktuellen Wert von \fB\-\-admindir\fP +gesetzt. +.TP +\fBDPKG_FORCE\fP +Wird von \fBdpkg\fP für alle Unterprozessumgebungen auf alle aktuell +aktivierten Erzwingungsoptionennamen (getrennt durch Kommata) gesetzt (seit +Dpkg 1.19.5). +.TP +\fBDPKG_SHELL_REASON\fP +Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung +gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg +1.15.6). Derzeit gültiger Wert: \fBconffile\-prompt\fP. +.TP +\fBDPKG_CONFFILE_OLD\fP +Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung +gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg +1.15.6). Enthält den Pfad zu der alten Conffile. +.TP +\fBDPKG_CONFFILE_NEW\fP +Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die von der Conffile\-Eingabeaufforderung +gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt (seit Dpkg +1.15.6). Enthält den Pfad zu der neuen Conffile. +.TP +\fBDPKG_HOOK_ACTION\fP +Wird von \fBdpkg\fP auf der Shell, die beim Ausführen von Hook\-Aktionen +gestartet wird, gesetzt (seit Dpkg 1.15.4). Enthält die aktuelle +\fBdpkg\fP\-Aktion. +.TP +\fBDPKG_RUNNING_VERSION\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Version der +aktuell laufenden Instanz von \fBdpkg\fP gesetzt (seit Dpkg 1.14.17). +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf den in Arbeit +befindlichen (nicht architekturspezifizierte) Paketnamen gesetzt (seit Dpkg +1.14.17). +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE_REFCOUNT\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Paketreferenzzahl +gesetzt, d.h. die Anzahl der Paketinstanzen mit einem Status größer als +\fBnot\-installed\fP (seit Dpkg 1.17.2). +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_ARCH\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf die Architektur +gesetzt, für die das Paket gebaut wurde (seit Dpkg 1.15.4). +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_NAME\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf den Namen des +laufenden Skripts definiert, eines von \fBpreinst\fP, \fBpostinst\fP, \fBprerm\fP +oder \fBpostrm\fP (seit Dpkg 1.15.7). +.TP +\fBDPKG_MAINTSCRIPT_DEBUG\fP +Wird von \fBdpkg\fP für die Betreuer\-Skript\-Umgebung auf einen Wert (‚\fB0\fP’ +oder ‚\fB1\fP’) gesetzt, der angibt, ob die Fehlersuche (mit der Option +\fB\-\-debug\fP) für die Betreuerskripte angefordert wurde (seit Dpkg 1.18.4). +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg.d/[0\-9a\-zA\-Z_\-]*\fP +Konfigurationsfragmentdateien (seit Dpkg 1.15.4). +.TP +\fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP +Konfigurationsdatei mit Standardeinstellungen der Optionen. +.TP +\fI%LOGDIR%/dpkg.log\fP +Standard\-Protokolldatei (lesen Sie \fI%PKGCONFDIR%/dpkg.cfg\fP und die Option +\fB\-\-log\fP). +.P +Die anderen, nachfolgend aufgeführten Dateien sind in ihren +Standardverzeichnissen, lesen Sie den Text zur Option \fB\-\-admindir\fP, um zu +sehen, wie Sie den Ort dieser Dateien ändern können. +.TP +\fI%ADMINDIR%/available\fP +Liste der verfügbaren Pakete. +.TP +\fI%ADMINDIR%/status\fP +Statusse der verfügbaren Pakete. Diese Datei enthält Informationen darüber, +ob ein Paket zur Entfernung markiert ist oder nicht, ob es installiert ist +oder nicht usw. Lesen Sie den Abschnitt \fBINFORMATIONEN ÜBER PAKETE\fP für +weitere Informationen. + +Die Statusdatei wird täglich nach \fI/var/backups\fP gesichert. Dies kann +hilfreich sein, falls sie aufgrund von Problemen mit dem Dateisystem +verloren gegangen oder beschädigt worden ist. +.P +Das Format und die Inhalte eines Binärpakets sind in \fBdeb\fP(5) beschrieben. +. +.SH FEHLER +\fB\-\-no\-act\fP gibt gewöhnlich weniger Informationen, als hilfreich sein +könnten. +. +.SH BEISPIELE +Um die installierten Pakete mit Bezug zum Editor \fBvi\fP(1) aufzulisten +(beachten Sie, dass \fBdpkg\-query\fP nicht mehr standardmäßig die Datei +\fIavailable\fP lädt und stattdessen dafür die Option \fBdpkg\-query\fP +\fB\-\-load\-avail\fP verwandt werden sollte): +.br + \fBdpkg \-l '*vi*'\fP +.br + +Um die Einträge von zwei Paketen in \fI%ADMINDIR%/available\fP zu sehen: +.br + \fBdpkg \-\-print\-avail elvis vim | less\fP +.br + +Wenn Sie die Liste der Pakete selbst durchsuchen wollen: +.br + \fBless %ADMINDIR%/available\fP +.br + +Um ein installiertes Elvis\-Paket zu entfernen: +.br + \fBdpkg \-r elvis\fP +.br + +Um ein Paket zu installieren, müssen Sie es erst in einem Archiv oder auf +einer CD\-ROM finden. Die Datei \fIavailable\fP zeigt, dass das vim\-Paket in der +Sektion \fBeditors\fP ist: +.br + \fBcd /media/cdrom/pool/main/v/vim\fP + \fBdpkg \-i vim_4.5\-3.deb\fP +.br + +Um eine lokale Kopie der Paketauswahl\-Zustände zu erstellen: +.br + \fBdpkg \-\-get\-selections >meine_auswahl\fP +.br + +Sie könnten diese Datei auf einen anderen Rechner übertragen und dann die +Datei \fIavailable\fP dort mit dem Paketverwalter Ihrer Wahl (siehe +https://wiki.debian.org/Teams/Dpkg/FAQ für weitere Details) aktualisieren, +zum Beispiel: +.br + \fBapt\-cache dumpavail | dpkg \-\-merge\-avail\fP +.br +Oder mit Dpkg 1.17.6 oder älter: +.br + \fBavail=`mktemp`\fP + \fBapt\-cache dumpavail >"$avail"\fP + \fBdpkg \-\-merge\-avail "$avail"\fP + \fBrm "$avail"\fP +.br +Sie können sie dann wie folgt installieren: +.br + \fBdpkg \-\-clear\-selections\fP + \fBdpkg \-\-set\-selections <meine_auswahl\fP +.br + +Beachten Sie, dass dies nichts wirklich installiert oder entfernt, sondern +lediglich den Auswahlzustand der angeforderten Pakete setzt. Sie werden eine +andere Anwendung benötigen, um die angeforderten Pakete tatsächlich +herunterzuladen und zu installieren. Führen Sie beispielsweise \fBapt\-get +dselect\-upgrade\fP aus. + +Gewöhnlich werden Sie feststellen, dass \fBdselect\fP(1) eine bequemere Art +ist, den Paketauswahlzustand zu ändern. +.br +. +.SH "ZUSÄTZLICHE FUNKTIONALITÄT" +Zusätzliche Funktionalität kann durch die Installation jedes der folgenden +Pakete erhalten werden: \fBapt\fP, \fBaptitude\fP und \fBdebsums\fP. +. +.SH "SIEHE AUCH" +.ad l +\fBaptitude\fP(1), \fBapt\fP(1), \fBdselect\fP(1), \fBdpkg\-deb\fP(1), \fBdpkg\-query\fP(1), +\fBdeb\fP(5), \fBdeb\-control\fP(5), \fBdpkg.cfg\fP(5) und \fBdpkg\-reconfigure\fP(8). +. +.SH AUTOREN +Lesen Sie \fI%PKGDOCDIR%/THANKS\fP für die Liste der Leute, die zu \fBdpkg\fP +beigetragen haben. +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dsc.man b/man/de/dsc.man new file mode 100644 index 0000000..afaa5ec --- /dev/null +++ b/man/de/dsc.man @@ -0,0 +1,257 @@ +.\" dpkg manual page - dsc(5) +.\" +.\" Copyright © 1995-1996 Ian Jackson <ijackson@chiark.greenend.org.uk> +.\" Copyright © 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dsc 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dsc \- Format der Quellpaketsteuerdatei von Debian +. +.SH ÜBERSICHT +\fIDateiname\fP\fB.dsc\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +Jedes Debian\-Quellpaket besteht aus einer .dsc\-Steuerdatei, die eine Reihe +von Feldern enthält. Jedes Feld beginnt mit einer Markierung, wie \fBSource\fP +oder \fBBinary\fP (Groß\-/Kleinschreibung egal), gefolgt von einem Doppelpunkt +und dem Körper des Feldes. Felder werden nur durch die Feldmarkierungen +abgegrenzt. Mit anderen Worten, Feldtexte können mehrere Zeilen überspannen, +aber die Installationswerkzeuge werden im Allgemeinen die Zeilen bei der +Verarbeitung des Feldkörpers zusammenfassen (mit Ausnahme der mehrzeiligen +Felder \fBPackage\-List\fP, \fBFiles\fP, \fBChecksums\-Sha1\fP und \fBChecksums\-Sha256\fP, +sehen Sie dazu unten). +.PP +Die Steuerdaten können in eine Signatur mit einer wie in RFC4880 +spezifizierten OpenPGP\-ASCII\-Hülle eingeschlossen sein. +. +.SH FELDER +.TP +\fBFormat:\fP \fIFormatversion\fP (verpflichtend) +Der Wert des Feldes gibt die Formatversion des Quellpaketes an. Der Feldwert +wird von Programmen, die mit Quellpaketen arbeiten, verwandt, um die Liste +der Dateien in dem Quellpaket zu interpretieren und zu bestimmen, wie es +entpackt wird. Die Syntax des Feldwertes ist eine numerische Hauptrevision +(„0\-9“), ein Satzpunkt („.“), eine numerische Unterrevision („0\-9“) und dann +ein optionaler Untertyp nach Leerraum („\ \et“). Falls dieser angegeben +wird, ist er ein klein geschriebenes alphanumerisches („a\-z0\-9“) Wort in +Klammern („()“). Der Untertyp ist in der Syntax optional, kann aber für eine +bestimmte Quellformatrevision verpflichtend sein. + +Die von \fBdpkg\fP derzeit unterstützten Quellformate sind \fB1.0\fP, \fB2.0\fP, +\fB3.0 (native)\fP, \fB3.0 (quilt)\fP, \fB3.0 (git)\fP, \fB3.0 (bzr)\fP und \fB3.0 +(custom)\fP. Siehe \fBdpkg\-source\fP(1) für ihre Beschreibung. +.TP +\fBSource:\fP \fIQuellname\fP (verpflichtend) +Der Wert dieses Feldes bestimmt den Paketnamen und wird von den meisten +Installationswerkzeugen verwendet, um Dateinamen zu erstellen. +.TP +\fBBinary:\fP\fI Binär\-Paketliste\fP +Dieses gefaltete Feld führt durch Kommata getrennte Binärpakete auf, die +dieses Quellpaket erstellen kann. + +Dieses Feld wurde jetzt durch das Feld \fBPackage\-List\fP ersetzt, das genug +Informationen darüber gibt, welche binären Pakete auf welcher Architektur +erstellt werden sowie Bauprofile und andere zugehörige Einschränkungen. +.TP +\fBArchitecture:\fP \fIArchitekturliste\fP (empfohlen) +Eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Architekturen und +Architekturplatzhaltern, die den Typ der Hardware festlegen, für die das +Paket übersetzt werden kann. Typische Architekturnamen und +Architekturplatzhalter sind \fBamd64\fP, \fBarmel\fP, \fBi386\fP, \fBlinux\-any\fP, +\fBany\-amd64\fP usw. + +Beachten Sie, dass der Wert \fBall\fP für Pakete gedacht ist, die unabhängig +von der Architektur sind und \fBany\fP für Pakete, die architekturabhängig +sind. Die Liste kann den Wert \fBall\fP enthalten oder aus ihm alleine +bestehen. Wenn die Liste den Architekturplatzhalter \fBany\fP enthält, ist der +einzig andere in der Liste erlaubte Wert \fBall\fP. + +Der Feldwert wird im Allgemeinen aus den \fBArchitecture\fP\-Feldern aus der +\fIdebian/control\fP des Quellpaketes erstellt. +.TP +\fBVersion:\fP \fIVersionszeichenkette\fP (verpflichtend) +Typischerweise ist das die Original\-Paketversionsnummer, in der Form, die +der Programmautor verwendet. Es kann auch eine Debian\-Revisionsnummer +enthalten (für nicht aus Debian stammende Pakete). Das genaue Format und der +Sortieralgorithmus sind in \fBdeb\-version\fP(7) beschrieben. +.TP +\fBOrigin:\fP\fI Name\fP +Der Name der Distribution, aus der dieses Paket ursprünglich stammt. +.TP +\fBMaintainer:\fP \fIVollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\fP (empfohlen) +Sollte in dem Format „Joe Bloggs <jbloggs@foo.com>“ sein und ist +typischerweise die Person, die das Paket erstellt hat, im Gegensatz zum +Autor der Software, die paketiert wurde. +.TP +\fBUploaders:\fP\fI Vollständiger\-Name\-und\-E\-Mail\-Liste\fP +Listet die Namen und E\-Mail\-Adressen der Ko\-Betreuer des Pakets auf, im +gleichen Format wie das Feld \fBMaintainer\fP. Mehrere Ko\-Betreuer sollten +durch Kommata getrennt werden. +.TP +\fBDescription\fP\fI Kurzbeschreibung\fP +.TQ +\fB \fP\fILangbeschreibung\fP +Das Format der Quellpaketbeschreibung ist eine kurze knappe Zusammenfassung +auf der ersten Zeile (nach dem Feld \fBDescription\fP). Die folgenden Zeilen +sollten als längere, detailliertere Beschreibung verwendet werden. Jede +Zeile der Langbeschreibung muss von einem Leerzeichen begonnen werden, und +Leerzeilen in der Langbeschreibung müssen einen einzelnen ‚\fB.\fP’ hinter dem +einleitenden Leerzeichen enthalten. +.TP +\fBHomepage:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP des Original\- (Upstream\-)Projekts. +.TP +\fBStandards\-Version:\fP \fI Versionszeichenkette\fP (empfohlen) +Dies dokumentiert die neuste Version der Standards der Distribution, an die +sich das Paket hält. +.TP +\fBVcs\-Browser:\fP\fI URL\fP +Die \fIURL\fP der Webschnittstelle, um das Versionskontrollsystem\-Depot +anzuschauen. +.TP +\fBVcs\-Arch*:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Bzr:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Cvs:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Darcs:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Git:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Hg:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Mtn:\fP\fI URL\fP +.TQ +\fBVcs\-Svn:\fP\fI URL\fP +Diese Felder geben die \fIURL\fP des Versionskontrollsystem\-Depots, das für die +Betreuung des Pakets verwandt wird, an. Siehe \fBdeb\-src\-control\fP(5) für +weitere Details. +.TP +\fBTestsuite:\fP\fI Namenliste\fP +Dieses Feld gibt an, dass das Quellpaket die angegebene Testsammlung +enthält. Der Wert ist eine durch Kommata getrennte Liste von +Testsammlungen. Falls der Wert \fBautopkgtest\fP vorkommt, wird erwartet, dass +\fIdebian/tests/control\fP vorhanden ist. Falls nur die Datei, aber nicht der +Wert vorhanden ist, wird \fBdpkg\-source\fP den Wert automatisch (unter +Beibehaltung der vorherigen Werte) hinzufügen. +.TP +\fBTestsuite\-Triggers:\fP\fI Paketliste\fP +Dieses Feld gibt die Vereinigung aller Testabhängigkeiten (Felder \fBDepends\fP +in der Datei \fIdebian/tests/control\fP) an, wobei alle Einschränkungen +entfernt und ODER\-Abhängigkeiten verflacht (d.h. in separate UND\-Beziehungen +umgewandelt) sind. Das betrifft keine Programme, die vom Quellpaket und +dessen Meta\-Abhängigkeiten wie \fB@\fP oder \fB@builddeps@\fP erstellt wurden. + +Hintergrund: Dieses Feld wird benötigt, da andernfalls jedes Quellpaket +entpackt werden müsste, um die Testabhängigkeiten zu ermitteln. +.TP +\fBBuild\-Depends:\fP\fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuild\-Depends\-Arch:\fP\fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuild\-Depends\-Indep:\fP\fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuild\-Conflicts:\fP\fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuild\-Conflicts\-Arch:\fP\fI Paketliste\fP +.TQ +\fBBuild\-Conflicts\-Indep:\fP\fI Paketliste\fP +Diese Felder geben die Beziehungen zwischen dem Quellpaket und Paketen, die +daraus gebaut werden, an. Sie werden in der Handbuchseite \fBdeb\-control\fP(5) +beschrieben. +.TP +\fBPackage\-List:\fP +.TQ + \fIPaket\fP \fIPakettyp\fP \fISektion\fP \fIPriorität\fP \fISchlüssel\-Wert\-Liste\fP +Dieses mehrzeilige Feld enthält eine Liste von Binärpaketen, die von diesem +Quellpaket erstellt werden. + +Das \fIPaket\fP ist der Name des Binärpakets. + +Der \fIPakettyp\fP ist der binäre Pakettyp, normalerweise \fBdeb\fP, \fBudeb\fP ist +ein anderer häufig vorkommender Wert. + +\fISektion\fP und \fIPriorität\fP entsprechen den Feldern \fIsection\fP und +\fIpriority\fP des Binärpakets. + +Die \fISchlüssel\-Wert\-Liste\fP ist eine durch Leerzeichen getrennte +\fISchlüssel\fP\fB=\fP\fIWert\fP\-Liste und die derzeit erkannten optionalen Schlüssel +sind: + +.RS +.TP +\fBarch\fP +Die Architektureinschränkungen aus dem Feld \fBArchitecture\fP des Binärpakets, +wobei Leerzeichen zu ‚,’ konvertiert wurden. +.TP +\fBprofile\fP +Die normalisierte Bauprofileinschränkungsformel aus dem Feld +\fBBuild\-Profile\fP des Binärpakets, wobei „OR“ in ‚+’ und „AND“ in ‚,’ +umgewandelt wurden. +.TP +\fBessential\fP +Falls das Binärpaket „essential“ ist, wird der Schlüssel den Wert des Feldes +\fBEssential\fP enthalten, der \fByes\fP lautet. +.RE +.TP +\fBFiles:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fBChecksums\-Sha1:\fP (verpflichtend) +.TQ +\fBChecksums\-Sha256:\fP (verpflichtend) +.TQ + \fIPrüfsumme\fP \fIGröße\fP \fIDateiname\fP +Diese mehrzeiligen Felder enthalten eine Liste von Dateien mit einer +Prüfsumme und Größe für jede. Diese Felder haben die gleiche Syntax und +unterscheiden sich nur im verwandten Prüfsummenalgorithmus: MD5 für +\fBFiles\fP, SHA\-1 für \fBChecksums\-Sha1\fP und SHA\-256 für \fBChecksums\-Sha256\fP. + +Die erste Zeile des Feldwertes (der Teil auf dem durch einen Doppelpunkt +gefolgten Feldnamen) ist immer leer. Der Inhalt des Feldes wird durch +Fortsetzungszeilen ausgedrückt, eine Zeile pro Datei. Jede Zeile besteht aus +der Prüfsumme, einem Leerzeichen, der Dateigröße, einem Leerzeichen und dem +Dateinamen. + +Diese Felder führen alle Dateien auf, die das Quellpaket darstellen. Die +Liste der Dateien in diesen Feldern muss auf die Liste der Dateien in den +anderen dazugehörigen Feldern passen. +. +.\" .SH EXAMPLE +.\" .RS +.\" .nf +.\" .fi +.\" .RE +. +.SH FEHLER +Das Feld \fBFormat\fP fügt das Format für die Datei \fB.dsc\fP und das Format des +entpackten Quellpakets zusammen. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdeb\-src\-control\fP(5), \fBdeb\-version\fP(7), \fBdpkg\-source\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dselect.cfg.man b/man/de/dselect.cfg.man new file mode 100644 index 0000000..e185b82 --- /dev/null +++ b/man/de/dselect.cfg.man @@ -0,0 +1,53 @@ +.\" dselect manual page - dselect.cfg(5) +.\" +.\" Copyright © 2002 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2011, 2013, 2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dselect.cfg 5 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dselect.cfg \- dselect Konfigurationsdatei +. +.SH BESCHREIBUNG +Diese Datei enthält Standardoptionen für Dselect. Jede Zeile enthält eine +einzelne Option, die exakt die gleiche wie für die normale +Befehlszeilen\-Option von Dselect sind, abgesehen von den einleitenden +Bindestrichen, die hier nicht verwendet werden. Englische Anführungszeichen +(„Quotes“) um Optionswerte werden entfernt. Kommentare sind durch Einleiten +einer Zeile mit einem Rautenzeichen (‚\fB#\fP’) erlaubt. +. +.SH DATEIEN +\fI%PKGCONFDIR%/dselect.cfg.d/[0\-9a\-zA\-Z_\-]*\fP +.br +\fI%PKGCONFDIR%/dselect.cfg\fP +.br +\fI~/.dselect.cfg\fP +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdselect\fP(1). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/dselect.man b/man/de/dselect.man new file mode 100644 index 0000000..d5c8b03 --- /dev/null +++ b/man/de/dselect.man @@ -0,0 +1,505 @@ +.\" dselect manual page - dselect(1) +.\" +.\" Copyright © 1995 Juho Vuori <javuori@cc.helsinki.fi> +.\" Copyright © 2000 Josip Rodin +.\" Copyright © 2001 Joost Kooij +.\" Copyright © 2001 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2010-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH dselect 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +dselect \- Debian\-Paketverwaltungsoberfläche +. +.SH ÜBERSICHT +\fBdselect\fP [\fIOption\fP …] [\fIBefehl\fP …] +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBdselect\fP +ist eine der primären Benutzerschnittstellen zur Verwaltung von Paketen auf +einem Debian\-System. Im Basis\-Menü von \fBdselect\fP kann der Systemadministrator: + \- Die Liste der verfügbaren Paketversionen aktualisieren, + \- den Status der installierten und verfügbaren Pakete betrachten, + \- die Paketauswahl ändern und Abhängigkeiten verwalten, + \- neue Pakete installieren oder ein Upgrade auf neuere Versionen durchführen. +.PP +\fBdselect\fP arbeitet als Oberfläche von \fBdpkg\fP(1), dem systemnahen +Debian\-Paket\-Handhabungswerkzeug. Es bietet einen +Vollbildschirm\-Paketauswahl\-Verwalter mit einem Paketeabhängigkeits\- und +\-konfliktlöser. Bei Aufruf mit Administratorprivilegien können Pakete +installiert und entfernt sowie Upgrades durchgeführt werden. Verschiedene +Zugriffsmethoden können konfiguriert werden, um verfügbare +Paketinformationen und installierbare Pakete aus Paketdepots zu +holen. Abhängig von der verwendeten Zugriffsmethode können diese Depots +öffentliche Archiv\-Server im Internet, lokale Archiv\-Server oder CD\-ROMs +sein. Die empfohlene Zugriffsmethode ist \fIapt\fP, die vom Paket \fBapt\fP +bereitgestellt wird. +.PP +Normalerweise wird \fBdselect\fP ohne Parameter aufgerufen. Es wird ein +interaktives Menü präsentiert, das dem Benutzer eine Liste von Befehlen +anbietet. Falls ein Befehl als Argument übergeben wird, wird dieser Befehl +sofort gestartet. Es sind noch mehrere Befehlszeilenparameter vorhanden, um +das Laufzeitverhalten von \fBdselect\fP zu verändern oder zusätzliche +Informationen über das Programm anzuzeigen. +. +.SH OPTIONEN +Alle Optionen können sowohl auf der Befehlszeile als auch in der +Konfigurationsdatei \fI%PKGCONFDIR%/dselect.cfg\fP oder in den Dateien im +Konfigurationsverzeichnis \fI%PKGCONFDIR%/dselect.cfg.d/\fP von \fBdselect\fP +angegeben werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine +Option (exakt identisch mit der Befehlszeilenoption, nur ohne einleitende +Bindestriche) oder ein Kommentar (falls sie mit ‚\fB#\fP’ beginnt). +.br +.TP +\fB\-\-admindir\fP\fI Verzeichnis\fP +Ändert das Verzeichnis, in dem die Dateien ‚\fIstatus\fP’, ‚\fIavailable\fP’ und +ähnliche Dateien von Dpkg liegen. Standardmäßig ist dies \fI%ADMINDIR%\fP und +normalerweise sollte es keinen Grund geben, dieses zu ändern. +.TP +\fB\-D\fP\fIDatei\fP, \fB\-\-debug\fP \fIDatei\fP +Aktiviert Fehlersuche. Fehlersuchinformationen werden nach \fIDatei\fP +gesendet. +.TP +\fB\-\-expert\fP +Aktiviert den Expertenmodus, d.h. zeigt keine möglicherweise nervenden +Hilfeinformationen an. +.TP +\fB\-\-colour\fP|\fB\-\-color\fP \fIBildschirmteil\fP:[\fIVordergrund\fP],[\fIHintergrund\fP][:\fIAttr\fP[\fI+Attr\fP]…] +Konfiguriert die Bildschirmfarben. Dies funktioniert nur auf +Farbbildschirmen. Diese Option kann mehrfach verwendet werden (und wird am +besten in \fIdselect.cfg\fP verwendet). Jede Verwendung ändert die Farben (und +optional andere Attribute) eines Teils des Bildschirms. Die Teile des +Bildschirms (von oben nach unten) sind: +.RS +.TP +\fBtitle\fP +Der Bildschirm\-Titel. +.TP +\fBlisthead\fP +Die Kopfzeile über der Paketliste. +.TP +\fBlist\fP +Die scrollende Liste von Paketen (und auch etwas Hilfetext). +.TP +\fBlistsel\fP +Der ausgewählte Eintrag in der Liste. +.TP +\fBpkgstate\fP +In der Liste der Pakete, der Text, der den aktuellen Zustand jedes Pakets +anzeigt. +.TP +\fBpkgstatesel\fP +In der Liste der Pakete, der Text, der den aktuellen Zustand des aktuell +ausgewählten Paketes anzeigt. +.TP +\fBinfohead\fP +Die Kopfzeile, die den Zustand des aktuell ausgewählten Paketes anzeigt. +.TP +\fBinfodesc\fP +Die Kurzbeschreibung des Pakets. +.TP +\fBinfo\fP +Wird verwandt, um Paketinformationen wie die Paketbeschreibung anzuzeigen. +.TP +\fBinfofoot\fP +Die unterste Zeile des Bildschirms bei der Paketauswahl. +.TP +\fBquery\fP +Wird zum Anzeigen von Abfragezeilen verwandt. +.TP +\fBhelpscreen\fP +Farbe der Hilfebildschirme. +.RE +.IP +Nach dem Teil des Bildschirms kommt ein Doppelpunkt und die Farbangabe. Sie +können entweder die Vordergrundfarbe, die Hintergrundfarbe oder beide +angeben und damit die eingebauten Werte überschreiben. Verwenden Sie die +Standard\-Farbnamen von Curses. +.IP +Optional kann nach der Farbangabe ein weiterer Doppelpunkt und eine +Attribut\-Angabe folgen. Dies ist eine Liste von einem oder mehreren +Attribut(en), getrennt durch Plus\-Zeichen (‚+’). Folgende Attribute sind +verfügbar (aber nicht alle funktionieren in allen Terminals): \fBnormal\fP, +\fBstandout\fP, \fBunderline\fP, \fBreverse\fP, \fBblink\fP, \fBbright\fP, \fBdim\fP, \fBbold\fP +.TP +\fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP +Gibt einen kurzen Hilfetext aus und beendet sich erfolgreich. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt Versionsinformationen aus und beendet sich erfolgreich. +. +.SH BEFEHLE +Wenn \fBDselect\fP gestartet wird, kann es die folgenden Befehle ausführen, +entweder direkt, falls sie auf der Befehlszeile angegeben wurden oder indem +dem Benutzer ein Menü der verfügbaren Befehle bei interaktivem Betrieb +angezeigt wird: +.SS Zugriff +Wählt und konfiguriert eine Zugriffsmethode für Paketdepots. +.sp +Standardmäßig stellt \fBdselect\fP mehrere Methoden wie \fIcdrom\fP, \fImulti_cd\fP, +\fInfs\fP, \fImulti_nfs\fP, \fIharddisk\fP, \fImounted\fP, \fImulti_mount\fP oder \fIftp\fP +zur Verfügung, aber andere Pakete können zusätzliche Methoden bereitstellen, +z.B. stellt das \fBapt\fP\-Paket die \fIapt\fP\-Zugriffsmethode bereit. +.sp +Die Verwendung der \fIapt\fP\-Zugriffsmethode wird nachdrücklich empfohlen. +.sp +.SS Erneuern +Die verfügbare Paketdatenbank auffrischen. +.sp +Holt die Liste der verfügbaren Paketversionen aus dem Paket\-Depot, das für +die aktuelle Zugriffsmethode konfiguriert ist, und aktualisiert die +Datenbank von dpkg. Die Paketliste wird im Depot typischerweise in Dateien +mit den Namen \fIPackages\fP oder \fIPackages.gz\fP bereitgestellt. Diese Dateien +können von den Betreuern des Depots mit dem Programm \fBdpkg\-scanpackages\fP(1) +erstellt werden. +.sp +Die Details des Befehls „Erneuern“ hängen von der Implementierung der +Zugriffsmethode ab. Normalerweise ist der Prozess unkompliziert und verlangt +keine Benutzerinteraktionen. +.sp +.SS Auswählen +Paketauswahlen oder \-abhängigkeiten betrachten oder verwalten. +.sp +Dies ist die Hauptfunktionalität von \fBdselect\fP. Im Auswahlbildschirm kann +der Benutzer die Liste der verfügbaren und installierten Pakete +begutachten. Wenn \fBdselect\fP mit administrativen Rechten ausgeführt wird, +ist es auch möglich, den Paketauswahlzustand interaktiv zu +verändern. \fBdselect\fP verfolgt die Auswirkungen dieser Änderungen auf andere +abhängige oder im Konflikt stehende Pakete. +.sp +Wenn ein Konflikt oder eine fehlgeschlagene Abhängigkeit erkannt wird, wird +dem Benutzer ein Unterbildschirm mit einer Lösung der +Abhängigkeitsproblematik angeboten. Auf diesem Bildschirm wird eine Liste +der im Konflikt stehenden oder abhängigen Pakete gezeigt, wobei für jedes +aufgeführte Paket der Grund ebenfalls angegeben ist. Der Benutzer kann die +Vorschläge von \fBdselect\fP annehmen, sich über sie hinwegsetzen oder alle +Änderungen zurücknehmen, darunter diejenigen, die zu den unerfüllten +Abhängigkeiten oder Konflikten führten. +.sp +Die Verwendung des interaktiven Paketauswahlbildschirms wird nachfolgend +detaillierter beschrieben. +.sp +.SS Installieren +Installiert ausgewählte Pakete. +.sp +Die konfigurierte Zugriffsmethode wird installierbare oder für ein Upgrade +verfügbare Pakete aus den relevanten Depots holen und dann mittels \fBdpkg\fP +installieren. Abhängig von der Implementation der Zugriffsmethode können +alle Pakete vor der Installation bereits geholt werden, oder bei Bedarf +geholt werden. Bei einigen Zugriffsmethoden werden auch Pakete entfernt, die +zur Entfernung markiert wurden. +.sp +Falls während der Installation ein Fehler auftrat, ist es normalerweise +empfehlenswert, die Installation erneut durchzuführen. In den meisten Fällen +wird das Problem verschwinden oder gelöst werden. Falls Probleme bleiben +oder die durchgeführte Installation nicht korrekt war, untersuchen Sie bitte +den Grund und die Umstände und reichen Sie einen Fehler in der +Fehlerdatenbank von Debian ein. Anleitungen, wie dies erfolgen kann, sind +auf https://bugs.debian.org/ verfügbar oder können durch Lesen der +Dokumentation für \fBbug\fP(1) oder \fBreportbug\fP(1) (falls diese installiert +sind) erhalten werden. +.sp +Details des Installationsbefehls hängen von der Implementierung der +Zugriffsmethode ab. Die Aufmerksamkeit und Eingabe des Benutzers könnten +während der Installation, Konfiguration oder dem Entfernen von Paketen +notwendig sein. Dies hängt von den Betreuerskripten im Paket ab. Einige +Pakete verwenden die Bibliothek \fBdebconf\fP(1), die flexiblere oder sogar +automatisierte Installationseinrichtungen erlaubt. +.sp +.SS Konfig +Konfiguriert alle bisher installierten, aber noch nicht voll konfigurierten +Pakete. +.sp +.SS Löschen +Löscht oder entfernt installierte Pakete vollständig, die zum Löschen +markiert sind. +.sp +.SS Beenden +\fBDselect\fP beenden +.sp +Beendet das Programm mit dem Fehlercode Null (erfolgreich). +.sp +. +.SH PAKETAUSWAHLVERWALTUNG +.sp +.SS Einführung +.sp +\fBdselect\fP setzt den Administrator direkt einigen Komplexitäten aus, die +beim Verwalten großer Paketmengen mit vielen Abhängigkeiten untereinander +auftreten. Für einen Benutzer, der sich mit den Konzepten und den Arten des +Debian\-Paktverwaltungssystems nicht auskennt, kann dies recht überwältigend +sein. Obwohl \fBdselect\fP darauf abzielt, die Paketverwaltung und +\-administration zu vereinfachen, kann es dazu nur ein Werkzeug sein und +somit nicht ausreichende Administratorfähigkeiten und +Administratorverständnis ersetzen. Es wird vom Benutzer erwartet, dass er +mit den Konzepten des unterliegenden Debian\-Paketsystems vertraut ist. Im +Zweifelsfall ziehen Sie die Handbuchseite \fBdpkg\fP(1) und die Richtlinien der +Distribution zu Rate. +.sp +Falls \fBdselect\fP nicht im Experten\- oder direkten Modus läuft, wird zuerst +ein Hilfebildschirm angezeigt, wenn dieser Befehl vom Menü ausgewählt +wird. Dem Benutzer wird \fInachdrücklich\fP empfohlen, die gesamten in der +Online\-Hilfe angezeigten Informationen zu prüfen, wenn diese angezeigt +werden. Die Online\-Hilfebildschirme können jederzeit mit der Taste ‚\fB?\fP’ +aufgerufen werden. +.sp +.SS Bildschirmlayout +.sp +Der Auswahlbildschirm ist standardmäßig in eine obere und eine untere Hälfte +geteilt. Die obere Hälfte zeigt eine Liste von Paketen. Ein Cursorbalken +wählt individuelle Pakete oder, falls zutreffend, eine Gruppe von Paketen +durch Auswahl der Gruppenkopfzeile aus. Die untere Hälfte des Bildschirms +zeigt einige Details über das derzeit in der oberen Hälfte des Bildschirms +ausgewählte Paket an. Die Art der angezeigten Details kann variiert werden. +.sp +Drücken der Taste ‚\fBI\fP’ schaltet zwischen der Vollbilddarstellung der +Paketliste, einer vergrößerten Darstellung der Paketdetails und dem +gleichmäßig geteilten Bildschirm um. +.sp +.SS Paket\-Detailbetrachtung +.sp +Standardmäßig zeigt die Paket\-Detailbetrachtung die ausführliche +Paketbeschreibung des derzeit in der Paketstatusliste ausgewählten Pakets. +Die Art der Details kann durch Drücken der Taste ‚\fBi\fP’ umgeschaltet werden. +Diese wechselt zwischen: + \- der ausführlichen Beschreibung + \- der Steuerinformation für die installierte Version + \- der Steuerinformation für die verfügbare Version +.sp +Im Bildschirm der Abhängigkeitsauflösung gibt es auch die Möglichkeit, die +spezifizierten nicht aufgelösten Abhängigkeiten oder Konflikte mit Bezug zu +dem Paket anzuschauen und deren Auflistung zu erreichen. +.sp +.SS Paketstatusliste +.sp +Der Hauptauswahlbildschirm zeigt eine Liste aller Pakete, die dem +Debian\-Paketverwaltungssystem bekannt sind. Dies beinhaltet alle auf dem +System installierten Pakete und Pakete, die aus den verfügbaren +Paketdatenbanken bekannt sind. +.sp +Für jedes Paket zeigt die Liste den Paketstatus, die Priorität, die Sektion, +installierte und verfügbare Architektur, installierte und verfügbare +Versionen, den Namen und die Kurzbeschreibung des Paketes, alles in einer +Zeile. Durch Drücken der Taste ‚\fBA\fP’ kann die Anzeige der installierten und +verfügbaren Architektur an\- und ausgeschaltet werden. Durch Drücken der +Taste ‚\fBV\fP’ kann die Anzeige der installierten und verfügbaren Version +zwischen ein und aus umgeschaltet werden. Durch Drücken der Taste ‚\fBv\fP’ +wird die Anzeige des Paketstatus zwischen ausführlich und verkürzt +umgeschaltet. Die verkürzte Anzeige ist voreingestellt. +.sp +Die Kurzstatusangabe besteht aus vier Teilen: einer Fehlermarkierung, die +normalerweise leer sein sollte, dem aktuellen Status, dem letzten +Auswahlstatus und dem aktuellen Auswahlstatus. Die ersten zwei beziehen sich +auf den derzeitigen Status des Pakets, das zweite Paar behandelt die vom +Benutzer gesetzte Auswahl. +.sp +Dies sind die Bedeutungen der kurzen Paketstatus\-Anzeige\-Codes: + Fehlermarkierung: + \fIleer\fP kein Fehler + \fBR\fP schwerwiegender Fehler, Neuinstallation notwendig; + Installierter Status: + \fIleer\fP nicht installiert; + \fB*\fP vollständig installiert und konfiguriert; + \fB\-\fP nicht installiert, aber einige Konfigurationsdateien könnten bleiben; + \fBU\fP entpackt, aber noch nicht konfiguriert; + \fBC\fP halb konfiguriert (ein Fehler ist aufgetreten); + \fBI\fP halb installiert (ein Fehler ist aufgetreten). + Aktuelle und angeforderte Auswahlen: + \fB*\fP markiert zur Installation oder Upgrade; + \fB\-\fP markiert zur Entfernung, Konfigurationsdateien bleiben; + \fB=\fP auf „halten“: Paket wird überhaupt nicht verarbeitet werden; + \fB_\fP markiert zum vollständigen Löschen, auch der Konfiguration; + \fBn\fP Paket ist neu und muss erst noch markiert werden. +.sp +.SS "Cursor\- und Bildschirm\-Bewegung" +.sp +Die Paketauswahllisten und die Abhängigkeitskonflikte\-Lösungsbildschirme +können mit den Bewegungsbefehlen navigiert werden, denen die folgenden +Tasten zugeordnet sind: +.br + \fBp, Hoch, k\fP Cursor\-Balken nach oben bewegen + \fBn, Runter, j\fP Cursor\-Balken nach unten bewegen + \fBP, Bild hoch, Rückschritt\fP Liste eine Seite hoch scrollen + \fBN, Bild runter, Leertaste\fP Liste eine Seite runter scrollen + \fB^p\fP Liste eine Zeile hoch scrollen + \fB^n\fP Liste eine Zeile runter scrollen + \fBt, Pos 1\fP zum Listen\-Anfang springen + \fBe, Ende\fP zum Listen\-Ende springen + \fBu\fP Info eine Seite hoch scrollen + \fBd\fP Info eine Seite runter scrollen + \fB^u\fP Info eine Zeile hoch scrollen + \fB^d\fP Info eine Zeile runter scrollen + \fBB, Linker Pfeil\fP Bildschirm 1/3\-Bildschirmbreite nach links bewegen + \fBF, Rechter Pfeil\fP Bildschirm 1/3\-Bildschirmbreite nach rechts bewegen + \fB^b\fP Bildschirm ein Zeichen nach links bewegen + \fB^f\fP Bildschirm ein Zeichen nach rechts bewegen +.sp +.SS "Suchen und Sortieren" +.sp +Die Liste der Pakete kann nach Paketnamen durchsucht werden. Dies erfolgt +durch Drücken von ‚\fB/\fP’ und der Eingabe einer einfachen +Suchzeichenkette. Die Zeichenkette wird als regulärer Ausdruck gemäß +\fBregex\fP(7) interpretiert. Falls Sie zu dem Suchausdruck ‚\fB/d\fP’ hinzufügen, +wird Dselect auch in Beschreibungen suchen. Falls Sie ‚\fB/id\fP’ hinzufügen, +wird Groß\-/Kleinschreibung ignoriert. Sie können die Suffixe wie folgt +kombinieren: \fB„/id“\fP. Wiederholtes Suchen wird durch Drücken von ‚\fBn\fP’ +oder ‚\fB\e\fP’ erreicht, bis das gewünschte Paket gefunden wurde. Falls die +Suche das Ende der Liste erreicht, springt sie zum Anfang und fährt von dort +fort. +.sp +Die List\-Sortierreihenfolge kann durch wiederholtes +Drücken der Tasten ‚\fBo\fP’ and ‚\fBO\fP’ verändert werden. +Die folgenden neun Sortierreihenfolgen können ausgewählt werden: + alphabetisch verfügbar Status + Priorität+Sektion verfügbar+Priorität Status+Priorität + Sektion+Priorität verfügbar+Sektion Status+Sektion +.br +Wo dies oben nicht explizit aufgeführt ist, wird alphabetische Reihenfolge +als abschließender Unterordnungs\-Sortierschlüssel verwendet. +.sp +.SS "Auswahlen ändern" +.sp +Der angeforderte Auswahlstatus individueller Pakete kann mit +den folgenden Befehlen geändert werden: + \fB+, Einfg\fP Installieren oder Upgrade durchführen + \fB=, H\fP gegenwärtigen Status und Version beibehalten + \fB:, G\fP Loslassen: Upgrade durchführen oder uninstalliert lassen + \fB\-, Entf\fP Entfernen, aber Konfiguration behalten + \fB_\fP Entfernen und Konfiguration löschen +.sp +Wenn sich aus der Änderungsanforderung eine oder mehrere unerfüllte +Abhängigkeiten oder Konflikte ergeben, bietet \fBdselect\fP dem Benutzer einen +Bildschirm zur Abhängigkeitsauflösung an. Dieser wird nachfolgend +detaillierter beschrieben. +.sp +Es ist auch möglich, die Befehle auf Gruppen von Paketauswahlen anzuwenden, +indem mit dem Cursor\-Balken die Gruppen\-Überschrift ausgewählt wird. Die +genaue Gruppierung der Pakete hängt von den Einstellungen der aktuellen +Listensortierung ab. +.sp +Veränderungen von großen Gruppen von Auswahlen sollten vorsichtig +durchgeführt werden, da dies sofort zu einer großen Anzahl an +nicht\-aufgelösten Abhängigkeiten oder Konflikten führen kann, die dann alle +im Bildschirm der Abhängigkeitsauflösung dargestellt werden. Dies kann dann +schwer zu handhaben sein. In der Praxis sind nur die Aktionen Halten und +Loslassen nützlich, wenn sie auf Gruppen angewandt werden. +.sp +.SS "Abhängigkeiten und Konflikte auflösen" +.sp +Wenn sich aus der Änderungsanforderung eine oder mehrere unerfüllte +Abhängigkeiten oder Konflikte ergeben, bietet \fBdselect\fP dem Benutzer einen +Bildschirm zur Abhängigkeitsauflösung an. Zuerst wird allerdings ein +Hilfebildschirm angezeigt. +.sp +Die obere Hälfte dieses Bildschirms führt alle Pakete auf, die auf Grund der +angeforderten Änderung unerfüllte Abhängigkeiten oder Konflikte haben und +alle Pakete, deren Installation (einige) dieser Abhängigkeiten erfüllen oder +deren Entfernung (einige) der Konflikte beseitigen kann. Die untere Hälfte +zeigt standardmäßig die Abhängigkeiten oder Konflikte, die zu der Auflistung +des derzeit ausgewählte Paketes geführt haben. +.sp +Wenn anfänglich eine Teilliste von Paketen dargestellt wird, könnte +\fBdselect\fP bereits den erbetenen Auswahlstatus von einigen der aufgeführten +Pakete gesetzt haben, um die Abhängigkeiten oder Konflikte aufzulösen, die +dazu geführt hatten, dass der Bildschirm zur Abhängigkeitsauflösung +angezeigt wurde. Normalerweise ist es am besten, den Vorschlägen von +\fBdselect\fP zu folgen. +.sp +Durch Drücken der Taste ‚\fBR\fP’ kann der Auswahlzustand der aufgeführten +Pakete zu den Originaleinstellungen zurückgesetzt werden, wie er vor den +unaufgelösten Abhängigkeiten oder Konflikten war. Durch Drücken der Taste +‚\fBD\fP’ werden die automatischen Vorschläge zurückgesetzt, aber die +Änderungen, die zu der Anzeige des Abhängigkeitsauflösungsbildschirms +geführt hatten, werden wie gebeten beibehalten. Schließlich werden durch +Drücken der Taste ‚\fBU\fP’ die Auswahlen wieder auf die automatischen +Auswahlwerte gesetzt. +.sp +.SS "Die angeforderten Auswahlen einrichten" +.sp +Durch Drücken der \fBEingabetaste\fP wird die derzeit angezeigte Auswahlgruppe +akzeptiert. Falls \fBdselect\fP keine unaufgelösten Abhängigkeiten als Ergebnis +der angeforderten Auswahl entdeckt, wird die neue Auswahl gesetzt. Falls es +allerdings unaufgelöste Abhängigkeiten gibt, wird \fBdselect\fP dem Benutzer +erneut den Bildschirm mit der Abhängigkeitsauflösung anzeigen. +.sp +Um die Menge der Auswahlen zu ändern, die unaufgelöste Abhängigkeiten oder +Konflikte erzeugt und \fBdselect\fP zu zwingen, diese zu akzeptieren, drücken +Sie die Taste ‚\fBQ\fP’. Dies setzt die Auswahl wie vom Benutzer angegeben, +ohne Bedingungen. Machen Sie dies nur, wenn Sie sich über die Konsequenzen +im Klaren sind. +.sp +Der gegenteilige Effekt, um alle Auswahländerungen zurückzusetzen und zurück +auf die vorherige Auswahlliste zu gehen, wird durch Drücken der Tasten +‚\fBX\fP’ oder „\fBEsc\fP“ erreicht. Durch wiederholtes Drücken dieser Tasten +können möglicherweise schädliche Änderungen an der angeforderten +Paketauswahl komplett auf die letzten bestehenden Einstellungen +zurückgesetzt werden. +.sp +Falls Sie bestimmte Einstellungen aus Versehen vornehmen und alle Auswahlen +so zurücksetzen wollen, dass diese den bereits auf dem System installierten +Paketen entsprechen, dann drücken Sie die Taste ‚\fBC\fP’. Dies ähnelt etwas +der Verwendung des Befehls Loslassen, angewendet auf alle Pakete, ist aber +als Panikknopf weitaus besser geeignet, falls der Benutzer aus Versehen die +\fBEingabetaste\fP gedrückt hat. +.sp +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Befehl wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB2\fP +Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen +Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie Zugriffe auf die +Datenbank, Speicherzuweisungen usw. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBHOME\fP +Falls gesetzt, wird \fBdselect\fP dies als das Verzeichnis verwenden, aus dem +die benutzerspezifische Konfigurationsdatei gelesen wird. +. +.SH FEHLER +Die Paketauswahl\-Schnittstelle von \fBDselect\fP bringt einige neue Benutzer +durcheinander. Gerüchteweise bringt sie sogar erfahrene Kernelentwickler zum +Heulen. +.sp +Die Dokumentation ist verbesserungswürdig. +.sp +Es gibt keine Hilfe\-Option im Hauptmenü. +.sp +Die sichtbare Liste von verfügbaren Paketen kann nicht verkleinert werden. +.sp +Die eingebauten Zugriffsmethoden können sich nicht mehr mit aktuellen +Qualitätsstandards messen. Verwenden Sie die von \fBapt\fP bereitgestellte +Zugriffsmethode, sie funktioniert nicht nur, sondern ist sogar flexibler als +die eingebauten Zugriffsmethoden. +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBdpkg\fP(1), \fBapt\-get\fP(8), \fBsources.list\fP(5), \fBdeb\fP(5). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/start-stop-daemon.man b/man/de/start-stop-daemon.man new file mode 100644 index 0000000..aa74e9e --- /dev/null +++ b/man/de/start-stop-daemon.man @@ -0,0 +1,358 @@ +.\" dpkg manual page - start-stop-daemon(8) +.\" +.\" Copyright © 1999 Klee Dienes <klee@mit.edu> +.\" Copyright © 1999 Ben Collins <bcollins@debian.org> +.\" Copyright © 2000-2001 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2002-2003 Adam Heath <doogie@debian.org> +.\" Copyright © 2004 Scott James Remnant <keybuk@debian.org> +.\" Copyright © 2008-2016, 2018 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH start\-stop\-daemon 8 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +start\-stop\-daemon \- startet und stoppt System\-Daemon\-Programme +. +.SH ÜBERSICHT +\fBstart\-stop\-daemon\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBstart\-stop\-daemon\fP wird zur Steuerung der Erzeugung und Beendigung von +Prozessen auf Systemebene verwendet. Durch die Verwendung einer der +Abgleich\-Optionen kann \fBstart\-stop\-daemon\fP so konfiguriert werden, dass er +existierende Instanzen von einem laufenden Prozess finden kann. +.PP +Hinweis: Falls \fB\-\-pid\fP oder \fB\-\-pidfile\fP nicht angegeben ist, verhält sich +\fBstart\-stop\-daemon\fP ähnlich zu \fBkillall\fP(1). \fBstart\-stop\-daemon\fP wird die +Prozesstabelle nach Prozessen durchsuchen, die auf den Prozessnamen, die +Eltern\-PID, UID und/oder GID (falls angegeben) passen. Jeder passende +Prozess wird \fB\-\-start\fP daran hindern, den Daemon zu starten. Allen +passenden Prozessen wird das TERM\-Signal (oder das mit \fB\-\-signal\fP oder +\fB\-\-retry\fP angegebene) geschickt, falls \fB\-\-stop\fP angegeben ist. Für +Daemons, die langlebige Kinder haben, die ein \fB\-\-stop\fP überleben müssen, +müssen Sie eine PID\-Datei angeben. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-S\fP, \fB\-\-start\fP [\fB\-\-\fP] \fIArgumente\fP +Prüft auf Existenz eines angegebenen Prozesses. Falls ein solcher Prozess +existiert, führt \fBstart\-stop\-daemon\fP nichts aus und beendet sich mit +Fehlerstatus 1 (0, falls \fB\-\-oknodo\fP angegeben wurde). Falls ein solcher +Prozess nicht existiert, dann startet es eine Instanz, entweder unter +Verwendung des ausführbaren Programms, das mittels \fB\-\-exec\fP (oder, falls +angegeben, mittels \fB\-\-startas\fP) spezifiziert wurde. Jedes weitere auf der +Befehlszeile nach \fB\-\-\fP angegebene Argument wird unverändert an das zu +startende Programm weitergegeben. +.TP +\fB\-K\fP, \fB\-\-stop\fP +Prüft auf die Existenz eines angegebenen Prozesses. Falls ein solcher +Prozess existiert, dann sendet \fBstart\-stop\-daemon\fP das durch \fB\-\-signal\fP +angegebene Signal und beendet sich mit Fehlerstatus 0. Falls kein solcher +Prozess existiert, dann beendet sich \fBstart\-stop\-daemon\fP mit Fehlerstatus 1 +(0 falls \fB\-\-oknodo\fP angegeben ist). Falls \fB\-\-retry\fP angegeben wurde, wird +\fBstart\-stop\-daemon\fP überprüfen, ob der/die Prozess(e) beendet wurden. +.TP +\fB\-T\fP, \fB\-\-status\fP +Prüft auf die Existenz eines bestimmten Prozesses und liefert den +Exit\-Status\-Code entsprechend der „LSB Init Script Actions“ zurück (seit +Version 1.16.1). +.TP +\fB\-H\fP, \fB\-\-help\fP +Gibt eine Meldung zur Verwendung aus und beendet das Programm. +.TP +\fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP +Zeigt die Programmversion und beendet sich. +. +.SH OPTIONEN +.SS Abgleichoptionen +.TP +\fB\-\-pid\fP \fIPID\fP +Prüft auf einen Prozess mit der angegebenen \fIPID\fP (seit Version +1.17.6). Die \fIPID\fP muss eine Zahl größer Null sein. +.TP +\fB\-\-ppid\fP \fIPPID\fP +Prüft auf einen Prozess mit der angegebenen Eltern\-PID \fIPPID\fP (seit Version +1.17.7). Die \fIPPID\fP muss eine Zahl größer Null sein. +.TP +\fB\-p\fP, \fB\-\-pidfile\fP \fIPID\-Datei\fP +Prüft, ob ein Prozess die Datei \fIPID\-Datei\fP angelegt hat. +.IP +Hinweis: Wird diese Abgleichoption alleine verwandt, könnte auf nicht +geplante Prozesse eingewirkt werden, falls der alte Prozess beendet wurde, +ohne dass er \fIPID\-Datei\fP entfernen konnte. +.IP +\fBWarnung\fP: Wird diese Abgleichoption mit einer durch alle Benutzer +schreibbare PID\-Datei oder alleine mit einem Daemon, der als nicht +privilegierter Benutzer (d.h. nicht als root) in eine PID\-Datei schreibt, +verwandt, dann wird dies mit einem Fehler abgelehnt (seit Version 1.19.3), +da dies ein Sicherheitsrisiko darstellt, da entweder jeder Benutzer +hineinschreiben kann oder, falls der Daemon kompromittiert wird, dem Inhalt +der PID\-Datei nicht vertraut werden kann und dann ein privilegierter +Ausführer (wie ein als Root ausgeführtes Init\-Skript) am Ende auf jeden +Systemprozess agieren würde. Die Verwendung von \fI/dev/null\fP ist von diesen +Prüfungen ausgenommen. +.TP +\fB\-x\fP, \fB\-\-exec\fP \fIProgramm\fP +Überprüft auf Prozesse, die Instanzen von diesem Programm sind. Das Argument +\fIProgramm\fP sollte ein absoluter Pfadname sein. Hinweis: Dies könnte bei +interpretierten Skripten nicht wie geplant funktionieren, da das \fIProgramm\fP +auf den Interpreter zeigt. Berücksichtigen Sie, dass dies auch auf Prozesse, +die innerhalb einer Chroot laufen, passen könnte, daher könnten andere +Abgleichrestriktionen benötigt werden. +.TP +\fB\-n\fP, \fB\-\-name\fP \fIProzessname\fP +Überprüft auf Prozesse mit dem Namen \fIProzessname\fP. Der \fIProzessname\fP ist +normalerweise der Dateiname des Prozesses, er könnte aber vom Prozess selbst +geändert worden sein. Hinweis: Auf den meisten Systemen wird diese +Information aus dem „comm“\-Namen des Prozesses aus dem Kernel +ausgelesen. Dessen Länge ist typischerweise sehr begrenzt (mehr als 15 +Zeichen anzunehmen ist nicht portabel). +.TP +\fB\-u\fP, \fB\-\-user\fP \fIBenutzername\fP|\fIuid\fP +Überprüft auf Prozesse, die dem mit \fIBenutzername\fP oder \fIuid\fP +spezifizierten Benutzer gehören. Hinweis: Wird diese Abgleichoption alleine +verwandt, wird auf alle Prozesse, die auf den Benutzer passen, eingewirkt. +. +.SS "Allgemeine Optionen:" +.TP +\fB\-g\fP, \fB\-\-group\fP \fIGruppe\fP|\fIgid\fP +Wechselt zum Starten des Prozesses zur \fIGruppe\fP oder \fIgid\fP. +.TP +\fB\-s\fP, \fB\-\-signal\fP \fISignal\fP +Mit \fB\-\-stop\fP wird das an den zu beendenden Prozess zu sendende Signal +spezifiziert (standardmäßig TERM). +.TP +\fB\-R\fP, \fB\-\-retry\fP \fIZeitüberschreitung\fP|\fIPlan\fP +Mit \fB\-\-stop\fP spezifiziert, dass \fBstart\-stop\-daemon\fP überprüfen soll, ob +der Prozess (die Prozesse) sich beenden. Es überprüft wiederholt, ob +passende Prozesse laufen, bis dies nicht mehr der Fall ist. Falls sich die +Prozesse nicht beenden, werden weitere im „Plan“ angegebene Aktionen +durchgeführt. + +Falls \fIZeitüberschreitung\fP anstelle von \fIPlan\fP spezifiziert wird, dann +wird der Plan +\fISignal\fP\fB/\fP\fIZeitüberschreitung\fP\fB/KILL/\fP\fIZeitüberschreitung\fP verwendet, +wobei \fISignal\fP das mit \fB\-\-signal\fP spezifizierte Signal ist. + +\fIPlan\fP ist eine Liste von mindestens zwei durch Schrägstriche (\fB/\fP) +getrennten Punkten; jeder Punkt kann aus \fB\-\fP\fISignalnummer\fP oder +[\fB\-\fP]\fISignalname\fP bestehen, was bedeutet, dass dieses Signal gesendet +werden soll, oder aus \fIZeitüberschreitung\fP, was bedeutet, dass so viele +Sekunden auf das Beenden von Prozessen gewartet werden soll, oder aus +\fBforever\fP, was bedeutet, den Rest des Plans falls notwendig für immer zu +wiederholen. + +Falls das Ende des Plans erreicht wird und \fBforever\fP nicht spezifiziert +wurde, dann beendet sich der \fBstart\-stop\-daemon\fP mit dem Fehlerstatus +2. Falls ein Plan spezifiziert wurde, dann wird jedes mit \fB\-\-signal\fP +spezifizierte Signal ignoriert. +.TP +\fB\-a\fP, \fB\-\-startas\fP \fIPfadname\fP +Mit \fB\-\-start\fP wird der über \fIPfadname\fP spezifizierte Prozess +gestartet. Falls nicht angegeben, werden standardmäßig die an \fB\-\-exec\fP +übergebenen Argumente verwendet. +.TP +\fB\-t\fP, \fB\-\-test\fP +Gibt die Aktionen aus, die erledigt würden und setzt die entsprechenden +Rückgabewerte, führt aber keine Aktionen durch. +.TP +\fB\-o\fP, \fB\-\-oknodo\fP +Liefert den Rückgabewert 0 anstatt 1, falls keine Aktionen ausgeführt wurden +(würden). +.TP +\fB\-q\fP, \fB\-\-quiet\fP +Gibt keine informativen Meldungen aus, zeigt nur Fehlermeldungen an. +.TP +\fB\-c \fP, \fB \-\-chuid \fP\fIBenutzername\fP|\fIuid\fP[\fB:\fP\fIGruppe\fP|\fIgid\fP] +Wechselt vor dem Start des Prozesses zu diesem Benutzername/uid. Sie können +durch Anhängen von \fB:\fP auch die Gruppe spezifizieren, in diesem Fall wird +die Gruppe oder gid wie bei dem Befehl \fBchown\fP(1) +(\fIBenutzer\fP\fB:\fP\fIGruppe\fP) angegeben. Falls ein Benutzer ohne Gruppe +angegeben ist, wird die primäre GID für diesen Benutzer verwandt. Wenn Sie +diese Option verwenden, müssen Sie daran denken, dass die primäre und +zusätzliche Gruppen auch gesetzt werden, selbst wenn die Option \fB\-\-group\fP +nicht angegeben wird. Die Option \fB\-\-group\fP ist nur für Gruppen, in denen +der Benutzer normalerweise kein Mitglied ist (wie das Hinzufügen von +pro\-Prozess Gruppenmitgliedschaften für generische Benutzer wie \fBnobody\fP). +.TP +\fB\-r\fP, \fB\-\-chroot\fP \fIWurzel\fP +Chdir und chroot vor dem Start des Prozesse zu \fIWurzel\fP. Bitte beachten +Sie, dass die PID\-Datei auch nach dem chroot geschrieben wird. +.TP +\fB\-d\fP, \fB\-\-chdir\fP \fIPfad\fP +Chdir zu \fIPfad\fP vor dem Starten des Prozesses. Dies wird, falls die +\fB\-r\fP|\fB\-\-chroot\fP Option gesetzt ist, nach dem chroot durchgeführt. Falls +nicht angegeben, wird \fBstart\-stop\-daemon\fP vor dem Prozess\-Start in das +Wurzelverzeichnis mittels Chdir wechseln. +.TP +\fB\-b\fP, \fB\-\-background\fP +Wird typischerweise für Programme verwandt, die sich nicht selbständig +ablösen. Diese Option zwingt \fBstart\-stop\-daemon\fP, vor dem Start des +Prozesses einen Fork durchzuführen, und zwingt diesen dann in den +Hintergrund. \fBWarnung: start\-stop\-daemon\fP kann nicht den Rückgabewert +überprüfen, falls der Prozess aus \fBirgendeinem\fP Grund nicht startet. Dies +ist ein letztes Mittel und ist nur für Programme gedacht, bei denen das +selbstständige Forken keinen Sinn ergibt oder wo es nicht sinnvoll ist, den +Code hierfür hinzuzufügen. +.TP +\fB\-\-notify\-await\fP +Wartet, dass der Hintergrundprozess eine Bereitschaftsbenachrichtigung +sendet, bevor der Dienst als gestartet betrachtet wird (seit Version +1.19.3). Dies implementiert Teile des Bereitschaftsprotokolls von Systemd, +wie es in der Handbuchseite \fBsd_notify\fP(3) festgelegt ist. Die folgenden +Variablen werden unterstützt: +.RS +.TP +\fBREADY=1\fP +Das Programm ist bereit, den Dienst zu leisten, daher kann sicher beendet +werden. +.TP +\fBEXTEND_TIMEOUT_USEC=\fP\fIAnzahl\fP +Das Programm erbittet die Verlängerung der Zeitüberschreitung um \fIAnzahl\fP +Mikrosekunden. Dies wird die aktuelle Zeitüberschreitung auf den +festgelegten Wert zurücksetzen. +.TP +\fBERRNO=\fP\fINummer\fP +Das Programm beendete sich mit einem Fehler. Macht das gleiche und gibt die +benutzerfreundliche Zeichenkette für den Wert von \fBerrno\fP aus. +.RE +. +.TP +\fB\-\-notify\-timeout\fP\fIZeitüberschreitung\fP +Setzt eine Zeitüberschreitung für die Option \fB\-\-notify\-await\fP (seit Version +1.19.3). Wenn die Zeitüberschreitung erreicht wird, wird sich +\fBstart\-stop\-daemon\fP mit einem Fehler\-Code beenden und es wird auf keine +Bereitschaftsbenachrichtigung gewartet. Die Vorgabe ist \fB60\fP Sekunden. +.TP +\fB\-C\fP, \fB\-\-no\-close\fP +Keinen Dateideskriptor schließen, wenn ein Daemon in den Hintergrund +gezwungen wird (seit Version 1.16.5). Dies wird zu Fehlersuchzwecken +angewandt oder um Dateideskriptoren zur Protokollierung der Prozessausgabe +umzuleiten. Nur relevant bei der Verwendung von \fB\-\-background\fP. +.TP +\fB\-N\fP, \fB\-\-nicelevel\fP \fIGanzzahl\fP +Dies ändert die Priorität des Prozesses, bevor er gestartet wird. +.TP +\fB\-P\fP, \fB\-\-procsched\fP \fIStrategie\fP\fB:\fP\fIPriorität\fP +Dies ändert die Prozesssteuerstrategie („process scheduler policy“) und die +Priorität des Prozesses, bevor dieser gestartet wird (seit Version +1.15.0). Die Priorität kann optional festgelegt werden, indem ein \fB:\fP +gefolgt von einem Wert angegeben wird. Die Standard\-\fIPriorität\fP beträgt +0. Die derzeit unterstützten Werte für die Strategie lauten \fBother\fP, +\fBfifo\fP und \fBrr\fP. +.TP +\fB\-I\fP, \fB\-\-iosched\fP \fIKlasse\fP\fB:\fP\fIPriorität\fP +Dies ändert die EA\-Steuerklasse („IO scheduler class“) und die Priorität des +Prozesses, bevor dieser gestartet wird (seit Version 1.15.0). Die Priorität +kann optional festgelegt werden, indem ein \fB:\fP gefolgt von einem Wert +angegeben wird. Die Standard\-\fIPriorität\fP beträgt 4, außer \fIKlasse\fP lautet +\fBidle\fP, dann beträgt sie immer 7. Die derzeit unterstützten Werte für die +\fIKlasse\fP lauten \fBidle\fP, \fBbest\-effort\fP und \fBreal\-time\fP. +.TP +\fB\-k\fP, \fB\-\-umask\fP \fIMaske\fP +Dies setzt die umask des Prozesses, bevor er gestartet wird (seit Version +1.13.22). +.TP +\fB\-m\fP, \fB\-\-make\-pidfile\fP +Wird verwandt, wenn ein Programm gestartet wird, das keine eigene PID\-Datei +anlegt. Diese Option sorgt dafür, dass \fBstart\-stop\-daemon\fP die mit +\fB\-\-pidfile\fP referenzierte Datei anlegt und die PID kurz vor der Ausführung +des Prozesses hineinlegt. Beachten Sie, dass die Datei beim Anhalten des +Programms nur entfernt wird, falls \fB\-\-remove\-pidfile\fP verwandt +wird. \fBHinweis\fP: Diese Funktion könnte in nicht allen Fällen +funktionieren. Insbesondere wenn das auszuführende Programm sich vom +Hauptprozess forkt. Deshalb ist diese Option normalerweise nur in +Kombination mit der Option \fB\-\-background\fP sinnvoll. +.TP +\fB\-\-remove\-pidfile\fP +Wird verwandt, wenn ein Programm gestoppt wird, das seine PID\-Datei nicht +entfernt (seit Version 1.17.19). Diese Option führt dazu, dass +\fBstart\-stop\-daemon\fP die durch \fB\-\-pidfile\fP referenzierte Datei nach der +Beendigung des Prozesses entfernt. +.TP +\fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP +Gibt ausführliche informative Meldungen aus. +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde durchgeführt. Falls \fB\-\-oknodo\fP angegeben +wurde, kann es auch sein, dass nichts durchgeführt wurde. Das kann +passieren, wenn \fB\-\-start\fP angegeben wurde und der passende Prozess bereits +lief oder wenn \fB\-\-stop\fP angegeben wurde und es keinen passenden Prozess +gab. +.TP +\fB1\fP +Falls \fB\-\-oknodo\fP nicht angegeben war und nichts durchgeführt wurde. +.TP +\fB2\fP +Falls \fB\-\-stop\fP und \fB\-\-retry\fP angegeben waren, aber das Ende des Plans +erreicht wurde und die Prozesse noch liefen. +.TP +\fB3\fP +Jeder andere Fehler. +.PP +Bei der Verwendung des Befehls \fB\-\-status\fP werden die folgenden Statuscodes +zurückgeliefert: +.TP +\fB0\fP +Programm läuft. +.TP +\fB1\fP +Programm läuft nicht und die PID\-Datei existiert. +.TP +\fB3\fP +Programm läuft nicht. +.TP +\fB4\fP +Programmstatus kann nicht bestimmt werden. +. +.SH BEISPIEL +Den Daemon \fBfood\fP starten, falls noch keiner läuft (ein Prozess mit Namen +food, der als Benutzer food mit PID in food.pid läuft): +.IP +.nf +start\-stop\-daemon \-\-start \-\-oknodo \-\-user food \-\-name food \e + \-\-pidfile /run/food.pid \-\-startas /usr/sbin/food \e + \-\-chuid food \-\- \-\-daemon +.fi +.PP +\fBSIGTERM\fP an \fBfood\fP schicken und bis zu fünf Sekunden auf sein Beenden +warten: +.IP +.nf +start\-stop\-daemon \-\-stop \-\-oknodo \-\-user food \-\-name food \e + \-\-pidfile /run/food.pid \-\-retry 5 +.fi +.PP +Vorführung eines angepassten Plans zum Beenden von \fBfood\fP: +.IP +.nf +start\-stop\-daemon \-\-stop \-\-oknodo \-\-user food \-\-name food \e + \-\-pidfile /run/food.pid \-\-retry=TERM/30/KILL/5 +.fi +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. diff --git a/man/de/update-alternatives.man b/man/de/update-alternatives.man new file mode 100644 index 0000000..c3ecba2 --- /dev/null +++ b/man/de/update-alternatives.man @@ -0,0 +1,449 @@ +.\" dpkg manual page - update-alternatives(1) +.\" +.\" Copyright © 1997-1998 Charles Briscoe-Smith +.\" Copyright © 1999 Ben Collins <bcollins@debian.org> +.\" Copyright © 2000 Wichert Akkerman <wakkerma@debian.org> +.\" Copyright © 2003 Adam Heath <doogie@debian.org> +.\" Copyright © 2005 Scott James Remnant <scott@netsplit.com> +.\" Copyright © 2006-2015 Guillem Jover <guillem@debian.org> +.\" Copyright © 2008 Pierre Habouzit <madcoder@debian.org> +.\" Copyright © 2009-2011 Raphaël Hertzog <hertzog@debian.org> +.\" +.\" This is free software; you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <https://www.gnu.org/licenses/>. +. +.\"******************************************************************* +.\" +.\" This file was generated with po4a. Translate the source file. +.\" +.\"******************************************************************* +.TH update\-alternatives 1 %RELEASE_DATE% %VERSION% dpkg\-Programmsammlung +.nh +.SH BEZEICHNUNG +update\-alternatives \- Verwaltung symbolischer Links zur Bestimmung von +Standardwerten für Befehle +. +.SH ÜBERSICHT +\fBupdate\-alternatives\fP [\fIOption\fP …] \fIBefehl\fP +. +.SH BESCHREIBUNG +\fBupdate\-alternatives\fP erzeugt, entfernt, verwaltet und zeigt die +Informationen über die symbolischen Links, die das „Debian +Alternativ\-System“ bilden, an. +.PP +Es ist möglich, mehrere Programme, die die gleiche oder ähnliche +Funktionalität bereitstellen, gleichzeitig auf einem System zu +installieren. Beispielsweise sind auf vielen Systemen mehrere Texteditoren +gleichzeitig installiert. Dies gibt den Benutzern eines Systems die +Möglichkeit, falls gewünscht, jeweils einen anderen Editor zu verwenden, +allerdings wird es damit für ein Programm schwierig, eine gute Wahl für +einen Editor zum Starten zu treffen, falls der Benutzer keine spezielle Wahl +getroffen hat. +.PP +Debians Alternativ\-System hat das Ziel, dieses Problem zu lösen. Ein +generischer Name im Dateisystem wird von allen Dateien, die austauschbare +Funktionalität bereitstellen, verwendet. Das Alternativ\-System bestimmt +zusammen mit dem Systemadministrator, welche Datei tatsächlich durch diesen +generischen Namen referenziert wird. Falls beispielsweise sowohl der +Texteditor \fBed\fP(1) als auch \fBnvi\fP(1) im System installiert sind, wird das +Alternativ\-System dafür sorgen, dass der generische Name \fI/usr/bin/editor\fP +standardmäßig auf \fI/usr/bin/nvi\fP zeigt. Der Systemadministrator kann dies +ändern und dafür sorgen, dass er stattdessen auf \fI/usr/bin/ed\fP zeigt, und +das Alternativ\-System wird diese Einstellung nicht verändern, bis es +explizit dazu aufgefordert wird. +.PP +Der generische Name ist kein direkter symbolischer Link auf die ausgewählte +Alternative. Stattdessen ist es ein symbolischer Link auf einen Namen im +\fIAlternativ\-Verzeichnis\fP, welches wiederum ein symbolischer Link auf die +tatsächlich referenzierte Datei ist. Dies ist so realisiert, damit die +Änderungen des Systemadministrators auf das \fI%CONFDIR%\fP\-Verzeichnis +beschränkt bleiben: der FHS (siehe dort) erklärt, warum dies eine gute Idee +ist. +.PP +Für jedes Paket, das eine Datei mit einer bestimmten Funktionalität +bereitstellt, wird bei der Installation, der Änderung oder der Entfernung +\fBupdate\-alternatives\fP aufgerufen, um die Informationen über diese Datei im +Alternativ\-System zu aktualisieren. \fBupdate\-alternatives\fP wird gewöhnlich +vom Skript \fBpostinst\fP (configure) oder \fBprerm\fP (remove und deconfigure) +eines Debian\-Paketes aufgerufen. +.PP +Es ist oft sinnvoll, dass eine Reihe von Alternativen synchronisiert werden, +so dass sie als Gruppe geändert werden; wenn beispielsweise mehrere +Versionen des \fBvi\fP(1) Editors installiert sind, sollte die Handbuchseite, +die durch \fI/usr/share/man/man1/vi.1\fP referenziert wird, zu dem ausführbaren +Programm, dass durch \fI/usr/bin/vi\fP referenziert wird, +gehören. \fBupdate\-alternatives\fP erledigt dies mit Hilfe von \fIMaster\-\fP und +\fISlave\-Links\fP; wird der Master\-Link geändert, wird auch jeder zugehörige +Slave\-Link geändert. Ein Master\-Link und seine zugehörigen Slave\-Links +bilden zusammen eine \fILink\-Gruppe\fP. +.PP +Eine Linkgruppe ist zu jeder Zeit in einem der beiden Modi: automatisch oder +manuell. Ist eine Gruppe im automatischen Modus, dann wird das +Alternativ\-System bei der Paketinstallation und \-entfernung automatisch +entscheiden, ob und wie die Links aktualisiert werden. Im manuellen Modus +wird das Alternativ\-System die Wahl des Administrators beibehalten und +Änderungen der Links vermeiden (außer irgendetwas ist defekt). +.PP +Beim erstmaligen Einführen in das System befindet sich eine Linkgruppe im +automatischen Modus. Führt der Systemadministrator Änderungen an den +automatischen Einstellungen des Systems durch, wird dies beim nächsten +Aufruf von \fBupdate\-alternatives\fP auf die Linkgruppe bemerkt und die Gruppe +wird automatisch in den manuellen Modus umgeschaltet. +.PP +Jede Alternative hat eine ihr zugeordnete \fIPriorität\fP. Befindet sich eine +Linkgruppe im automatischen Modus, zeigen die Mitglieder einer Gruppe auf +die Alternative mit der höchsten Priorität. +.PP +Wird die Option \fB\-\-config\fP verwendet, dann zeigt \fBupdate\-alternatives\fP +alle Auswahlmöglichkeiten für die Link\-Gruppe an, für die der gegebene +\fIName\fP der Master\-Alternative\-Name ist. Die aktuelle Auswahl ist mit ‚*’ +markiert. Sie werden dann aufgefordert, Ihre Auswahl bezüglich der +Linkgruppe anzugeben. Abhängig von der getroffenen Auswahl könnte sich die +Link\-Gruppe nicht mehr im \fIautomatischen\fP Modus befinden. Sie müssen dann +die Option \fB\-\-auto\fP verwenden, um wieder in den automatischen Zustand +zurückzukehren (oder Sie können \fB\-\-config\fP erneut ausführen und den als +automatisch markierten Eintrag auswählen). +.PP +Falls Sie nicht\-interaktiv konfigurieren möchten, können Sie stattdessen die +Option \fB\-\-set\fP verwenden (siehe unten). +.PP +Verschiedene Pakete, die die gleiche Datei bereitstellen, müssen dies +\fBkooperativ\fP durchführen. Anders gesagt ist in diesem Fall die Verwendung +von \fBupdate\-alternatives\fP für alle beteiligten Pakete \fBzwingend\fP. Es ist +nicht möglich, sich über eine Datei in einem Paket hinwegzusetzen, welches +den \fBupdate\-alternatives\fP\-Mechanismus nicht verwendet. +. +.SH BEGRIFFE +Da die Tätigkeiten von \fBupdate\-alternatives\fP recht komplex sind, sollen +einige spezielle Begriffe helfen, seine Vorgehensweise zu erläutern. +.TP +generischer Name (oder Alternativ\-Link) +Ein Name wie \fI/usr/bin/editor\fP, der sich über das Alternativ\-System auf +eine Reihe von Dateien mit ähnlicher Funktionalität bezieht. +.TP +Alternativ\-Name +Der Name eines symbolischen Links im Alternativ\-Verzeichnis. +.TP +Alternative (oder Alternativ\-Pfad) +Der Name einer speziellen Datei im Dateisystem, die mittels eines +generischen Namens über das Alternativ\-System zugreifbar gemacht werden +kann. +.TP +Alternativ\-Verzeichnis +Ein Verzeichnis, standardmäßig \fI%CONFDIR%/alternatives\fP, das die Symlinks +enthält. +.TP +administratives Verzeichnis +Ein Verzeichnis, standardmäßig \fI%ADMINDIR%/alternatives\fP, das die +\fBupdate\-alternatives\fP Zustandsinformationen enthält. +.TP +Linkgruppe +Ein Satz zusammengehörender Symlinks, die als Gruppe aktualisiert werden +sollen. +.TP +Master\-Link +Der Alternativ\-Link in einer Linkgruppe, der bestimmt, wie die anderen Links +in der Gruppe konfiguriert werden. +.TP +Slave\-Link +Ein Alternativ\-Link in einer Linkgruppe, der durch die Einstellung des +Master\-Links gesteuert wird. +.TP +automatischer Modus +Ist eine Linkgruppe im automatischen Modus, dann sorgt das Alternativ\-System +dafür, dass die Links in der Gruppe auf die für die Gruppe passende +Alternative mit der höchsten Priorität zeigen. +.TP +manueller Modus +Ist eine Linkgruppe im manuellen Modus, dann führt das Alternativ\-System +keine Änderungen an den Einstellungen des Systemadministrators durch. +. +.SH BEFEHLE +.TP +\fB\-\-install\fP \fILink Name Pfad Priorität\fP [\fB\-\-slave\fP \fILink Name Pfad\fP] … +Fügt eine Gruppe von Alternativen zum System hinzu. \fILink\fP ist der +generische Name des Master\-Links, \fIName\fP ist der Name seines Symlinks im +Alternativ\-Verzeichnis und \fIPfad\fP ist die Alternative, die für den +Master\-Link eingeführt wird. Die Argumente nach \fB\-\-slave\fP sind der +generische Name, Symlink\-Name in dem Alternativ\-Verzeichnis und der +Alternativ\-Pfad für den Slave\-Link. Null oder mehrere \fB\-\-slave\fP\-Optionen, +jede von drei Argumenten gefolgt, können spezifiziert werden. Beachten Sie, +dass die Master\-Alternative existieren muss, ansonsten schlägt der Aufruf +fehl. Falls allerdings eine Slave\-Alternative nicht existiert, wird der +zugehörige Slave\-Alternative\-Link einfach nicht installiert (es wird noch +eine Warnung ausgegeben). Falls eine echte Datei an einer Stelle installiert +wird, an der ein Alternativ\-Link installiert werden muss, wird diese +beibehalten, solange \fB\-\-force\fP nicht verwandt wird. +.IP +Falls der angegebene Alternativ\-Name bereits in den Aufzeichnungen des +Alternativ\-Systems existiert, werden die angegebenen Informationen als neuer +Satz von Alternativen für die Gruppe hinzugefügt. Andernfalls wird eine neue +Gruppe, eingestellt im automatischen Modus, mit dieser Information +hinzugefügt. Falls die Gruppe sich im automatischen Modus befindet und die +Priorität der neu hinzugefügten Alternative höher ist als die jeder anderen +installierten Alternative für diese Gruppe, werden die Symlinks +aktualisiert, so dass sie auf die neu hinzugefügte Alternative zeigen. +.TP +\fB\-\-set\fP \fIName Pfad\fP +Setzt das Programm \fIPfad\fP als Alternative für \fIName\fP. Dies ist äquivalent +zu \fB\-\-config\fP, ist aber nicht interaktiv und kann somit geskriptet werden. +.TP +\fB\-\-remove\fP \fIName Pfad\fP +Entfernt eine Alternative und alle zugehörigen Slave\-Links. \fIName\fP ist ein +Name im Alternativ\-Verzeichnis, und \fIPfad\fP ist ein absoluter Dateiname, zu +dem \fIName\fP gelinkt werden könnte. Falls \fIName\fP tatsächlich nach \fIPfad\fP +gelinkt ist, dann wird \fIName\fP aktualisiert, um auf eine andere geeignete +Alternative zu zeigen (und die Gruppe wird wieder in den automatischen Modus +versetzt) oder entfernt, falls keine solche Alternative übrig +bleibt. Zugehörige Slave\-Links werden entsprechend aktualisiert oder +entfernt. Falls der Link derzeit nicht auf \fIPfad\fP zeigt, werden keine Links +geändert; nur die Information über die Alternative wird entfernt. +.TP +\fB\-\-remove\-all\fP \fIName\fP +Entfernt alle Alternativen und deren zugehörige Slave\-Links. \fIName\fP ist ein +Name im Alternativ\-Verzeichnis. +.TP +\fB\-\-all\fP +Ruft \fB\-\-config\fP für alle Alternativen auf. In der Kombination mit +\fB\-\-skip\-auto\fP kann dies nützlich sein, um alle Alternativen zu prüfen und +zu konfigurieren, die sich nicht im automatischen Modus befinden. Defekte +Alternativen werden auch angezeigt. Ein Aufruf von \fByes \*(rq | +update\-alternatives \-\-force \-\-all\fP ist daher eine einfache Art, um alle +defekten Alternativen zu reparieren. +.TP +\fB\-\-auto\fP \fIName\fP +Überführt die Linkgruppe hinter der Alternative mit Name \fIName\fP in den +automatischen Modus. Bei diesem Prozess werden der Master\-Symlink und seine +Slave\-Links aktualisiert, um auf die installierte Alternative mit höchster +Priorität zu zeigen. +.TP +\fB\-\-display\fP \fIName\fP +Zeigt Informationen über die Linkgruppe an. Die angezeigten Informationen +enthalten den Modus der Gruppe (automatisch oder manuell), die Master\- und +Slave\-Links, auf welche Alternative der Master\-Link derzeit zeigt, welche +weiteren Alternativen zur Verfügung stehen (und ihre zugehörigen +Slave\-Alternativen), und die installierte Alternative mit der höchsten +Priorität. +.TP +\fB\-\-get\-selections\fP +Führt alle Master\-Alternativ\-Namen (die eine Linkgruppe steuern) mit ihrem +Status auf (seit Version 1.15.0). Jede Zeile enthält bis zu 3 Felder +(getrennt durch mindestens ein Leerzeichen). Im ersten Feld steht der +Alternativ\-Name, im zweiten der Status (entweder \fBauto\fP oder \fBmanual\fP) und +im letzten die derzeitige Wahl der Alternative (Achtung: Dies ist ein +Dateiname, der Leerzeichen enthalten kann). +.TP +\fB\-\-set\-selections\fP +Liest eine Konfiguration von Alternativen über die Standardeingabe im von +„\fB\-\-get\-selections\fP“ generierten Format und konfiguriert die Alternativen +entsprechend neu (seit Version 1.15.0). +.TP +\fB\-\-query\fP \fIName\fP +Zeigt alle Informationen über die Linkgruppe an, wie dies auch von +\fB\-\-display\fP erfolgt, allerdings in einem maschinenlesbaren Format (seit +Version 1.15.0, siehe nachfolgenden Abschnitt \fBABFRAGE\-FORMAT\fP). +.TP +\fB\-\-list\fP \fIName\fP +Zeigt alle Ziele der Linkgruppe an. +.TP +\fB\-\-config\fP \fIName\fP +Zeigt die verfügbaren Alternativen für eine Linkgruppe an und erlaubt es dem +Benutzer, interaktiv auszuwählen, welche zu benutzen ist. Die Linkgruppe +wird aktualisiert. +.TP +\fB\-\-help\fP +Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm. +.TP +\fB\-\-version\fP +Gibt die Version aus und beendet das Programm. +. +.SH OPTIONEN +.TP +\fB\-\-altdir\fP\fI Verzeichnis\fP +Spezifiziert das Alternativ\-Verzeichnis, wenn sich dieses von der +Standardeinstellung unterscheiden soll. +.TP +\fB\-\-admindir\fP\fI Verzeichnis\fP +Spezifiziert das administrative Verzeichnis, wenn sich dieses von der +Standardeinstellung unterscheiden soll. +.TP +\fB\-\-log\fP\fI Datei\fP +Gibt die Protokolldatei an (seit Version 1.15.0), wenn diese sich von der +Vorgabe (%LOGDIR%/alternatives.log) unterscheiden soll. +.TP +\fB\-\-force\fP +Erlaubt die Ersetzung oder Entfernung von echten Dateien, die sich an +Stellen befinden, an denen ein Alternativ\-Link installiert werden muss. +.TP +\fB\-\-skip\-auto\fP +Überspringt die Konfigurationsabfrage für Alternativen, die korrekt im +automatischen Modus konfiguriert sind. Diese Option ist nur mit \fB\-\-config\fP +oder \fB\-\-all\fP relevant. +.TP +\fB\-\-quiet\fP +Erzeugt keine Kommentare, es sei denn, ein Fehler tritt auf. +.TP +\fB\-\-verbose\fP +Erzeugt mehr Kommentare darüber, was getan wird. +.TP +\fB\-\-debug\fP +Erzeugt mehr Kommentare darüber, hilfreich für die Fehlersuche, was getan +wird (seit Version 1.19.3). +. +.SH RÜCKGABEWERT +.TP +\fB0\fP +Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. +.TP +\fB2\fP +Beim Lesen der Befehlszeile oder beim Ausführen der Aktion traten Probleme +auf. +. +.SH UMGEBUNG +.TP +\fBDPKG_ADMINDIR\fP +Falls gesetzt und die Option \fB\-\-admindir\fP nicht angegeben wurde, wird dies +als Basis\-Administrationsverzeichnis verwandt. +. +.SH DATEIEN +.TP +\fI%CONFDIR%/alternatives/\fP +Das standardmäßige Alternativ\-Verzeichnis. Kann mittels der Option +\fB\-\-altdir\fP geändert werden. +.TP +\fI%ADMINDIR%/alternatives/\fP +Das standardmäßige administrative Verzeichnis. Kann mittels der +\fB\-\-admindir\fP Option geändert werden. +. +.SH ABFRAGE\-FORMAT +Das Format von \fB\-\-query\fP ist ein RFC822\-artiges, flaches Format. Es besteht +aus \fIn\fP+1 Blöcken, wobei \fIn\fP die Anzahl der in einer abgefragten +Linkgruppe verfügbaren Alternativen ist. Der erste Block enthält die +folgenden Felder: +.TP +\fBName:\fP\fI Name\fP +Der alternative Name im Alternativ\-Verzeichnis. +.TP +\fBLink:\fP\fI Link\fP +Der generische Name der Alternative. +.TP +\fBSlaves:\fP\fI Liste\-von\-Slaves\fP +Wenn diese Feld vorhanden ist, enthält die \fBnächste\fP Zeile alle +Slave\-Links, die dem Master\-Link dieser Alternativen zugeordnet sind. Pro +Zeile wird ein Slave aufgeführt. Jede Zeile enthält ein Leerzeichen, den +generischen Namen des Slaves, ein weiteres Leerzeichen und den Pfad zu dem +Slave\-Link. +.TP +\fBStatus:\fP\fI Status\fP +Der Status der Alternative (\fBauto\fP oder \fBmanual\fP). +.TP +\fBBest:\fP\fI beste\-Wahl\fP +Der Pfad der besten Alternative für diese Linkgruppe. Nicht vorhanden, falls +keine Alternative verfügbar ist. +.TP +\fBValue:\fP\fI derzeit\-ausgewählte\-Alternative\fP +Der Pfad der derzeit ausgewählten Alternative. Es akzeptiert auch den +magischen Wert \fBnone\fP, der verwandt wird, falls der Link nicht existiert. +.PP +Die anderen Blöcke beschreiben die verfügbaren Alternativen in der +abgefragten Linkgruppe: +.TP +\fBAlternative:\fP\fI Pfad\-dieser\-Alternativen\fP +Pfad zu der Alternative dieses Blocks. +.TP +\fBPriority:\fP\fI Prioritätswert\fP +Wert der Priorität dieser Alternativen. +.TP +\fBSlaves:\fP\fI Liste\-von\-Slaves\fP +Wenn dieses Feld vorhanden ist, enthält die \fBnächste\fP Zeile alle +Slave\-Alternativen, die dem Master\-Link dieser Alternativen zugeordnet +sind. Pro Zeile wird ein Slave aufgeführt. Jede Zeile enthält ein +Leerzeichen, den generischen Namen des Slaves, ein weiteres Leerzeichen und +den Pfad zu der Slave\-Alternative. +. +.SS Beispiel +.nf +$ update\-alternatives \-\-query editor +Name: editor +Link: /usr/bin/editor +Slaves: + editor.1.gz /usr/share/man/man1/editor.1.gz + editor.fr.1.gz /usr/share/man/fr/man1/editor.1.gz + editor.it.1.gz /usr/share/man/it/man1/editor.1.gz + editor.pl.1.gz /usr/share/man/pl/man1/editor.1.gz + editor.ru.1.gz /usr/share/man/ru/man1/editor.1.gz +Status: auto +Best: /usr/bin/vim.basic +Value: /usr/bin/vim.basic + +Alternative: /bin/ed +Priority: \-100 +Slaves: + editor.1.gz /usr/share/man/man1/ed.1.gz + +Alternative: /usr/bin/vim.basic +Priority: 50 +Slaves: + editor.1.gz /usr/share/man/man1/vim.1.gz + editor.fr.1.gz /usr/share/man/fr/man1/vim.1.gz + editor.it.1.gz /usr/share/man/it/man1/vim.1.gz + editor.pl.1.gz /usr/share/man/pl/man1/vim.1.gz + editor.ru.1.gz /usr/share/man/ru/man1/vim.1.gz +.fi +. +.SH DIAGNOSE +Mit \fB\-\-verbose\fP berichtet \fBupdate\-alternatives\fP fortwährend über seine +Aktivitäten auf seinem Standardausgabekanal. Falls Probleme auftreten, gibt +\fBupdate\-alternatives\fP eine Fehlermeldung auf seinem Standardfehlerkanal aus +und beendet sich mit dem Exit\-Status 2. Die Diagnostiken sollten +selbsterklärend sein; falls Sie dies nicht so empfinden, melden Sie dies +bitte als Fehler. +. +.SH BEISPIELE +Es gibt mehrere Pakete, die einen \fBvi\fP\-kompatiblen Texteditor +bereitstellen, beispielsweise \fBnvi\fP und \fBvim\fP. Welcher benutzt wird, wird +durch die Linkgruppe \fBvi\fP eingestellt, welche Links für das Programm selber +und die zugehörige Handbuchseite beinhaltet. +.PP +Um alle verfügbaren Programme anzuzeigen, die \fBvi\fP bereitstellen, und die +dazu gehörigen Einstellungen, benutzen Sie die Aktion \fB\-\-display\fP: +.PP +.RS +\fBupdate\-alternatives \-\-display vi\fP +.RE +.PP +Um eine bestimmte \fBvi\fP\-Implementation auszuwählen, benutzen Sie als Root +den folgenden Befehl und wählen dann eine Zahl aus der Liste aus: +.PP +.RS +\fBupdate\-alternatives \-\-config vi\fP +.RE +.PP +Um zur automatischen Auswahl der \fBvi\fP\-Implementation zurückzukehren, führen +Sie Folgendes als Root aus: +.PP +.RS +\fBupdate\-alternatives \-\-auto vi\fP +.RE +. +.SH "SIEHE AUCH" +\fBln\fP(1), FHS, der Dateisystem\-Hierarchie\-Standard (Filesystem Hierarchy +Standard). +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann +<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de>, +2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> und 2019,2020 von Mario +Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> +angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die +GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. +Es gibt KEINE HAFTUNG. |